22.05.2018

Dash: Eine Kryptowährung mit Botschaft und Pressesprecher

Dash will es nicht nur mit Bitcoin aufnehmen - sondern mit Mastercard. Dafür nimmt man Geld in die Hand. Nicht nur sprichwörtlich. Die Kryptowährung hat sogar eine Pressestelle.
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Dash: Jan Heinrich Meyer
(c) Dash: Jan Heinrich Meyer

Am Anfang war Bitcoin. Dann kam lange nichts. 2017 dann der Boom. Altcoins wohin das Auge reicht. Schuld daran war vor allem der Aufstieg von Ethereum und den dadurch möglich gemachten ICOs. Aber war da nicht was dazwischen? Ganz genau. Es gibt sie noch, die Kryptowährungen der Generation 1.5 sozusagen. Litecoin ist eine davon. Und Dash. Aktuell auf Platz 12 der Coinmarketcap-Charts hat es sich wacker gehalten. Am Höhepunkt der letzten Bubble war ein Coin kurz mehr als 1500 Dollar wert. Aktuell stehen wir bei 370 Dollar.

Was Dash ist? Das steht schon im Namen: Digital Cash. Anders als Ethereum und Co. versucht Dash nicht, die ganze Welt zu revolutionieren, sondern ist als klassische Kryptowährung angetreten. Das Ziel: Adoption. Die Währung soll im Alltag verwendet werden. Aber die Struktur und der Werdegang des Coin haben ihm einige Besonderheiten gegenüber Bitcoin beschert. Die Wichtigste: Dash hat einen Pressesprecher. Sein Name ist Jan Heinrich Meyer. Er ist sozusagen der Botschafter der “Dash Embassy” (⇒ zur Page) , die gerade für Deutschland, Österreich und die Schweiz etabliert wurde. Bitcoin hat keine Embassy, keinen Pressesprecher, keine Öffentlichkeitsarbeit. Wie ist das bei Dash möglich?

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Fast 5000 Masternodes im Netzwerk

“Grundsätzlich ist Dash eine Abwandlung des Bitcoin Codes”, sagt Meyer im Telefongespräch zwischen Wien und Lübeck: “Aber die Blockrewards gehen nicht zu 100 Prozent an die Miner. 45 Prozent gehen an die Masternodes, die werden entlohnt. Und zehn Prozent gehen an die Treasury. Von dort werden Projekte bezahlt”. Die “Embassy” für die DACH-Region ist so ein Projekt. Meyer und seine Kollegen haben sich durch die besondere Struktur der Kryptowährung ihre Jobs quasi selbst geschaffen.

Denn aus dem Treasury werden die Projekte der Organisation bezahlt. Die Verwalter der Masternodes können abstimmen, was unterstützt werden soll. Es gibt rund 4800 Masternodes, in denen jeweils 1000 Dash hinterlegt sind. Dash war die erste Kryptowährung, die das Konzept von Masternodes eingeführt hat. “Das Collateral dient als Sicherheit um sicherstellen zu können dass die Masternodes im Governancemodell im Sinne der Währung entscheiden”, sagt Meyer. Wenn die Entscheidungen gefällt sind, kann das Geld fließen.

Dash als Sponsor für eine Tour von Max Keiser

So werden umgerecht mehrere Millionen Dollar pro Jahr verteilt. Viel Geld. Schon 2017 wurde eine Tour des durchgeknallten Fernsehmoderators Max Keiser finanziert. Und so wird auch die DACH-Embassy bezahlt. Denn Öffentlichkeitsarbeit ist entscheidend, wenn man sich als ernstzunehmende Währung etablieren will. Neben Euro, Dollar und dem Big Boy Bitcoin.

“Auch in Lüneburg gibt es einen Dönerladen, der Dash akzeptiert”

“Es gibt inzwischen rund 900 Annahmestellen für Dash weltweit. Stark gewachsen sind wir zuletzt in Venezuela, aufgrund der bekannten Probleme dort. Aber auch in Lüneburg gibt es einen Dönerladen, der Dash akzeptiert”, sagt Meyer, der für seine Arbeit als Pressesprecher selbst in Dash bezahlt wird. Die Features des Coin erlauben Überweisungen binnen weniger Sekunden. Das Governancemodell verhindert auch offene Konflikte, wie man sie rund um die Skalierungsdebatte bei Bitcoin gesehen hat. Dash hat seine Blocksize bereits im November von 1 auf 2 MB verdoppelt.

Kann Dash wirklich zur Konkurrenz von Mastercard werden?

“Die Entscheidung dazu wurde binnen 24 Stunden gefällt”, erzählt Meyer. Das Ziel von Dash ist extrem ambitioniert: “Wir wollen Blöcke mit einer Größe von 400 MB haben, um auf ein Durchsatzvolumen wie Mastercard zu kommen”, sagt Meyer: “Ich finde es wichtig, dass es Optionen gibt und der Endverbraucher entscheiden kann, welche Währung er nutzen will.”

Freilich gibt es auch rund um Dash Kontroversen. Masternodes benötigen 1000 Coins und sind inzwischen extrem teuer. Das gibt den frühen Investoren große Macht im System. Weiter Entwicklungsschritte sollen das ein bisschen ausgleichen, so sind “Masternode-Shares” geplant.

Community in Österreich ist besonders aktiv

Auch ob ein deflationäres Asset wie Dash überhaupt Währung sein kann, oder ob die Spekulanten und Horter das verhindern, wird sich noch zeigen. Als Kryptowährung der Generation 1.5 hatte es jedenfalls schon einige Zeit, um sich zu etablieren. So gibt es nicht nur fast 1000 Annahmestellen. Dash wird auch von fast allen Börsen, den kleineren Händlern und den wichtigen Hardware-Wallets unterstützt.

Auch in Österreich konnte Dash bereits Fuß fassen. Die Community gilt als besonders aktiv. Sowohl Coinfinity als auch Bitpanda verkaufen den Coin online und per Bon an Tankstellen und bei der Post. Für die Rechtsberatung wurde zuletzt die Kanzlei Wolf Theiss engagiert. Die Crowdfunding-Plattform Conda will Dash für ihren ICO akzeptieren. Und im Rahmen des Pioneers Festival veranstaltet Dash am Donnerstag ein Side-Event, bei dem Klaus Hipfinger von der Embassy einen Vortrag halten wird.

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Wie erwirtschaften nachhaltige Investments eine vernünftige Rendite? Wie können Anleger:innen ihr Geld vor Greenwashing-Assets schützen? Über diese und weitere Fragen diskutierte am Dienstagvormittag Monika Rosen unter dem Titel „Impact Investing“ mit ihren Gästen.

Rendite, Rendite, Rendite

Beim nachhaltigen Investieren ist es die Schlüsselfrage: Wie schafft man es, mit seinem Kapital den gleichen Ertrag zu erzielen wie „klassische Fonds“? Wer will schon auf Rendite verzichten? Grundsätzlich zeigte sich dies in der Vergangenheit als schwierig (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel). Der Fokus von Investments wird sich aber nach Auffassung von Johannes Ortner verschieben. „Wir alle kommen aus Generationen, wo der Gewinn im Fokus stand. Koste es, was es wolle”, meint der Co-Gründer und CEO des “Bankprojekts” Alia, “ich glaube in 5 Jahren kommen wir in eine Zeit, wo der Impact im Vordergrund steht”. Er denkt, dass Unternehmen dann danach beurteilt werden, wie ihre Wirkung auf ihre Umwelt und die Gesellschaft sind.

Der ESG-Experte der Schoellerbank, Jörg Moshuber, sieht insbesondere in Green- und Social Bonds (Anleihen) für private Anleger:innen attraktive Assets. „Diese werden von der EU reguliert und finanzieren grüne und nachhaltige Projekte.”

Greenwashing beim Impact Investing

Grüne Fonds sehen sich immer wieder der Kritik ausgesetzt, sie würden mit der Aufnahme gewisser Unternehmensaktien Greenwashing betreiben. Auch große Geldhäuser wie beispielsweise Goldman Sachs mussten sich diese Vorwürfe anhören.

Ob bei Anlagen, wo grün draufsteht auch grün drin ist, kann Simon Weiler, CEO und Managing Partner von e-fundresearch klar mit einem „Jein“ beantworten. Es habe sich seiner Auffassung nach in den letzten Jahren zwar viel getan, aber man sei noch nicht am Ende des Wegs. Am Beispiel von VW erklärt Moshuber, wie Unternehmen auch wieder aus nachhaltigen Fonds entfernt werden können. Im ESG-Bereich werden Unternehmen nach folgenden drei Kriterien aufgenommen: Umwelt, Soziales und Governance. Bei VW sei laut Moshuber die Governance, also die Führung des Unternehmens der ausschlaggebende Faktor gewesen, wieso es aus den Nachhaltigkeitsfonds geflogen ist.

Der Konsens: Ein Unternehmen finden, das besser ist als die Konkurrenz in diesem Bereich. „In einer schlechten Gegend das beste Haus“, wie Monika Rosen diesen Konsens zusammenfasst. Gleichzeitig sollte man Anreize schaffen für eine merkliche Verbesserung.

Was heißt das für die Finanzierung von Startups?

Nachhaltigkeit ist auch beim Thema Investment angekommen. Anders als vor 20 Jahren sind Expert:innen in diesem Bereich bei großen Instituten nicht mehr in den Keller verband, sonder heiß begehrt, wie Simon Weiler, CEO und Managing Partner von e-fundresearch es pointiert auf den Punkt bringt. Für Kleinanleger:innen ist es aber noch immer schwer ersichtlich, welche Angebote wirklich grün sind und gleichzeitig eine gute Rendite erwirtschaften. Dafür müssten sich diese viel Zeit nehmen, um die richtigen Investments nach ihren Vorstellungen zu finden. Oder sie suchen sich aktiv gemanagte Fonds. Diese sind allerdings aufgrund der höheren laufend Kosten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsabschlägen bei grünen Anlagen nochmals unattraktiver. Daher ist wohl davon auszugehen, dass Kleinanleger:innen aufgrund der Einfachkeit weiterhin stark auf alt bewährtes wie einen MSCI-World ETF oder eine Core-Satellite-Strategie setzen.

Für Gründer:innen heißt dies, dass sie von nachhaltigen Fonds für Kleinanleger:innen wohl auch in naher Zukunft keinen Geldregen zu erwarten haben. Daher müssen sie weiterhin wohl oder übel aktiv an diese Herantreten. Allerdings: Impact Investing ist in den Geldinstituten angekommen, was für Startups in aller Regel positiv sein sollte. Aus dem Panel wird deutlich, dass alle anwesenden der Meinung sind, dass das Thema weiter in den Fokus rücken wird. Damit wird auch der Cashflow zunehmen, der von dieser Seite in nachhaltige Unternehmen fließt. Angesichts der derzeit schwierigen Finanzierungssituation zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont, für die Finanzierung innovativer Ideen.

Summa Summarum

Insgesamt war das Panel an Dienstagvormittag ein netter Plausch, zu einem spannenden Thema, das wohl an Aktualität zunehmen wird. Die Gäste haben dies klar formuliert und Ansätze für weitere Diskussionen gegeben. Ein wirklicher AHA-Effekt blieb aber leider aus. Die Aufforderung an Anleger:innen sich stärker mit den Auswirkungen ihrer Investments zu befassen ist richtig und lobenswert. Allerdings wohl unrealistisch, da Österreicher:innen generell lieber auf ihrem ersparten schlafen und andererseits gerade Kleinanleger:innen eh schon massive Probleme haben, den Finanzmarkt im generellen nachzuvollziehen. „Bei der Diskussion um eine grüne Finanzierung […] kennt sich der Anleger früher oder später nicht mehr aus“, formulierte es Johannes Ortner. Wie könnte man aber dagegen vorgehen? Diese entscheidende Antwort beziehungsweise eine eingehendere Diskussion um Lösungsansätze blieb die Runde schuldig.

Immerhin: Die Moderation von Monika Rosen sorgte im Publikum immer wieder für Heiterkeit. Michaela Ernst, Chefredakteurin von Sheconomy, merkt außerdem an, dass die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Investments merklich mehr Frauen in den Finanzmarkt holt. Birgit Radl-Wanko von Younus merkte mit Blick auf die Zukunft an, Anleger:innen sollten auch aggressiver Nachhaltigkeit bei den Unternehmen einfordern.

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