30.07.2021

Crypto Weekly #18: Starke Bitcoin-Woche, neue Vorwürfe gegen Tether

Außerdem: Amazon dementierte Bitcoin-Gerüchte, die Hintergründe zum Kursanstieg bei XRP - und Binance weiter unter Druck der Behörden.
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Bitcoin, XRP, Ethereum
Foto: © Adobe Stock

Diese Woche in der Kryptowelt: Eine starke Bitcoin-Performance, Amazon-Gerüchte, neue Vorwürfe gegen Tether, ein starker Kursanstieg bei XRP – und Binance weiter unter Druck der Behörden. Doch wie immer zuerst der Blick auf…

…die Kurstafel:

NameKurs7-Tages-Performance
BitcoinBTC39.000 Dollar+20%
EthereumETH2.350 Dollar+14 %
Binance CoinBNB310 Dollar+7 %
CardanoADA1,26 Dollar+7 %
XRPXRP0,72 Dollar+22 %
DogecoinDOGE0,20 Dollar+4 %
PolkadotDOT14,6 Dollar+13%
UniswapUNI19,7 Dollar+11 %
Alle Daten sind von coinmarketcap.com und am Stand vom späten Freitagnachmittag/ Kursveränderungen gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche

Bitcoin steigt über 40.000 Dollar

Für Bitcoin war es eine starke Woche – am Montag schaffte es der Kurs erstmals seit Mitte Juni wieder über die 40.000-Dollar-Marke. Dauerhaft darüber etablieren konnte er sich zwar nicht, aber auch ein stärkerer Rückfall blieb aus. Er bewegte sich in den nächsten Tagen vergleichsweise unspektakulär zwischen gut 36.400 und etwas unter 40.900 Dollar. Am späten Freitagnachmittag stand er zuletzt bei knapp 39.000 Dollar – ein starkes Plus von rund 20 Prozent gegenüber der Vorwoche.

Gerüchte um Bitcoin-Adaption von Amazon dementiert

Für den Kursanstieg nannten Beobachter mehrere Gründe – einer davon: Gerüchte um eine mögliche Bitcoin-Adaption von Amazon. Offiziell bekannt ist seit der Vorwoche, dass das Unternehmen untersuchen will, wie es Kryptowährungen einsetzen könnte. Dazu wird auch ein „Digital Currency and Blockchain Product Lead“ gesucht.

Dann berichtete das Portal City A.M. am Montag unter Verweis auf einen nicht näher genannten Insider, dass Amazon außerdem bis Ende des Jahres Bitcoin-Zahlungen akzeptieren wolle. Außerdem prüfe das Unternehmen die Möglichkeit, bis 2022 einen eigenen Token auf den Markt zu bringen. Amazon dementierte diesen Bericht bereits nach einigen Stunden. Der Kurs gab daraufhin etwas an. An der grundlegend positiven Marktstimmung änderte sich allerdings wenig.

Den starke Anstieg am Montag dürfte auch durch Trader verstärkt worden sein, die auf fallende Kurse gesetzt hatten – und angesichts der Aufwärtsbewegung dann gezwungen waren, Bitcoin zu kaufen, um ihre Positionen glattzustellen.

Neue Vorwürfe gegen Tether-Manager

Unbeeindruckt zeigte sich der Markt am Dienstag von neuen Vorwürfen gegen Tether (USDT). Wie Bloomberg berichtete, soll das US-Justizministerium derzeit untersuchen, ob Tether-Manager Bankbetrug begangen haben. Allerdings: Dabei geht um Vorfälle, die Jahre zurückliegen. Der konkrete Verdacht: Tether-Manager haben ihren Banken bei manchen Transaktionen nicht offen gelegt, dass diese in einem Zusammenhang mit Krypto-Assets standen – wozu sie aber verpflichtet gewesen wären.

Tether ist mit aktuell rund 62 Mrd. US-Dollar der nach Marktkapitalisierung größte Stablecoin – aber gleichzeitig auch eine der umstrittensten. Seit Jahren wird spekuliert, dass Tether keineswegs 1:1 mit Dollar-Reserven gedeckt ist. Ende März wurde ein Report veröffentlicht, der genau diese Vorwürfe entkräften sollte – viele Kritikerinnen und Kritiker waren von der vorgelegten Untersuchung aber alles andere als überzeugt.

Eine Schlagzeile, in der “Tether” gleich neben “Bankbetrug” steht, lässt da natürlich alle Alarmglocken schrillen. Letztlich hatte die Story mit der Dollar-Deckung des Stablecoins aber nichts zu tun – und bezog sich eben auch auf Jahre zurückliegende Vorkommnisse. Wohl auch deswegen reagierte der Kryptomarkt nicht stark auf die Nachricht.

XRP profitiert von Geldtransfer-Projekt in Japan

Die beste 7-Tages-Performance unter den großen Kryptowährungen verzeichnete diese Woche XRP mit einem Plus von 22 Prozent. Einen starken Push bekam die Ripple-Währung vor allem am Mittwoch. Hintergrund: Das Unternehmen hatte den Start seines On-Demand-Liquiditätsservices (ODL) in Japan angekündigt. Konkret wird das System von Japans größtem Anbieter für Zahlungstransfers, SBI Remit, genutzt, um schnellere und günstigere Geldtransfers von Japan auf die Philippinen zu ermöglichen.

Involviert ist auch der philippinische Mobile-Payments-Dienstleister Coins.ph und die Kryptobörse SBI VC Trade. Menschen aus den Philippinen sind in Japan die drittgrößte Migrantengruppe und haben nach Angaben von Ripple im Vorjahr rund 1,8 Mrd. US-Dollar in ihre Heimat überwiesen. Über das ODL-System von Ripple kann dazu nun XRP verwendet werden.

Binance im Rückwärtsgang

Weniger positiv verlief diese Woche für die weltgrößte Kryptobörse Binance, die bereits in den vergangenen Wochen zunehmend unter Druck geraten ist. Die Behörden schauen mittlerweile recht genau hin – und klopfen dem Unternehmen rund um Gründer und CEO CZ häufiger auf die Finger. Auch wenn Binance immer wieder betont, vorbildlich mit den Behörden aller Länder zusammenzuarbeiten: In der Offensive ist das Unternehmen derzeit nicht gerade.

Dies zeigten auch mehrere Meldungen in dieser Woche: Am Dienstag gab CZ auf Twitter bekannt, dass Binance deutlich einschränken wird, welche Bitcoin-Menge User, die nicht verifiziert sind, von der Handelsplattform abziehen können. Waren es bisher 2 Bitcoin gewesen, so sollen es künftig nur mehr 0,06 sein. Oder nach aktuellen Preisen: Anstatt rund 78.000 US-Dollar können sich diese User künftig nur mehr Bitcoin von 2.300 Dollar von der Handelsplattform auszahlen lassen. Dass der Schritt in Reaktion auf den stärkeren regulatorischen Druck erfolgt ist, liegt nahe.

Am Freitag kam die nächste negative Nachricht: Die Börsenaufsicht in Malaysia leitete Schritte gegen Binance ein. Der Vorwurf: Die Börse habe nicht die nötigen Genehmigungen, um in dem Land aktiv zu sein. Und auch in Europa gab es eher unerfreuliche Nachrichten: Binance kündigte an, künftig keine Derivate mehr anzubieten. Zunächst einmal werden das Kundinnen und Kunden in Deutschland, Italien sowie den Niederlanden spüren. Dort wird man keine Derivatkonten mehr eröffnen können. In weiterer Folge soll dann auch der Rest Europas folgen.

Keine Bitcoin-News bei Tesla

Keine wesentlichen Bitcoin-Neuigkeiten brachte übrigens die Zahlenvorlage von Tesla am vergangenen Montag. Weder hatte der Elektroautohersteller Bitcoin gekauft noch hatte er verkauft. Einzig eine Wertberichtigung wegen des starken Kursrückgangs der vergangenen Monate wurde kommuniziert: Mit 23 Mio. Dollar fiel diese aber nicht besonders hoch aus. Tesla hat insgesamt 1,5 Mrd. Dollar in Bitcoin investiert. Dass das Unternehmen nicht beabsichtige, seine Bestände an der Kryptowährung zu verkaufen, hatte Tesla-CEO Elon Musk in der Vorwoche bei einer Online-Diskussion bekräftigt.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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