28.09.2023

Greenwood Power: Sensoren-Startup holt 5,1 Millionen Euro Wachstumskapital

Mit dem Kapital soll das Greenwood Power-Team aufgestockt und ein möglicher USA-Standort finanziert werden.
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Greenwood Power
(c) Michael Beck - (v.l.n.r.): Jürgen Milde-Ennöckl, Franz Salomon, Herbert Gartner, Willibald Bacher, Doris Agneter und Norbert Juschicz

Das von Norbert Juschicz (CEO) und Willibald Bacher (CTO) im Jahr 2017 gegründete Unternehmen Greenwood Power gibt den Abschluss einer Finanzierungsrunde in der Höhe von 5,1 Millionen Euro bekannt. Das Wachstumskapital stammt vom österreichischen Venture Capital Investor eQventure und dem niederösterreichischen VC-Fonds tecnet equity.

Greenwood Power mit zehn Mio. Euro Umsatz

Das mittlerweile 161 MitarbeiterInnen umfassende Unternehmen verzeichnet eine global stark wachsende Nachfrage nach seinen in Eigenproduktion gefertigten Strom- und Spannungssensoren für gas- und luftisolierte Ortsnetzstationen. Diese begründe sich in der zunehmenden Netzeinspeisung von erneuerbaren Energien durch Sonnen- und Windkraft.

Die patentierten Produkte von Greenwood Power, die bei der Weiterentwicklung elektrotechnischer Prinzipien ansetzen, würden einer Destabilisierung der Stromnetze durch Produktions- und Nachfrageschwankungen entgegenwirken.

Dieses Jahr wird mit einem Exportanteil von 99 Prozent und einem Umsatz von zehn Millionen Euro die Gewinnschwelle erreicht. Mit dem frischen Kapital sollen weitere Mitarbeiter:innen eingestellt, ein möglicher Produktionsstandort in den USA finanziert und der eigene Weltmarktanteil auf zehn Prozent verfünffacht werden.

Naher Osten als Absatzmarkt

Mit einem Umsatzanteil von rund 70 Prozent stellt der Nahe Osten derzeit die wichtigste Absatzregion für das niederösterreichische Unternehmen dar.

“Für uns entsteht gerade ein gigantischer Absatzmarkt auf allen Kontinenten, da im Schnitt pro 100 Haushalte eine Trafostation mit Strom- und Spannungssensoren ausgestattet werden muss, um sie für zukünftige Last- und Einspeiseprofile zu modernisieren. Unsere messgenauen Sensoren wurden speziell für die Nachrüstung von Ortsnetzstationen ausgerichtet und zeichnen sich im Vergleich zur Konkurrenz durch eine kostengünstige Produktionsweise im 3D-Druck-Verfahren aus”, betont CEO Norbert Juschicz.

Zur Erklärung: Ortsnetzstationen sind Transformations- und Knotenpunkte in den Verteilnetzen der Energieversorger. Ihnen kommt künftig eine noch stärkere Aufgabe bei der Vermeidung von Blackouts zu.

“Wir forschen gerade an einem System, wo unsere Sensoren Strom- und Spannungsdaten an ein zentrales Datenverarbeitungssystem senden. Abweichungen zum Normalbetrieb sollen damit in Zukunft automatisiert erkannt und an den Netzbetreiber gemeldet werden”, gibt Juschicz die nächsten Entwicklungsschritte bekannt.

Greenwood Power als Weltmarktführer

Für Herbert Gartner und Franz Salomon von eQventure beweist das Investment in Greenwood Power: “Österreichische Unternehmen können binnen weniger Jahre die Weltmarktführerschaft in neuen, rasch wachsenden Märkten erlangen. Erfolgsfaktoren hierzu sind ein gutes unternehmerisches Team, ein schnell wachsender Markt und starke USPs auf Basis von patentierten Technologien in Kombination mit Risikokapital und unternehmerischem Mut.”

Doris Agneter und Jürgen Milde-Ennöckl von tecnet equity stimmen in diesen Chor mit ein: “Greenwood Power liefert mit seinen Produkten eine Schlüsselkomponente, um aus bestehenden Stromnetzen leistungsfähige Smart Grids zu machen. Wir sehen mit Begeisterung, wie sich durch unser Investment neue Wertschöpfung, attraktive Arbeitsplätze und fachspezifisches Know-how in Niederösterreich entfalten.”

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Gründer und CEO Georg Breitenberger am Business Angel Summit | (c) martin pacher / brutkasten

Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

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