22.03.2017

“Die Außenwerbung ist noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen”

Autos, die mit bunten Werbebotschaften bedruckt sind – eigentlich keine Seltenheit im Stadtbild. Trotzdem hat das Startup Folyo aus der altbekannten Methode ein neues Geschäftsmodell entwickelt. Im Interview erzählt CEO Manuel Klabacher, was dahinter steckt.
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Manuel Klabacher und Ondrej Gandel.

Was ist eure Geschäftsidee?

Folyo ist eine Werbeplattform, die Fahrzeuglenker bzw. Ridesharingunternehmen dafür bezahlt, dass sie Werbung auf ihren Fahrzeugen schalten. Werbung auf Fahrzeugen ist zwar nichts grundsätzlich Neues, aber was wir draus gemacht haben, ist eine messbare, trackbare und skalierbare Plattform für Außenwerbung. Wir bedienen damit einen two-sided-Market. Auf der einen Seite sind Fahrer und Ridesharingunternehmen, die 300 bis 500 Euro im Monat dazuverdienen können und auf der anderen Seite Marken und Werber, die auf eine Plattform zugreifen können, bei der sie alle relevanten KPIs (Key Performance Indicators, Anm.) für das Marketing sehen. Zum Beispiel, wie viele Impressions die Kampagne generiert hat oder wie hoch der Reach in der Stadt ist.

Wie funktioniert das konkret?

Wir nehmen die GPS-Daten unserer Fahrzeuglenker, die alle die Folyo-App benutzen. Dann machen wir eine Smart-Data Analyse. Unsere Kunden bezahlen am Schluss wirklich nur nach Impressions.

Ihr wisst also, wie viele Menschen sich jeweils an einem Ort aufhalten, an dem das Fahrzeug vorbei fährt?

Wir wissen, wo die Fahrzeuge sind und wir wissen, wie viele Personen sich zirka im Umkreis von sagen wir einmal 20 Metern befinden und die Möglichkeit haben, das Fahrzeug zu sehen.Wir haben die Methoden der digitalen Werbung mit der Präsenz der Außenwerbung verbunden. So haben wir die Vorzüge beider Dinge vereint.

Ist die mobile Außenwerbung in Wien immer noch beliebt?

Man muss beachten, dass die Außenwerbung zuletzt das am stärksten wachsende Werbesegment war – noch stärker als die digitale Werbung. Da passiert derzeit sehr viel und da muss auch sehr viel aufgeholt werden. Die Außenwerbung ist noch nicht wirklich im digitalen Zeitalter angekommen. Es wird jetzt sehr viel investiert, zum Beispiel in Bewegtdisplays und unter anderem eben auch in Abrechnungsmodelle, die erst langsam in der digitalen Welt ankommen.

Was bedeutet das?

Dass einfach wirklich nur per Sichtkontakt abgerechnet wird – so wie man es online schon von den Bannern kennt. So etwas gibt es derzeit noch nicht.

Was kann man tun, wenn die Kampagne nicht erfolgreich genug ist?

Man kann die Kampagne noch optimieren, während sie schon läuft. Der Werbekunde sieht in real time wo die Fahrzeuge gerade sind und wie viele Impressions generiert werden. Dann kann man fragen: Wo würden sie vielleicht mehr Imprssions generieren, wo sollte ich nachjustieren? Man kann auch während der Kampagne zusätzliche Fahrzeuge einsetzen.

Redaktionstipps

Macht es auch Sinn, nur bestimmte Gebiete auszuwählen, in denen geworben werden soll?

Absolut. Wir bieten unseren Kunden auch die Möglichkeit, nur bestimmte Gebiete oder Bezirke in einer Stadt zu wählen. Sie können zum Beispiel sagen „Wir wollen nur innerhalb des Gürtels werben.“ Wenn das Fahrzeug dann innerhalb des Gürtels fährt, läuft der Counter mit und der Kunde bezahlt. Fährt das Fahrzeug außerhalb des Gebiets, werden zwar Impressions generiert, aber der Kunde bezahlt nicht dafür.

Wie kommt ihr an die Fahrer heran?

Lustigerweise lief das am Anfang ziemlich analog. Wir sind viel Uber gefahren, haben da Kontaktdaten eingeholt, haben Visitenkarten ausgetauscht und so sind wir zu unseren Fahrern gekommen. Derzeit haben wir eine Flotte von zirka 350 Fahrzeugen in Wien und wir bieten auch eine grüne Flotte, bestehend aus Elektrofahrzeugen, an.

Bekomme ich über Folyo das ganze Paket vom Auto bis zur Auswertung?

Ja. Wir wollen ein One-Stop-Shop für Außenwerbung werden. Wir haben auch einen Kreativteil bei uns. Wenn es vom Kunden gewünscht ist, können wir auch das Layout der Fahrzeugfolierung übernehmen. Wir haben sozusagen ein Rundum-Sorglos-Paket. Das ist alles im TKP, im Tausend-Kontakt-Preis, inbegriffen.

Wie hoch ist euer TKP?

Er liegt bei rund fünf Euro. Verglichen mit der Taxiwerbung ist das sogar niedriger.

Was sind euer nächsten Ziele?

Wir haben sehr große Pläne für 2017 und 2018. Unter anderem werden wir das Produkt auf den deutschen Markt bringen. Und was ich jetzt schon sagen kann: Es wird bestimmt nicht bei dem einen Medium Fahrzeug bleiben.

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Als viertgrößte Volkswirtschaft Asiens und Innovationszentrum für Technologien wie Elektronik, Automobilbau und Halbleiter bietet Südkorea hervorragende Wachstumschancen für Unternehmen und Investoren. Die strategische Lage des Landes als Brücke zu den Märkten in China, Japan und Südostasien eröffnet auch ausländischen Unternehmen zusätzliche Marktzugänge und Wachstumschancen.

Fokus auf Energie und Mobilität

Für österreichische Startups, die sich im technologisch hochentwickelten Markt Südkoreas etablieren möchten, startet das Global Incubator Network Austria (GIN) das Acceleration-Programm GO SEOUL 2025. Das Programm richtet sich an Startups (mid- or later-stage) mit innovativen Lösungen in den Bereichen Energie und Mobilität, die ihre Expansionsstrategie für Südkorea vorantreiben wollen. Die teilnehmenden Startups erwartet eine intensive einwöchige Reise im Juni 2025, die einen umfassenden Markteinblick und gezielte Vernetzungsmöglichkeiten bietet.

Was GO SEOUL 2025 bietet

Das Programm ist in zwei Phasen unterteilt. Zunächst erhalten die Startups im Rahmen eines Onboardings gezielte Einblicke in den südkoreanischen Markt, um den Aufenthalt optimal nutzen zu können. Hierzu gehören ein dreistündiges IP-Coaching und exklusiver Zugang zu den GIN-Masterclasses, die wichtige Tipps und Strategien für den Markteintritt vermitteln. In einem Kick-off-Dinner in Wien können die Teilnehmer:innen zudem bereits erste Kontakte knüpfen.

Der zweite Teil des Programms besteht aus der Expansionsreise nach Seoul, die von 23. Juni bis 27. Juni 2025 stattfindet. Während dieser Woche werden individuelle Geschäftstreffen organisiert, die gezielt auf internationale Leads abzielen. Startups können ihre Lösungen und Ideen auf speziell zugeschnittenen Pitch-Events präsentieren und potenzielle Partner sowie Investoren direkt vor Ort treffen.

Im Rahmen von GO SEOUL 2025 nehmen die Teilnehmer:innen auch an Südkoreas führendem Startup-Event NextRise teil. Das Event dient als zentrale Plattform für Startups, Unternehmen und Investoren, um grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und strategische Partnerschaften zu bilden. 2024 zählte NextRise mehr als 25.000 Teilnehmer:innen, wobei über 3.300 Business Meetups organisiert wurden.

Reisekostenzuschuss von bis zu EUR 10.000

GIN übernimmt bis zu 80 Prozent der programmspezifischen Kosten für Flug und Unterkunft, mit einer maximalen Fördersumme von EUR 10.000 pro Startup. Mit dem Gender-Bonus können sogar bis zu 90 Prozent der Kosten abgedeckt werden.

Teilnahmeberechtigt sind österreichische Startups, die sich in den Bereichen Energie und Mobilität positionieren, über ein skalierbares Geschäftsmodell verfügen und bereits erste Investitionen erhalten haben. Die Bewerbungsfrist für GO SEOUL 2025 endet am 1. Dezember 2025. Interessierte Startups können sich über die Plattform aws Connect anmelden und ihr Pitchdeck einreichen.


GO SEOUL 2025 ist ein Accelerator-Programm von Global Incubator Network Austria (GIN) und Teil des GO ASIA-Programms. Über die letzten Jahre wurden damit zahlreiche Startups bei deren Markteintritt in asiatische Märkte unterstützt. Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Außenwirtschaft Austria organisiert. Weitere Informationen zum aktuellen Call finden Startups hier: https://gin-austria.com/calls/goseoul2025

Kontakt

Bei Fragen zu GO SEOUL oder zum Bewerbungsverfahren können sich Startups an folgenden Kontakt wenden:

Christoph Pekarek

Project Manager | GO ASIA

T +43 1 50175 447

[email protected]

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