21.05.2024
ABSAGE

Fifteen Seconds muss Insolvenz anmelden – Festival abgesagt

Die Fifteen Seconds Events GmbH muss Insolvenz anmelden. Das Festival wird somit abgesagt, eine Fortführung ist auch für 2025 nicht geplant.
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© Niki Pommer für Fifteen Seconds

Rund zwei Wochen vor dem Start des Fifteen Seconds Festivals 2024 kommt nun eine Hiobsbotschaft aus Graz. Wie die Veranstalter am Dienstag über die Website der international bekannten Zukunftskonferenz bekannt gaben, muss die Veranstaltung abgesagt werden. Die geplante Ausgabe hätte ursprünglich vom 6 bis 7. Juni 2024 mit rund 8.000 Teilnehmer:innen aus über 30 Ländern über die Bühne gehen sollen. Bereits im Oktober 2023 wurden dafür erste Speaker:innen angekündigt (brutkasten berichtete).

Auf der Website schreiben die Veranstalter rund um Stefan Stücklschweiger und Thiemo Gillissen dazu: “Aufgrund zahlreicher kurzfristiger Absagen von teilweise langjährigen Sponsoren, die uns in den letzten Wochen erreicht haben, sehen wir uns heute gezwungen, die wohl schwierigste Entscheidung in unserer 10-jährigen Geschichte zu treffen: Wir müssen das Fifteen Seconds Festival 2024 absagen.”

Umgang mit Partnern und Besucher:innen

Wie es weiter heißt, wird in den nächsten Tagen ein Insolvenzantrag für die Fifteen Seconds Events GmbH gestellt. Ob ein Konkursverfahren erfolgt oder eine Sanierung angestrebt wird, ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht klar.

Auf der Website ist lediglich von einer “bevorstehenden Fremdverwaltung” die Rede. Dazu schreiben die Veranstalter: “Unsere Partner und Lieferanten werden im Rahmen des Insolvenzverfahrens kontaktiert und informiert. Wir sind bestrebt, alle offenen Fragen so schnell wie möglich zu klären und eine transparente Kommunikation aufrechtzuerhalten.”

In Bezug auf die Rückerstattung von Tickets heißt es, dass der Umgang damit außerhalb des Handlungsspielraumes der Veranstalter liegt. Weitere Informationen sollen über die Website und per E-Mail allerdings bereitgestellt werden. Gäste, die bereits einen Hotelaufenthalt gebucht haben, wird geraten, so “schnell wie möglich eine Stornierungsanfrage zu stellen. “Wir bemühen uns, mit allen auf der Website gelisteten Partnerhotels eine bestmögliche Lösung für alle Betroffenen zu finden”.

Auch 2025 kein Fifteen Seconds Festival geplant

“Wir müssen uns an dieser Stelle unser Scheitern eingestehen und möchten uns gleichzeitig bei allen Ticketkäufer:innen, Sponsor:innen, Lieferant:innen, Kooperationspartner:innen und Volunteers von ganzem Herzen entschuldigen”, so die Veranstalter auf der Website.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass es auch 2025 keine Veranstaltung geben wird. Die Absage der Veranstaltung macht über 90 Prozent des Jahresumsatzes aus. Aufgrund der letzten vier Jahre nach der Pandemie würden zudem die finanziellen Rücklagen fehlen, um ein alternatives Event zu organisieren. “Unsere gesamte Energie fließt in den kommenden Wochen in die ordentliche Abwicklung des Insolvenzverfahrens und die Unterstützung unserer Community”, so die Veranstalter.

Die Geschichte des Fifteen Seconds

Im Juni 2014 fand die erste Ausgabe des Fifteen Seconds Festivals unter dem Namen “Marketing Rockstars” in der Grazer Stadthalle statt. Damals gab es nur einen Veranstaltungstag mit etwa 1.300 Besucher:innen und 80 Speaker:innen. Bei der Ausgabe im letzten Jahr waren am 15. und 16. Juni mehr als 200 Speaker:innen, 150 Partnerunternehmen und über 8.000 Besucher:innen vor Ort (brutkasten berichtete). In der Vergangenheit richtete sich das Festival immer wieder neu aus. Aufgrund der Pandemie wurden unter anderem digitale Formate entwickelt und 2021 ein dezentrales Festivalkonzept erprobt. Auch ein Ableger des Festivals in Istanbul stand auf der Agenda (brutkasten berichtete).

Bereits 2012 gründeten Stefan Stücklschweiger und Thiemo Gillissen gemeinsam Fifteen Seconds als Unternehmen. Im Jänner 2017 holten sie mit dem Strategie- und Designunternehmen moodley einen Partner als Mehrheitseigentümer ins Boot. 2022 gaben die beiden Gründer bekannt, dass sie die Mehrheit der Unternehmensanteile zurückgekauft haben und gemeinsam mit neuen Partnern im Management 90 Prozent von Fifteen Seconds halten. Als weitere Shareholder sind damals Kathrin Schmidt, seit 2017 für den Bereich Operations verantwortlich, sowie Nino Groß, der seit 2013 die Kommunikation des Unternehmens leitet, an Bord gekommen (brutkasten berichtete).


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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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