05.09.2017

Digitale Transformation: KMU befürchten Stellenabbau

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Ein Großteil der KMU befürchtet durch die Digitalisierung einen Jobabbau. Das ergibt der am Montag präsentierte Digitalisierungsindex. Jan Trionow, CEO von Hutchison Drei Austria, rät Klein- und Mittelbetrieben zur schrittweisen Transformation nach Baukastensystem.

Arthur D. Little Austria, die Wirtschaftskammer Österreich mit Unterstützung der Wirtschaftskammern Wien und Niederösterreich, Hutchison Drei Austria sowie der Institutsvorstand für KMU-Management der Wirtschaftsuniversität Wien haben eine gemeinsame Studie zum Status der digitalen Transformation österreichischer KMU durchgeführt. „Gemeinsam mit Arthur D. Little wurde ein Digitalisierungsindex erstellt, der einen Einblick in den Status der Digitalisierung in Österreich gibt. Darüber werden klare Hilfestellungen sowie Beratungen und Guidelines entwickelt, um die digitale Transformation von Österreichs KMU zu unterstützen und um dazu beizutragen, den digitalen Gap national und im Vergleich mit den führenden Ländern Europas zu schließen”, so Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) und Initiator der Studie.

Aufholbedarf

36 Prozent der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sehen laut der Studie fehlendes Know-how als größte Herausforderung und wünschen sich Beratung – Entwicklungsbedarf hätten vor allem Kleinst- und Kleinunternehmen. „Der Großteil der befragten KMU über alle Branchen und Bundesländer hinweg befindet sich im Bereich ‚Digitaler Neuling‘ oder ‚Digital bewusst‘. Für den nachhaltigen Erfolg ist es essenziell, dass sich die KMU weiter digital transformieren, um tatsächlich von der Digitalisierung profitieren zu können“, sagt Sophia Pipke, Management Consultant bei Arthur D. Little. „Wir fühlen uns bestätigt, wenn wir die Zahlen der Studie sehen. Die Branche ‚Information und Consulting‘ ist im Index am weitesten fortgeschritten, vor allem in den Sparten ‚Gewerbe‘ und ‚Handwerk‘ gibt es Aufholbedarf“, ergänzt Alfred Harl. Ein Großteil der kleinen Unternehmen befürchtet dennoch einen Beschäftigungs-Rückgang. Auffällig ist dabei, dass gerade jene Unternehmen mit niedrigen Werten im Digitalisierungsindex Skepsis zeigen, während jene mit höheren Werten eher einen Anstieg der Beschäftigung vermuten.

Potenziale und Chancen

Laut der Umfrage sehen jedoch immerhin zwei Drittel der KMU in der Digitalisierung eine Chance zur Neugewinnung von Kunden. Die Hälfte erhofft sich dadurch auch Kosteneinsparungen. 38 Prozent der KMU haben ihre Produkte und Services trotzdem noch nicht digitalisiert. „Wir erleben gerade eine Revolution. Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in den kommenden Jahren bis 2030 völlig verändern“, meint Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, und ergänzt: „Wir müssen unsere Gesellschaft und Wirtschaft fit für diese Zukunft machen, sonst verliert Wien an Relevanz im internationalen Standortwettbewerb. Deshalb braucht es mehr Praxisbezug in Schule und Ausbildung sowie einen Ausbau der digitalen Infrastruktur mit flächendeckendem Breitband”, sagt Ruck. Jan Trionow, der CEO von Hutchison Drei Austria, ist sich der Rolle seines Unternehmens im Zuge der Digitalisierung bewusst, wie er im Interview mit dem Brutkasten betont.

Redaktionstipps

Herr Trionow, welche Rolle spielt Hutchison Drei Austria im Zuge der Digitalisierung?

Drei ist ja mittlerweile der größte alternative Telekomanbieter in Österreich und deswegen tragen wir auch bei der Digitalisierung eine große Verantwortung. Weil die Digitalisierung natürlich mit dem Zugang zum Internet und der Verfügbarkeit einer schnellen Datenverbindung anfängt. Weiter geht sie über passende IT-Lösungen und auch dort wollen wir als Drei eine große Rolle spielen. Daber haben wir gerade durch die Akquisition der Tele2 den nächsten großen Schritt gemacht und wollen wir hier unser Leistungs- und Produktportfolio deutlich ausbauen, um für die Bedürfnisse der Privatkunden, aber auch für jene der Geschäftskunden, noch mehr anzubieten.

Was hat zur Fusion mit Tele2 Österreich geführt?

Unsere Ambition war es, vor allem im Geschäftskundenbereich zu wachsen, denn dort ist die Tele2 sehr gut aufgestellt – jedes dritte Unternehmen in Österreich ist Kunde der Tele2. Zudem hat Tele2 ein großes Produktportfolio in Bereichen, wo wir als Drei heute noch Schwächen hatten und es entstehen viele Potenziale.

Kann es daran liegen, dass Unternehmen keinen Zugang zum Internet haben und die Digitalisierung daher teilweise noch vernachlässigen?

Ja, das liegt bestimmt daran, dass das Internet zum Teil noch zu langsam ist bei vielen Unternehmen. Dort haben wir einen großen Schritt gemacht mit dem Ausbau des LTE Netzes. Das ist oft im ländlichen Bereich den einzigen und schnellsten Zugang zum Internet dar, der verfügbar ist. Aber es geht natürlich weiter darum die Bereitschaft und Erkenntnis herzustellen, welche Potenziale die Digitalisierung hat – und darum einfache Lösungen anzubieten. Ein kleines Unternehmen mit wenig Mitarbeitern hat natürlich nicht die Ressourcen, um spezifische IT-Lösungen zu entwickeln, sondern ist auf Anbieter angewiesen, die einfach zu nutzende Standardlösungen bereitstellen.

Was sind erste Digitalisierungs-Schritte, die leicht und kostengünstig durchzuführen sind?

Natürlich muss man spezifisch auf individuelle Bedürfnisse eingehen, aber gerade für kleine Unternehmen ist Einfachheit ein universeller Need. Das ist beispielsweise ein einfacher Mobilfunkanschluss für eine schnelle Datenverbindung, der überall verfügbar ist. Oder auch eine Clowdlösung, die einfach ist weil ich dafür nicht in Serverinfrastruktur und Sicherheit investieren muss, sondern in ein Produkt, das etabliert und nutzbar ist. Da kann man im Prinzip mit einem Baukastensystem gute Lösungen zusammenbauen, die keine hohe Erstinvestition braucht und auch nicht sonderlich viel Expertise.

Kann man als nicht mehr ganz modernes Unternehmen mit Startups überhaupt noch konkurrieren?

Ja und nein. Unternehmen müssen sich zum einen aufgrund der Trends, der Digitalisierung und auch aufgrund der neuen Wettbewerber immer wieder neu erfinden. Zum anderen gibt es nicht nur digitale, sondern auch handfeste Produkte in einer realen Welt, die aber trotzdem Digitalisierung brauchen, um mit einfachen Prozessen entsprechende Kundenerlebnisse. Und dort muss jedes Unternehmen ran bzw. kann es sich dort kein Unternehmen leisten auf moderne IT unterstützte Prozesse zu verzichten, die die Kernleistungen unterstützen. Die Kernleistungen ist eben oft keine digitale, sondern eine sehr reale.

Woran arbeiten Sie selbst? Wo liegen die digitalen Herausforderungen für Drei?

Da könnte ich jetzt sehr lange darüber reden. Wichtig ist, dass wir vor einigen Jahren noch gedacht haben, dass wir im Mittelpunkt der Digitalisierung stehen und Digitalisierungschampion sind und selbst diese Dinge darf man nicht als selbstverständlich hinnehmen. Der ditigale Wettbewerb ist unheimlich schnell und facettenreich und auch wir müssen uns immer wieder neu erfinden und in bessere Lösungen investieren. Wichtige Themen sind aktuell zum Beispiel Customer Journeys über alle Touchpoints, Big Data für die interne Prozessoptimierung aber auch für die Monetarisierung nach außen, oder auch Clouddienste. Es gibt also viele Bereiche, die eine generelle Rolle spielen. Verträge werden zwar immer noch immer vorwiegend im Shop abgeschlossen, aber die Kunden sind viel informierter und diese Informationsbeschaffung sowie die Kundenkommunikation passiert großteils online und digital.

 

 

 

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Das Team von StartUp Burgenland am Abend der StartUp Lounge im Wiener Filmquartier (c) Maze&Friends

Vor vier Jahren startete StartUp Burgenland mit dem Ziel, das wirtschaftliche Potenzial der Region zu fördern und zu erweitern. Mittlerweile hat StartUp Burgenland mit seinem Inkubator- und Accelerator-Programm auch über die Grenzen des Bundeslandes hinaus einen wesentlichen Impact erzielt und zahlreiche junge Menschen im Aufbau ihres Unternehmens gefördert.

In vier Durchgängen haben bislang 30 Startups am StartUp Burgenland Accelerator und Inkubator teilgenommen. “Es ist wunderbar auf die letzten vier Jahre zurückzublicken und zu sehen, mit welcher Bandbreite an Gründerinnen und Gründern wir zusammengearbeitet haben”, eröffnete Martin Trink, Leiter von StartUp Burgenland, die StartUp Lounge am vergangenen Donnerstag, den 13. November 2024.

Im Rahmen der StartUp Lounge lud die Wirtschaftsagentur Burgenland in das Wiener Filmquartier im fünften Wiener Gemeindebezirk, um den Abschluss des vierten Batches des Inkubator- und Accelerator-Programms mit sieben der teilnehmenden Startups und zahlreichen Stakeholdern der heimischen Innovationsszene zu feiern.

Moderatorin Elisabeth Gamauf (li.), Michael Gerbavsits (Mitte), Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, und Martin Trink (rechts), Leiter StartUp Burgenland (c) Maze&Friends

“StartUp Burgenland ist ein Ort, an dem Gemeinschaft wächst”

Den Impact, den der StartUp Burgenland Accelerator bei den jungen Menschen vor Ort erzielt, ist unverkennbar: Know How, Kunden und Kapital sind nur drei der vielen Benefits, die Teilnehmende rund um das Coaching, Mentoring und Networking in den letzten acht Monaten mitnehmen konnten. Die Unterstützung geht weit über den Rahmen des Programms hinaus.

Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, hob die essenzielle Rolle von StartUp Burgenland hervor: “StartUp Burgenland ist mehr als nur ein Programm für Geschäftsideen – es ist ein Ort, an dem eine Gemeinschaft wächst, die innovatives Unternehmertum als essenzieller Bestandteil der regionalen Wirtschaftsförderung begreift. Mit umfassender Unterstützung von der Ideenentwicklung bis zur Markteinführung hat sich das Projekt als unverzichtbar etabliert.”

Die StartUp Lounge diente nicht nur als offizielles Abschlussevent, um jungen Talenten eine Bühne zu geben, auf der sie den Fortschritt der letzten Monate präsentieren durften. Neben Networking in einer familiären Atmosphäre durfte das Publikum im Rahmen des Abendprogramms der Erfolgsgeschichte des Brüder- und Gründerpaares Patrick und Markus Reinfeld zuhören, die schon in Batch 1 des StartUp Burgenland Accelerators ihr Business “Pflegenavi” gestartet haben.

“Wir unterstützen nicht nur Geschäftsmodelle, sondern vor allem auch junge Menschen. Wir begleiten sie über ein paar Monate und manchmal auch noch länger”, begrüßte Geschäftsführer Gerbavsits die beiden Founder.

Im Rahmen der StartUp Lounge fanden Founder:innen, Mentor:innen und Stakeholder:innen aus dem Ökosystem zusammen. (c) Maze&Friends

“Es gibt keinen Hard Cut, das Team ist immer proaktiv dabei”

“Wir sind heute als Vorzeigeprojekt da. Um zu zeigen, wie wir uns seit Batch 1 weiterentwickeln konnten und uns nun auf dem Markt etabliert haben”, so Patrick Reinfeld. Das Brüderpaar sprach von laufender Unterstützung vonseiten des StartUp Burgenland Teams. Und vor allem von Authentizität und Menschlichkeit:

“Es gibt hier keinen Hard Cut, das gesamte Team von StartUp Burgenland bietet uns seither laufende Unterstützung – lange über das Programm hinaus. Das Team war und ist immer proaktiv dabei, heben immer ab, wenn wir etwas brauchen. Und gerade jetzt, wo wir dabei sind, unser Produkt so richtig im Markt auszurollen, haben sie uns hier zur StartUp Lounge eingeladen und uns die Chance gegeben, uns hier vor Stakeholdern nochmals zu positionieren und zu zeigen, wo unsere Reise hingeht. Das ist etwas ganz Besonderes.”

Pflegenavi entwickelt e-Wallets für Heimbewohner:innen

Im Rahmen des Accelerator-Programms 2021 gründeten die Brüder ihr Startup Pflegenavi. Drei Jahre später verzeichnete das Startup schon mehrere tausend User:innen. Darunter namhafte Organisationen wie die Caritas und der Samariterbund.

Pflegenavi fokussiert sich auf die Verwaltung von Bewohnergeldern – also Drittgeldern – in Pflegeheimen. “Wir haben uns die Frage gestellt: Was sind die Herausforderungen bei Leiter:innen von Pflegeeinrichtungen? Hier geht es klassisch um die Verwaltung von Bewohnergeldern, um die Verwaltung von Rechten und Risiken. Und auch um Haftungsthemen. Hier setzt Pflegenavi an: Wir haben eine digitale Allround-Lösung entwickelt, mit der wir Pflegeeinrichtungen eine transparente Verwaltung dieser Bewohnergelder ermöglichen.”

Das FinTech entwickelte eine cloudbasierte Softwarelösung, um eine digitale, auf e-Wallets basierende Depotverwaltung zu ermöglichen, die Bewohnergelder sicher und klar abgrenzt. E-Wallets, also elektronische Geldbörsen, können Bewohner:innen und Besucher:innen der Pflegeeinrichtungen eine einfache, digitale Abwicklung ihrer Zahlungen garantieren. Damit lassen sich alltägliche Zahlungen für Bewohner:innen oder Angehörige einfach und sicher abwickeln.

“Wir haben unseren Co-Founder gefunden”

Das Gründerteam pries indes den Mehrwert des StartUp Burgenland Accelerators im Laufe seiner Geschäftsentwicklung an. Essenzielle Vorteile seien neben zielgerichteten Coaching- und Workshop-Sessions vor allem die zahlreichen Möglichkeiten zum Networking:

Dank des Accelerators habe das Team gemerkt, dass ihm die IT-Komponenten gefehlt hat: “Der größte Mehrwert war hier die Vernetzung mit unserem jetzigen Co-Founder Rainer Schuster, der uns genau diese Lücke optimal füllen konnte. Mittlerweile haben wir einen Product-Market-Fit gefunden, der gut performt und bereits weitere Geschäftsfelder erreicht. Aktuell wollen wir den Rollout in Österreich vorantreiben, 2025 geht es in Richtung Deutschland.”

Vertrauenswürdige KI im Fokus

Nach den Eindrücken des Startups Pflegenavi bereicherte Verena Krawarik, Head of Innovation der APA, den Abend mit einem Panel zu den Herausforderungen des EU AI Acts. Krawarik sprach über den Stellenwert von “Trustworthy AI” rund um den bevorstehenden EU AI Act und berief sich auf heimische Informationsstellen zum Thema AI – darunter die KI-Servicestelle, TÜV-Ratgeber sowie die RTR. Außerdem zur Sprache kamen Rahmenbedingungen zu Künstlicher Intelligenz im Innovationsmanagement.

Verena Krawarik, Head of Innovation der APA (c) Maze&Friends

“Februar ist Schlüsseltermin, ab dann sind verbotene KI-Praktiken auch wirklich verboten. Dann dürfen sie keine Praktiken anwenden, die in China vielleicht Gang und Gebe sind”, so die Innovationsexpertin. Sie gewährte außerdem Einblicke in die im AI Act vorgesehenen Risikoklassifizierungen sowie zur bevorstehenden Transparenzpflicht.

Abschließend appellierte Krawarik, frühzeitig mit AI-spezifischer Grundausbildung und einschlägigen Schulungsprogrammen zu beginnen, um Wissenslücken in Unternehmen zu vermeiden und die Affinität gegenüber neuester technologischer Entwicklungen zu intensivieren.

Über die StartUp Lounge äußerte sich die Innovationsexpertin: “Ich finde es ganz toll, dass hier zu Themen Lösungen entstehen, die gar nicht leicht zu lösen sind. Das zeigt die Kompetenz der jungen Leute hier, und das begeistert mich sehr.”

StartUp Walk durch sieben aufstrebende Accelerator-Projekte

Als krönenden Abschluss begab sich das Publikum auf den “StartUp Walk” im Filmquartier: Sieben der acht teilnehmenden Startups aus Batch 4 des Accelerators durften ihr Unternehmen in 90 Sekunden vor den anwesenden Stakeholdern pitchen. Jedes Team erzählte auf äußerst authentische Art und Weise von seiner persönlichen Reise im StartUp Burgenland Accelerator.

Unter den sieben anwesenden Startups fanden sich: Friends in Flats, KOMO, teamchallenge.at, Bimexperts, FireFighter Rescue App, Reefmaster und Trumpet Star. Kurze Einblicke in die Pitches der Teams finden sich am Ende des Artikels.

Nach Alumnus-Talk, AI-Panel und StartUp Walk tauschten sich die pitchenden Startups mit den anwesenden Key Playern des Ökosystems aus – und feierten ihre Fortschritte der letzten Monate im Rampenlicht des Abends.

“Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen”

Auch teilnehmende Stakeholder aus der Innovationsszene zeigten sich begeistert von der Menschlichkeit, Kompetenz und der Hingabe, die von den Jungunternehmen vermittelt wurde. Einer davon ist Alexander Raffeiner. Der Coach und PR-Stratege durfte “die Teams im Bereich PR und Kommunikation coachen und sie auf die Pressekonferenzen vorbereiten. Für mich war es heute eine echte Belohnung, zu sehen, wie gut alle Startups ihre Ideen gepitched haben.”

Über die Begeisterung der Teams ließ sich nicht hinweg sehen: “Die jungen Menschen brennen für ihr Unternehmen. Da gibt es schon die ein oder anderen Hürden zu überwinden. Aber wenn du siehst, wie weit diese jungen Menschen es in kurzer Zeit bringen, bin ich als Coach richtig stolz”, so Raffeiner.

Niki Futter: “Das Burgenland versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen”

Auch Niki Futter, Business Angel und Vorstandsvorsitzender der invest.austria, war bei der StartUp Lounge vor Ort: “StartUp Burgenland ist ein Incubator für ein Bundesland, das versucht, im eigenen Umfeld Startups aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Wir haben heute sieben Startups gesehen, die durch das Programm gelaufen sind. Das ist heute ihr Abschlussabend. Und man kann ihnen nur alles Gute wünschen.”

Auch die Atmosphäre des Abends ließ den Business Angel nicht unberührt: “Es war eine wunderbare Veranstaltung. Insbesondere hat es mich gefreut, Verena Krawarik von der APA wieder zu sehen, die zu den Top-Expert:innen im AI-Bereich in Österreich zählt und die hier einen doch substantiell breiten und vernünftigen Einblick in die Problematik der AI-Regulierung gegeben hat”, meint Niki Futter zu Programm und Atmosphäre des Abends.

“Ein ganz großes Danke”

Schließlich schloss StartUp-Burgenland-Leiter Martin Trink den offiziellen Teil der Veranstaltung mit den Worten: “Das ist keine One-Man-Show. Das funktioniert nur deshalb, weil wir ein großartiges Team sind. Ein ganz großes Danke an alle!”

Allen, denen es mit einer neuen Geschäftsidee nun in den Fingern juckt, bietet sich bis Ende November noch die Möglichkeit, sich zur Aufnahme in den kommenden Batch 5 des StartUp Burgenland Incubators und Accelerators zu bewerben. Im Jänner geht der neue Durchlauf an den Start – mit einer Besonderheit, wie Leiter Martin Trink verkündete:

“StartUp Burgenland – als jüngstes AplusB Mitglied – veranstaltet gemeinsam mit der aws den Business Angel Day 2025 am 23.Oktober 2025 im Schloss Esterhazy – eine ideale Gelegenheit, um Investoren und Gründer zusammenzubringen, den Austausch zu intensivieren und neue Partnerschaften zu fördern.“


Diese Startups pitchten im StartUp Walk

Friends in Flats

Mathias Molnar von Friends in Flats (c) Maze&Friends

Den ersten Pitch startete das Startup Friends in Flats, das die Vermietung von Wohnungen als Wohngemeinschaften digitalisiert und den Prozess für Wohnungseigentümer und Mieter:innen damit effizienter gestaltet. Vom StartUp Burgenland Accelerator profitierte das Team vor allem dank der “vielen Connections und hochklassigen Workshops”.

KOMO

Sebastian Kolbe von KOMO (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup KOMO rund um Gründer Sebastian Kolbe – er selbst ist Inhaber eines Küchenstudios. Kolbe entwickelte eine ERP-Softwarelösung für Küchenstudios – aus eigener Frustration rund um papierreiche Auftragsabwicklung und -verwaltung heraus. Das Ziel der Software ist es, Arbeitsabläufe in Küchenstudios zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.

teamchallenge.at

Matthias und Karin Leonhardt von teamchallenge.at (c) Maze&Friends

Die dritte Station des StartUp Walks war das Jungunternehmen teamchallenge.at. Mit seiner “Outdoor-Challenge” für Firmen, Vereine, Freunde oder Familien versucht das Startup, Team-Building unkompliziert und per Smartphone im Freien zu ermöglichen. Das Gründerteam besteht aus ehemaligen Leistungssportlern im Orientierungslauf. Dementsprechend ähneln die vom Startup konzipierten Challenges einer Kombination aus Schnitzeljagd, Escape-Room und Orientierungsparcours. Mittels QR-Code lassen sich Aufgaben am Handy abrufen und interaktiv in Teams lösen.

Bimexperts

Eva Galas von Bimexperts (c) Maze&Friends

Weiter ging es mit dem Startup Bimexperts, das sich der Emissionsreduktion in der Gebäude- und Baubranche verschrieben hat. Mit ihrem Softwaretool TGA Concept will die Bimexperts GmbH in Kombination mit KI Planungsfehler, Energiekosten sowie Materialverschwendung reduzieren und damit Kosten sparen sowie die Bauqualität fördern. Somit sollen mehr Zeit und Ressourcen zur Konzeption von nachhaltigen Lösungen für Bauprojekte geschaffen werden.

FireFighter Rescue App

Lukas Thurner von FireFighter Rescue App (c) Maze&Friends

An fünfter Stelle pitchte das Startup FireFighter Rescue App. Um bei Feuerwehreinsätzen den Zugriff auf benötigte Informationen zu beschleunigen und den Informationsfluss effizient zu gestalten, hat der freiwillige Feuerwehrmann und Softwareentwickler Lukas Thurner eine App entwickelt, die digitale Vernetzung von Feuerwehren ermöglicht: Dazu wird jedes teilnehmende Einsatzfahrzeug mit einem Tablet ausgestattet, das über die FireFighter-Rescue-App Zugang zu spezifischen Informationen zum Einsatz liefert. Und damit eine sichere und effiziente Bewältigung ermöglichen soll.

Reefmaster

Stefan Kofler von Reefmaster (c) Maze&Friends

Das sechste pitchende Startup hat sich der Mission der Heim-Aquarien-Reinigung verschrieben. “Ein Aquarium ist zu viel Arbeit” soll ab sofort keine Ausrede für dessen Anschaffung mehr sein. Denn die Idee des Gründers und CEOs Stefan Kofler ist es, Meeres-Aquarien mittels nutzerfreundlicher Technologien vom “Reefmaster Piper” selbst reinigen zu lassen. Dabei handelt es sich um ein vollautomatisches Wasseranalyse-System, das bis zu 26 Arbeitstage im Jahr sparen soll. Der Reefmaster Piper übernimmt Reinigung, Wartung und Messung der Wasserqualität.

Trumpet Star

Mario Schulterer von Trumpet Start (c) Maze&Friends

Zu guter Letzt überraschte ein Pitch mit musikalischer Untermalung das Publikum auf seinem StartUp Walk: Trumpet Star verbindet digitale und analoge Lernmethoden für das Instrument Trompete. Die multimediale Technologie soll es Schüler:innen jeglichen Alters ermöglichen, per App auf Smartphone, Tablet oder im Lernheft Trompete zu lernen. Mit der Lernplattform sollen Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers beim Üben motiviert und unterstützt werden.

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