30.06.2023

Crypto Weekly #106: Neuer Bitcoin-ETF-Hype – und eine schlechte Woche für Binance

Diese Woche: Bitcoin wird weiter über der 30.000-Dollar-Marke gehandelt. Dem Antrag von BlockRock auf einen Bitcoin-ETF in den USA sind weitere gefolgt. Für die Kryptobörse Binance verlief die Woche dagegen weniger gut.
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Bitcoin
Foto: Adobe Stock

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Die Kurstafel:

 🥳 Weiter gute Stimmung wegen Bitcoin-ETFs… 

Die Kurstafel zeigt es schon: Extrem viel hat sich in der vergangenen Woche nicht mehr bewegt bei den großen Kryptowährungen. Allerdings eben nach einer durchaus starken Aufwärtsbewegung. Der Bitcoin-Kurs stieg zwischenzeitlich auch wieder über die 31.000-Dollar-Marke, die er auch in der Vorwoche bereits kurzzeitig überschritten hatte.

Bestimmendes Thema am Markt aktuell: Bitcoin-ETFs. Neuerlich auf die Agenda gebracht wurde das Thema vor rund zwei Wochen von BlackRock. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat Unterlagen für einen Bitcoin-ETF bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Alle Details haben wir in Crypto Weekly #104 behandelt, deshalb hier nur die Kurzfassung:

  • Es geht um einen sogenannten Bitcoin-Spot-ETF, also einen Fonds, der direkt in Bitcoin investieren würde.
  • Bisher sind in den USA nur Bitcoin-ETFs genehmigt worden, die in Bitcoin-Futures investieren - also in Finanzprodukte, die den Bitcoin-Preis nachbilden.
  • BlackRock hat aber eine gute Erfolgsbilanz beim Einreichen von ETFs in den USA: 575 Anträge wurden genehmigt, nur einer abgelehnt.

Jetzt ziehen andere nach. Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass mit Fidelity ein weiterer großer Vermögensverwalter ebenfalls einen Antrag für eine Bitcoin-Spot-ETF bei der US-Börsenaufsicht einbringen will. Anders als bei BlackRock ist es bei Fidelity aber nicht der erste Versuch: 2021 reichte das Unternehmen bereits einen Antrag bei der US-Börsenaufsicht ein, den diese aber ablehnte.

Und Fidelity ist dabei nicht allein. In den vergangenen beiden Wochen waren WisdomTree, Invesco, VanEck und Bitwise bereits BlackRock gefolgt und haben ebenfalls Anträge bei der Börsenaufsicht eingebracht. Diese Anträge sind alle noch offen, in der Vergangenheit hat die Behörde aber bereits über 30 Anträge abgelehnt.

Was ist jetzt also anders? Man weiß es nicht wirklich. Klar ist aber: Den Antrag von BlackRock haben viele als Indiz interpretiert, dass sich etwas verändert haben könnte. Immerhin würde ja BlackRock nicht einfach einen Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF einreichen, wenn man sich keine guten Chancen auf eine Genehmigung ausrechnen würde. Vielleicht weiß BlackRock ja mehr. So lautet zumindest die Logik vieler, die das Geschehen beobachten - und möglicherweise auch jener Institutionen, die nun mit eigenen Anträgen nachgezogen sind.

Ob sich diese Annahme bestätigen wird, ist völlig offen. Das Agieren der US-Börsenaufsicht in der Kryptobranche in den vergangenen Monaten spricht eher dagegen. Das Narrativ der institutionellen Adaption, also dem Einstieg von Großanlegern in den Kryptomarkt, ist aber jedenfalls wieder voll da.

😧 …aber schlechte Woche für Binance

Kommen wir noch zu einem anderen Thema - zu Binance. Die weltgrößte Kryptobörse gehört auch zu jenen Akteuren, die in den vergangenen Monaten Probleme mit der US-Börsenaufsicht bekommen haben. Anfang Juni hat die Behörde Klagen gegen das Unternehmen und gegen Gründer CZ eingebracht (siehe Crypto Weekly #103). Schon einige Wochen zuvor war Binance von der US-Derivatenaufsicht geklagt worden (siehe Crypto Weekly #96). Binance bestreitet alle Vorwürfe.

Aber auch in Europa läuft es nicht überall rund. Vor rund zwei Wochen ist bekannt geworden, dass sich Binance aus den Niederlanden zurückzieht. Dem soll eine gescheiterte Registrierung als Anbieter digitaler Assets vorangegangen sein. Selbiges gilt für Zypern. 

Und was ist mit Österreich? Dazu berichtete das deutsche Online-Magazin “Finance Forward” unter Verweis auf Insider diese Woche, dass Binance auch hier einen Antrag bei der Finanzmarktaufsicht zurückgezogen habe. 

  • Dies sei "schon vor einiger Zeit" geschehen, heißt es unter Verweis auf nicht näher genannte Insider. Die Behörde habe demnach im Hintergrund Druck ausgeübt, schreibt das Magazin. 
  • Binance selbst gab gegenüber “Finance Forward” kein eindeutiges Dementi und verwies darauf, keine Details aus Gesprächen mit Behörden bekanntgeben zu können. Man werde aber überall weiterhin entsprechend der rechtlichen Verpflichtungen handeln.

Auf brutkasten-Nachfrage bei Binance sprach die Börse in Bezug auf den Bericht in dem deutschen Magazin von einer “fehlerhaften Darstellung unserer Strategie”, die auf “einem veralteten Verständnis unserer Geschäftspläne” zu beruhen scheine. Was genau fehlerhaft dargestellt und welche Informationen veraltet seien, war nicht in Erfahrung zu bringen. 

Auch ob man aus der Stellungnahme dann ableiten könne, dass der Antrag möglicherweise wieder eingebracht worden sei - oder dass dies zumindest geplant sei - wollte Binance nicht beantworten. Besonders überraschend war das nicht, ich habe Binance auch in der Vergangenheit nicht als medial übermäßig kommunikationsfreudig wahrgenommen. Wir bleiben jedenfalls dran.

Wichtiger als Österreich ist für Binance aber wohl Deutschland. Und von dort kamen nun ganz ähnliche Nachrichten. Wenige Tage nach der Meldung zu Österreich berichtete “Finance Forward”, dass die deutsche Finanzaufsicht Bafin Binance zu verstehen gegeben habe, dass die Börse die angestrebte Kryptoverwahrlizenz nicht erhalten werde. Offiziell bestätigt ist das nicht - allerdings ist die Meldung glaubwürdig und das Handelsblatt bekam sie unabhängig von “Finance Forward” ebenfalls bestätigt. 

Das ist aber noch nicht alles. Ebenfalls diese Woche wurde bekannt, dass Binance seinen europäischen Bankenpartner Paysafe verlieren wird. Dieser ist für Euro-Einzahlungen und -Abhebungen auf Binance in Europa zuständig. Die Zusammenarbeit soll mit 25. September beendet werden, berichtet Reuters. Binance hat angekündigt, mit einem neuen Partner weiterzumachen. Und für Kund:innen ändert sich vorerst auch nichts (nach der Umstellung müssen wohl Bankdaten aktualisiert und neue Geschäftsbedingungen akzeptiert werden).
Im Gesamtbild also: Keine gute Woche für Binance. Und die haben sich in letzter Zeit etwas gehäuft.


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Der Artikel behandelt zwei Hauptthemen im Kryptobereich. Zum einen wird über den aktuellen Hype rund um Bitcoin-ETFs berichtet, da mehrere große Vermögensverwalter wie BlackRock und Fidelity Anträge dafür bei der US-Börsenaufsicht eingereicht haben. Dies deutet darauf hin, dass institutionelle Investoren zunehmend Interesse an Kryptowährungen zeigen. Zum anderen wird über die Probleme von Binance, der weltgrößten Kryptobörse, berichtet. Sie hat Klagen von US-Behörden und Schwierigkeiten bei der Registrierung in verschiedenen Ländern, darunter den Niederlanden, Zypern und möglicherweise auch Österreich. Dies wirft Fragen zur regulatorischen Situation und Zukunft von Binance auf. Insgesamt zeigt der Artikel, dass die Kryptobranche einerseits positive Entwicklungen in Bezug auf institutionelle Adaption verzeichnet, aber andererseits auch mit regulatorischen Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert ist.

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