12.04.2024
CRYPTO WEEKLY

Warum die US-Börsenaufsicht jetzt gegen Uniswap vorgeht

Crypto Weekly #137. Eine Zeit lang war es etwas ruhiger, nun geht die US-Börsenaufsicht wieder gegen einen großen Namen der Kryptobranche vor: die dezentrale Börse Uniswap. Was steckt dahinter?
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Die Kurstafel:

​🇺🇸 US-Börsenaufsicht vs. Krypto - geht es wieder los?

Im Vorjahr gab es eine Phase, da ging die US-Börsenaufsicht gefühlt jeden zweiten Tag juristisch gegen einen großen Namen der Kryptobranche vor. Die konkreten Vorwürfe unterschieden sich zwar im Detail. Im Wesentlichen ging es aber immer um eine Frage: Sind bestimmte Krypto-Assets nach US-Recht als Wertpapiere einzustufen?

Die Behörde hat dazu eine relativ klare Meinung - sie beantwortet die Frage zumeist mit “ja”. Zumindest seit Gary Gensler 2020 den Chefposten der Börsenaufsicht übernommen hat. Gensler hat öffentlich eigentlich nur bei Bitcoin explizit außer Streit gestellt, dass die Kryptowährung nicht unter das US-Wertpapiergesetz fällt. Schon bei Ethereum hat er eine solche Festlegung bisher vermieden - oder mitunter sogar das Gegenteil angedeutet. Für alle anderen Krypto-Assets dürfte es noch schlechter aussehen.

In den vergangenen Monaten ist es dann etwas ruhiger geworden, was größere Streitfälle angeht. Im Sommer 2023 musste die Börsenaufsicht einen deutlichen Rückschlag hinnehmen, als der Vermögensverwalter Grayscale ein Urteil erwirkte, wonach die Behörde die Ablehnung seiner geplanten Bitcoin-Spot-ETFs nicht ausreichend begründet hatte. 

Der Druck auf die Behörde stieg - und Anfang Jänner 2024 genehmigte sie schließlich eine ganze Reihe von Anträgen auf Bitcoin-Spot-ETFs. Diese waren dann auch seit Anfang Jänner handelbar. Insgesamt entstand aber durchaus der Eindruck, dass dies eher widerwillig geschehen war. 

Neue Fälle, in denen die Behörde gegen große Namen der Krypto-Branche vorging, kamen seither aber keine dazu. Allerdings sollte man davon nicht auf einen Meinungsumschwung der Börse schließen. 

​👮‍♀️ Warum die Behörde jetzt gegen Uniswap vorgeht

Und nun kam es tatsächlich zu einem neuen Fall, der in der Krypto-Branche sofort für großes Aufsehen sorgte: Es geht um Uniswap, die wohl bekannteste und nach Handelsvolumen größte dezentrale Börse (DEX) in der Szene. Genauer gesagt: Um das Unternehmen dahinter, Uniswap Labs. Dieses entwickelt das Uniswap-Protokoll - ist aber nicht gleichbedeutend mit diesem. Theoretisch könnte das Open-Source-Protokoll auch ohne das Unternehmen weiter bestehen.

Aber zurück zum Thema. Bei Uniswap Labs ging diese Woche eine sogenannte Wells Notice ein. Vereinfacht gesprochen ist das eine Art Vorwarnung, dass die Behörde rechtliche Schritte gegen ein Unternehmen einleiten wird. Bei Coinbase ging beispielsweise eine solche im März 2023 ein. Im Juni folgte dann tatsächlich eine Klage der Behörde.

Was die Börsenaufsicht Uniswap Labs genau vorwirft, ist noch nicht bekannt. Aufgrund der Erfahrungswerte kann man aber davon ausgehen, dass der rechtliche Status der auf Uniswap handelbaren Token eine Rolle dabei spielen wird. Als wahrscheinlich gilt, dass die Behörde Uniswap Labs vorwerfen wird, eine Börse für Wertpapiere zu betreiben - ohne den entsprechenden Registrierungsprozess durchlaufen zu haben.

​🥊 Wie Uniswaps erste Reaktion auf das Vorgehen der Behörde ausfiel

Gründer Hayden Adams - eine der bekanntesten Personen der Kryptobranche - hat sich bereits zu Wort gemeldet: “Ich bin nicht überrascht. Nur genervt, enttäuscht und bereit zu kämpfen”, schrieb er in einem längeren Statement auf X. 

Adams gab sich zuversichtlich, dass die Produkte von Uniswap Labs rechtskonform seien. Und dass das Unternehmen “auf der richtigen Seite der Geschichte” stehe. Die Börsenaufsicht habe sich aber seit längerem entschieden, “gute Akteure” wie Uniswap und Coinbase anzugreifen anstatt klare Regeln zu schaffen - und dabei habe sie noch “schlechte Akteure wie FTX” davonkommen lassen. 

Damit schließt sich Adams auch einer in der Kryptobranche populären Kritik an der US-Börsenaufsicht an: Sie habe nichts getan, um den größten Betrugsfall der Kryptogeschichte, FTX, zu verhindern - und gehe stattdessen gegen seriöse Akteure der Branche vor. Tatsächlich ist Uniswap innerhalb der Kryptoszene weitgehend unkontrovers und anerkannt. 

Die Börse ist einer der wichtigsten Akteure im Bereich Decentralized Finance (DeFi). In der Rangliste von CryptoFees.info ist Uniswap meist direkt hinter Bitcoin und Ethereum platziert. Das Portal stellt dar, welche Protokolle die meisten Gebühren generieren - weil dies ein Indikator dafür ist, dass sie tatsächlich genutzt werden und User:innen dafür eben auch bereit sind zu zahlen. 

Allerdings: Aus Sicht von Gary Gensler und seiner Behörde heißt das noch nichts. Dort dürfte man im Wesentlichen den gesamten DeFi-Sektor als rechtlich fragwürdig betrachten. Mit der Wells Notice gegen Uniswap hat die Börsenaufsicht nun jedenfalls klar gemacht, dass ihr Vorgehen gegen die US-Kryptobranche noch lange nicht beendet ist. 

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Kodex AI
(c) zVg - Thomas Kaiser von Kodex AI.

Die Finanzbranche steht vor einer beispiellosen Herausforderung: In den letzten 15 Jahren haben internationale Finanzregulatoren über 40 Millionen regulatorische Updates veröffentlicht. Für Finanzinstitute, besonders solche, die in mehreren Jurisdiktionen tätig sind oder dynamische Bereiche wie Kryptowährungen abdecken, ist es schwierig, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das weiß Thomas Kaiser, Co-Founder von Kodex AI.

Kodex AI: Eines von fünf KI-Startups bei Meta

Sein Startup mit Sitz in Berlin, das er gemeinsam mit Claus Lang gegründet hat, hat bereits vor dem aktuellen KI-Hype damit begonnen, spezialisierte KI-Algorithmen zu entwickeln und zu optimieren, um Compliance-Teams in der Finanzbranche bei der Automatisierung ihrer Aufgaben zu unterstützen. Nun wurde man als eines von fünf Unternehmen (bei 150 Bewerbern) in den KI-Accelerator von Meta für europäische Startups aufgenommen.

Meta arbeitet hierbei gemeinsam mit Hugging Face, einer Open-Source-Community-Plattform, die Modelle und Tools für maschinelles Lernen bereitstellt, und Scaleway, einem europäischen Cloud-Anbieter für KI-Infrastruktur, an dem “KI-Startup-Programm”, um die Einführung von Open-Source-KI-Lösungen in Europa zu beschleunigen.

In Station F angesiedelt

Das Programm ist in der Station F in Paris angesiedelt und soll es europäischen Startups ermöglichen, von den Ressourcen des “weltweit größten Startup-Campus” zu profitieren. Mit Unterstützung des HEC-Inkubators wird das Programm von September 2024 bis Februar 2025 fünf Startups in der MVP- oder Produktphase fördern. Ein Gremium aus Experten von Meta, Hugging Face und Scaleway wählte die fünf Projekte aus.

Die vier weiteren Teilnehmer

  • Batisia (Frankreich) ist ein KI-Copilot für Immobilienentwickler und Bauunternehmer, das Lösungen auf der Grundlage von Open-Source-KI entwickelt, um Produktivitätshindernisse in diesem Sektor zu überwinden.
  • Neuralk-AI (Frankreich) entwickelt KI-Integrationsmodelle für strukturierte Daten. Jene basieren auf grafischen neuronalen Netzen, die es Unternehmen ermöglichen, jede beliebige KI-Anwendung zu entwerfen, die sie für ihre realen Bedürfnisse benötigen.
  • Vocal Image (Estland) ist ein KI-gestützter Kommunikationscoach, der den Nutzer:innen hilft, ihr volles Sprechpotenzial durch geführte Sprachlektionen, personalisiertes KI-Feedback und interaktive stimmliche Herausforderungen zu erschließen.
  • Pruna (Frankreich/Deutschland) ist eine AI Optimization-Engine für ML-Teams, die skalierbare Inferenzen vereinfachen möchten. Durch die Komprimierung von Modellen mit einzelnen oder kombinierten Methoden auf beliebiger Hardware soll sie ein Gleichgewicht zwischen Größe, Geschwindigkeit und Leistung schaffen, um kosteneffiziente und umweltfreundlichere Bereitstellungen für jeden Anwendungsfall zu ermöglichen.

Open-Source-Bewegung

“Seit über zehn Jahren steht Meta an der Spitze der Open-Source-Bewegung. Wir sind davon überzeugt, dass Open-Source ein wichtiger Motor für Innovationen in Europa und weltweit ist”, sagt Markus Reinisch, Vizepräsident für Public Policy in Europa bei Meta.. “Wir engagieren uns weiterhin für das Wachstum und den Erfolg der nächsten Generation von Open-Source-Innovatoren durch unser KI-Beschleunigungsprogramm für Startups auf dem gesamten Kontinent. Mit über 150 Bewerbern aus 20 Ländern freuen wir uns darauf, nach Paris in die Station F zurückzukehren, um ein Programm durchzuführen, das die wirtschaftlichen und technologischen Vorteile von Open-Source-Modellen für das gesamte europäische Ökosystem nutzbar machen soll.”

Kodex AI: Open-Source-Modelle

Kodex AI setze seit jeher auf Open-Source-Modelle und Self-Hosting, um die hohen Anforderungen an Datensicherheit in der Finanzbranche zu erfüllen, wie Kaiser betont.

“Unsere Software verwendet unter anderem das Open-Source-LLM von Meta, das speziell für die Anforderungen von Compliance-Mitarbeitern trainiert und fine-tuned wird. Dadurch können wir die Analyse von Millionen regulatorischer Vorgaben übernehmen und diese präzise auf die jeweilige Kundensituation anwenden. Benchmark-Tests zeigen, dass unsere Modelle bei Finanz- und Regulierungsfragen leistungsfähiger sind als beispielsweise GPT-4 oder Gemini”, erklärt der Co-Founder, der in seiner Laufbahn als Strategy Consultant der Boston Consulting Group (BCG) und als Data Analyst bei Axel Springer tätig war. “Die Aufnahme in das ‘Meta AI EU Programm’ ermöglicht uns nun, die nächste Phase unserer Produktentwicklung zu realisieren und unseren Kunden noch mehr Mehrwert zu bieten.”

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