26.06.2019

Wiener FinTech Finabro gewinnt Versicherungsriese Zurich als Partner

Das Wiener FinTech-Startup Finabro startet eine Kooperation mit der Österreich-Tochter des Schweizer Versicherungsriesen Zurich. Im Zentrum steht mit der betrieblichen Altersvorsorge eines der Kernprodukte des Startups.
/artikel/finabro-zurich
Zurich Österreich CEO Andrea Stürmer und Finabro Founder & CEO Søren Obling
(c) der brutkasten / Haris Dervisevic: Zurich Österreich CEO Andrea Stürmer und Finabro Founder & CEO Søren Obling

Es sei eine enge und die bislang wichtigste Partnerschaft, die man da an Land gezogen habe, sagt Finabro-Gründer und CEO Søren Obling im Gespräch mit dem brutkasten. Wie das Wiener FinTech-Startup heute verkündete, startet es eine Kooperation mit der Österreich-Tochter des Schweizer Versicherungsriesen Zurich. Die nach Umsatz zehntgrößte Versicherung der Welt hat in Österreich rund 700.000 Kunden.

+++ Fokus-Channel: InsureTech +++

Zurich als Produkt-Partner, Uniqa als Finanzinvestor

Nun wird Zurich hierzulande eines der (technologischen) Kernprodukte Finabros, die betriebliche Altersvorsorge nach dem “300 Euro Modell” (soviel darf jährlich steuerfrei in die betriebliche Pensionsvorsorge gezahlt werden) als eigenes Produkt umsetzen. Mit dem Shared Label-Projekt wird der Schweizer Versicherer zum größten “Vertiebspartner” des Wiener Startups. Und das, obwohl Österreichs zweitgrößte Versicherung Uniqa über ihr Investmentvehikel Uniqa Ventures in das FinTech investiert ist. Zu einer Produktkooperation kam es dort bislang jedoch nicht. “Uniqa ist bei uns Finanzinvestor und begrüßt es, dass wir mit einer der größten Versicherungen kooperieren”, kommentiert Obling.

Zurich Österreich CEO Andrea Stürmer und Finabro CEO Søren Obling im Video-Talk

Live-Talk mit Andrea Stürmer und Søren Obling

Live-Talk mit Andrea Stürmer, CEO Zurich Versicherung in Österreich und Soren Obling, CEO von FINABRO, über das neue Partnerschaft im Bereich der betrieblichen Vorsorge, InsureTech Trends uvm!

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 26. Juni 2019

“Bei uns kann man seit 20 Jahren Versicherungen online abschließen”

Was nicht ist, könnte freilich noch werden. “Die Partnerschaft ist nicht exklusiv. Finabro kann auch mit unserem Mitbewerb Projekte starten”, sagt Zurich Österreich-CEO Andrea Stürmer gegenüber dem brutkasten. Dabei schränkt sie ein: “Nicht jeder Versicherer kann dieses Produkt abbilden”. Bei Zurich könne sie nämlich bereits auf eine lange Geschichte der Digitalisierung aufbauen. “Bei uns kann man bereits seit 20 Jahren Versicherungen online abschließen. Davor war es bereits per Telefon möglich”, sagt sie.

Derartige Partnerschaften sind für das Wiener Startup essenziell. “Wir haben gelernt, dass es sehr schwierig ist unser Produkt rein digital über unseren Kanal zu verkaufen. Man kann hier wohl von einem leichten, schrittweisen Pivot im Geschäftsmodell sprechen”, sagt Obling.

Finabro-Produkt zu “Top 5-Thema in jedem Wahlkampf”

Im Produkt sehen er und Stürmer naturgemäß viel Potenzial. In einigen europäischen Ländern sei die betriebliche Altersvorsorge in den vergangenen Jahren verpflichtend eingeführt worden. Hierzulande sei die Marktabdeckung noch gering – mit entsprechenden Möglichkeiten. “Pensionen sind in jedem Wahlkampf ein Top 5-Thema. Private Pensionsvorsorge ist hier aber noch viel zu teuer und zu kompliziert, zu verkaufen. Wir wollen nun ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es auch anders geht”, sagt Obling.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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