Durchblicker-Gründer Reinhold Baudisch steigt als Investor bei Wiener Fintech froots ein
Das 2021 in Wien gegründete Startup Froots, das sich auf Wertanlage und Vermögensaufbau spezialisiert hat, bekommt mit Durchblicker-Gründer Reinhold Baudisch einen neuen Investor und Aufsichtsrat.
Das Konzept hinter Froots (Kürzel für financial roots) fußt darauf, dass Leistungen einer Privatbank auch Anleger:innen mit verhältnismäßig geringerem Investment zugänglich gemacht werden. Abgestimmt auf das gewünschte Risiko und die Laufzeit, werden monatliche Beträge ab 150 Euro oder eine Ersteinlage ab 3.000 Euro individualisiert in gemanagte ETF-Portfolios investiert und stetig angepasst.
froots sicherte sich bereits Kapital in Millionenhöhe
Bereits im Sommer konnte sich die Investmentplattform eine Kapitalerhöhung in Millionenhöhe sichern. Neben den Bestandsinvestoren, zu denen auch Andreas Treichl (ehemaliger CEO Erste Group) zählt, beteiligten sich auch Unternehmer Georg Kapsch (CEO Kapsch Group, ehemaliger Präsident der Industriellenvereinigung), Gina Goess (ehemalige CEO Credit Suisse, s.A. Zweigniederlassung Österreich), Adam Lessing (Head of CEE LGT Bank und ehemaliger Head Austria and Eastern Europe der Fidelity International) und Kiril Klaturov (Gründer von Revetas Capital), ebenso wie die FinTech-Spezialisten Alan Morgan und Greyhound Capital.
Durchblicker Gründer Baudisch als neuer Investor
Mit Reinhold Baudisch, Gründer und ehemaliger Co-CEO des Onlineportals durchblicker.at, gwinnt die Plattform ab sofort einen neuen Investor. Mit sofortiger Wirkung verstärkt Baudisch ebenfalls den Aufsichtsrat zu dem unter anderem auch Andreas Treichl, Kiril Klaturov und Alexander Schüßler zählen.
“Reinhold Baudisch hat den Markt für den Vergleich von Finanzdienstleistungen und Versicherungsprodukte revolutioniert und wird uns mit seiner Erfahrung helfen, noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kund:innen einzugehen”, so David Mayer-Heinisch, froots Co-Gründer und CEO.
Der 46-jährige Baudisch, der davor in Beratungsunternehmen tätig war, gründete gemeinsam mit Michael Doberer 2009 das Tarifvergleichsportal durchblicker.at, das im Dezember 2021 verkauft wurde. Ende September übergab er seine Agenden als Co-CEO, um sich neuen Herausforderungen als Startup-Investor zu widmen.
Turbulence Solutions: Wie ein Wiener Startup Turbulenzen kontrollierbar macht
Das Wiener Startup Turbulence Solutions entwickelt eine Regelungstechnik für Flugzeuge, die Turbulenzen messbar und kontrollierbar macht. Gründer und CEO András Gálffy erläutert gegenüber brutkasten, wie die Technik funktioniert und welche Wachstumspläne sein Startup verfolgt.
Turbulence Solutions: Wie ein Wiener Startup Turbulenzen kontrollierbar macht
Das Wiener Startup Turbulence Solutions entwickelt eine Regelungstechnik für Flugzeuge, die Turbulenzen messbar und kontrollierbar macht. Gründer und CEO András Gálffy erläutert gegenüber brutkasten, wie die Technik funktioniert und welche Wachstumspläne sein Startup verfolgt.
Wer ein Flugzeug besteigt, der kennt sie: Turbulenzen. Kaum etwas kann einem den Flug so unangenehm machen wie das ruckartige Auf und Ab in der Luft. Was für die meisten Passagiere nur ein Ärgernis ist, kann in der Fliegerei schnell zu einem großen Sicherheitsrisiko werden. Genau hier setzt Turbulence Solutions an. Das Wiener Startup rund um Gründer und CEO András Gálffy verfolgt die Vision, Fliegen künftig komfortabler und sicherer zu gestalten – und zwar durch die gezielte Beseitigung von Turbulenzen.
So funktioniert das Turbulence Cancelling System
Die Unternehmensgründung von Turbulence Solutions erfolgte bereits im Jahr 2018, wobei mehrere Jahre Entwicklungszeit im sogenannten Turbulence Cancelling System (TCS) stecken. An der Maschine angebrachte Sensoren gewährleisten ruckelfreie Flüge, indem sie den Luftdruck messen und Turbulenzen erkennen, noch bevor sie auf die Flügel treffen. Herzstück des Systems ist eine Steuerungssoftware, die entsprechende Steuerimpulse für die Gegenturbulenzen berechnet. Die Technologie sorgt dafür, dass die eingebauten Flügelklappen rechtzeitig in die richtige Position gebracht und der Auftrieb erhöht oder verringert wird. “Mit dem derzeitigen Produktniveau können wir ca. 80 Prozent der Turbulenzen unterdrücken“, so Gálffy gegenüber brutkasten.
System von Turbulence Solutions wurde bereits verbaut
Das Turbulence Cancelling System wurde bereits in erste Flugzeuge des Modells Shark 600 verbaut. Dabei handelt es sich um ein Leichtflugzeug, das Platz für zwei Personen bietet. Dafür werden sogenannte Turbulence-Flaplets auf bestehende Klappen des Flugzeugs montiert. “Der Einbauprozess ist relativ einfach und dauert etwa einen halben bis einen ganzen Tag”, so Gálffy. Hierbei wird die bestehende Klappe des Flugzeugs entfernt und durch eine neue Klappe mit dem Turbulence-Flaplet ersetzt. Der Einbau selbst kann durch den Flugzeughersteller oder spezialisierte Wartungsbetriebe durchgeführt werden, wobei Turbulence Solutions das System-Design und die Steuerungslogik bereitstellen.
Erste Pre-Orders erfolgt
Das erste Halbjahr 2024 war für Turbulence Solutions von entscheidender Bedeutung. Im April 2024 erfolgte der öffentliche Launch auf der Aero Friedrichshafen, einer der wichtigsten Luftfahrtmessen in Europa. “Wir haben jetzt schon zwölf Pre-Orders, die schon bezahlt sind. Sie werden Ende des Jahres eingebaut und zertifiziert”, so der Gründer.
Turbulence Solutions verfolgt eine gezielte B2B-Strategie. Der Vertrieb erfolgt direkt über Partnerschaften mit Flugzeugherstellern und Wartungsbetrieben. Das Unternehmen setzt hierbei auf eine enge Zusammenarbeit mit Herstellern, die das System in neue oder bestehende Flugzeuge integrieren. Ein besonderes Augenmerk liegt derzeit auf dem Markt für Ultralight-Flugzeuge, der bereits jetzt Cashflow-positiv ist. Künftig soll das System aber auch in größeren Flugzeugen, wie Passagierjets, verbaut werden. “Unsere Vision lautet: Make flights turbulence-free. Und das möchten wir für die gesamte Luftfahrtindustrie umsetzen”, so Gálffy. Auch Zukunftsmärkte wie Advanced Air Mobility (AAM, fliegende Taxis) sollen künftig bedient werden.
Finanzierung und Unterstützung durch Austria Wirtschaftsservice
Bislang konnte Turbulence Solutions seine Entwicklung durch öffentliche Förderungen und Business Angels finanzieren. Die Erlöse aus den ersten Verkäufen sollen nun genutzt werden, um in neue Marktsegmente zu expandieren.
“Von der Idee bis zur Marktreife war es ein langer Weg. Wir mussten nicht nur die Technologie perfektionieren, sondern auch den richtigen Markteintrittspunkt finden. Jetzt sind wir bereit, die Luftfahrt zu verändern“, so Gálffy weiter.
Eine wesentliche Unterstützung erhielt Turbulence Solutions dabei durch die Austria Wirtschaftsservice (aws), insbesondere über das aws Seedfinancing-Programm. Dieses Programm war entscheidend, um die Technologie zur Marktreife zu bringen. Durch das Seedfinancing konnte Turbulence Solutions wichtige Entwicklungsschritte finanzieren, die für den erfolgreichen Markteintritt notwendig waren.
“Die aws hat uns dabei nicht nur finanziell unterstützt. Die Beratung durch das aws-Team war für uns bei etlichen strategischen Entscheidungen sehr wichtig. Speziell in den Bereichen der Geschäftsmodellentwicklung, des geistigen Eigentums und des internationalen Markteintritts konnten wir von der Erfahrung der aws extrem profitieren”, so der Gründer.
Zukunftspläne von Turbulence Solutions
Die nächsten Schritte für Turbulence Solutions beinhalten die Expansion in den Markt für größere Flugzeuge und fliegende Taxis sowie die weitere Forschung an fortschrittlichen Technologien. Mit der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Systeme und dem Fokus auf neue Anwendungen sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, die Luftfahrtindustrie nachhaltig zu verändern.
“Die Möglichkeiten sind enorm. Wir sehen Turbulence Cancelling als einen sehr wichtigen Beitrag für die Zukunft der Luftfahrt und arbeiten kontinuierlich daran, es für immer größere Flugzeuge und anspruchsvollere Einsatzgebiete zu adaptieren”, so Gálffy abschließend.
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