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Den Anfang bei der achten Folge von “Die Höhle der Löwen” machten Louis Bahlmann, Burak Dönmezer und Marc Schmitz. Mit Wingbrush präsentierten die Gründer eine Zahnbürste zur Reinigung der Zahnzwischenräume (Interdentalbürste). Diese Bürste soll eine intelligente Alternative für die Produkte sein, die es für die Reinigung der Zahnzwischenräume bereits gibt.
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Aktivkohle-Zahnseide
Mit der Zahnbürste sollen Zahnzwischenräume einfach und schnell von Schmutz befreit werden. Darüber hinaus möchte das Startup auch eine spezielle Aktivkohle-Zahnseide, in verschiedenen Geschmacksrichtungen, auf den Markt bringen. Beim Kontakt mit dem Zahn quillt die Seide auf und vereinfacht so die Reinigung. Die Gründer forderten 400.000 Euro für 15 Prozent Anteile.
Viel Marketing nötig
Dagmar Wöhrl hatte Probleme, im hinteren Bereich des Mundes das Produkt zu nutzen und stieg aus. Nils Glagau meinte, man bräuchte viel Marketing, um die Menschen von Wingbrush zu überzeugen. Auch er zeigte kein Interesse an einem Investment.
Zahnarzt als ein “point of fear”
Die Gründer erzählten daraufhin von ihrer Idee, einen umweltfreundlichen Becher mit ihrem Logo bei Zahnärzten zu platzieren, um den Effekt des Zahnarzt-Marketings zu nutzen. Dies brachte Multi-Investor Maschmeyer dazu, das Trio zurechtzustutzen. Der Zahnarzt sei “kein point of sale” sondern ein “point of fear”. Patienten seien froh, wenn der Zahnarzt krank, oder sie selbst aus der Praxis draußen seien. Er fand die Produkt-Idee grundsätzlich gut, sehe aber wenig Innovation. Auch er verabschiedete sich als potentieller Investor.
Deal mit Dümmel
Georg Kofler war schlicht die Bewertung zu hoch. Ralf Dümmel meinte indes, dass man gegen Giganten in dieser Branche antrete und man daher mehr ins Marketing investieren müsse. Er bot die gewünschten 400.000 Euro, allerdings für 25 Prozent. Der Investor rechnete mit einem Gegenangebot und behielt recht. 20 Prozent Anteile waren die Gründer bereit herzugeben. Deal.
Aufblasbarer Sichtschutz
Der nächste Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” gebührte Dieter Mohn. Der 62-Jährige hat mit Gafferwand einen Sichtschutz entwickelt, der an Unfallorten platziert werden kann, damit Schaulustige keinen Einblick mehr in das Unfallgeschehen erhalten und so weder sich noch andere gefährden und unschöne Szenen ohne Einwilligung medial teilen. Einsatzkräfte sollen diesen aufblasbaren Sichtschutz in kürzester Zeit an der Unfallstelle aufbauen können. Für seine Erfindung wollte der Gründer 100.000 Euro für 20 Prozent Beteiligung.
“Etwas zu gaffen” bei die Höhle der Löwen
Mohn bat die Jury, ihm zu folgen. Es gebe etwas zu “gaffen”. Vor dem Studio war eine Unfallszene nachgestellt, und der Gründer konnte demonstrieren, wie seine Gafferwand innerhalb kürzester Zeit den gesamten Unfallort abschirmte. Das Produkt sei inklusive stromgetriebenem Gebläse auch individuell in Länge, Höhe und Farbe gestaltbar.
Öffentliche Hand als Problem
Maschmeyer fand die Idee gut, während Glagau meinte, der Vertrieb würde schwierig werden. Der Konzernchef ging ohne Angebot. Wie der Gründer zugab, wäre es tatsächlich schwer, bei seinen bisherigen Kunden, der öffentlichen Hand, Verkäufe abzuwickeln. Zwischen dem Angebot und der Entscheidungsfindung würden mehrere Monate vergehen. Daraufhin sah Dümmel ein, dass er nicht helfen könne und stieg auch aus.
“Mir sträuben sich die Rückenhaare”
Für Kofler war der Kundenkreis zu schwierig. Er sagte: “Wenn ich öffentliche Ausschreibung höre, sträuben sich bei mir schon die Rückenhaare”. Er habe zu wenig Geduld für bürokratische Prozesse. Wöhrl dachte ähnlich und folgte Kofler. Am Ende verabschiedete sich auch Maschmeyer. Kein Deal.
Nähen mit Hilfe von AR
Markus Uhlig und Nora Baum versuchten als nächstes, die Höhle der Löwen-Jury von ihrer Idee zu überzeugen. Mit Pattarina präsentieren die beiden Gründer eine App, mit der Schnittmuster mithilfe von Augmented Reality vom Handy auf den Stoff übertragen und nachgezeichnet werden können.
In Zukunft möchten die Gründer mit ihrer Technologie auch in weitere Bereiche, wie zum Beispiel der Holzverarbeitung, vordringen und ihre App weiterentwickeln. Das Gründer-Duo wollte für die Abgabe von 12,5 Prozent Firmenanteilen ein Investment von 100.000 Euro haben.
Sieben Minuten statt drei Stunden
Die Vorbereitung für Schnittmuster dauert laut den Gründern normalerweise zwischen 40 Minuten und drei Stunden. Mit der App würde dieser ganze Prozess bis maximal auf sieben Minuten reduziert werden. Tech-Profi Frank Thelen meinte, man müsse das Produkt über Influencer verbreiten. Er hatte eigene Ideen zu einem Business-Modell (B2C) und war drauf und dran, ein Angebot zu machen. Allerdings blieb er nicht allein.
“App ist skalierbar”
Maschmeyer forderte plötzlich für 100.000 Euro 20 Prozent Anteile. Thelen meinte, er könne solche Geschäftsmodelle schnell erfassen. Pattarina sei skalierbar. Jedoch müsse er die Arbeit übernehmen, die App weltweit bekannt zu machen. Er wollte daher 100.000 Euro investieren, allerdings für 25 Prozent. Nach einer längeren Beratungsphase kamen die Gründer zurück und boten dem Tech-Guru 20 Prozent. Der wiederum beharrte auf 22 Prozent Anteile und bekam schlussendlich den Deal.
Österreicher bei “Die Höhle der Löwen”
Die nächsten bei “Die Höhle der Löwen” waren die beiden Österreicher Rene Taumberger und David Pirker. Ihr in Villach angesiedeltes Startup Rock the Billy bietet ein Tanzkonzept, welches den Trend in Richtung Swing-Tänze legt. Es soll Tanz und Workout vereinen.
Lizenzen und Merchandise
Das Geschäftskonzept: Für insgesamt 250 Euro wird ein Trainer ausgebildet, der folglich selbstständig Kurse abhält. Weitere Workout-Tipps und Musikzusammenstellungen gebe es für eine monatliche Gebühr von 19,90 Euro. Das ganze Programm würde durch Zubehör, das man in einem Onlineshop erwerben kann, ergänzt. Das Duo forderte für 20 Prozent Firmenanteile 120.000 Euro.
“Sieht nicht nach Workout aus”
Nach einer Tanzvorführung im Studio, bei der die Gründer Unterstützung von professionellen Trainern erhielten, wurde die Jury dazu eingeladen mitzumachen. Es meldeten sich Dümmel und Glagau. Nachdem sich beide Investoren, mehr oder weniger gut beim Erlernen der Grundschritte anstellten, meinte Glagau jedoch: “Das sieht jetzt nicht nach Workout aus”.
Fitnesseffekt fußt auf Kardiokonzepten
Taumberger entgegnete, dass der Fitnesseffekt bei Tänzen wie Zumba und bei ihnen auf Kardiokonzepten fuße. Je mehr man in der Stunde tanze, umso eher komme man ins Schwitzen. Um das Fitnesselement einzubringen, gebe es im Tanzprogramm einen fünfminütigen Teil, bei dem Teilnehmer mehr ins Laufen kämen. Und Kräftigungsübungen inkludiert seien .
Schnelles Wachstum als Ziel
Frank Thelen lobte die Darbietung, meinte jedoch, das Geschäftsmodell wäre schwierig. Taumberger erzählte daraufhin, dass das Unternehmen in den acht Monaten, seitdem es – bis zur Sendeaufzeichnung – bestehe, 300 Instruktoren in sechs Ländern aufgebaut habe. Man wolle schnell wachsen und “keine kleinen Brötchen backen”. Dies habe er alleine geschafft. Mittlerweile wären jedoch mehr Personen an seiner Seite, die bei der Ausbildung der “Workout-Lehrer” helfen würden.
Freemium-Konzepte als riskantes Modell
Dennoch meinte Thelen, der Betrag fürs Abo-Modell von knapp 20 Euro sei zu niedrig. Pirker entgegnete, es gebe Pläne, diese Summe in den nächsten Jahren anzupassen, was Maschmeyer auf den Plan rief. Der Multi-Investor war der Überzeugung, dass dieses Vorhaben schwer werden würde.
Er selbst kenne genug Modelle, die als “Freemium”-Konzept gestartet seien, und sobald es darum ging, dass Kunden zahlen sollten, lief es nicht mehr. Die Gründer argumentierten damit, dass diese Kostenerhöhung allein durch die Bekanntheit der Marke Rock the Billy zu rechtfertigen sei. Ähnlich wie es bei Zumba der Fall war, die ebenfalls mit niedrigeren Abo-Preisen gestartet seien.
“Zumba kopieren ist Schwachsinn”
Thelen meinte daraufhin, er wäre sich zu 99 Prozent sicher, dass das Kopieren von Zumba “kompletter Schwachsinn” sei. Er nannte das erfolgreiche Tanz-Workout-Konzept aus Amerika ein “one hit wonder” und stieg als potentieller Financier aus. Auch Maschmeyer warf ein, dass es bereits von Vielen versucht worden sei, mit Tanz Geld zu machen. Und sie alle seien gescheitert. Es wisse nicht, warum es bei Rock the Billy klappen sollte. Ihm fehle vor allem eine Art Social Media Star, mit vielen Followern, der das ganze verbreiten könne. Auch dieser Löwe ging ohne Angebot.
Wankelmütiger Kofler
Dümmel und Glagau verabschiedeten sich danach mit Lob, sodass noch Kofler über blieb. Der Medien-Investor zeigte sich interessiert, war aber noch wankelmütig. Taumberger gab nicht auf und erzählte von Kontakten nach China, Thailand, England und den USA, die allesamt interessiert seien, das Konzept in ihre Länder zu bringen. Trotz großer Sympathie kam auch vom letzten Löwen kein Angebot.
Vision vom Alk-Tee
Den Abschluss der achten Folge von “Die Höhle der Löwen” bildeten Lukas Passia und Vincent Efferoth. Ihr Startup Noveltea produziert einen Tee mit Alkohol, den man sowohl kalt als Cocktail als auch warm als Glühweinersatz trinken kann. Die Gründerstory nahm im Fußballstadion von Newcastle United ihren Anfang. Die zwei Deutschen, die beide an der Newcastle University studierten, wurden enge Freunde und merkten, dass sie beide unabhängig voneinander die Vision von alkoholischem Tee hatten.
Auf Investment in der Drachenhöhle verzichtet
Im englischen Pendant zu “Die Höhle der Löwen” namens “Dragons Den”, bei dem die Gründer bereits teilnahmen, erhielten sie 2018 drei Angebote, gingen dennoch ohne Deal heim. Die Anteilsforderungen waren ihnen mit 30 Prozent damals zu hoch.
Für den Firmen-Start versetzten die Gründer den in England so beliebten Tee mit Gin. Sechs Monate und über 1000 Versuche später war es dann so weit: The Tale of Earl Grey von Noveltea war geboren und sorgte laut eigenen Angaben für positive Rückmeldungen. Heute gibt es zusätzlich Varianten mit weißem Rum und schottischem Whiskey. Die jungen Männer wollten für zehn Prozent Anteile 450.000 Euro haben.
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Umsatz vervierfacht
Nach der Verkostung fragte Thelen nach den Gründen der hohen Firmenbewertung. Die Antwort der Gründer: Noveltea habe bereits einige Auszeichnungen gewonnen. Zudem habe sich der Umsatz seit dem ersten Jahr vervierfacht und betrage nun 360.000 Euro. Außerdem habe es vor der Aufzeichnung eine Kapitalrunde zur ausgerufenen Bewertung gegeben, so die Founder.
Forderung “völlig abgehoben”
Thelen erklärte, dass üblicherweise der dreifache Umsatz eines Unternehmens eine realistische Bewertung einer Firma ergebe. Bei Noveltea wäre dieser 13-Mal so hoch. Er könne zu diesen Bedingungen nicht investieren. Dümmel tat es ihm nach. Auch Maschmeyer fand die Forderung “völlig abgehoben” und verabschiedete sich als dritter Löwe aus der Runde.
Bei Wöhrl-Angebot kritische Zwischenfrage von Williams
Nachdem sich auch Shopping-Queen Judith Williams als mögliche Investorin herausnahm, meinte Wöhrl, sie fände das Startup spannend. Sie könne sich vorstellen, die Marke systematisch aufzubauen und bot die geforderte Summe für 20 Prozent. Just als dieses Angebot aus dem Mund war, schritt Williams ein und fragte kritisch nach, ob ihre Kollegin bei der Verkostung überhaupt “alle Gläser ausgetrunken habe”.
1 Euro pro Flasche zurück
Wöhrl ließ sich von dieser Zwischenmeldung nicht irritieren und meinte bloß, sie fände das Getränk gut. Die Gründer fragten nach, ob die Investorin ihr Investment proportional erhöhen würde. Dies lehnte sie ab, da sie sich nicht unter Wert verkaufen würde. Sie brächte ja viel Know-how und Hilfe mit.
Nach kurzer Beratung kamen Passia und Efferoth mit einem Gegenangebot zurück: 450.000 Euro für 15 Prozent. Wöhrl konterte mit folgendem Vorschlag: Sie würde die 15 Prozent nehmen, bekäme aber pro verkaufter Flasche einen Euro zurück, bis die investierten 450.000 Euro erreicht wären. Mit dieser Umsatzbeteiligung kam es zum Deal, woraufhin Thelen ihr dazu gratulierte, “quasi für Null Euro 15 Prozent” vom Startup zu erhalten.
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