01.04.2021

Exact Health: N26-Gründer investiert in Startup von Ex-Mitarbeitern

Exact Health digitalisiert die Physiotherapie und hat sich zum Start ein Investment von einer halben Million Euro gesichert.
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Lucia Payo (CTO) und Philip Billaudelle (CEO) haben Exact Health gegründet © Exact Health
Lucia Payo (CTO) und Philip Billaudelle (CEO) haben Exakt Health gegründet © Exact Health

Die Neo-Bank N26, die von den beiden Österreichern Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf in Berlin gegründet wurde, zählt heute nicht nur zu den am höchsten bewerteten Startups Europas. N26 ist auch Rolemodel für eine ganze Generation an Gründerinnen und Gründern, die davor Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei dem FinTech waren. Eines davon ist Exact Health, das sich nun eine halbe Million Euro Seed-Investment gesichert hat – unter anderem von Tayenthal.

Exact Health wurde von Lucia Payo und Philip Billaudelle gegründet, die früher als Entwicklerin bzw. Data Scientist für N26 gearbeitet hatten. Sie haben nun eine App entwickelt, die die Physiotherapie nach Sportverletzungen mit Selbstdiagnose und individualisiertem Reha-Plan digitalisiert. “Einen Termin bei einem spezialisierten Sportarzt zu bekommen ist eine frustrierende Erfahrung. Man wartet mehrere Wochen auf einen Termin und wird dann in wenigen Minuten mit unspezifischen Empfehlungen abgefertigt”, sagt CEO Billaudelle.

Start im Mai geplant

Mit ihrer App wollen er und Payo “medizinische geprüfte und individualisierte Physiotherapie” immer und von überall aus zugänglich machen. Zu Beginn soll ein Fokus auf typische Laufverletzungen gelegt werden. Dafür holt sich Exact Health auch eine Zertifizierung als Medizinprodukt – bis es soweit ist, kann man sich als interessierter Nutzer oder potenzielle Nutzerin auf eine Warteliste eintragen. Im Mai rechnen die Gründer damit, die App veröffentlichen zu können.

Exact Health digitalisiert die Physiotherapie nach Sportverletzungen © Exact Health
Exact Health digitalisiert die Physiotherapie nach Sportverletzungen © Exact Health

Auch Ex-CMO von N26 an Bord

Die erste Finanzierungsrunde über 500.000 Euro wird von dem VC Inventures.vc angeführt. Mitgegangen sind außerdem einige Business Angels – neben Tayenthal auch der ehemalige N26-CMO Kelly Ford, Cornelia Hoppe von der Unternehmensberatung Done! Berlin und Glora Bäuerlein, die früher für das schwedische Telemedizin-Startup Kry gearbeitet hat. Das frische Kapital und Knowhow fließt in den Launch von Exact Health und den Aufbau eines Teams.

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Revo Foods erhält gemeinsam mit Food-Startup aus Belgien 2,2 Mio. Euro Förderung

Das Wiener Startup Revo Foods arbeitet daran, seine vegane Lachsalternative aus dem 3D-Drucker weiter zu optimieren. In Zusammenarbeit mit dem belgischen FoodTech-Unternehmen Paleo wird Myoglobin speziell für pflanzlichen „Lachs“ entwickelt.
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Lachsalternative soll durch Myoglobin noch authentischer werden. (c) Revo Foods

Dank Revo Foods ist „Lachs“ aus dem 3D-Drucker längst Realität. Nun plant das Wiener FoodTech-Unternehmen, seine vegane Lachsalternative optisch und geschmacklich noch näher an das Original heranzubringen. Das ermöglicht nun eine Partnerschaft mit dem belgischen Unternehmen Paleo. Eurostars unterstützt das gemeinsame Projekt mit einer Förderung von 2,2 Millionen Euro.

Gemeinsam setzen die beiden FoodTech-Startups auf die Entwicklung von Myoglobin für pflanzliche Fischalternativen. Dies soll durch die Kombination von Paleos Präzisionsfermentationstechnologie und Revo Foods 3D-Strukturierungstechnologie erreicht werden.

Myoglobin soll Revo Foods veganem Lachs mehr Authentizität verleihen

Das gemeinsame Projekt von Revo Foods und Paleo startete im August 2024 und ist auf zwei Jahre angelegt. Ziel ist es, ein speziell für pflanzlichen Lachs entwickeltes Myoglobin herzustellen und es in die Rezeptur von Revo Foods veganem Lachs zu integrieren. Die innovative 3D-Strukturierungstechnologie von Revo Foods ermöglicht die Kombination mehrerer Materialien in einem Produkt. Bisher basiert der vegane Lachs von Revo Foods auf Mycoprotein.

Das belgische FoodTech-Startup Paleo stellt das Myoglobin für den veganen Lachs mithilfe von Präzisionsfermentation her. Bei diesem Verfahren werden tierische Proteine mit Hilfe von Hefe produziert. Myoglobin ist ein Hämoprotein, das als essenziell für den authentischen Geschmack, die Farbe und die Textur von Fleisch gilt. Ursprünglich kommt dieses Protein in den Muskeln und roten Blutkörperchen von Tieren vor, doch es kann auch durch Fermentationsprozesse hergestellt werden. Neben dem Geschmack verleiht es pflanzlichen Fleischalternativen die charakteristische rote Farbe und das typische Aroma beim Kochen und Braten. Derzeit arbeitet Paleo an Myoglobin für Rindfleisch, Hühnchen, Thunfisch und sogar Mammut.

Myoglobin soll nachhaltige und gesunde Lachsalternative schaffen

Revo Foods und Paleo arbeiten daran, einen veganen Lachs zu entwickeln, der echtem Lachs noch ähnlicher sieht und einen authentischen Geschmack bietet. Das Protein Myoglobin soll hierbei „ein völlig neues Niveau kulinarischer Erlebnisse“ für pflanzliche Alternativen ermöglichen. Zusätzlich wird der Nährwert, insbesondere der Eisen- und Proteingehalt, durch die Verwendung von Myoglobin verbessert.

Der Produktionsprozess dieser veganen Lachsalternative erfolgt vollständig ohne den Einsatz von Tieren. Das Endprodukt ist gentechnikfrei. Die Verwendung von Myoglobin aus der Präzisionsfermentation kann nach Angaben der Unternehmen den ökologischen Fußabdruck weiter verringern und „einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten“. Ebenso behauptet Revo Foods, dass ihre Fischalternativen im Vergleich zu konventionellen Fischprodukten bis zu 90 Prozent Frischwasser und 75 Prozent CO2 einsparen.

Veganer “Lachs” wird mit 2,2 Millionen Euro gefördert

Ende September eröffnete Revo Foods in Wien die „Taste Factory“ – die bislang größte Anlage für additive Lebensmittelproduktion mittels 3D-Druck. Bei voller Kapazität kann die Produktionsstätte monatlich bis zu 60 Tonnen Lebensmittel herstellen – brutkasten berichtete. Ihr neuestes, auf Pilzprotein basierende “Lachsfilet” ist seit Oktober dieses Jahres erhältlich. Dieses Produkt entstand in Kooperation mit dem schwedischen Unternehmen Mycorena und erhielt Fördermittel in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro, unter anderem auch durch das EU-Programm Eurostars.

Die nächste Förderung lässt nicht lange auf sich warten: Auch für das neue Projekt mit dem belgischen FoodTech Startup Paleo erhält Revo Foods Fördergelder. Diese Förderung in Höhe von 2,2 Millionen Euro kommt von dem Eureka Eurostars-Programm und soll die Innovationskraft sowie die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen stärken.

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