09.05.2016

CFOs: die neuen Unternehmensstrategen?

Finanzchefs sollen in Zukunft nicht nur das Finanzmanagement verbessern, sondern der Geschäftsleitung auch als Unternehmensstrategen zur Seite stehen. Grund dafür ist die voranschreitende Digitalisierung, durch die CFOs einen besseren Einblick in die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens bekommen.
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(c) Rido - fotolia.com: CFOs sollen zu neuen Unternehmensstrategen werden

Bis 2020 sollen Finanzmanager die Geschäftsleitung bei unternehmerischen Entscheidungen stärker strategisch unterstützen – das zeigt die Studie Finance 2020 des Personaldienstleisters Robert Half.

Insgesamt wurden 100 österreichische CFOs hinsichtlich ihrer Erwartung für die Zukunft befragt. 22 Prozent der Finanzvorstände glauben, sie werden bis 2020 in ihrer Funktion unternehmerisch aktiv sein und geschäftliche Initiativen und Marktpotenziale aufzeigen. Etwas weniger, nämlich 19 Prozent, glauben, sie müssten in den kommenden Jahren hauptsächlich strategische Einblicke in Echtzeit für ihr Unternehmen liefern.

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Digitalisierung macht CFOs zu Unternehmensstrategen

Grund für die veränderten Tätigkeitsbereich der CFOs ist die voranschreitende Digitalisierung. Diese ermöglicht Finanzmanagern einen besseren Einblick in die aktuellen Veränderungen im Unternehmen. Das ist oft mit enormen Erwartungen verbunden: „CFOs stehen aktuell unter hohem Druck. Die Geschäftsleitung verlangt von ihren Finanzabteilungen nicht nur, eine stärkere unternehmensstrategische Rolle einzunehmen, sie sollen gleichzeitig ein gestiegenes Arbeitsaufkommen stemmen und effizientes Zeitmanagement betreiben“, analysiert Sven Hennige, Managing Director von Robert Half, die Studienergebnisse. Tatsächlich gaben 16 Prozent der Befragten an, übergeordnete Geschäftserwartungen und Druck von oben würden sich hinderlich auf ihre Tätigkeit auswirken.

Was aber wünschen sich die befragten CFOs, um die strategischen Herausforderungen bestmöglich bewältigen zu können? Ein Großteil der Studienteilnehmer (37 Prozent) gab an, eine stärkere Veränderungsbereitschaft im Unternehmen wäre von Vorteil. Außerdem bräuchte es mehr Investitionen in ihren Bereich – fast 25 Prozent der CFOs kritisierten mangelnde Investitionen in die Finanzabteilung.

Die Zahlen auf einen Blick

(c) Robert Half - Erwartungen an die Finanzabteilung
(c) Robert Half – Erwartungen an die Finanzabteilung

 

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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