Unter dem Credo “The Great Reboot” hat die seit 2014 stattfindende Zukunftskonferenz am 15. und 16. Juni 8000 Teilnehmer:innen aus 32 Nationen, 200 Speaker:innen und 150 Partnerunternehmen aus ganz Europa in der Stadthalle Graz vereint. 

Fifteen Seconds setzt auf Zukunftsthemen

Das Programm fokussierte sich auf die Kernthemen Personal Growth, Marketing, Diversity, New Work, Sustainability, Mobility, Health, Tech, Design, Startups und Sports, jedem dieser Schwerpunkte wurde eine eigene Bühne geboten. Führungspersönlichkeiten von Unternehmen wie Netflix, WhatsApp, Estée Lauder, Forbes, Huawei, Tumblr, YouTube, Adidas, Pinterest, Fairphone, Warner Bros. und vielen weiteren teilten ihr Wissen mit der Festival-Community und spürten den Megatrends unserer Zeit nach.

Im Aftermovie kommen Jordan Craig (UX Writing Leadership, Google), Ellen Petry Leanse (Executive & Leadership Coach), Marion Höchli (VP European Business Development, Planted), Tiankai Feng (Senior Director, Product Data Governance, Adidas) sowie Leni Bolt (Queer Eye Germany Host) zu Wort. 

brutkasten hostete Panel zum Thema “Plant Based Food Startups”

Auch der brutkasten war in diesem Jahr beim Fifteen Seconds Festival live vor Ort in Graz und hat am zweiten Festivaltag ein Panel zum Thema “Plant Based Food Startups” gehostet. Unter dem Titel “Von der Nische zum Millionengeschäft“, wurde unter anderem der Frage nachgegangen, mit welchen Herausforderungen pflanzliche Food-Startups konfrontiert sind.

(c) die Pflanzerei

Mit am Panel waren: Nadina Ruedl, Gründerin des Wiener Startups Die PflanzereiMarion Höchli, Vice President European Business Development beim Schweizer Food-Scaleup PlantedVeronika Stabinger, Expertin im Bereich Food- und Innovation, sowie Stephan Wiesenhofer, Chief Marketing Officer vom steirischen Startup Goldblatt.

Im Zuge des Panels bestand der Tenor, dass Konsument:innen mittlerweile höhere Erwartungen an pflanzliche Produkte haben. Dementsprechend groß seien auch die Anforderungen in Bezug auf die Rohstoffe, die verarbeitet werden. Stabinger betonte diesbezüglich, dass wir in eine neue Generation an “pflanzlichen Produkten” erleben würden. “Die erste Innovationsphase an Produkten, die neu auf den Markt gekommen sind, ist mittlerweile vorbei”, so die Innovationsberaterin. In der zweiten Phase geht es nun darum die Nutzererfahrung und das Esserlebnis zu steigern.

Am Esserlebnis der nächsten Generation arbeitet auch das Schweizer Scaleup Planted, das im Sommer letzten Jahr ein Finanzierungsrunde in Höhe von 70 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen hat. Dabei handelt es sich bislang um das größte Investment für “Planted Based Meat” in Europa. “Wir sehen uns als Vorreiter der zweiten Phase, da wir nur Produkte auf den Markt bringen, die auch clean label sind. Wir verwenden keine Zusatzstoffe” so Höchli im Zuge des Panels.

Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit seien laut Ruedl von Die Pflanzerei aber auch soziale Standards im Rahmen der Produktion wichtig. Dementsprechend produziert ihr Startup ausschließlich in Österreich. Die höheren Lohnkosten müsste man dabei bewusst in Kauf nehmen. Allerdings bräuchte es eine neue “Wertigkeit in Bezug auf Lebensmittel”, damit Konsument:innen schlussendlich auch bereit sind, die höheren Preise dafür zu zahlen. Wiesenhofer vom steirischen Startup Goldblatt sprach sich dahingehend aus, dass es neben der Energie- und Verkehrswende auch eine “Ernährungswende” braucht. Dementsprechend müsste man auch bestehende Subventionen in der Landwirtschaft kritisch hinterfragen.