16.03.2023

Credit Suisse: Abgestürzte Aktie steigt nach Hilfsmaßnahmen deutlich

Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat starke finanzielle Probleme. Die Schweizerische Nationalbank springt nun mit einem 50-Mrd.-Franken-Kredit ein. Der Aktienkurs schoss daraufhin nach oben.
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Credit Suisse
Foto: Lucia - stock.adobe.com

Es ist gerade keine einfache Zeit für Banken – inbesondere in den USA: Der Kollaps der Silicon Valley Bank Ende der vergangenen Wochen hat nicht nur die Startup-Szene geschockt. Nur kurz davor war bereits Silvergate zusammengebrochen – eine besonders in der Krypto-Branche aktive Bank. Und als die US-Behörden am Wochenende ankündigten, dass die Einlagen der Silicon Valley Bank jedenfalls gesichert seien, erwähnten sie in der Mitteilung fast beiläufig, dass sie mit der New Yorker Signature Bank noch ein weiteres Finanzinstitut geschlossen haben.

Soweit also die Lage in den USA. In Europa ist die Lage aber nicht unbedingt rosiger – zumindest, wenn man auf die Credit Suisse blickt.

Aktie seit Vorjahr um 87 Prozent gefallen

Bei der Schweizer Großbank läuft es schon längere Zeit nicht nach Wunsch, um es höflich auszudrücken. Zuletzt spitzten sich die Probleme aber noch einmal deutlich zu. Das zeigt auch der Aktienkurs: Vor einem Jahr stand dieser bei rund 12,50 Schweizer Franken.

Diese Woche sank er bis auf 1,55 Franken. Das ergibt ein sattes Minus von über 87 Prozent. Solche Kursperformances kennt man eher von mehr oder weniger dubiosen Kryptowährungen als von einer der wichtigsten Banken einer stärksten Volkswirtschaften Europas.

2022 Nettoverlust von 7,3 Mrd. Franken

In den vergangenen Jahren war die Credit Suisse aber immer wieder in Skandale verwickelt – die mitunter auch recht teuer waren. Im Vorjahr verzeichnete die Bank einen Nettoverlust von 7,3 Mrd. Franken. Ein umfassender Konzernumbau ist bereits eingeleitet, doch auch der ist zunächst einmal teuer. Insgesamt will die Bank bis 2025 rund 9.000 Jobs abbauen. Die Probleme existieren also schon länger.

In der aktuellen Situation rund um die Bankpleiten in den USA spitzte sich die Lage aber erneut zu. Dann gab mitten in der angespannten Lage der neue Großaktionär Saudi National Bank bekannt, aus aufsichtsrechtlichen Gründen kein frisches Kapital in die Bank stecken zu können. Am Mittwoch fiel die Credit-Suisse-Aktie auf einen neuen Tiefstand.

Schweizerische Nationalbank greift ein

Am Abend wurde es der Zentralbank der Schweiz, der Schweizerischen Nationalbank (SNB), dann zu bunt: Sie meldete sich mit einem Unterstützungsangebot zu Wort: Man verfolge die Entwicklungen genau und stehe mit dem Schweizer Finanzministerium in engem Kontakt, um die Finanzstabilität sicherzustellen. Die Credit Suisse erfülle die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen bezüglich Kapital und Liquidität. Daneben betonte die Zentralbank noch, dass es keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Banken gebe.

Die Bank nahm das Angebot dankend an. Am Donnerstagfrüh teilte sie mit, sich von der Nationalbank bis zu 50 Mrd. Franken leihen zu wollen. Damit würde man “entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung” der Liquidität ergreifen, schrieb die Bank in einer Mitteilung. Vorstandsvorsitzender Ulrich Körner sprach zudem von einem “entschlossenen Handeln zur Stärkung der Credit Suisse”, während man die “strategische Transformation” fortsetze.

Credit-Suisse-Aktie am Nachmittag noch 12 Prozent im Plus

Ob die Beschreibung die Realität angemessen abbildet, ist Ansichtssache. An der Börse sorgte der Schritt jedenfalls für ein Aufatmen: Die Aktie schoss zeitweise um fast 33 Prozent nach oben. Auch nach diesem Kursanstieg lag der Kurs auf Jahressicht mehr als 80 Prozent im Minus.

Auch andere europäische Bankaktien legten am Donnerstagvormittag zu. Am Nachmittag trübte sich die Marktstimmung dann wieder etwas ein. Dazu trugen sowohl eine schwache Eröffnung an den US-Börsen als auch die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bei.

Auch die Credit-Suisse-Aktie gab ihre zuvor stärkeren Kursgewinne teilweise ab. Zuletzt lag sie noch 12 Prozent im Plus. Die EZB hatte ihren Leitzins um 0,50 Prozentpunkte erhöht. Manche Marktbeobachter:innen hatten aufgrund der aktuellen Unsicherheit an den Börsen mit einer weniger starken Eröhung gerechnet.

An der Börse kommt die Credit Suisse mittlerweile nur mehr auf eine Bewertung von rund 8 Mrd. Franken. Der große Konkurrent, die UBS, ist mit einer Marktkapitalisierung von 55 Mrd. Franken damit aktuell fast sieben Mal so groß.

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KI, Giesswein, WU Academy, Selbstversuch
(c) WU Executive Academy/Canva - Martin Giesswein, Digitalisierungsexperte und Vortragender der WU Executive Academy.

Mitarbeitergespräche mit KI-Coaching

Gespräche sind wichtig und nehmen viel Zeit in Anspruch. Da möchte ich alles richtig machen. Vor schwierigen Gesprächen habe ich mich von Sprach-KIs coachen lassen, meist während meiner Zug- und Autofahrten. Die KI simulierte anhand meiner Beschreibungen das Gesprächsverhalten des jeweiligen Kollegen und gab mir Anregungen für eine motivierende Gesprächsführung und effektive Fragetechniken. Auch ich selbst stehe mit dem Wissen aus meinen Büchern als Chat-KI für meine Kollegen und Klienten zur Verfügung. Verwendete Tools: character.ai, pi.ai, HalloSpohia.com

Meetings ohne mich

Einen großen Teil meiner Zeit beanspruchten Online-Meetings, bei denen ich aber keine fachliche Hauptrolle hatte. Ich schickte im Vorfeld einer Videokonferenz nur mehr meine Agenda-Punkte und einen KI-Klon, der mich während den Meetings ersetzte – ich selbst blieb aber immer öfter fern. Hierbei, zur Erklärung, hackt sich eine AI in den eigenen Kalender hinein und ein Klon bzw. ein Bot wählt sich folglich ins Meeting und tritt wie ein User auf.

Meine menschlichen Kollegen diskutierten, erarbeiteten Lösungen und verteilten Aufgaben – ohne mein physisches Zutun. Wenige Minuten nach den Meetings hatte ich eine KI-Zusammenfassung des Gesagten und die zugewiesenen Tasks in meinem Posteingang. Um eine korrekte To-Do-Liste zu erhalten, muss das Gespräch im Meeting aber strukturiert ablaufen. Mit klaren Ansagen, wie Martin bitte erstelle mir den Bericht bis Freitag. Verwendete Tools: Fireflies, Sembly, MS Teams mit Co-Pilot, apollo.ai.

Schneller Vorträge, Konzepte und Präsentationen erstellen

Wann immer ich einen guten Business-Gedanken hatte, sprach ich die frischen Ideen in mein Smartphone und ließ die Texte von der KI transkribieren (verwendetes Tool: sonix). Die spätere detaillierte Recherche zum Thema wurde mir durch perplexity.ai erleichtert. Diese KI gibt zu jedem ihrer Vorschläge einen Weblink an. So konnte ich schnell die Quelle und die Richtigkeit überprüfen. Die von mir definierten Inhalte lud ich in KI-Tools wie Gamma.ai oder PowerPoint mit Co-Pilot und sparte so in der Regel 1-2 Stunden pro Präsentation oder Vortragstext.

Abbau von Datensilos: Ein ERP an einem Sonntag

Zusammen mit einem Logistikunternehmen stellte sich mein Team der Herausforderung, die Funktionen ihres Bestell- und Liefersystems mit Hilfe von KI nachzubilden. An einem einzigen Sonntag konfigurierten wir ein rudimentäres ERP-System mit ChatGPT von openai. Dieses war in der Lage, Kunden über Lieferzeiten und Produktverfügbarkeit zu informieren und sogar Ersatzprodukte je nach Lagerbestand vorzuschlagen. Um die Aufgabe bewusst komplexer zu gestalten, verteilten wir die Daten auf drei verschiedene Datenbanken. Trotz dieser Hürde hat die generative KI alle Kundenanfragen korrekt beantwortet. Diese “synthetische KI” birgt enormes Potenzial, um die leidigen Datensilos in unseren Unternehmen zu überwinden.

Team-Building mit KI

Statt Flöße zu bauen und über Teiche zu paddeln, haben wir uns für ein KI-gestütztes Teambuilding entschieden. Mit Hilfe von Midjourney, RunwayML und Suno verwandelten wir uns in kurzen Videos im Marvel-Stil in Superhelden, inklusive passendem KI-Soundtrack. Neben dem Teamgeist wurde so auch jede Menge KI-Know-how geschaffen – und: der Spaß kam nicht zu kurz.

Geschäftsführer-Betrug (CEO-Fraud) 2.0

Um das Thema Betrugsversuche mit Hilfe von KI zu beleuchten, habe ich in Trainings an der WU Executive Academy meinen täuschend echt wirkenden KI-Avatar mit geklonter Stimme eingesetzt (verwendetes Tool: heygen). Gemischt mit echten Videos von mir mussten die Teilnehmenden ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und die gefälschten Versionen entlarven. Auch wenn Videokonferenzsysteme immer mehr Sicherheit bei der Identifizierung bieten: Letztendlich müssen wir Menschen entscheiden, ob unser Gegenüber ein Mensch oder ein Betrüger mit KI-Unterstützung ist.

Ich habe es den Studierenden nicht allzu schwer gemacht und bewusst einmal meine Hand vor dem Mund gehalten. Die KI-generierte Mundpartie wurde dann vor der Hand angezeigt, was ein Zeichen für einen Deepfake ist. Ich empfehle hier genau auf die Stimme zu hören, wobei es Programme gibt, die die österreichische Aussprache sehr gut umsetzen. Künftig wird man die Identifizierung über die IP-Adresse oder Biometrie angehen müssen, um zu sehen, ob das Video echt ist.

Fazit: Bin ich nun als Manager ersetzbar?

Die KI hat mich nicht ersetzt, aber meine Produktivität wurde massiv gesteigert. Obwohl die eingesetzten Systeme (noch) nicht perfekt sind, habe ich im letzten Jahr durchschnittlich 5 Stunden pro Woche eingespart. Zeit, die ich für mein Unternehmen oder meine Familie nutzen konnte. Bis die KI einen Manager oder eine Führungskraft gänzlich ersetzen kann, wird es noch lange dauern. Aber einzelne Managementaufgaben übernimmt Künstliche Intelligenz schon heute – und das in einer erstaunlichen Qualität.

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