✨ AI Kontextualisierung
Das Grazer AI-Scaleup Leftshift One konnte sich bereits 2019 ein Millionen-Investment sichern, holte sich 2023 von einem ChatGPT-Rivalen Kapital und baute heuer sein Management um. Nun wartet es mit einer weiteren Erfolgsmeldung auf.
Leftshift One und der IT-Dienstleister Cancom Austria (vormals Kapsch BusinessCom) entwickeln nun gemeinsam Lösungen, um mit fortschrittlichen Methoden Analysen von Mikroorganismen auf das nächste Level zu heben, so der Plan. Die Zusammenarbeit soll den Startschuss einer strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen markieren.
Leftshift One analysiert KI-gestützte Daten
Zur Erklärung: Von besonderer Bedeutung für unsere Gesundheit sind die rund 100 Billionen Bakterien in unserem Darm. Die Darmflora bzw. das Mikrobiom – so wird die Gesamtheit aller Darmbakterien genannt – ist ein hochkomplexes Ökosystem, das in einem fein abgestimmten Gleichgewicht mit unserem Körper steht. Um die komplexen Wechselwirkungen zwischen den Darmbakterien und unserer Gesundheit besser zu verstehen, setzen Forscher auf umfangreiche Analysen des Mikrobioms – und dafür auch auf Know-how aus Graz. Während Leftshift One KI-gestützt die Daten analysiert, steuert nun Cancom Austria in diesem Projekt die notwendigen Softwarelösungen für die Erfassung, sichere Verarbeitung und Darstellung der Daten bei.
Zum Einsatz kommen die in den letzten zwölf Monaten entwickelten Hightech-Anwendungen bei Ortho-Analytic, einem Schweizer Labor für integrative Medizin im Bereich der modernen Mikrobiomanalytik.
Mehr als 300.000 Datenpunkte
“Eine einzige ans Labor übermittelte Probe enthält mehr als 300.000 Datenpunkte. Mit der von uns implementierten Künstlichen Intelligenz ist es möglich, Zusammenhänge zu identifizieren, die in einer menschlichen Prüfung unmöglich wären”, erklärt Leftshift One-CEO Patrick Ratheiser. “Die KI-gestützten Analysen führen zu logischen Schlüssen, die nicht nur besser abgestimmte Behandlungsvarianten und den Einsatz von effektiveren Medikamenten ermöglichen, sondern auch optimierte Ernährungspläne als Behandlungsmethodik erlauben.”
Noch vor der umfangreichen Analyse werden die Daten der Patienten – etwa zu Ernährungsfragen, Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Vorerkrankungen – über eine chatbasierte Benutzeroberfläche mit Spracheingabe aufgenommen. Der daraus resultierende Vorteil: Die vom Patienten in natürlicher Sprache übermittelten Eingaben werden in Relation zu den Daten der Mikrobiomanalyse gebracht. Technologisch wird dies auf Basis eines sogenannten Plug-ins realisiert. Dieses Software-Modul entstammt der “MyGPT”-Applikation von Leftshift One. “Diese Applikation ist Teil unseres maßgeschneiderten ChatGPT für Unternehmen”, so Ratheiser.
Cancom mit 1,5 Mrd. Euro Umsatz
Seit Juni 2023 ist der ICT-Lösungs- und Service-Provider sowie Digitalisierungspartner Teil der Cancom Gruppe und firmiert seit Jänner 2024 als Cancom Austria. Mit 5.600 Mitarbeitern an 80 Standorten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 bietet das Unternehmen ein breites Spektrum an Leistungen und Lösungen, darunter Business Solutions und Managed Services für Cloud Transformation, AI und Analytics, Workplace, Enterprise Mobility und IT-Security. Dies umfasst auch Hosting und As-a-Service-Modelle. Cancom Austria selbst beschäftigt mit den Töchterunternehmen in Rumänien, Tschechien und der Schweiz insgesamt rund 1.650 Mitarbeiter.
“Vor allem unsere Expertise im Bereich der Softwareentwicklung und Plattformintegration konnte in das aktuelle Projekt eingebracht werden”, sagt Franz Semmernegg, CEO von Cancom Austria. “Durch die Bündelung unserer Kräfte mit Leftshift One konnten wir eine synergetische Verbindung zwischen hochmodernen KI-Analysen und Softwarelösungen schaffen. Dies eröffnet neue Dimensionen in der Mikrobiomanalytik.”
Leftshift steigert Kapazität
Ratheiser ergänzt: “Wir freuen uns, unsere Kräfte mit Cancom Austria zu bündeln, um unsere komplementären Kompetenzen in einer zukunftsweisenden Partnerschaft zu verschränken. Wir bringen dafür unsere Kernkompetenz, unser tiefgreifendes und über viele Jahre aufgebautes Verständnis für Künstliche Intelligenz in diese Zusammenarbeit ein. Die Kooperation eröffnet uns darüber hinaus die Möglichkeit, unsere Reichweite und Kapazitäten deutlich zu erweitern. Mit der Manpower und den Ressourcen, die Cancom Austria einbringt, sind wir nun in der Lage, auch umfangreiche Projekte zu stemmen, die vorher außerhalb unserer Reichweite lagen.”