25.01.2016

Global Innovation: Österreich vor USA und Deutschland

Österreich lässt USA, Frankreich, Deutschland und die Schweiz im internationalen (Startup-)Ökosystem-Vergleich alt aussehen. Das geht aus einer aktuellen US-amerikanischen Studie zum Thema "Global Innovation" hervor.
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Österreich vor USA, Deutschland und der Schweiz im aktuellen Innovation-Ranking.

Es gibt eine Vielzahl von Studien, die den Einfluss von Innovationen länderspezifisch beleuchten. Die US-amerikanische Information Technology and Innovation Foundation (ITIF) will nun mit einem internationalen Vergleich neue Schlüsse ziehen und den globalen Einfluss von Innovationsbestrebungen einzelner Länder messen.

+++ Innovativste Länder: Österreich unter den Top 10 +++

56 Länder beleuchtet die Studie der ITIF – laut dem Portal itespresso ein US-amerikanischer Thinktank. Alle Länder zusammen sollen dabei rund 90 Prozent der Weltwirtschaft repräsentieren.

Dem Report soll folgender Kriterien-Katalog zu Grunde liegen:

  • Ausgaben und Bemühungen für Forschung- und Forschungsförderung in den einzelnen Ländern, sowie
  • Bildungswesen,
  • Struktur des Steuersystems,
  • nachteilige Rahmenbedingungen und Regelungen der jeweiligen Öko-Systeme (wie beispielsweise ein schwaches Patentsystem).

Daraus wurde ein Indexwert ermittelt, der mit 15,6 Punkten Finnland zum höchst-platzierten Land und mit minus 20,1 Argentinien zum Verlierer kürt.

Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich sind jene Nationen, die am meisten zur globalen Innovation beitragen. Österreich ist auf Platz 9, vor Deutschland (Platz 12) und der Schweiz (Platz 20).

Österreich vor Deutschland

“Der Report kommt zum Ergebnis, dass bei einem Pro-Kopf Vergleich, Finnland, Schweden und das Vereinigte Königreich, jene Nationen sind, die am meisten zur globalen Innovation beitragen”, liest man in der Kurzfassung zum Report. “In krassem Gegensatz dazu stehen Indien, China und Thailand, deren Rahmenbedingungen Innovationen im globalen Bereich sogar im Weg stehen”, heißt es in der Studie.

report
(c) Information Techonology and Innovation Foundation

Österreich schneidet mit dem neunten Platz im internationalen Vergleich gut ab und rangiert vor der USA (Platz 10), Frankreich (Platz 11), Deutschland (Platz 12) und der Schweiz (Platz 20). Der Report kommt zum Schluss, dass sich die Nationen gegenseitig mehr ermutigen müssen, um das globale Öko-System zu fördern.

+++ Androsch über Innovation: „Kein Geld, keine Musik, aber…“ +++

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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