12.04.2016

Medizinisches Marihuana: Cannabis-Startup “Hanfgarten” will 1 Million € crowdfunden

Das auf Cannabis-Produkte spezialisierte Startup Hanfgarten will auf der Crowdfunding-Plattform Green Rocket eine Million Euro lukrieren. Damit soll der Einstieg in den Markt für medizinisches Marihuana gelingen.
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Hanfgarten will eine Millionen Euro mittels Crowdfunding sammeln. fotolia.com - Haramis Kalfar

Es ist definitiv ein Thema, das die Bevölkerung spaltet: Die Legalisierung von Marihuana. Die einen sehen es als Einstiegsdroge, die anderen als weit geringeres Übel als zum Beispiel Alkohol. Das Cannabis-Startup “Hanfgarten” will im Markt für medizinisches Marihuana groß durchstarten. Los geht’s mit einer ambitionierten Crowdfunding-Kampagne.

“100 Prozent legal”

„100 % legal“ – das ist der Slogan des österreichischen Startups Hanfgarten. Produziert werden Produkte wie Hanftee und Stecklinge für den Selbstanbau – natürlich wird darauf hingewiesen, dass sie nicht zur Blüte gebracht werden dürfen. Stattdessen seien die Pflanzen „ausschließlich zum Kochen, Backen, zur Teeproduktion oder als hochwertige Dekopflanze“ gedacht.

10.000 Quadratmeter für Cannabis-Anbau

Hanfgarten CEO Andreas Troger
Hanfgarten CEO Andreas Troger

Doch dieses Geschäftsfeld reicht Gründer Andreas Troger noch nicht. „Der österreichische Markt steckt trotz beachtlicher Umsatzzahlen noch in den Kinderschuhen“, sagt er. Als Zukunftsmarkt sieht er medizinisches Marihuana. Denn die Freigabe der Produktion in Österreich erwartet er demnächst. Ein Partner für den großflächigen Anbau ist auch schon gefunden: Der größte Gärtnereibetrieb Österreichs ist an Bord. Dafür gibt es bereits ein 10.000 Quadratmeter großes, extra für den Cannabis-Anbau designtes Glashaus.

1 Million Euro aus Crowdfunding

Was jetzt noch fehlt ist eine Million Euro zur Finanzierung des Projekts. Die will Troger über die Crowdfunding-Plattform Green Rocket lukrieren. Dort gibt er auch an, dass bereits internationale Produktionsanfragen aus der Arzneimittelbranche im mehrstelligen Millionenbereich vorliegen. Auch ein Netzwerk mit Forschungseinrichtungen ist bereits vorhanden.

Freigabe lässt Umsatzsteigerung erwarten

Auch wenn Troger nur angibt, mit der Freigabe von medizinischem Cannabis eine exponentielle Steigerung des Umsatzes zu erwarten. Natürlich scheint auch die Legalisierung von Marihuana als Droge wahrscheinlicher denn je, und dann könnten etablierte Unternehmen wie Hanfgarten davon stark profitieren.

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Trive Studio Acheron Emotional Data Extension Handcheque JobRocker Frydo VivaBack wiederverkaufen.at Skilltree Swilox breddy's Firmeninsolvenzen Firmen-Insolvenzen Unternehmensinsolvenzen KSV1870 Statistik
(c) Adobe Stock - Axel Bueckert

Ein Startup-Studio nach Vorbild von Rocket Internet sollte es werden. Acht Startups in vier Jahren aufzubauen lautete der Plan in Zahlen des Wiener Startup-Studios Trive Studio. Und die Zeichen standen gut. Es war Jänner 2022, die Boomphase seit Ende 2020 war in vollem Gange und niemand sollte ahnen, dass diese mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ein jähes Ende finden würde.

“Es gab noch nie eine bessere Zeit, um etwas zu gründen. Denn aktuell passen alle Rahmenbedingungen, man muss es nur tun”, sagte Trive Studio-Gründer Martin Sirlinger damals zum offiziellen Start im brutkasten-Interview. Das erste Startup des Studios – Emma Wanderer – war bereits einige Monate zuvor gelauncht worden.

Liquidation von Holding-Gesellschaft trive studio GmbH & Co KG

Doch keine drei Jahre später ist es mit dem “ersten Vollblut-Startup-Studio Österreichs”, wie Sirlinger es damals nannte, vorbei. Die trive studio GmbH & Co KG, die als Holding-Gesellschaft fungiert hat und namhafte Investoren, darunter Hansi Hansmann, an Bord hatte, wird liquidiert.

Unter der Hand gegenseitige Kritik nach Konkursen und Übernahme

Die Bilanz: Zwei Startups wurden gegründet, in ein weiteres investiert. Von diesen drei Startups wurde eines verkauft, die beiden anderen mussten Konkurs anmelden. Begleitet wurden diese Vorgänge von Kritik an Sirlinger und der Arbeit von Trive Studio – immer unter der Hand. Von Trive Studio gab es auf brutkasten-Anfrage kein öffentliches Statement dazu. Ein geplantes Interview kam nicht zustande. Fest steht: Zumindest einige der involvierten Akteur:innen gingen nicht im Guten auseinander.

Pluz Care lebt weiter, Emma Wanderer kürzlich neu gestartet

Dabei leben im Trive Studio geschaffenen Ideen auf die eine oder andere Weise weiter. Emma Wanderer startete kürzlich mit dem alten Gründer:innen-Team und einem neuen Konzept erneut. Pluz Care, das zweite im Studio gegründete Startup, besteht als Teil des Wiener Startups Teledoc, von dem es 2023 übernommen wurde, weiter. Doch Sirlingers Anfang 2022 formuliertes Ziel, zu “beweisen, dass das Studio-Modell als Assetklasse für Investor:innen sehr spannend sein kann und in der Lage ist, mit dem klassischen VC-Modell mitzuhalten”, kann wohl als gescheitert angesehen werden.

Statement von Trive-Studio-Gründer Martin Sirlinger

Edit: Nach Veröffentlichung dieses Artikels erhielt brutkasten ein Statement von Trive-Studio-Gründer Martin Sirlinger, das folgend im Wortlaut wiedergegeben wird:

“Die Liquidation der trive studio GmbH & Co KG ist der letzte Schritt eines geordneten Rückzugs. Er erfolgt aufgrund der Nichterreichung unserer gesetzten Ziele. Diese Maßnahme ist leider ebenso notwendig wie unausweichlich.

Das Studio-Modell per se zu kritisieren, trifft zu kurz. Externe Faktoren, wie etwa die Verschlechterung der makroökonomischen Lage, als auch interne Entwicklungen waren im Nachhinein betrachtet wesentlich ausschlaggebender.

Alle Beteiligten haben aus meiner Sicht ihr Bestes gegeben und es sind auch gute Dinge passiert, auf die man in Zukunft aufbauen kann.”

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