29.04.2024
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DEWINE Labs: Grazer Startup macht Bluetooth zuverlässig genug für Herzschrittmacher

Die Software von DEWINE Labs macht Bluetooth-Chips zuverlässig und energieeffizient - und damit fit für kritische Anwendungen.
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Das DewineLabs- Gründungsteam (vlnr.) Adrian Muzler, Michael Spörk und Rainer Hofmann | © fotoCRafie
Das DewineLabs- Gründungsteam (vlnr.) Adrian Muzler, Michael Spörk und Rainer Hofmann | © fotoCRafie

Würden Sie auf eine Bluetooth-Verbindung vertrauen, wenn es um viel Geld ginge? Oder gar um Leben und Tod? Wenn das Handy gerade schon wieder die Kopfhörer nicht findet, obwohl sie keinen Meter entfernt sind, fällt die Antwort auf die Frage nicht schwer. “Bluetooth funktioniert oft nicht so gut. Verbindungen brechen ab oder werden nicht hergestellt. Daher ist der sehr große Bluetooth-Markt derzeit noch stark auf nicht kritische Endnutzer-Anwendungen konzentriert”, sagt Michael Spörk, Co-Founder des Grazer Startups DEWINE Labs.

“Wir stellen sicher, dass es keine Verbindungsprobleme gibt”

Dabei kann der Verbindungsstandard auch bei kritischen Anwendungen, etwa in Industrie und Medizin, enorme Vorteile bieten – wenn die entsprechende Zuverlässigkeit gewährleistet ist. Genau dafür sorgt DEWINE Labs mit seiner Software. “Wir stellen sicher, dass es keine Verbindungsprobleme gibt – auch in schwierigen Umgebungen wie Fabrikhallen oder Spitälern”, erklärt Spörk. Zudem sorge man für eine deutlich höhere Energieffizienz der Chips und stelle eine Datenübertragung in Echtzeit innerhalb weniger Millisekunden sicher.

Kein Fehler bei Not-Halt-Signalen erlaubt

“Ein typischer Usecase in der Industrie sind mobile, autonome Roboter, die untereinander Daten austauschen müssen. Bisher mussten diese an Kabeln hängen, was sehr unpraktisch ist. Aber die Steuer- und Not-Halt-Signale sind sicherheitskritisch, etwa um Verletzungen zu vermeiden, und müssen daher zuverlässig ankommen”, erläutert der Gründer. In diesem Bereich arbeite man bereits mit mehreren Kunden zusammen, etwa mit einem der weltweit führenden Intralogistik-Anbieter mit Sitz in Österreich.

“Bei einem Schrittmacher muss die Batterie mindestens zwei Jahre lang halten. Das ist mit unserer Technologie möglich”

Noch nicht im Einsatz, aber in Arbeit ist eine Anwendung der DEWINE Labs-Software bei Herzschrittmachern. “Die neue Generation von Herzschrittmachern wird mit Bluetooth ausgestattet sein. Schrittmacher messen auch jetzt schon Werte am Herzen, sie können diese aber nicht senden und nur alle Tage ein Signal abgegeben, ob alles ok ist”, erklärt Spörk. Mit Bluetooth könnten sie Probleme nicht nur vorzeitig erkennen, sondern dann auch Warnungen direkt ans Smartphone senden.

In diesem Bereich sei die deutlich erhöhte Energieeffizienz durch die Software des Startups essenziell, fügt der Gründer hinzu: “Bei einem Schrittmacher muss die Batterie mindestens zwei Jahre lang halten. Das ist mit unserer Technologie möglich.” Auch bei chirurgischen Werkzeugen gebe es Anwendungsfälle im Medizinbereich.

DEWINE Labs-Gründer arbeiten seit sieben Jahren mit Bluetooth

Doch warum braucht es eigentlich ein Startup, um dieses Problem zu lösen? Schaffen das die großen Chip-Anbieter nicht selber? “Wir waren damit früher dran”, sagt Michael Spörk. Er und einer seiner Co-Founder, Rainer Hofmann, würden sich bereits seit sieben Jahren mit dem Thema beschäftigen – zu Beginn als Forscher an der Uni. “Wir haben dann zunächst Unternehmen bei Bluetooth-Problemen beraten. Im Oktober 2022 haben wir gemeinsam mit unserem dritten Co-Founder Adrian Muzler gegründet und dazu eine aws-Preseed-Förderung erhalten”, erzählt Spörk.

Zeitlicher Handlungsspielraum dank aws-Förderung

Danach habe man mit DEWINE Labs weiterhin Consulting-Leistungen angeboten und schließlich ab Februar dieses Jahrs mit ersten Pilotkunden die Software ausgerollt. “Durch das Kapital der aws-Förderung ist es für uns erst möglich geworden, weiter an unserer Technologie zu arbeiten und passende Pilotkunden für die Umsetzung zu finden. Das hat uns den zeitlichen Handlungsspielraum verschafft. Auch im Bereich IP-Strategie war die aws sehr hilfreich”, so der Gründer.

“2025 wollen wir die Millionenmarke beim Umsatz knacken”

Wegen des erwähnten Zeitvorsprungs sind die Chiphersteller selbst mittelfristig eine wichtige Kunden-Zielgruppe für DEWINE Labs. Aktuell arbeitet man aber direkt mit Unternehmen zusammen, nicht nur aus Logistik, Industrie und Medizin, sondern etwa auch im Bereich Smart-Sports-Tracking. Auch bei anderen Enduser-Anwendungen will das Startup auf Dauer Fuß fassen. “2025 wollen wir die Millionenmarke beim Umsatz knacken”, sagt der Gründer.

Dann könnte sich auch ein höherer Kapitalbedarf für die Expansion ergeben. Dieses Jahr brauche man aber kein weiteres Kapital, so Spörk. Neben der erwähnten aws-Förderung bekam DEWINE Labs auch Fördergelder von FFG und der steirischen SFG. Zudem war das Startup im Science Park Graz inkubiert.

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Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

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