Neuer Rekord: Conda & Falkensteiner erzielen mit Crowdinvesting-Kampagne 8 Mio. Euro
Zusammen mit der Falkensteiner Michaeler Tourismus Group (FMTG) sammelte Conda in der neuesten Kampagne rund acht Millionen Euro ein – bislang der Rekord-Wert bei österreichischen Crowdinvesting-Kampagnen in diesem Jahr.
Conda zählt in Österreich zu den Pionieren im Crowdinvesting für Startups und KMU. Seit der Gründung im Jahr 2013 konnte das Unternehmen über 220 Projekte mit über 100 Millionen Euro mittels seiner Plattform-Technologie finanzieren. Zudem bietet Conda seine Technologie mittlerweile auch als White-Label-Lösung an. So setzt beispielsweise die Falkensteiner Michaeler Tourismus Group (FMTG) auf die Lösung des Crowdinvesting-Spezialisten und hat erst unlängst mit FMTG Invest seine eigene Finanzierungsplattform ins Leben gerufen.
Achte Crowdivesting-Kampagne von Falkensteiner
Bereits seit 2017 gibt die Falkensteiner Michaeler Tourismus Group, die aktuell 31 Hoteleinheiten in sieben Ländern betreibt, Anleger:innen die Möglichkeit am Wachstum des Unternehmens zu partizipieren. Bis Ende Juli lief dafür die mittlerweile achte Crowdivesting-Kampagne der Hotelgruppe, die nun erfolgreich abgeschlossen wurde.
Insgesamt haben 780 Investor:innen – davon knapp ein Drittel weiblich – mehr als acht Millionen Euro für den weiteren Ausbau der Tourismusgruppe zur Verfügung gestellt. Damit übertrifft die Finanzierungsrunde nicht nur das Fundingziel von fünf Millionen Euro, sondern stellt laut Conda auch einen neuen Rekord-Wert bei österreichischen Crowdinvesting-Kampagnen in diesem Jahr auf.
Crowdivesting als Marketing als Marketing-Tool
Anleger:innen konnten zwischen Fixzinsen von vier Prozent p.a. oder 6,5 Prozent p.a. Jubiläumszinsen bei Auszahlung in Falkensteiner Urlaubsgutscheinen wählen – knapp zwei Drittel entschieden sich laut Conda für die zweite Möglichkeit. Das Durchschnittsinvestment lag übrigens bei rund 10.000 Euro.
„Crowdinvesting ist ein fixer Bestandteil unserer Finanzierungsstrategie. Wir sehen es aber auch als innovatives Marketingtool. Indem unsere Gäste zu Partnern werden und wir das Unternehmen gemeinsam weiterentwickeln, legen wir den nächsten Meilenstein für nachhaltiges Wachstum“, so Otmar Michaeler, CEO der FMTG. Das nächste Projekt von FMTG Invest soll übrigens im Oktober starten.
PORR-CEO: „Irgendwann wird der Kranfahrer eine IT-Fachkraft sein“
Digitalisierung, Klimaziele und künstliche Intelligenz verändern den Bau von Grund auf. PORR-CEO Karl-Heinz Strauss spricht über die Chancen des technologischen Wandels – und darüber, warum nachhaltiges Bauen mehr ist als ein Trend.
PORR-CEO: „Irgendwann wird der Kranfahrer eine IT-Fachkraft sein“
Digitalisierung, Klimaziele und künstliche Intelligenz verändern den Bau von Grund auf. PORR-CEO Karl-Heinz Strauss spricht über die Chancen des technologischen Wandels – und darüber, warum nachhaltiges Bauen mehr ist als ein Trend.
Dieser Text ist zuerst im brutkasten-Printmagazin von Juni 2025 “Neue Welten” erschienen. Eine Download-Möglichkeit des gesamten Magazins findet sich am Ende dieses Artikels.
Seit mehr als 150 Jahren mischt die PORR die Bauwelt auf – in Österreich und weit darüber hinaus. Seit seiner Gründung 1869 war das Unternehmen an zahlreichen Bauprojekten beteiligt, etwa am städtischen Ausbau oder an der Entwicklung der Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode.
Doch wie sieht eigentlich die Baustelle der Zukunft aus? Werden wir bald nur noch Robotern beim Arbeiten zusehen? Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR, hat darauf eine klare Antwort: „Roboter werden nie Menschen auf der Baustelle ersetzen können.“ Was er stattdessen erwartet, ist ein Zusammenspiel: „Die Zukunft sieht eher so aus, dass sich unsere operativen Mitarbeitenden das Know-how zum Einsatz von Robotern aneignen.“ Automatisierung ist also kein Ersatz, sondern ein Werkzeug.
Die PORR testet bereits robotergestützte Technologien – etwa im Bereich Bohren – und arbeitet eng mit Startups zusammen. Vieles befindet sich noch in der Pilotphase, doch die Richtung ist klar: Smarte Maschinen sollen den Menschen unterstützen, nicht ersetzen. „Auch unsere Geräte werden immer intelligenter; irgendwann wird der Kranfahrer oder die Kranfahrerin eine IT-Fachkraft sein“, sagt Strauss.
Doch auch der Klimawandel stellt die Branche vor tiefgreifende Veränderungen. „Klimawandel und Energiewende sind starke Wachstumstreiber in den nächsten Jahren“, so Strauss. Digitalisierung und Dekarbonisierung gelten bei der PORR längst nicht mehr als Herausforderung, sondern als Chance. Mit ihrer „Green and Lean“-Strategie setzt die Unternehmensgruppe auf intelligentes Wachstum und nachhaltige Lösungen. Digitale Methoden und eine neue Effizienz im Planen und Bauen treiben nicht nur Innovation voran, sie helfen auch, Kosten zu reduzieren und Projekte wirtschaftlicher umzusetzen.
„Zum Beispiel nutzen wir Tools, die Planung, Ausführung und Nachbereitung von Bauprojekten effizienter machen und Soll-Ist-Analysen schon während der Projektausführung ermöglichen“, erklärt der CEO. „Wir nutzen 3D-Maschinensteuerungssysteme, Drohnenvermessung und Laserscanning und vieles mehr. Und natürlich haben wir auch Apps in der digitalen Toolbox – das geht schon in Richtung papierlose Baustelle“. Bei der PORR habe man mittlerweile das richtige Verhältnis aus Automatisierung, digitaler Transformation und Effizienzsteigerung sowie Mitarbeiterförderung erarbeitet.
Großes Potenzial für die Zukunft sieht die PORR in Building Information Modeling – kurz: BIM. Es geht um einen integrativen, digitalen Prozess, der Bauprojekte über ihren Lebenszyklus hinweg begleitet. Grundlage ist ein intelligentes Datenmodell, das sämtliche Informationen eines Bauwerks bündelt. Das spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern minimiert auch Leerläufe und Fehlerquellen. Besonders effizient wird es an der Schnittstelle zu künstlicher Intelligenz: „Die KI kann zum Beispiel anhand der Daten eines BIM-Modells in Sekundenschnelle erheben, wie viel recyclingfähiges Material ich in meinem Gebäudebestand habe oder wo die nächsten Sicherheitsbegehungen stattfinden müssen“, erklärt Strauss.
Für die PORR ist das mehr als eine Technologie; es ist ein strategisches Werkzeug auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Denn wer seine Bauwerke digital darstellt, kann sie effizienter und ressourcenschonender errichten. Die Verbindung von Gebäudedaten und lernenden Algorithmen dürfte in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen – nicht nur für die Wirtschaftlichkeit von Projekten, sondern auch für ihre Öko-Bilanz.
Tiefgreifender Wandel
Rund 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen gehen laut UN-Angaben auf den Gebäude- und Bausektor zurück. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Kann Bauen überhaupt im Einklang mit Umwelt und Klima funktionieren? Strauss antwortet darauf: „Jedes nachhaltige Bauwerk greift zwar in die Natur ein, trägt aber positiv dazu bei, dass die Klimaerwärmung reduziert wird. In der gesamtheitlichen Betrachtung sind diese Eingriffe notwendig und auch richtig“. Nachhaltiges Bauen bedeute nicht, Eingriffe zu vermeiden, sondern sie verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet zu gestalten. Tatsächlich vollzieht sich in der Branche ein tiefgreifender Wandel: Bauvorhaben werden zunehmend ganzheitlich hinsichtlich Energieeffizienz, Ressourcenschonung und ihrer langfristigen Auswirkungen auf Ökosysteme bewertet.
Klimarisiken wie Hitze oder Hochwasser verändern zudem die Anforderungen an Infrastrukturprojekte. Im Tiefbau braucht es heute nicht nur technisches Know-how, sondern auch klimaresiliente Konzepte. Investitionen in Brücken, Straßen und Schienen dienen nicht nur der Mobilität, sondern auch der Anpassung an eine sich verändernde Umwelt. „Ziel ist, die Nachhaltigkeit des Gesamtbauwerks im gesamten Lebenszyklus von der Herstellung über den Betrieb bis zum Rückbau zu betrachten“, so Strauss. Ein zentrales Mittel dabei ist der Einsatz von Recyclingbaustoffen – Ziegel, Beton und Asphalt werden auf vielen Baustellen bereits wiederverwertet.
Darüber hinaus arbeitet die PORR an Lösungen für schwer recycelbare Materialien wie Gips, Styropor oder Mineralwolle, oft in Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie. „Wir recherchieren laufend im Bereich klimafreundlicher Baustoffe und Digitalisierungslösungen. Es gibt auch Dauerbrenner, wo die ganze Branche auf der Suche nach Lösungen ist – zum Beispiel, wie man den Klinker im Zement einsparen und so CO2 reduzieren kann“, erläutert Strauss abschließend.
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