19.05.2020

Doing Circular: NÖ-Recycling-Startup verdoppelt in Krise Team und Umsatz

Mit seiner Marke Plasticpreneur reagierte das niederösterreichische Recycling-Startup Doing Circular rasch auf die Coronakrise und nahm "Face Shields" in sein Repertoire auf. Das verschaffte dem jungen Social Startup einen massiven Push.
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Doing Circular: Plasticpreneur mit Face Shields in der Coronakrise
(c) Doing Circular: Das Kernteam

Gerade für viele Hardware-Startups erwies sich die Coronakrise wegen sinkender Nachfrage bislang als harte Probe. Nicht so für Doing Circular mit Sitz in Wiener Neustadt. Erst im Jänner dieses Jahrs formell gegründet, begegnete das Unternehmen aus dem Accent Tough Tech Incubator den denkbar schwierigen Voraussetzungen für den Marktstart nämlich mit einem derzeit massiv nachgefragten Produkt: “Face Shields” – und zwar aus Plastikmüll. Mit den Maschinen seiner Marke Plasticpreneur ermöglicht das Social Startup zum Einen eine kleinmaßstäbige lokale Produktion des Corona-Schutz – etwa in Entwicklungsländern. Zum Anderen vertreibt es die transparenten Masken selbst in Österreich produziert auch direkt.

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Face Shields: Doing Circular-Kunden aus “komplett neue Branchen”

“Wir haben damit erstmals ein ‘Anwendungsprodukt’ aus recyceltem Kunststoff auf den Markt gebracht. Bisher haben wir ja nur die Maschinen und Tools verkauft, mit denen andere recycelte Kunststoffprodukte auf den Markt bringen können” sagt Doing Circular-Gründer Sören Lex. “Wir sind damit in komplett neue Branchen eingestiegen, mit denen wir bisher nichts zu tun und auch keine Erfahrung hatten. Das hat uns neue Kontakte und Möglichkeiten eröffnet”. Neukunden für die Face Shields in Österreich seien etwa Unternehmen aus der Baubranche und dem Handel, Produktionsbetriebe und öffentliche Einrichtungen.

“Nach Uganda, Kenia, Nigeria, Deutschland und Frankreich verschickt”

Auch international sei die Nachfrage stark. “Die ersten Maschinen und Produktionssets für Face Shields wurden bereits nach Uganda, Kenia, Nigeria, Deutschland und Frankreich verschickt”, so Lex. Insgesamt werden die Produkte des Recycling-Startups inzwischen in 28 Ländern auf fünf Kontinenten genutzt. Seit Beginn der Krise habe man das Team von fünf auf zehn Personen aufgestockt und auch den Umsatz mehr als verdoppelt, sagt der Gründer. Bei den Einnahmen räumt er allerdings ein: “Davor war noch nicht viel da, weil es uns ja erst seit Anfang des Jahres gibt”.

Coronakrise als Bestätigung für Ansatz

Generell sieht Lex die Coronakrise als eine Bestätigung für seinen “think globally, act locally”-Ansatz. “Man sieht, wie schnell ein global funktionierendes und verflechtetes Wirtschaftssystem in kürzester Zeit ins wanken gerät. Zur Bewältigung sind regionale und lokale Lösungsansätze und Wege notwendig. Dasselbe ist auch in der Klima- und Biodiversitätskrise der Fall”, so der Gründer.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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Doing Circular: NÖ-Recycling-Startup verdoppelt in Krise Team und Umsatz

  • Gerade für viele Hardware-Startups erwies sich die Coronakrise wegen sinkender Nachfrage bislang als harte Probe.
  • Nicht so für Doing Circular mit Sitz in Wiener Neustadt.
  • Erst im Jänner dieses Jahrs formell gegründet, begegnete das Unternehmen aus dem Accent Tough Tech Incubator den denkbar schwierigen Voraussetzungen für den Marktstart nämlich mit einem derzeit massiv nachgefragten Produkt: “Face Shields” – und zwar aus Plastikmüll.
  • Mit den Maschinen seiner Marke Plasticpreneur ermöglicht das Social Startup zum Einen eine kleinmaßstäbige lokale Produktion des Corona-Schutz – etwa in Entwicklungsländern.
  • Zum Anderen vertreibt es die transparenten Masken selbst in Österreich produziert auch direkt.
  • “Die ersten Maschinen und Produktionssets für Face Shields wurden bereits nach Uganda, Kenia, Nigeria, Deutschland und Frankreich verschickt”, so Gründer Sören Lex.

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  • Nicht so für Doing Circular mit Sitz in Wiener Neustadt.
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  • Gerade für viele Hardware-Startups erwies sich die Coronakrise wegen sinkender Nachfrage bislang als harte Probe.
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  • Mit den Maschinen seiner Marke Plasticpreneur ermöglicht das Social Startup zum Einen eine kleinmaßstäbige lokale Produktion des Corona-Schutz – etwa in Entwicklungsländern.
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Doing Circular: NÖ-Recycling-Startup verdoppelt in Krise Team und Umsatz

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  • “Die ersten Maschinen und Produktionssets für Face Shields wurden bereits nach Uganda, Kenia, Nigeria, Deutschland und Frankreich verschickt”, so Gründer Sören Lex.

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Doing Circular: NÖ-Recycling-Startup verdoppelt in Krise Team und Umsatz

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