19.04.2022

Factinsect: Kein Deal mit Haselsteiner, dafür beim 4Gamechangers dabei

Auch ohne Investment bestreitet das Factinsect-Gründerinnen-Duo weiter seinen Kampf gegen Fake-News.
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(c) Factinsect - Silja Kempinger (li.) und Romana Dorfer von Factinsect.

Romana Dorfer und Silja Kempinger sind zwei Gründerinnen, die sich einer großen gesellschaftlichen Problematik verschrieben haben. Dem Kampf gegen Fake-News. Neben dem Trend sich eigene Wahrheiten zu schaffen, hätten immer mehr Menschen Schwierigkeiten wahre Informationen im Netz von falschen und Halbwahrheiten zu unterscheiden. Ihre Software Factinsect soll dabei helfen.

Factinsect mit Ampelfarben

Als kleines Feld neben der Adresszeile, läuft das Tool parallel zum Medienkonsum im Netz mit und wird nach einem Klick aktiv. Es prüft die Aussagen und vergleicht sie mit Berichten aus anderen Medien. Dann färbt es sie ein. Rot steht für widerlegte Behauptung, orange steht für Widerspruch oder unbelegt – und grün für bestätigte Informationen.

Die Suche und Klassifizierung von ähnliche Aussagen übernimmt eine KI, die nur Medien “durchcrawlt”, die dem Ehrenkodex des Presserats folgen. Auch erste englischsprachige Quellen wurden bereits integriert.

Fake-News-Check kam eigentlich gut an…

Ein System, das besonders “2min2mio”-Investor Hans Peter Haselsteiner zu gefallen schien. Er unterbreitete in der Sendung das Angebot, mit 100.000 Euro für 15 Prozent bei Factinsect einzusteigen. Doch dazu kam es bisher nicht.

“Wir haben das Nachhaltigkeits-Ticket und damit 5.000 Euro bekommen. Mit dem Nachhaltigkeits-Ticket sind wir bei 4Gamechangers dabei, das im Mai ausgestrahlt wird. Der Investoren-Deal ist noch nicht umgesetzt. Wir haben aber vereinbart, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal mit dem Büro des Investors (Anm.: Peak Pride) verhandeln”, erklärt Kempinger die noch nicht trockene Tinte.

Auch ohne neuen Investor waren die beiden Gründer:innen in den letzten Monaten schwer beschäftigt, wie sie erzählen. Der mittlerweile stattgefundene Österreich-Launch wurde vorbereitet und die Entwicklung der Android-App (Beta-Test ab Herbst) vorangetrieben.

Factinsect im EU-Programm aufgenommen

“Außerdem wurden wir ins ‘Media Futures Programm’ der Europäischen Union aufgenommen – einer der bedeutendsten Media Accelerator unseres Kontinents”, so Kempinger weiter. “Gemeinsam mit der griechischen Künstlerin Christina Kapetaniou sind wir im ‘Startup meets Artist’-Track. Sie wird die Ergebnisse des Fakten-Checks gemeinsam mit den Emotionen der User künstlerisch interpretieren und so der Software einen Gamification-Aspekt hinzufügen.”

Zudem ist Factinsect Teil des “Caridee-Innovationsprogramms” der Caritas geworden, das im April startet. Dabei werden digitale Lösungen für aktuelle gesellschaftliche und menschliche Herausforderungen erarbeitet.

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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