08.02.2023

ChatGPT: So hat Microsoft den Chatbot jetzt in die Suchmaschine Bing integriert

Die Gerüchte kursierten schon länger, am Dienstagabend machte es Microsoft-CEO Satya Nadella offiziell: Das Unternehmen hat den Chatbot ChatGPT in seine Suchmaschine Bing integriert.
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Die Software OS/2 wurde zur Microsoft-Blamage.
Die Software OS/2 wurde zur Microsoft-Blamage. Foto: dvoevnore - stock.adobe.com

Ein großes Geheimnis war es schon länger nicht mehr – jetzt ist es offiziell: Microsoft wird den auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Chatbot ChatGPT des US-Startups OpenAI in seine Suchmaschine Bing integrieren. Spätestens seit Microsoft im Jänner erneut in das Unternehmen investiert hatte – und zwar mehrere Milliarden Dollar – hatten die meisten Beobachter:innen vermutet, dass der Schritt nur mehr eine Frage der Zeit sei. Dann folgten immer konkretere Medienberichte. Und nun präsentierte Microsoft-Chef Satya Nadella bei einer Presseveranstaltung die Pläne, die der Softwarekonzern mit ChatGPT hat.

Bei Bing wird es künftig die Möglichkeit geben, in einer Toolbar Abfragen in Chatform zu stellen – also ganz ähnlich wie bei ChatGPT selbst. Mit einem Unterschied: Microsoft kündigte an, dass Bing auch aktuelle Fragen beantworten wird können. OpenAIs ChatGPT basiert auf Trainingsdaten, die nur bis 2021 reichen. Dies limitiert den Einsatz für Abfragen, die aktuelle Ereignisse und Entwicklungen betreffen.

Nadella: KI wird “so gut wie jede Software-Kategorie” verändern

Nadella sagte in seiner Präsentation, dass künstliche Intelligenz “so gut wie jede Software-Kategorie” verändern werde. Er erwartet, dass Interaktionen mit Computern in der Zukunft großteils über KI-basierte Systeme wie eben ChatGPT laufen werden. Als erste Phase dieser Entwicklung sieht man bei Microsoft jedenfalls die Online-Suche.

Diese seien aktuell zwar zum Abfragen von grundlegenden Fakten gut geeignet – nicht aber für komplexere Abfragen (“Erstelle ein 3-Gänge-Menü!” oder “Was wäre ein guter Reiseplan für einen einwöchigen Aufenthalt in Oslo?”). Solche Anfragen würden aber bereits die Hälfte sämtlicher Suchmaschinen-Abfragen ausmachen.

Zugriff derzeit noch über Warteliste

Um Zugriff auf die neuen Bing-Funktionalität zu erhalten, muss man sich vorerst noch auf eine Warteliste setzen lassen. Zudem benötige man einen Microsoft-Account. Microsofts Pläne für ChatGPT sind nicht nur auf Bing beschränkt. Auch der eigene Browser Edge erhält künftig KI-basierte Features – wie etwa eine entsprechende Sidebar für Chat-Abfragen.

Welches OpenAI-Modell genau hinter den neuen Funktionalität steckt, verriet Microsoft nicht. In den vergangenen Wochen war intensiv spekuliert worden, dass es sich dabei um GPT-4 handeln könnte. Dies wäre eine neue Version des Modells GPT-3, dem die öffentlich zugängliche Version von ChatGPT zugrunde liegt. Boebachter:innen erwarten, dass GPT-4 in den nächsten Monaten erscheinen wird. Ein Datum hat OpenAI jedoch nicht kommuniziert.

Das von OpenAI entwickelte ChatGPT ist seit Ende November öffentlich zugänglich – und hat einen neuerlichen Hype rund um künstliche Intelligenz ausgelöst. Microsoft kooperiert schon länger mit OpenAI und hatte erstmals 2019 in das Unternehmen investiert. Die große Aufmerksamkeit für ChatGPT dürfte auch andere US-Tech-Unternehmen unter Druck gesetzt haben. Google hat erst diese Woche einen eigenen vergleichbaren Chatbot namens Bard präsentiert.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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