09.01.2023

Fitness: Mit diesen Startups hältst du deine sportlichen Neujahrsvorsätze

New year, new me. Diese heimischen Fitness-Startups helfen dabei, sportliche Neujahrsvorsätze zu erfüllen.
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(c) Nina Danninger, Barzflex und Matthias Bruckmüller.

Neues Jahr, neue Vorsätze. Auch heuer nehmen sich viele Menschen vor, mehr Sport zu betreiben. Dank “New Year New Me”-Ansätzen boomt der Fitness-Markt in Österreich.  Fitness, Self-Improvement und Personal Growth füllen dabei die langen Listen an guten Vorsätzen. Insbesondere die Gemütlichkeit, die viele in den letzten Jahren mit Lockdowns, Home-Office und Co. gespürt haben, motivieren Sporthungrige nun umso mehr zu innovativen Fitnesslösungen. 

Laut dem “Sports Economy Index” von Mastercard machen inzwischen ein Drittel der Österreicher:innen mehr Sport als noch vor der Pandemie. Durch die Entwicklungen im Live-Sport, die nicht nur pandemiebedingt, sondern auch durch veränderte  Konsumenten-Einstellungen motiviert waren, konnten inzwischen viele innovative Lösungen in die Fitnessbranche implementiert werden. Anlässlich des aktuellen Fitness-Wahns zu Jahresbeginn hat der brutkasten eine Liste mit heimischen Fitness-Startups erstellt, die euch bei der Erfüllung der Neujahrsvorsätze unterstützen können. 

Sparcs

Manuel Gahn hat Sparcs mitgegründet © Thrive Life
Manuel Gahn hat Sparcs mitgegründet © brutkasten Media

Genau am 1. Jänner 2022 ging die Lifestyle-App “Sparcs” für Fitness und Meditation online. Ziel war es, genau zu Neujahr zu starten, da an diesem Tag viele Menschen an ihre Vorsätze denken. Zum Start der Social-Network-App für Self-Improvement konnten User:innen aus 20 Aktivitäten aus den Bereichen Fitness, Personal Development oder Nutrition wählen. Im Fokus stehen die Fortschritte, die in der App getrackt und über das Social Network geteilt werden können. “Man wählt dann aus, was man in sein Leben öfter integrieren will. Das kann man dann über die App für sich selbst tracken und bekommt Statistiken dazu. Über das Netzwerk bist du mit deinen engsten Freunden verbunden, denn die interessiert auch wirklich, dass du in deinem Leben weiterkommst”, erklärt Manuel Gahn, Mitgründer von Thrive Life, das unter der Marke Sparcs agiert. Wer zum Beispiel Laufen geht, kann Freunde über Sparcs auch live teilhaben lassen. Dafür bietet die App auch einen eigenen Tracker an. Künftig sollen auch weitere Fitness- und Lifestyle-Apps über Schnittstellen direkt integriert werden.

Trackbar

Trackbar, pre seed,
(c) Trackbar – Das Trackbar-Team setzt auf “Connected Fitness”.

Das Wiener Startup Trackbar hat sich auf die Digitalisierung von analogen Fitnessangeboten spezialisiert. Mit ihren Sensortechnologien erweitern die drei Gründer Lukas Butt, Stephan Glauninger und Stefan Schade bestehende Produkte und rüsten sie nach. Die Sensoren überwachen somit das Training im Fitnesstudio. Bereits ab Werk können die Geräte mit mehr Intelligenz ausgestattet werden, sodass durch künstliche Intelligenz die Trainingsdaten auch ausgewertet werden können. Hierzu bietet das Trio auch ein Software Development Kit (SDK) an, das in bestehende Apps eingegliert werden kann. Ziel von Trackbar ist es, bestehende Fitnessangebote digital zu vernetzen. “Unser Ansatz liegt auf starken Partnerschaften mit großen Fitnessanbietern wie Fitness-Apps, Fitnessstudios und Geräteherstellern. Gemeinsam bauen wir die Technologien für eine vernetzte Fitnesswelt und schaffen so ein umfassendes und neuartiges Trainingserlebnis”, sagt Co-Founder und CEO, Stefan Schade.

Barzflex

(c) Barzflex

Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht, darauf spezialisieren sich die beiden Barxflex-Gründer Florian Schachner und David Jandrisevits. Das Startup fokussiert sich auf die neue Sportart Calisthenics, das von Klimmzügen über Human Body Flag bis hin zu Muscle Up das neue Bodyweight-Training darstellt. Oft wird dieses Training als das “moderne Turnen” mit wenig Equipment beschrieben. Das niederösterreichische Startup baut österreichweit Outdoor- und Indoor-Sportanlagen, die Menschen aller Altersklassen und Körperstaturen ansprechen und ohne Einschränkung genutzt werden sollen. Barzflex zeichnet sich nicht nur mit der Benutzerfreundlichkeit seiner Anlagen, sondern auch dem individuell anpassbaren Baukastensystem aus, sodass (fast) überall Workout-Landschaften für Calisthenics-Fans aufgebaut werden können.

Boss Fitness

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(c) Boss Fitness – Boss Fitness Gründerin Sylvia Oberauer möchte mit ihrer App “Vielsitzern” im Büro zu mehr Fitness verhelfen.

Ob im Großraumbüro, Homeoffice oder auf dem Sofa – das Wiener Startup Boss Fitness bietet ein individuell zugeschnittenes digitales Office-Trainingsprogramm für Angestellte an. Dabei steht der Firmenname Boss für Boxing (BO), Softyoga (S) und Stretching (S). Die Idee zu Boss Fitness hatte Gründerin Sylvia Oberauer gemeinsam mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Diskothek U4, Markus Platzer, Anfang 2018. Das Duo setzte sich zum Ziel, aus ihren leidvollen Eigenerfahrungen ein Digital-Health-Angebot zu entwickeln. Aktuell fokussiert das Startup Unternehmen, die Lizenzen für ihre Angestellten erwerben möchten. Nutzer:innen von Boss Fitness erhalten täglich Erinnerungen direkt auf den PC oder aufs Handy. Durch einen Klick auf die Übung können Angestellte an Office-tauglichen Übungen, die sowohl Mobil als auch über den Web-Browser zugänglich sind, teilnehmen. Die Übungen sind für jedes Fitness-Level ausführbar und dauern rund eine Minute. “In rund fünf Minuten am Tag hat man das Wichtigste für seinen Körper erledigt. Wir helfen der Spezies ‚Vielsitzer‘ dabei, sich wieder besser zu fühlen und sorgen für weniger Rückenschmerzen, Verspannungen und Stress. Das lange und eintönige Sitzen schadet unserem Körper auf Dauer extrem. Sitzen wird nicht umsonst als das neue Rauchen bezeichnet“, sagt Boss Fitness Gründerin Sylvia Oberauer.

Spird

Spird
Die Spird-Gründer Kevin Josef Schrattel und Dominik Kohl (v.l.n.r.) | © Spird

Die richtige Sport-Partner:in zu finden kann zu einer Herausforderung werden. Genau aus diesem Grund möchten die Spird-Gründer Kevin Josef Schrattel und Dominik Kohl mit ihrer App Menschen zum Sport motivieren. Das im Jahr 2020 gegründete Startup bietet eine Plattform, die Gleichgesinnte und leidenschaftliche Sportler:innen miteinander vernetzt und somit potentielle Trainings-Partner:innen miteinander matcht. “In den letzten zwei Jahren hat vieles online stattgefunden und man hat viel Zeit Zuhause verbracht. Unsere Vision ist es, User:innen online zu vernetzen, damit sie sich offline treffen können”, sagen die Gründer. Ziel sei es, Menschen – die sich durch die Corona-Pandemie einsam gefühlt und den Anschluss verloren haben – eine Plattform für die Schaffung von gemeinsamen Momenten zu bieten. Nutzer:innen können mit nur wenigen Klicks einen Status setzen, um die Spird-Community in ihrer Nähe darüber zu informieren, dass sie zum Beispiel am Samstagnachmittag Tennis spielen möchten. Interessenten können dieser Session beitreten und die Rahmenbedingungen sowie die Location, Mitfahrgelegenheiten etc. definieren. Die App zeigt auch Sportstätten in der Nähe an. “Bei uns liegt der Fokus darauf, dass sich so wenig wie möglich online abspielen soll. Außer die Kommunikations-Möglichkeit über unseren Chat bieten wir bewusst keine weiteren Funktionen an, da wir uns sehr stark von den bestehenden Plattformen distanzieren möchten. Wir wollen die Leute online vernetzen, aber die Tätigkeiten sollen offline stattfinden”, erklärt das Gründer-Duo.

Shaped by iB

(c) Shaped by iB

Vom Laufsteg ins Unternehmertum, so sieht die Karriere vom Wiener Sportler und Gründer Ivo Buchta aus. Vor seinem Sprung in die Startup-Welt war Buchta in NYC als Model tätig. Nach der Rückkehr in seine Heimat Wien gründete er mit Thomas Kreuzhuber und Christian Szalay ein innovatives Fitnessstudio auf einem Wiener Badeschiff. Durch die coronabedingte Schließung wurden vom Trio zusätzlich online-Angebote angeboten. „Training mit digitalen Kursen von zuhause aus ist sicherlich ein starker Trend, der aufgrund der großen Flexibilität und Individualisierbarkeit auch nach der Pandemie fortbestehen wird. Daher möchten wir auch unser digitales Trainings-Angebot laufend erweitern“, erklärt Buchta. Im Juli 2021 eröffneten sie ihr zweites Studio in der Taborstraße. Ein weiteres Studio soll bereits in Planung sein.

Lympik

Archiv: Lympik ist Accent-Alumnus (c) Accent
Archiv: Lympik ist Accent-Alumnus (c) Accent

Egal ob im professionelles Training, in Ausbildungszentren oder als permanente Installationen in Sportstätten, das Startup Lympik bietet Zeitmessung, Motion Tracking und Videoanalyse mittels Satellitentechnolgie und IoT (Internet of Things) für den Einsatz im Sport an. Ansässig in einer rund 600 Seelen-Ortschaft in Oberpiesting im südlichen Niederösterreich hat der Lympik-Geschäftsführer Thomas Peroutka die Hardware selbst etnwickelt. Gemessen werden können präzise Zeit- und Ortsangaben an verschiedenen Punkten z.B. von einem Slalom-Lauf, einem Mountainbike-Track oder einer Sprint-Strecke. Daraufhin können die gewonnen Daten direkt über die Lympik-Cloud analysiert werden. Die personalisierten Ergebnisse und Auswertungen gibt es zudem live aufs Handy. Die Kunden sind Athleten vom Breitensport bis hin zu Weltcup-Teams. Über ein Händler-Netzwerk wird das System in mehreren europäischen Ländern sowie in den USA erfolgreich vertrieben.

MyClubs

myClubs-Founder Tobias Homberger

Das Wiener Sport-Startup myClubs gehört zu den größten Sport-Aggregatoren und -Vermittlungsdiensten in Österreich und der Schweiz. myClubs kombiniert das Angebot von zahlreichen Yogastudios, CrossFit-Boxen, Tennisplätzen, Kletterhallen und diversen anderen Kurs- und Sportanbietern in einem digitalen Mitgliedschaftsmodell. Kunden können über die App aus über 35 verschiedenen Sportarten wählen und direkt buchen. Das heißt konkret: Kunden kaufen eine myClubs Mitgliedschaft und können dann ohne Extrakosten Sportaktivitäten bei den unterschiedlichsten Anbietern buchen. Je nach Lust und Laune können Mitglieder ihre Workouts kombinieren. Bereits im Jahr 2020 ging das Startup eine Kooperation mit der Mode-Handelskette H&M ein und desginte hierfür eine Sportkollektion.

Eversports

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(c) Eversports – Eversports – gemeinsam mit Gründer Hanno Lippitsch – verkündet neue Kooperation.

Schon seit 2013 verfolgt Eversports die Vision, Sportler:innen das Leben so einfach wie möglich zu gestalten. Hierfür entwickelte Gründer Hanno Lippitsch eine Online-Plattform, die Sportbegeisterte und Sportanbieter verbindet und die Suche nach Trainingsangeboten sowie weiteren Informationen wie Öffnungszeiten, Platzbelegungs-, Kurs- und Klassenpläne einfacher gestaltet, indem alles an einem Ort gesammelt wird. Zusätzlich wird Sportanbietern ein modernes Softwaretool zur Verwaltung und Führung ihres Studios oder ihrer Sportstätte angeboten, mit dem sie tägliche Verwaltungsaufgaben automatisieren können. Bereits am Wochenende vor dem ersten Lockdown arbeitete das IT-Team von Eversports intensiv an neuen Services wie Onlinestreaming. In den darauffolgenden Monaten wurden sukzessive neue Dienste aufgebaut, mit denen Sportanbieter ihr Angebot und ihre Umsätze zusätzlich aufrechterhalten konnten, als die Studios weniger frequentiert wurden. Da dieses Angebot sehr gut aufgenommen wurde, können Nutzer:innen noch immer per App an Online-Klassen oder Livestreams in Echtzeit teilnehmen. Ziel des Stratups sei es, die Untersützung von lokalen Studios durch die remote-Teilnahme an Online-Aktivitäten zu ermöglichen.

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Das Team von StartUp Burgenland am Abend der StartUp Lounge im Wiener Filmquartier (c) Maze&Friends

Vor vier Jahren startete StartUp Burgenland mit dem Ziel, das wirtschaftliche Potenzial der Region zu fördern und zu erweitern. Mittlerweile hat StartUp Burgenland mit seinem Inkubator- und Accelerator-Programm auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus einen wesentlichen Impact erzielt und zahlreiche junge Menschen im Aufbau ihres Unternehmens gefördert.

In vier Durchgängen haben bislang 30 Startups am StartUp Burgenland Accelerator und Inkubator teilgenommen. “Es ist wunderbar auf die letzten vier Jahre zurückzublicken und zu sehen, mit welcher Bandbreite an Gründerinnen und Gründern wir zusammengearbeitet haben”, eröffnete Martin Trink, Leiter von StartUp Burgenland, die StartUp Lounge am vergangenen Donnerstag, den 13. November 2024.

Im Rahmen der StartUp Lounge lud die Wirtschaftsagentur Burgenland in das Wiener Filmquartier im fünften Wiener Gemeindebezirk, um den Abschluss des vierten Batches des Inkubator- und Accelerator-Programms mit sieben der teilnehmenden Startups und zahlreichen Stakeholdern der heimischen Innovationsszene zu feiern.

Moderatorin Elisabeth Gamauf (li.), Michael Gerbavsits (Mitte), Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, und Martin Trink (rechts), Leiter StartUp Burgenland (c) Maze&Friends

“StartUp Burgenland ist ein Ort, an dem Gemeinschaft wächst”

Den Impact, den der StartUp Burgenland Accelerator bei den jungen Menschen vor Ort erzielt, ist unverkennbar: Know How, Kunden und Kapital sind nur drei der vielen Benefits, die Teilnehmende rund um das Coaching, Mentoring und Networking in den letzten acht Monaten mitnehmen konnten. Die Unterstützung geht weit über den Rahmen des Programms hinaus.

Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, hob die essenzielle Rolle von StartUp Burgenland hervor: “StartUp Burgenland ist mehr als nur ein Programm für Geschäftsideen – es ist ein Ort, an dem eine Gemeinschaft wächst, die innovatives Unternehmertum als essenzieller Bestandteil der regionalen Wirtschaftsförderung begreift. Mit umfassender Unterstützung von der Ideenentwicklung bis zur Markteinführung hat sich das Projekt als unverzichtbar etabliert.”

Die StartUp Lounge diente nicht nur als offizielles Abschlussevent, um jungen Talenten eine Bühne zu geben, auf der sie den Fortschritt der letzten Monate präsentieren durften. Neben Networking in einer familiären Atmosphäre durfte das Publikum im Rahmen des Abendprogramms der Erfolgsgeschichte des Brüder- und Gründerpaares Patrick und Markus Reinfeld zuhören, die schon in Batch 1 des StartUp Burgenland Accelerators ihr Business “Pflegenavi” gestartet haben.

“Wir unterstützen nicht nur Geschäftsmodelle, sondern vor allem auch junge Menschen. Wir begleiten sie über ein paar Monate und manchmal auch noch länger”, begrüßte Geschäftsführer Gerbavsits die beiden Founder.

Im Rahmen der StartUp Lounge fanden Founder:innen, Mentor:innen und Stakeholder:innen aus dem Ökosystem zusammen. (c) Maze&Friends

“Es gibt keinen Hard Cut, das Team ist immer proaktiv dabei”

“Wir sind heute als Vorzeigeprojekt da. Um zu zeigen, wie wir uns seit Batch 1 weiterentwickeln konnten und uns nun auf dem Markt etabliert haben”, so Patrick Reinfeld. Das Brüderpaar sprach von laufender Unterstützung vonseiten des StartUp Burgenland Teams. Und vor allem von Authentizität und Menschlichkeit:

“Es gibt hier keinen Hard Cut, das gesamte Team von StartUp Burgenland bietet uns seither laufende Unterstützung – lange über das Programm hinaus. Das Team war und ist immer proaktiv dabei, heben immer ab, wenn wir etwas brauchen. Und gerade jetzt, wo wir dabei sind, unser Produkt so richtig im Markt auszurollen, haben sie uns hier zur StartUp Lounge eingeladen und uns die Chance gegeben, uns hier vor Stakeholdern nochmals zu positionieren und zu zeigen, wo unsere Reise hingeht. Das ist etwas ganz Besonderes.”

Pflegenavi entwickelt e-Wallets für Heimbewohner:innen

Im Rahmen des Accelerator-Programms 2021 gründeten die Brüder ihr Startup Pflegenavi. Drei Jahre später verzeichnete das Startup schon mehrere tausend User:innen. Darunter namhafte Organisationen wie die Caritas und der Samariterbund.

Pflegenavi fokussiert sich auf die Verwaltung von Bewohnergeldern – also Drittgeldern – in Pflegeheimen. “Wir haben uns die Frage gestellt: Was sind die Herausforderungen bei Leiter:innen von Pflegeeinrichtungen? Hier geht es klassisch um die Verwaltung von Bewohnergeldern, um die Verwaltung von Rechten und Risiken. Und auch um Haftungsthemen. Hier setzt Pflegenavi an: Wir haben eine digitale Allround-Lösung entwickelt, mit der wir Pflegeeinrichtungen eine transparente Verwaltung dieser Bewohnergelder ermöglichen.”

Das FinTech entwickelte eine cloudbasierte Softwarelösung, um eine digitale, auf e-Wallets basierende Depotverwaltung zu ermöglichen, die Bewohnergelder sicher und klar abgrenzt. E-Wallets, also elektronische Geldbörsen, können Bewohner:innen und Besucher:innen der Pflegeeinrichtungen eine einfache, digitale Abwicklung ihrer Zahlungen garantieren. Damit lassen sich alltägliche Zahlungen für Bewohner:innen oder Angehörige einfach und sicher abwickeln.

“Wir haben unseren Co-Founder gefunden”

Das Gründerteam pries indes den Mehrwert des StartUp Burgenland Accelerators im Laufe seiner Geschäftsentwicklung an. Essenzielle Vorteile seien neben zielgerichteten Coaching- und Workshop-Sessions vor allem die zahlreichen Möglichkeiten zum Networking:

Dank des Accelerators habe das Team gemerkt, dass ihm die IT-Komponenten gefehlt hat: “Der größte Mehrwert war hier die Vernetzung mit unserem jetzigen Co-Founder Rainer Schuster, der uns genau diese Lücke optimal füllen konnte. Mittlerweile haben wir einen Product-Market-Fit gefunden, der gut performt und bereits weitere Geschäftsfelder erreicht. Aktuell wollen wir den Rollout in Österreich vorantreiben, 2025 geht es in Richtung Deutschland.”

Vertrauenswürdige KI im Fokus

Nach den Eindrücken des Startups Pflegenavi bereicherte Verena Krawarik, Head of Innovation der APA, den Abend mit einem Panel zu den Herausforderungen des EU AI Acts. Krawarik sprach über den Stellenwert von “Trustworthy AI” rund um den bevorstehenden EU AI Act und berief sich auf heimische Informationsstellen zum Thema AI – darunter die KI-Servicestelle, TÜV-Ratgeber sowie die RTR. Außerdem zur Sprache kamen Rahmenbedingungen zu Künstlicher Intelligenz im Innovationsmanagement.

Verena Krawarik, Head of Innovation der APA (c) Maze&Friends

“Februar ist Schlüsseltermin, ab dann sind verbotene KI-Praktiken auch wirklich verboten. Dann dürfen sie keine Praktiken anwenden, die in China vielleicht Gang und Gebe sind”, so die Innovationsexpertin. Sie gewährte außerdem Einblicke in die im AI Act vorgesehenen Risikoklassifizierungen sowie zur bevorstehenden Transparenzpflicht.

Abschließend appellierte Krawarik, frühzeitig mit AI-spezifischer Grundausbildung und einschlägigen Schulungsprogrammen zu beginnen, um Wissenslücken in Unternehmen zu vermeiden und die Affinität gegenüber neuester technologischer Entwicklungen zu intensivieren.

Über die StartUp Lounge äußerte sich die Innovationsexpertin: “Ich finde es ganz toll, dass hier zu Themen Lösungen entstehen, die gar nicht leicht zu lösen sind. Das zeigt die Kompetenz der jungen Leute hier, und das begeistert mich sehr.”

StartUp Walk durch sieben aufstrebende Accelerator-Projekte

Als krönenden Abschluss begab sich das Publikum auf den “StartUp Walk” im Filmquartier: Sieben der acht teilnehmenden Startups aus Batch 4 des Accelerators durften ihr Unternehmen in 90 Sekunden vor den anwesenden Stakeholdern pitchen. Jedes Team erzählte auf äußerst authentische Art und Weise von seiner persönlichen Reise im StartUp Burgenland Accelerator.

Unter den sieben anwesenden Startups fanden sich: Friends in Flats, KOMO, teamchallenge.at, Bimexperts, FireFighter Rescue App, Reefmaster und Trumpet Star. Kurze Einblicke in die Pitches der Teams finden sich am Ende des Artikels.

Nach Alumnus-Talk, AI-Panel und StartUp Walk tauschten sich die pitchenden Startups mit den anwesenden Key Playern des Ökosystems aus – und feierten ihre Fortschritte der letzten Monate im Rampenlicht des Abends.

“Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen”

Auch teilnehmende Stakeholder aus der Innovationsszene zeigten sich begeistert von der Menschlichkeit, Kompetenz und der Hingabe, die von den Jungunternehmen vermittelt wurde. Einer davon ist Alexander Raffeiner. Der Coach und PR-Stratege durfte “die Teams im Bereich PR und Kommunikation coachen und sie auf die Pressekonferenzen vorbereiten. Für mich war es heute eine echte Belohnung, zu sehen, wie gut alle Startups ihre Ideen gepitched haben.”

Über die Begeisterung der Teams ließ sich nicht hinweg sehen: “Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen. Da gibt es schon die ein oder anderen Hürden zu überwinden. Aber wenn du siehst, wie weit diese jungen Menschen es in kurzer Zeit bringen, bin ich als Coach richtig stolz”, so Raffeiner.

Niki Futter: “Das Burgenland versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen”

Auch Niki Futter, Business Angel und Vorstandsvorsitzender der invest.austria, war bei der StartUp Lounge vor Ort: “StartUp Burgenland ist ein Incubator für ein Bundesland, das versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Wir haben heute sieben Startups gesehen, die durch das Programm gelaufen sind. Das ist heute ihr Abschlussabend. Und man kann ihnen nur alles Gute wünschen.”

Auch die Atmosphäre des Abends ließ den Business Angel nicht unberührt: “Es war eine wunderbare Veranstaltung. Insbesondere hat es mich gefreut, Verena Krawarik von der APA wieder zu sehen, die zu den Top-Expert:innen im AI-Bereich in Österreich zählt und die hier einen doch substantiell breiten und vernünftigen Einblick in die Problematik der AI-Regulierung gegeben hat”, meint Niki Futter zu Programm und Atmosphäre des Abends.

“Ein ganz großes Danke”

Schließlich schloss StartUp-Burgenland-Leiter Martin Trink den offiziellen Teil der Veranstaltung mit den Worten: “Das ist keine One-Man-Show. Das funktioniert nur deshalb, weil wir ein großartiges Team sind. Ein ganz großes Danke an alle!”

Allen, denen es mit einer neuen Geschäftsidee nun in den Fingern juckt, bietet sich bis Ende November noch die Möglichkeit, sich zur Aufnahme in den kommenden Batch 5 des StartUp Burgenland Incubators und Accelerators zu bewerben. Im Jänner geht der neue Durchlauf an den Start – mit einer Besonderheit, wie Leiter Martin Trink verkündete:

“StartUp Burgenland – als jüngstes AplusB Mitglied – veranstaltet gemeinsam mit der aws den Business Angel Day 2025 am 23.Oktober 2025 im Schloss Esterhazy – eine ideale Gelegenheit, um Investoren und Gründer zusammenzubringen, den Austausch zu intensivieren und neue Partnerschaften zu fördern.“


Diese Startups pitchten im StartUp Walk

Friends in Flats

Mathias Molnar von Friends in Flats (c) Maze&Friends

Den ersten Pitch startete das Startup Friends in Flats, das die Vermietung von Wohnungen als Wohngemeinschaften digitalisiert und den Prozess für Wohnungseigentümer und Mieter:innen damit effizienter gestaltet. Vom StartUp Burgenland Accelerator profitierte das Team vor allem dank der “vielen Connections und hochklassigen Workshops”.

KOMO

Sebastian Kolbe von KOMO (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup KOMO rund um Gründer Sebastian Kolbe – er selbst ist Inhaber eines Küchenstudios. Kolbe entwickelte eine ERP-Softwarelösung für Küchenstudios – aus eigener Frustration rund um papierreiche Auftragsabwicklung und -verwaltung heraus. Das Ziel der Software ist es, Arbeitsabläufe in Küchenstudios zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.

teamchallenge.at

Matthias und Karin Leonhardt von teamchallenge.at (c) Maze&Friends

Die dritte Station des StartUp Walks war das Jungunternehmen teamchallenge.at. Mit seiner “Outdoor-Challenge” für Firmen, Vereine, Freunde oder Familien versucht das Startup, Team-Building unkompliziert und per Smartphone im Freien zu ermöglichen. Das Gründerteam besteht aus ehemaligen Leistungssportlern im Orientierungslauf. Dementsprechend ähneln die vom Startup konzipierten Challenges einer Kombination aus Schnitzeljagd, Escape-Room und Orientierungsparcours. Mittels QR-Code lassen sich Aufgaben am Handy abrufen und interaktiv in Teams lösen.

Bimexperts

Eva Galas von Bimexperts (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup Bimexperts, das sich der Emissionsreduktion in der Gebäude- und Baubranche verschrieben hat. Mit ihrem Softwaretool TGA Concept will die Bimexperts GmbH in Kombination mit KI Planungsfehler, Energiekosten sowie Materialverschwendung reduzieren und damit Kosten sparen sowie die Bauqualität fördern. Somit sollen mehr Zeit und Ressourcen zur Konzeption von nachhaltigen Lösungen für Bauprojekte geschaffen werden.

FireFighter Rescue App

Lukas Thurner von FireFighter Rescue App (c) Maze&Friends

An fünfter Stelle pitchte das Startup FireFighter Rescue App. Um bei Feuerwehreinsätzen den Zugriff auf benötigte Informationen zu beschleunigen und den Informationsfluss effizient zu gestalten, hat der freiwillige Feuerwehrmann und Softwareentwickler Lukas Thurner eine App entwickelt, die digitale Vernetzung von Feuerwehren ermöglicht: Dazu wird jedes teilnehmende Einsatzfahrzeug mit einem Tablet ausgestattet, das über die FireFighter-Rescue-App Zugang zu spezifischen Informationen zum Einsatz liefert. Und damit eine sichere und effiziente Bewältigung ermöglichen soll.

Reefmaster

Stefan Kofler von Reefmaster (c) Maze&Friends

Das sechste pitchende Startup hat sich der Mission der Heim-Aquarien-Reinigung verschrieben. “Ein Aquarium ist zu viel Arbeit” soll ab sofort keine Ausrede für dessen Anschaffung mehr sein. Denn die Idee des Gründers und CEOs Stefan Kofler ist es, Meeres-Aquarien mittels nutzerfreundlicher Technologien vom “Reefmaster Piper” selbst reinigen zu lassen. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisches Wasseranalyse-System, das bis zu 26 Arbeitstage im Jahr sparen soll. Der Reefmaster Piper übernimmt Reinigung, Wartung und Messung der Wasserqualität.

Trumpet Star

Mario Schulterer von Trumpet Start (c) Maze&Friends

Zu guter Letzt überraschte ein Pitch mit musikalischer Untermalung das Publikum auf seinem StartUp Walk: Trumpet Star verbindet digitale und analoge Lernmethoden für das Instrument Trompete. Die multimediale Technologie soll es Schüler:innen jeglichen Alters ermöglichen, per App auf Smartphone, Tablet oder im Lernheft Trompete zu lernen. Mit der Lernplattform sollen Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers beim Üben motiviert und unterstützt werden.

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