26.08.2020

Paul Pöltner an Spitze von neuem DAAA-Vorstandsteam

Die Digital Asset Association Austria (DAAA) will mit einem neu gewählten Vorstandsteam nun starke Akzente setzen.
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Bei der DAAA-Generalversammlung wurde das Vorstandsteam neu aufgestellt. Auf dem Bild vlnr.: Bernhard Blaha, Florian Wimmer, Natalie Enzinger, Richard Lutschounig, Paul Pöltner, Thomas Hillebrand und Niki Futter (c) DAAA
Bei der DAAA-Generalversammlung wurde das Vorstandsteam neu aufgestellt. Auf dem Bild vlnr.: Bernhard Blaha, Florian Wimmer, Natalie Enzinger, Richard Lutschounig, Paul Pöltner, Thomas Hillebrand und Niki Futter (c) DAAA

Im Herbst 2018 wurde die Digital Asset Association Austria (DAAA) als “Spinoff” des damals von der türkis-blauen Regierung einberufenen FinTech-Beirats gegründet. Nun, etwas weniger als zwei Jahre später, stellte der Verein bei seiner Jahreshauptversammlung Ende Juni das Vorstandsteam komplett neu auf, wie der brutkasten erfuhr. Zum neuen Obmann wurde Conda-Co-Founder Paul Pöltner gewählt. Als Stellvertreter stehen ihm Natalie Enzinger (Enzinger Steuerberatung), Niki Futter (Innospiration) und Bernhard Blaha (vormals Hero) zur Seite.

DAAA: Neuer Fokus mit Paul Pöltner als Obmann

Mit dem neuen Vorstand sollen nun verstärkt Akzente gesetzt werden, wie DAAA Generalsekretär Richard Lutschounig ausführt, der sich zugleich bei den bisherigen Vorständen bedankt: “In den vergangenen eineinhalb Jahren ist es uns gelungen, uns selbst zu finden, uns gut zu vernetzen und operativ aufzustellen. Jetzt mit Paul Pöltner an der Spitze legen wir den Fokus klar auf Inhalte. Es geht uns darum, fokussiert wichtige Themen der Branche aus unserer Community zu destillieren und zu verdichten, und bei den entsprechenden Stellen anzubringen. Unser Ziel ist die Weiterentwicklung des österreichischen Standortes für Digital Assets”.

Dieser neue inhaltliche Fokus soll auch durch die thematische Bandbreite der Vorstandsmitglieder getrieben werden, wie Paul Pöltner erklärt: “Ich bin sehr froh, mit Natalie Enzinger die Krypto-Steuerberaterin Österreichs noch mehr in die inhaltliche Führung der DAAA einbauen zu können und mit Niki Futter die Perspektive eines erfahrenen Business Angels und Kryptoinvestors von unserem Beirat in die aktive Rolle eines Obmannstellvertreters zu bekommen. Bernhard Blaha war bereits seit Gründung der DAAA ein zentraler inhaltlicher Motor, und wird nun auch nach außen sichtbarer”.

Auch Pöltner selbst hat sich in den vergangenen Jahren freilich intensiv mit dem Thema Digital Assets beschäftigt und in diesem Zusammenhang die erste Aktienemission sowie die ersten beiden Wertpapieremissionen auf der Blockchain in Österreich begleitet. “Zusätzlich bin ich gerade dabei meine Doktorarbeit im Bereich Aufbau eines digitalen Finanzplatzes auf der Basis von Blockchain an der TU Wien fertig zu stellen”, so der neue Obmann.

Token-Klassifizierung als Kernthema mit eigenem Event

Konkret will sich die DAAA im Zuge ihrer neuen inhaltlichen Fokussierung in den kommenden Monaten auf die Themenbereiche Token-Klassifizierung sowie rechtliche und steuerliche Klarstellungen konzentrieren. “Klarheit hilft Investoren, Firmen und nicht zuletzt auch den Steuerbehörden”, sagt dazu Natalie Enzinger. Mitte Oktober soll es auch ein Event zum Thema Krypto-Assets im Ertragsteuerrecht geben, bei dem Konzepte und Vorschläge öffentlich diskutiert werden.

Erster “Digital Asset Report” noch dieses Jahr

Ebenfalls geplant ist für Ende dieses Jahres ein erster österreichischer “Digital Asset Report”, mit dem die heimische Szene vermessen werden soll. Dazu Bernhard Blaha: “Es ist uns wichtig den Status Quo der Branche umfassend zu erheben und sichtbar zu machen, darüber hinaus werden wir die ersten Ergebnisse unseres Token Klassifizierungsprojektes veröffentlichen. Der Standort Österreich benötigt klare Regeln in einem strukturierten Ökosystem. Beides treiben wir durch unsere Veröffentlichung voran”.

Wie eine Fragestellung rund um diese Regeln aussehen kann, zeigte sich bereits bei der erwähnten Generalversammlung, die in den Räumlichkeiten der unter anderem auf Krypto-Themen spezialisierten Kanzlei Stadler Völkel stattfand. Hausherr und DAAA-Beirat Oliver Völkel berichtete dort informell von einer möglichen neuen Aufsichtspraxis der FMA im Zusammenhang mit der Ausgabe von Token, die zur Einstufung als Veranlagung führen könnte. “Eine derartige Änderung hätte gravierende Auswirkungen auf viele bisherige österreichische Projekte und darf daher nicht unüberlegt erfolgen”, meint dazu Oliver Stauber, DAAA-Vorstandsmitglied und Chief Legal Officer von Bitpanda. Und Oliver Völkel fügt an: “Im Rahmen der DAAA möchten wir die Digital Asset Branche frühzeitig über solche Entwicklungen informieren und versuchen, durch rechtliche Argumente einen positiven Einfluss zu nehmen”.

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David Teufel und Peter Augustin (c) Tigris Web3

Im März 2022 ist Tigris Web3 gestartet – als Österreichs erster registrierter, alternativer Investment-Fonds (AIF) für digitale Assets. Verwaltet wurde der Fonds von Venture-Capital-Gesellschaft Venionaire (brutkasten berichtete). Anleger:innen mit mindestens 100.000 Euro Kapital erhielten über den Fonds, die Möglichkeit, in Projekte aus den Bereichen DeFi (Decentralized Finance) und Web3 zu investieren.

Hinter dem Krypto-Investment-Fonds standen damals Berthold Baurek-Karlic und Peter Augustin. Im brutkasten-Studio sprachen Baurek-Karlic und Augustin über Details zur FMA-Genehmigung, über Ziele und die nächsten Entwicklungsschritte.

Neuer “Tigris Web3”-Fonds mit eigenem Fondsmanager

Nach zweieinhalb Jahren kündigt Tigris nun den nächsten Schritt an, nämlich die Auflage eines neuen Fonds – und zwar diesmal im Alleingang. Denn nun übernimmt Tigris Web3 selbst die Verwaltung des Fonds. Geleitet wird Tigris Web3 jetzt von Peter Augustin und David Teufel. Die beiden fungieren als Cornerstone-Investoren und stecken selbst 850.000 Euro in den Fonds. am Fonds, dessen erstes Fundraising-Ziel bei 10 Millionen Euro liegt.

Der Tigris Web3 Fonds soll in digitale Web3-Assets und damit in “ein dezentrales Internet des digitalen Eigentums” investieren, heißt es per Aussendung. Der Fokus des Fonds liegt auf verschiedenen, technologischen Ökosystemen wie Ethereum, Cosmos oder Solana.

Rund 80 Prozent der Investments sollen in liquide Assets fließen. Breite Diversifikation sei gewährleistet, die “nicht nur etablierte, sondern auch aufstrebende, junge Projekte umfasst”. Außerdem gäbe es die Möglichkeit, “bis zu 20 Prozent in Seed-Phasen junger Projekte” zu investieren, bevor deren Produkte und damit deren Token öffentlich zugänglich seien.

Erträge über dem Niveau traditioneller Fonds angestrebt

Damit verfolgt Tigris Web3 große Ziele: Man will Erträge über dem Niveau traditioneller Venture-Capital-Fonds generieren. Dabei orientiere man sich an klassischen VC-Benchmarks – und zusätzlich an Bitcoin sowie dem BCI25-Index von Bitpanda. Dieser bildet die 25 größten Kryptowährungen gemessen an Marktkapitalisierung und Liquidität ab.

Ausstiegsoption nach fünf Jahren

Überdies will man mit dem eigenen Investment-Fonds-Manager (AIF) “signifikante Vorteile für Investoren” bringen. So werden das Senken der Kostenstruktur sowie eine höhere operative Flexibilität versprochen. Außerdem erwähnt Tigris Web3 per Aussendung, Investor:innen “nach einer Laufzeit von fünf Jahren eine monatliche Ausstiegsoption” zu ermöglichen

Reguliert wird der Fonds auch von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA). Tigris Web3 richtet sich an “professionelle Investoren und qualifizierte Privatinvestoren, die am Wachstum der Web3-Innovationen partizipieren möchten”. Als Zielgruppen listet man Family Offices, High Net Worth Individuals (HNWIs), Business Angels und Fund of Funds.

Cornerstone Investoren sind Augustin und Teufel

Der Fonds versteht sich als “Evergreen-Fonds”, in den laufend neue Investitionen möglich seien – ab November 2024 sei der Fonds für ein Mindestinvestment von 100.000 Euro pro Ticket offen. Der Vertrieb erfolge über die Tigris AIFM FlexCo.

Die beiden Investoren befinden sich auch in der Führungs- und Expertenebene des neuen AIF. David Teufel ist als Mitgründer und Co-Geschäftsführer an der Seite von Peter Augustin, der die Bereiche Technologie, Innovation und Marktstrategie verantwortet. Teufel hingegen wird sich mit der Portfolio-Allokation, dem Risikomanagement, der Compliance sowie der Geldwäscheprävention widmen.

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Paul Pöltner an Spitze von neuem DAAA-Vorstandsteam

  • Im Herbst 2018 wurde die Digital Asset Association Austria (DAAA) als “Spinoff” des damals von der türkis-blauen Regierung einberufenen FinTech-Beirats gegründet.
  • Nun, etwas weniger als zwei Jahre später, stellte der Verein bei seiner Jahreshauptversammlung Ende Juni das Vorstandsteam komplett neu auf, wie der brutkasten erfuhr.
  • Zum neuen Obmann wurde Conda-Co-Founder Paul Pöltner gewählt.
  • Als Stellvertreter stehen ihm Natalie Enzinger (Enzinger Steuerberatung), Niki Futter (Innospiration) und Bernhard Blaha (vormals Hero) zur Seite.
  • Mit dem neuen Vorstand sollen nun verstärkt inhaltliche Akzente gesetzt werden.
  • Unter anderem sind ein Event zu Krypto-Assets im Ertragsteuerrecht im Oktober und ein österreichischer “Digital Asset Report” noch dieses Jahr geplant.

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