09.02.2016

Wiener “Darwins Lab” führt Firmen in die digitale Zukunft

Als digitales Überlebenstraining für Unternehmen startet "Darwins Lab" aus einer Kooperation der Tailored Media Group und der Kobza Media Group. Gemeinsam mit einem Experten-Team stellt das neu gelaunchte "Darwins Lab" ab sofort Geschäftsmodelle der old economy auf den digitalen Prüfstand und rüstet sie für die nahe Zukunft.
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“Jedes Unternehmen ist in Zeiten der Digitalisierung in seiner Existenz bedroht”, bringt es Rudi Kobza bei der Pressekonferenz zum Launch von “Darwins Lab” auf den Punkt. Um digital fit zu werden, müssen sie sich daher weiterentwickeln. Österreichische Unternehmen müssen lernen, innovativ zu denken, sonst werden sie von Startups, die moderne Kundenwünsche besser umsetzen, aus dem Markt gedrängt werden.

Darwins Lab geht an den Start

Eine Art Überlebenstraining für Unternehmen ist ab sofort das Darwins Lab, das gleichzeitig die Brücke zwischen old und new economy schlagen will. “Die erste Halbzeit im Match haben wir schon gegen das Silicon Valley verloren”, meint Co-Initiator Lorenz Edtmayer. Zu spät sei es aber noch nicht. “Wir sehen in der Digitalisierung eine große Chance. Sofern man intern die Voraussetzungen schafft, hat jedes Unternehmen die Chance, ganz vorne mitzumischen.” Edtmayer hat zusammen mit seinem Co-Gründer Maximilian Nimmervoll die IT-Agentur Tailored Media Group gegründet. Zusammen mit der Kobza Media Group starten die beiden nun “Darwins Lab“.

Startups wissen: Fehler gehören dazu

“Disruptive Angreifer kommen von außen”, so Kobza. “Große Unternehmen sind gut darin, keine Fehler zu machen.” Im Gegensatz zu Startups, die bestehende Geschäftsmodelle zerstören, neu überdenken und wissen: Fehler gehören dazu.

Hier treffen zwei Kulturen aufeinander:

  • Die digitalen, agilen, oft jungen Unternehmen, sowie
  • jene Firmen, die seit zig Jahren bestehen, eher traditionell und in Hierarchien denken.

Daher würde laut Kobza eine extreme Unsicherheit vorherrschen. Alteingesessenen Firmen wissen zwar, dass etwas passiert, haben aber eine Schwäche darin, digitale Denkprozesse einzuführen. Jüngste Studien untermauern dies: So sollen etwa in den nächsten zehn Jahren vier von zehn Unternehmen verschwinden, die es verpasst haben auf die Digitalisierung zu setzen.

Digitaler Prüfstand

darwins
(c) Darwins Lab: Bei der Pressekonferenz

Dabei werden nicht nur kleine Unternehmen von der Digitalisierungswelle erfasst. “Uber wird momentan mit 62,5 Milliarden Dollar bewertet und ist damit mehr wert als der Autokonzern Ford”, meint Edtmayer. “Ein anderes Beispiel: 42 Milliarden WhatsApp-Nachrichten werden täglich verschickt, das sind fast doppelt soviel wie normale SMS.” Immer mehr klassische Geschäftsmodelle stehen daher auf dem Prüfstand – und genau dort setzt Darwins Lab an.

Mit Hilfe von Trainings, Workshops und Coachings werden Unternehmen zunächst geschult und geprüft. Dann wird mit dem Experten-Team zusammen eine digitale Struktur entwickelt und innovative Konzepte umgesetzt. Dabei sieht sich das “Darwins Lab” in einer schnelllebigen Zeit als langfristiger Partner.

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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