14.12.2016

Celum: Mit dem Umbau kam die PlayStation Ecke

Das normale Büro hat weitgehend ausgedient. Immer mehr Firmen versuchen, die Produktivität ihrer Mitarbeiter durch eine kreative Office-Gestaltung zu steigern. Dabei werden oft auch skurrile Wünsche erfüllt. Erstaunliche Effekte gab es auch beim Software-Hersteller Celum.
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(c) Mario Riener Fotografie: Celum CEO Michael J. Kräftner

Die klassische Arbeitsumgebung, die graue Uniformität der Büroräumlichkeiten, ist einem immer stärkeren Wandel unterworfen. Weg von der Eintönigkeit, hin zu bunten, begrünten Büroräumlichketien. Creative Office heißt der Trend. Der Österreichischen Softwarehersteller Celum eröffnete 2011 eine neue Firmenzentrale in Linz. Sie soll neben einem Arbeitsplatz auch Raum zum Leben, Forschen und Entwickeln von Ideen geben. Immerhin stehen hinter der Software, die mehr als 700 Unternehmen rund um die Welt einsetzen, rund 90 Mitarbeiter, der Großteil davon arbeitet im Hauptsitz. Michael Kräftner, Gründer und CEO von Celum erzählt im Interview, wie sich die neue Arbeitsumgebung auf das Team ausgewirkt hat.

Wie kam es zur Idee für die Umgestaltung?

Celum gibt es seit 1999. Wir haben ganz klassisch, quasi in der Garage, gestartet. Zehbn Jahre und einige Umzüge später waren unser Unternehmen und unser Team so gewachsen, dass wir wieder einmal neuen Arbeitsraum brauchten. Unsere Entscheidung war klar: Wir wollten einen Campus, eine wirklich eigene Heimstätte, schaffen. 2009/2010 haben wir mit Franz Schauer als Architekt den neuen Firmenstandort im Südpark in Linz projektiert und ihn 2011 nach nur rund zwölf Monaten Bauzeit bezogen.

Wurden die Celum-Mitarbeiter in die Planung miteinbezogen?

Wir haben uns im Zuge der Konzeption ganz genau angeschaut, wie wir als Team zusammenarbeiten. Als Software-Hersteller sind wir im Kernbereich in agilen, kleinen Teams organisiert. Das bedeutet, dass es immer wieder neue Konstellationen der Zusammenarbeit zwischen den Teams gibt und auch die großen Abteilungen entsprechend dynamisch arbeiten. Unsere Architektur musste das widerspiegeln.

Wie haben die Mitarbeiter auf die Veränderungen reagiert?

Das Feedback war und ist durchgängig sehr positiv. Wir bekommen auch von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gute Rückmeldung, was uns sehr freut. Übrigens auch von unseren Besuchern.

Was mir auch persönlich sehr wichtig war, ist, dass die Struktur des Gebäudes informelle Informationsflüsse möglich macht. Die planerische Grundidee wurde in einer großen Fläche mit besonders großzügiger Raumhöhe verwirklicht, die sich in flexibel verschiebbare, zellenartige Räume gliedert. So schaffen wir gleichzeitig sehr viel Offenheit und Zonen für Austausch, aber auch genug Abgrenzung für konzentriertes Arbeiten. Wir haben zusätzlich klar getrennte Meetingräume und Arbeitsplätze für Einzelarbeit oder für lange Konferenz-Calls. Transit- und Verbindungsräume schaffen zum einen Luft und Licht, zum anderen sind sie Oasen für Kaffeepausen, schnellen Austausch oder Besprechungen.

Redaktionstipps

Uns war klar, dass wir zunehmend auch Kollegen haben werden, für die die offene räumliche Anordnung aufgrund vieler Telefonate und der unvermeidbaren Umgebungsgeräusche eine Herausforderung wird. Beim Ausbau des Campus wird darauf ganz besonderer Wert gelegt und erwartungsgemäß eine zweite Art des Arbeitsplatzdesigns eingeführt.

Auch unsere Kantine ist konsequent als Mehrzweckfläche konzipiert. Mal Kaffeehaus, mal Seminarraum, mal großer Meetingraum und mal Bar und Partyfläche.

Ein Vorteil unserer Lage am Stadtrand, umgeben von einem Golfplatz und drei Badeseen ist auch, dass man zu Mittag schnell mal raus in die Natur kann, um Sport zu machen oder rund um den See zu laufen. Wenn das Wetter mal nicht passt oder für die Kollegen für die „Cardio gar nicht geht“, haben wir unseren eigenen Indoor Fitness Bereich.

Für die Kaffeehaussportler haben wir Tischfußball, Billard oder unsere PlayStation Ecke im Angebot. Die war mir persönlich auch sehr wichtig.

Wie intensiv werden die Neuerungen tatsächlich genutzt?

Tatsächlich haben wir mit unserem Gebäude mehr als nur Arbeitsraum geschaffen. Es ist unsere Heimstätte, unsere Arche, ein Raum für gemeinsames qualitatives Leben und für das Entwickeln von neuen Ideen geworden. Mit der Offenheit des Raumes haben wir den Austausch innerhalb des Unternehmens forciert und räumlich manifestiert. Ich selbst habe mein „Corner Office“ gegen einen Platz im Gemeinschafts-Büro eingetauscht. So kann man den familiären, humorvollen Spirit, der bei uns herrscht, direkt erleben und ist so Teil der Community samt Ideenaustausch in Rufweite.

Hat sich seit der Umgestaltung des Büros die Produktivität der Mitarbeiter merklich verändert?

Die Wege sind kürzer, der Austausch schneller, man bekommt mehr voneinander mit. Die Produktivität hat sich auf jeden Fall gesteigert. Abstimmungen erfolgen informell, schnell und dort wo es sein muss. Natürlich müssen dafür neue Regeln eingehalten werden – die Kontaktaufnahme ist niederschwelliger, aber das bedeutet auch, dass ich potentiell öfter aus meiner Arbeit gerissen werde. Mit dem anstehenden Neubau haben wir dann den direkten Vergleich und freuen uns schon sehr, unterschiedliche Muster der Zusammenarbeit auch logistisch abbilden zu können.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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