30.08.2022

Gewessler: E-Autos sollen Stromnetz stabilisieren

Das Open-Innovation-Projekt des Klimafonds zeigt, dass Flottenverantwortliche und Mitarbeiter:innen, ihre Firmen-PKW als Speicher zur Verfügung stellen wollen.
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E-Autos, leonore Gewessler, Energie, Strom
(c) BMK/Cajetan Perwein - Mit gesteuertem und bidirektionalem Laden sollen künftig E-Autos eine wichtige Energierolle spielen.

Österreich hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 bilanziell 100 Prozent der Stromversorgung aus nachhaltigen Energiequellen zu beziehen. Ein Teil der erneuerbaren Energien ist jedoch witterungsabhängig und großen Schwankungen unterworfen. Deshalb kam jetzt die bemerkenswerte Idee auf, dass E-Autos bzw. E-Flotten mithilfe von gesteuertem und bidirektionalem Laden als Stromspeicher fungieren und somit das Stromnetz stabilisieren sollen.

E-Autos als Zwischenspeicher

Konkret heißt das, dass die Batterie der Autos entweder zu jenen Zeitpunkten geladen wird, an denen es am vorteilhaftesten ist (gesteuertes Laden) oder die Batterie wird als Zwischenspeicher genutzt, um gezielt Strom aus dem Netz aufzunehmen und zur geeigneten Zeit wieder in das Netz einzuspeisen (bidirektionales Laden).

“Mit dem ‚Open-Innovation-Prozess‘ ermöglichen wir Interessensgruppen, Bürgerinnen und Bürgern, sich für eine erfolgreiche Energiewende einzubringen und aktiv mitzugestalten. Und der Handlungsauftrag ist klar: Wir müssen rein in die Erneuerbaren. Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, gelingt es, unser Energiesystem nachhaltig und zukunftsfit zu machen”, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Aktive Beteiligung am Energiesystem

Im Projekt “Innovation Sandbox im Energiebereich mit Nutzer:innen” des Klima- und Energiefonds wurde in einem Open-Innovation-Prozess die Meinung von Bürger:innen und Flottenverantwortlichen zur aktiven Beteiligung der E-Autos am Energiesystems abgefragt. Das gesamte Pilotprojekt war einerseits auf die Erhebung der Nutzer:innen-Bedürfnisse ausgelegt und soll andererseits durch ein umfassendes Methodenhandbuch auch die Umsetzung von weiteren “Innovation Sandboxes” ermöglichen.

Um die Erwartungen, Bedürfnisse und Ängste der Nutzer:innen zu ermitteln, wurde ein Crowdsourcing-Prozess umgesetzt. 1.665 Bürger:innen haben sich beteiligt und Beiträge eingereicht. Gemeinsam mit ausgewählten Expert:innen wurden anschließend konkrete Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Mit der Umsetzung der Studie beauftragte der Klima- und Energiefonds 2021 das Green Energy Lab und winnovation consulting.

“Uns hat überrascht, dass die Technologien für die Nutzung von E-Autos als Strom-Zwischenspeicher von Nutzer:innen mit offenen Armen empfangen werden. Von Technologieskepsis keine Spur. Jetzt braucht es passende Anreize und Geschäftsmodelle, um gesteuertes und bidirektionales Laden für die Nutzer:innen so einfach und praktikabel wie möglich zu machen”, so Projektleiterin Gertraud Leimüller, Geschäftsführerin winnovation.

Die Ergebnisse der Energie-Studie

  • Die Bereitschaft für gesteuertes und bidirektionales Laden
    Mehr als 75 Prozent der Teilnehmenden können sich vorstellen, künftig gesteuertes und bidirektionales Laden in ihrer Organisation beziehungsweise in ihrem Unternehmen umzusetzen und sich aktiv zu beteiligen.
  • Die wichtigste Motivation ist der Klima- und Umweltschutz
    Der überwiegende Teil der Mitarbeiter:innen (mehr als 85 Prozent) sind motiviert, gesteuertes und bidirektionales Laden umzusetzen, weil sie damit einen positiven Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten möchten. Zudem sei sowohl Mitarbeiter:innen als auch Flottenverantwortlichen wichtig, dass gesteuertes und bidirektionales Laden in ein ganzheitliches Nachhaltigkeits- und Mobilitätskonzept von Unternehmen eingebettet wird.
  • 8,5 Stunden pro Tag
    Unter idealen Voraussetzungen – das bedeutet unter anderem, dass ausreichend Be- und Entladeinfrastruktur sowie eine entsprechende Vergütung bereitgestellt werden – würden Mitarbeiter:innen ihre E-Autos etwa 8,5 Stunden pro Tag zur Verfügung stellen und das bevorzugt am Firmengelände oder am Parkplatz zu Hause.

E-Autos-Nutzung: Handlungsempfehlungen an Politik und Energiewirtschaft

Um gesteuertes und bidirektionales Laden in österreichischen Unternehmensflotten breit einzusetzen, wurden in Zuge des Prozesses sieben Handlungsempfehlungen für Politik (Bund, Länder, Gemeinden) und Energiewirtschaft entwickelt. Das sind sie:

  • Ausschreibung von nationalen Demonstrationsprojekten, um Systemeffekte von gesteuertem und bidirektionalem Laden zu ermitteln und darzustellen.
  • Verstärktes Engagement Österreichs in der Europäischen Union für gesteuertes und bidirektionales Laden.
  • Anpassung von Regulatorik und Standards in Österreich, um gesteuertes und bidirektionales Laden zu ermöglichen.
  • Entwicklung und Etablierung von Unterstützungsmechanismen für den Umstieg auf gesteuertes und bidirektionales Laden.
  • Unterstützung bei der Neugestaltung von Geschäftsmodellen, Services und Tarifmodellen mit Bezug auf gesteuertes und bidirektionales Laden.
  • Entwicklung und Durchführung von zielgruppengerechten Kommunikationsaktivitäten zu gesteuertem und bidirektionalem Laden für Unternehmen.
  • Entwicklung und Umsetzung eines (Weiter-)Bildungsprogramms für Fachkräfte.

“Der Umstieg auf eine erneuerbare Energieversorgung betrifft uns alle”, betont Klima- und Energiefonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel. “Daher freut es mich, dass die überwiegende Mehrheit der 1.665 Personen, die sich am Pilotprojekt Innovation Sandbox beteiligt haben, bereit ist, E-Flotten als Stromspeicher einsetzen, um damit die Energiewende voranzutreiben.”

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Freundschaft, Freundschaft im Job
(c) Stock.Adobe/charmedlightph - Freundschaften am Arbeitsplatz können positive Effekte auslösen.

Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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