28.07.2020

Hanfred: Steirisches Startup entwickelt Hanfblüten-Tierfutter

Das Feldbacher Startup Hanfred in der Steiermark produziert Ergänzungsfuttermittel aus Hanfblüten. Dabei setzen die Gründerinnen und Gründer auf Regionalität und Handarbeit.
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(c) Hanfred - Das Hanfred-Team setzt bei Tierfutter auf Hanfblüten und deren positive Wirkung.

Die Verwendung von Hanf in diversen Produkten ist ein Trend, dem das Startup Hanfred folgt. Hanfblüten sollen das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken. Dies soll, dem Unternehmen nach, nicht nur für Menschen gelten, sondern auch für Haustiere. Daher haben Laura Habel, Isabella Fraiss, Gernot Hörtner und Thomas Zotter ein neues Ergänzungsfuttermittel aus Hanfblüten entwickelt. Regionalität spielt dabei eine große Rolle.

Hanfred: Die ersten mit EU-Zertifikat

Die Hanfblüten werden vor der Haustür auf über zehn Hektar Ackerfläche angebaut und geerntet. Die Gründer sind laut Aussendung die ersten, die in der Südoststeiermark EU-zertifizierten Blütenhanf kultivieren und verarbeiten.

“Blütenhanf ist die Königsklasse des Hanfanbaus – für die Kultivierung auf unseren Feldern wurden Anbau- un Erntetechniken eigens entwickelt. Aus Achtung zum natürlichen Kreislauf haben wir uns für den Weg ohne Pestizide, Spritzmittel und künstlichen Dünger entschieden”, erklären Habel und Zotter.

Hanf mit Nachhaltigkeit und Qualität

Bis zum endgültigen Produkt bleibt die gesamte Verarbeitungskette in der Steiermark. Dieser natürliche Weg sei nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit wichtig, sondern stelle vielmehr die höchste Produktqualität für die Tiere sicher, so die Gründer.

Nicht so bitter wie Hanföl

Laut Hanfred entfalten die mehr als 120 bekannten Cannabinoide ihre positive Wirkung auf den Organismus. Unter anderem wirke das bekannte Cannabinoid CBD entzündungshemmend, schmerzlindernd, verdauungsregulierend, immunstärkend und beruhigend auf Hund und Pferd, so die Gründer. Außerdem sei das Hanfblütenpulver geschmacksneutral und schmecke nicht bitter, wie etwa Hanföl.

Hanfpulver: “Auch Pferde profitieren”

“Unser Hund hat immer schreckliche Angst bei Gewittern”, sagen Isabella Fraiss und Gernot Hörtner: “Da der Hund das klassische Hanföl nicht mochte, aber wir auf die Wirkstoffe von Hanf nicht verzichten wollten, haben wir uns entschlossen etwas Eigenes zu produzieren. Dabei bemerkten wir die weiteren vielfältigen Eigenschaften des Blütenpulvers, und dass auch Pferde von der Wirkung profitieren.”

Trotz der Einschränkungen der Corona-Krise entschloss sich das Hanfred-Team das Unternehmen während des Lockdowns zu gründen.

Hanfred: Während Lockdown Geschäft gestartet

“In vier Monaten haben wir komplett von der Markenentwicklung, Produkt- und Verpackungsentwicklung und die Online-Strategie inhouse entwickelt”, sagen die Gründer. “Das Tempo hat selbst uns überrascht. Ein Unternehmen aufzubauen ist immer eine Herausforderung, besonders jedoch in einer derartigen Krise, aber der Reiz dieser Challenge macht das ganze so spannend.”

Mehr Hanf-Produkte sollen folgen

Das Hanfred-Hanfblüten-Pulver kann dem Tierfutter beigemischt werden. Ebenso bietet Hanfred Kekse für Hunde an. In näherer Zukunft soll sich die Produktpalette noch erweitern: vier neue funktionelle Produkte sind in der Entwicklung.

Hanf-Verwendung “von der Wurzel bis zur Blüte”

“Unsere Vision ist es, flächendeckend im deutschsprachigen Raum im Einzelhandel vertreten zu sein. Und auf lange Sicht soll die Hanfpflanze von der Wurzel bis zur Blüte komplett verwertet werden”, so das Hanfred-Team.

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Wiener-Börse-CEO Christoph Boschan
Wiener-Börse-CEO Christoph Boschan | Foto: brutkasten / Wiener Börse (Hintergrund)

Die neue EU-Kommission steht. Hierzulande laufen dagegen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Währenddessen kommt nicht nur Österreich nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben tendenziell negativ. Begleitet wird das Szenario von einer Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach, darunter etwa FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth, mit PlanRadar-Co-Founder Sander van de Rijdt und mit Storebox-Co-Founder Johannes Braith.

Zum Thema Kapitalmarkt haben wir nun bei Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse, nachgefragt.


brutkasten: Die Regierungsverhandlungen befinden sich in der entscheiden Phase. Was sind die wichtigsten Maßnahmen, die in Österreich umgesetzt werden sollten, um Kapitalmarkt und Börse zu stärken?

Christoph Boschan: Die schnellste und einfachste Maßnahme wäre die Wiedereinführung der Behaltefrist für Wertpapiere bzw. die Einführung eines Vorsorgedepots. Das lag alles fix fertig auf dem Tisch und stand im letzten Regierungsprogramm.

Gewichtiger wäre eine bessere Abstimmung des Pensionssystems auf den Kapitalmarkt, also eine teilweise Veranlagung der ersten Säule am Aktienmarkt. Da spreche ich übrigens nicht mit dem reinen Blick durch die “Kapitalmarkt-Brille”. Das würde zugleich den Staatshaushalt entlasten und die Pensionsfinanzierung nachhaltig absichern und Geld für die Innovations- und Wachstumsfinanzierung bereitstellen.

Sie haben in einem brutkasten-Studiotalk im September gefordert, “zentrale, mächtige, große Kapitalsammelstellen zu errichten”. Was genau verstehen Sie darunter, beziehen Sie sich primär auf Pensionsfonds oder verstehen Sie das Konzept breiter?

In der teilweisen Veranlagung der ersten Säule am Kapitalmarkt liegt tatsächlich das größte Potenzial, ein bis zwei Prozent machen hier auf einige Jahre gesehen bereits viel aus. Die zweite Säule könnte mit einer verpflichtenden betrieblichen Vorsorge gestärkt werden. Oder man kreiert einen Staatsfonds nach norwegischem Vorbild.

Abseits davon gibt es in Österreich 330 Mrd. Euro an niedrigverzinstem privatem Kapital, die nicht nur keine Rendite abwerfen, sondern den Unternehmen auch bei der Innovationsfinanzierung fehlen. Die Liste an Möglichkeiten ist lang, wie auch jene der schon existierenden Blaupausen in Europa.

Welche Maßnahmen bräuchte es konkret? Welche dieser Schritte können in Österreich gesetzt werden und welche nur auf europäischer Ebene?  

Die entscheidenden Schalthebel sind tatsächlich bei den Nationalstaaten. Vorlagen, die für den österreichischen Anwendungsfall angepasst werden können, gibt es genug. Norwegen mit dem Staatsfonds, Schweden mit der teilweisen Veranlagung der Pensionen am Kapitalmarkt, die Schweiz mit der verpflichtenden betrieblichen Altersvorsorge. In Deutschland kommt nun das Vorsorgedepot mit steuerbegünstigter Wertpapierveranlagung. Alles, was eine zu befürwortende Harmonisierung betrifft, etwa beim Gesellschafts-, Insolvenz- und Steuerrecht, ist auf EU-Ebene zu lösen.

Stichwort EU-Ebene. Sie sprechen auch oft von der “unvollendeten Kapitalmarktunion”. Was müsste aus Ihrer Sicht geschehen, um diese Kapitalmarktunion zu vollenden?

Das deckt sich mit den zuvor diskutierten Ansätzen, die jedoch in der langen Liste der – grundsätzlich zu befürwortenden – Ziele der Kapitalmarktunion nur unzureichend adressiert werden können, da derzeit die großen Kapitalsammelstellen nur durch die Mitgliedsstaaten geschaffen werden können. Ohne große Kapitalsammelstellen werden wir die europäische Konkurrenzfähigkeit nicht entscheidend ankurbeln können.

Inwiefern können Kapitalreserven in privaten Altersvorsorgesystemen oder Pensionsfonds als „Treibstoff“ für tiefe und liquide Märkte dienen? 

Indem sie in börsennotierte Unternehmen investieren. Damit schaffen wir die besagten großen Liquiditätspools bzw. Kapitalsammelstellen. Die Unternehmen haben somit eine umfassendere Kapitalquelle für Innovation und Wachstum. Das erklärt auch, warum wir in Europa mit Abwanderung von Listings in Richtung USA zu kämpfen haben. Wachstumsorientierte Unternehmen gehen dorthin, wo sie potenziell das meiste Kapital bekommen können.

Wenn wir wollen, dass das nächste Google, Meta oder Amazon aus Europa kommt, müssen wir hier anpacken. Volkswirtschaften mit entwickelten Kapitalmärkten wachsen schneller und erholen sich rascher von Krisen.

Sie haben bereits angesprochen, dass die nun scheidende Regierung die Wiedereinführung der Behaltefrist für Aktien im Regierungsprogramm vereinbart hatte, ohne sie dann tatsächlich umzusetzen. Für wie wichtig – verglichen mit anderen Möglichkeiten, Anreize zu schaffen – wäre diese Maßnahme, um die private Vorsorge über die Börse attraktiver zu gestalten?

Ich bin immer dafür, Individuen zu ermächtigen und zu stärken und genau das macht die Behaltefrist. Die Befreiung von der KESt (Kapitalertragssteuer) für die langfristige Altersvorsorge ist als Anreiz nicht zu unterschätzen. Sie ist längst überfällig.

Versteuertes Arbeitseinkommen wird in Unternehmen investiert, diese schütten mit Körperschaftsteuer besteuerten Gewinn aus, auf den nochmal 27,5 Prozent geltend werden. Diese steuerliche Eskalation ist immens. Wer vorausschauend agiert und für sein Alter vorsorgt, sollte dringend entlastet werden.

Sie vertreten mit der Wiener Börse die österreichische Nationalbörse. Aktuell kursieren einige Vorschläge, die einen anderen Bereich, nämlich den vorbörslichen Kapitalmarkt betreffen und diese attraktiver machen sollen, etwa die Schaffung eines Dachfonds, der in bestehende Venture-Capital-Fonds investiert, oder einen Beteiligungsfreibetrag für Business Angels und andere private Kapitalgeber. Wie blicken Sie darauf?

Ich halte Ansätze, die Innovation, junges Unternehmertum und Wachstum fördern immer für begrüßenswert. Von jungen Unternehmen, die am Beginn ihrer Reise mit genügend Kapital ausgestattet werden, wird in weiterer Folge auch die Börse, die am oberen Ende der Finanzierungsstufen steht, profitieren.


Aus dem Archiv: Christoph Boschan im brutkasten-Studiotalk (September 2024):


Aus dem brutkasten-Printmagazin: Warum ein Börsengang nicht nur etwas für Großkonzerne ist


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AI Summaries

Hanfred: Steirisches Startup entwickelt Hanfblüten-Tierfutter

  • Laura Habel, Isabella Fraiss, Gernot Hörtner und Thomas Zotter haben ein neues Ergänzungsfuttermittel für Haustiere aus Hanfblüten entwickelt.
  • Die Hanfblüten werden vor der Haustür auf über zehn Hektar Ackerfläche angebaut und geerntet.
  • Laut Hanfred entfalten die mehr als 120 bekannten Cannabinoide ihre positive Wirkung auf den Organismus. Nicht nur für Menschen.

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  • Die Hanfblüten werden vor der Haustür auf über zehn Hektar Ackerfläche angebaut und geerntet.
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Hanfred: Steirisches Startup entwickelt Hanfblüten-Tierfutter

  • Laura Habel, Isabella Fraiss, Gernot Hörtner und Thomas Zotter haben ein neues Ergänzungsfuttermittel für Haustiere aus Hanfblüten entwickelt.
  • Die Hanfblüten werden vor der Haustür auf über zehn Hektar Ackerfläche angebaut und geerntet.
  • Laut Hanfred entfalten die mehr als 120 bekannten Cannabinoide ihre positive Wirkung auf den Organismus. Nicht nur für Menschen.

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Hanfred: Steirisches Startup entwickelt Hanfblüten-Tierfutter

  • Laura Habel, Isabella Fraiss, Gernot Hörtner und Thomas Zotter haben ein neues Ergänzungsfuttermittel für Haustiere aus Hanfblüten entwickelt.
  • Die Hanfblüten werden vor der Haustür auf über zehn Hektar Ackerfläche angebaut und geerntet.
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