21.07.2021

Coinpanion: Wiener Krypto-Startup holt COO und Berater für weiteres Wachstum

Der frühere mySugr-Manager Benno Grottenegg wird neuer COO beim Wiener Krypto-Investment-Startup. Patrick Pöschl und Bernhard Blaha unterstützen das Unternehmen in beratenden Rollen. Ein Seed-Runde soll noch im Sommer abgeschlossen werden.
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Benno Grottenegg
Benno Grottenegg ist neuer COO bei Coinpanion | Foto: Coinpanion

Das Wiener Krypto-Startup Coinpanion hat den Anspruch, es Anlegerinnen und Anlegern zu ermöglichen, innerhalb von nur fünf Minuten eigene Krypto-Investments zu tätigen – und zwar über vordefinierte Portfolios, die der eigenen Risikoneigung entsprechen. Dafür gab es im Vorjahr bereits ein Pre-Seed-Investment von mySugr-Cofounder Frank Westermann und den damaligen mySugr-CEO Anton Kittelberger, das durch den Covid-Startup-Hilfsfond auf 330.000 Euro erhöht wurde. Im Februar diesen Jahres berichtete das Unternehmen, dass sich die Userzahlen wöchentlich verdoppeln würden und kündigte eine Seed-Runde für dieser Sommer an. Der Zeitplan ist auch weiter aufrecht: Man arbeite an der Runde, sie werde noch im Sommer abgeschlossen, bestätigte CEO Alexander Valtingojer gegenüber dem brutkasten.

Das Team ist mittlerweile auf 16 Angestellte gewachsen. Man habe die Gründungsphase hinter sich gelassen und bereite sich auf “immenses Wachstum”, schreibt Coinpanion in einer Mitteilung. Mit Juli wurde dazu nun auch die Stelle des Chief Operating Officers (COO) besetzt – und zwar mit Benno Grottenegg.

Wohl nicht zufällig hat der Manager ebenfalls eine mySugr-Vergangenheit. Bei dem Unternehmen, das 2017 von Roche Ventures übernommen wurde, war er Head of Operation für Nordamerika und hat den US-Standort gemeinsam mit Frank Westermann aufgebaut. “Das motivierte Gründerteam von Coinpanion hat mich von Anfang an begeistert”, wird Grottenegg zitiert. Er sei auch selbst leidenschaftlicher Krypto-Investor.

Patrick Pöschl und Bernhard Blaha als Berater an Bord

Außerdem kommunizierte das Unternehmen, dass zwei bekannte Namen aus der heimischen Fintech- und Blockchain-Szene in beratenden Rollen an Bord sind: Patrick Pöschl unterstützt das Unternehmen bereits seit längerem mit Know-how in Sachen Asset Management, Regulatorik, Skalierbarkeit und IT-Infrastruktur. Er war einer der Mitgründer vom nunmehrigen Unicorn Scalable Capital und ist aktuell unter anderem bei Fintech Austria aktiv. “Selten legt ein junges Team wie die Gründer von Coinpanion eine solche Kombination aus Begeisterung, Professionalität und Durchsetzungsfähigkeit an den Tag”, sagte Pöschl. Dies sei ein starkes Signal dafür, dass sie ihr Ziel erreichen würden – selbst in einem volatilen und kompetitiven Marktumfeld.

Der Hero/herocoin.io-Cofounder Bernhard Blaha wiederum unterstützt das Coinpanion-Team bei Blockchain-Themen und Regulatorik im Kryptomarkt. Hero war 2017 das erste Unternehmen, das einen ICO nach österreichischem Recht durchführte. Später war er Gründungsmitglied der Digital Asset Association Austria (DAAA), seit vergangenem Herbst fungiert er, wie berichtet, als CEO des Luxemburger Krypto-Startups Blocktrade. “Sich im Gewirr der Kryptowährungen zurechtzufinden ist gerade für Neueinsteiger schwierig. Deshalb benötigt es eine Firma wie Coinpanion, die dem Investor komplexe und oft impulsiv getroffene Entscheidungen abnehmen kann”, sagte Blaha in einer Stellungnahme. Die professionelle Herangehensweise der Founder, “gerade was regulatorische Thematiken angeht”, habe ihn überzeugt.

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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