04.04.2024
PAYMENT

Bluecode geht Partnerschaft mit Cloud-basierter Neobank ein

Viva.com (ehemals Viva Wallet), eine europäische Technologiebank für den Zahlungsverkehr, tritt dem Bluecode-Ökosystem als strategischer Partner bei und bietet ab sofort Bluecode-QR-Zahlungen in 15 Euro-Ländern an.
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Bluecode
(c) Bluecode/Viva.com - (v.l.) Harry Xenophontos, Chief Partnerships Officer bei Viva.com, Christian Pirkner, CEO bei Bluecode und Mario Linzbauer, Chief Partnerships Officer bei Bluecode.

Das Wiener Payment-Startup Bluecode ist eine strategische Partnerschaft mit Viva.com, einer Technologiebank für den Zahlungsverkehr, eingegangen. Der neue Partner des Wiener Payment-Anbieters ermöglicht europäischen Händlern die Akzeptanz von digitalen Zahlungen auf unterschiedlichen Geräten. Die Kooperation soll es Händlern – darunter auch Marktplatzbetreiber – ermöglichen, Bluecode-Zahlungen in allen 15 Euro-Ländern, in denen Viva.com aktiv ist, zu akzeptieren und auf diese Weise Kund:innenerlebnis und -bindung zu optimieren.

Bluecode: “digitales Zahlen weiter ausbauen”

“Es ist ein weiterer großer Schritt für uns, das Bluecode-Netzwerk um einen strategischen paneuropäischen Player zu erweitern. Wir freuen uns sehr, mit Viva.com digitales Zahlen in Europa weiterauszubauen”, sagt Bluecode-CEO Christian Pirkner zur Kooperation. “Gemeinsam mit Viva.com werden wir die Art, wie Menschen in Europa bezahlen, weiter revolutionieren. Gleichzeitig machen wir es für Händler einfacher, digitales mobiles Bezahlen zu akzeptieren.”

Durch diese Partnerschaft wollen Bluecode und Viva.com die Verbreitung und Nutzung digitaler QR-Code-Zahlungen vorantreiben und QR-Zahlungen sowohl ins Vor-Ort-Geschäft als auch in den Online-Handel bringen.

Smart Checkout

Als Payment-Marke für QR-Code-Zahlungen in Deutschland und Österreich bietet Bluecode seinen Nutzer:innen die Möglichkeit, mit ihrem Smartphone über die eigene App oder eine beliebige Bluecode-fähige App zu bezahlen. Die “Tap-on-any-Device”-Technologie von Viva.com, mit ihrer agnostischen Terminal-App und dem Onlinezahlungs-Gateway “Smart Checkout”, reiht sich hier passend ein. Bluecode-Nutzer:innen würden von einem sekundenschnellen Bezahlprozess profitieren, während Händler direkt eine Vielzahl von Mehrwertdiensten wie Rabatte oder Sammelpässe anbieten können.

Bluecode ist nun die neueste Ergänzung “zur umfangreichen Palette von mehr als 40 Zahlungsmethoden von Viva.com, einschließlich aller internationalen Kartensysteme und direkter Konnektivität zu dominanten lokalen Kartensystemen und -methoden”, heißt es per Aussendung.

“Viva.com erweitert kontinuierlich sein Portfolio an Zahlungstechnologien, Produkten und Funktionen, um das Wachstum europäischer Unternehmen voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht unser ständig wachsendes Angebot an Zahlungsmethoden und strategischen Partnerschaften, einschließlich der direkten Konnektivität mit führenden lokalen QR-Code-Zahlungsanbietern wie Bluecode. Durch diese Zusammenarbeit wollen wir sowohl auf Unternehmensebene als auch in den KMU-Marktsegmenten gemeinsam auf den Markt kommen und so zur exzellenten Kund:innenbetreuung von Unternehmen in ganz Europa beitragen”, sagt Harry Xenophontos, Chief Partnerships Officer bei Viva.com.

Bluecode marktplatzfähig

Durch die Partnerschaft werde das Wiener Startup zudem marktplatzfähig. Als cloudbasierter Anbieter, der intern auf Microsoft Azure basiert, könne Viva.com seine erweiterte Zahlungsplattform einfach in Marktplätze einbetten – also Plattformen, auf denen mehrere Händler tätig sind. Somit seien Restaurants, Händler oder andere Anbieter auf diesen Marktplätzen automatisch in der Lage, Bluecode-Zahlungen entgegenzunehmen, so die Idee.

“Insbesondere freuen wir uns auf den Einsatz von Bluecode bei Betreibern von Marktplätzen”, sagt Mario Linzbauer, Chief Partnerships Officer beim Wiener Startup. “Bluecode als offenes Zahlungssystem lässt sich einfach in Marktplatz-Apps integrieren und verbessert so das Checkout-Erlebnis für Endverbraucher:innen und Händler deutlich.”

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Grafiken zur Startup Entwicklung Österreich
Eigene Grafiken, Karte Rechts (c) ASM
mit Visuals

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Es ist das Jahr 2014, brutkasten wurde soeben gegründet. Im September launcht Bitpanda, damals noch unter dem Namen Coinimal, Runtastic bringt ein Fitnessarmband auf den Markt und Shpock steht kurz vor der Übernahme durch den norwegischen Medienkonzern Schibsted. Die Startup-Szene boomt.

Das alles ist heute zehn Jahre her. Eine lange Zeit, in der in der österreichischen Startup-Szene einiges passiert ist – Erfolgsstorys von großen Exits werden geschrieben, Investor:innen stecken Millionenbeträge in junge Unternehmen, staatliche Gesellschaften wie die FFG vergeben jährlich 100 Millionen Euro für Projekte von Startups. Aber auch Krisen wie die Covid-19-Pandemie erschütterten die Wirtschaft – immer wieder werden Startups insolvent.

All diese Veränderungen versucht der Austrian Startup Monitor (ASM) festzuhalten, hinter dem das Austrian Institute of Technology (AIT) steht. Durch jährliche Umfragen erhebt die Forschungseinrichtung wichtige Daten, die einen Überblick über die Welt der Startups liefern. Diese Daten wurden brutkasten exklusiv zur Verfügung gestellt. Wir haben uns an – gesehen, was sich in den letzten zehn Jahren in der österreichischen Startup-Szene verändert hat.

Gründungsland Österreich

Beginnen wir mit den Neugründungen. Insgesamt 277 Startups wurden 2014 – im Entstehungsjahr von brutkasten gegründet. Anschließend stieg die Anzahl der Gründungen jährlich, bis der Wert 2017 mit 379 Startups seinen bisherigen Höhepunkt erreichte.

Was die Daten des ASM ebenfalls zeigen, ist ein kleiner Rückgang im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie. Doch die Startup-Szene erholt sich schnell, bereits 2021 befinden sich die Neugründungen wieder auf Vorkrisenniveau. Aufgrund der vom AIT ausgewählten Suchstrategien, scheinen neu gegründete Startups erst mit einer zeitlichen Verzögerung bis zu zwei Jahren in den Daten auf. Doch für 2022 bis heute wird, ähnlich der Werte aus Deutschland, eine stabile Anzahl an Neugründungen erwartet  – wenn auch mit einem leichten Rückgang.

Investments: Mehr Deals, Gesamtsumme aber zuletzt rückläufig

Dass Startups über die Jahre vor allem wirtschaftlich immer relevanter werden, zeigen auch die Daten des jährlich erscheinenden EY Start-up-Barometer. Die Studie verrät, dass die Anzahl der Investments für österreichische Startups im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht hat. Noch nie zuvor wurden so viele Deals abgeschlossen.

Hier lohnt sich jedoch der Blick auf die Gesamtsumme der Investments. Denn 2023 waren die Investmentbeträge zum zweiten Mal rückläufig. Wie die Daten von EY zeigen, wurden 2023 zwar weit mehr Investments abgeschlossen als jemals zuvor, allerdings gab es keinen einzigen Großdeal im Umfang über 100 Millionen Euro.

2021 war die Anzahl an Investments zwar noch um einiges niedriger als 2023, allerdings katapultierte die Anzahl an Großdeals - wie etwa jene von Bitpanda oder GoStudent - die Summe in eine noch nie da gewesene Höhe. Über 1,2 Milliarden Euro wurde damals in Startups investiert  – mehr als die Hälfte davon alleine durch Großdeals.

Startups werden immer höher bewertet

Neben der Anzahl an Investments steigt auch die Bewertungen der Startups kontinuierlich. Aus den Daten des ASM geht hervor, dass die Investor:innen 2019 noch den Großteil der Startups mit weniger als 2,5 Millionen Euro bewertet haben. Doch bereits im Jahr darauf hat sich alles geändert: Mehr als die Hälfte der Startups erhielt eine Bewertung über dem Schwellwert. 

Seitdem sind die Bewertungen jährlich gestiegen. Im vergangenen Jahr kamen 44 Prozent der heimischen Startups auf eine Bewertung von mehr als fünf Millionen Euro  –  so hoch war der Wert noch nie. Einige Startups haben Bewertungen von über 100 Millionen Euro erreicht.

Startup-Gründung: eine Frage des Geldes

Insgesamt steigt zwar die Anzahl der Investments und auch die Bewertungen. Doch auf welche Finanzierungsformen setzen österreichische Startups überhaupt in welchem Ausmaß?

Die Daten zeigen: Bootstrapping bleibt nach wie vor häufigste Finanzierungsform. Zwei von drei Founder:innen finanzieren ihr Startup aus eigenen Mitteln. Allerdings ist der prozentuale Anteil an eigenfinanzierten Startups seit 2018 stark zurückgegangen. Vor sechs Jahren wurden noch 81 Prozent der Startups gebootstrappt - letztes Jahr waren es nur noch 66 Prozent.

Auch hier zeigt sich, dass öffentliche Förderungen aktuell wieder häufiger werden. Rund die Hälfte der Startups erhielt nationale Unterstützungen. Auch gaben mehr als ein Viertel der Startups an, sich aus dem Cashflow zu finanzieren. Daneben hat gut jedes vierte Startup einen Business Angel hinter sich. Hingegen spielen Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding nur mehr eine sehr geringe eine Rolle.

Beliebte Branchen

Vor zehn Jahren war Künstliche Intelligenz noch weitaus weniger verbreitet als heute. Doch die Grundsteine waren bereits gelegt. Aus den Fortschritten im maschinellen Lernen gingen die ersten Pioniere hervor: 2014 übernahm Google das Startup DeepMind und bald danach wurde auch OpenAI gegründet - das Unternehmen hinter der beliebtesten KI ChatGPT. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis KI auch die österreichische Startup-Szene umkrempelt.

Was aus der Grafik hervorgeht ist, dass IT & Software prozentual gesehen nach wie vor die dominierende Branche bleibt. Startups in der Branche der Life Sciences bekamen in den vergangenen Jahren starken Zuwachs. Ein Rückgang hingegen gab es bei den Anteilen an Hardware-Startups. Sie verlieren über die Jahre immer mehr an Bedeutung – verhältnismäßig setzen sich auch immer weniger Jungunternehmen in der industriellen Technologie an.

Dass Life-Science-Startups beliebter werden, zeigt sich auch bei den Gründungsformen. Akademische Startups, also Unternehmen, die als Spin-Off an einer Universität oder an einer Fachhochschule entstanden sind, machen heute knapp ein Viertel aller Gründungen aus. Aber dennoch: Mehr als jedes zweite Startup wird weiterhin unabhängig gegründet.

Frauen in den Gründungen

Auch der Frauenanteil in den Gründungsteams verändert sich. Nach den Daten des ASM waren vor sechs Jahren nur rund zwölf Prozent der Gründer:innen Frauen, während insgesamt 29 Prozent der österreichischen Gründungsteams zumindest eine Frau im Team hatten.

Bis 2022 stieg der Frauenanteil in den Gründungsteams auf rund 39 Prozent, bevor er vergangenes  Jahr wieder leicht zurückging. Der Anteil der Gründerinnen insgesamt hat sich bei etwa 17 Prozent eingependelt – auch dieser Wert ist leicht rückläufig.

Startups-Teams wachsen

Anhand der Anzahl der Mitarbeiter:innen zeigt sich: Startups wachsen. Vor sechs Jahren, also 2018, waren durchschnittlich 8,2 Mitarbeitende pro Startups angestellt. Nur drei Jahre später, 2021, waren es mit 12,3 Mitarbeiter:innen bereits um die Hälfte mehr. Auch im vergangenen Jahr waren durchschnittlich wieder 12,3 Mitarbeitende pro Startup angestellt.

In welchen Bereichen werden Mitarbeitenden eingesetzt? Am meisten gefragt ist nach wie vor IT und Softwareentwicklung. Jährlich gaben mehr als 40 Prozent der heimischen Startups an, dass sie hierbei Probleme in der Besetzung haben – 2022 war es sogar die Hälfte aller Startups.

Auch Positionen im Sales und in der Produktentwicklung sind gefragt – mehr als ein Viertel der Startups sucht ergiebig nach Angestellten.

Finanzielle Realität

Doch wie viel Umsatz machen die Startups am Ende des Jahres wirklich? Die Antwort wirkt etwas ernüchternd: Nach wie vor geben etwas mehr als ein Viertel der heimischen Startups an, keinen Umsatz zu machen. Ein weiteres Viertel hingegen äußert, dass sie einen Umsatz bis 50.000 Euro hatten – auch dieser Wert bleibt über die Jahre unverändert.

Immerhin kann die andere Hälfte von sich behaupten, einen Umsatz zu erwirtschaften, der darüber liegt. Nicht nur das, auch gibt mehr als jedes zehnte Startup an, bereits einen Umsatz über einer Million Euro zu haben.

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Die Daten, die wir für diesen Artikel verwenden, wurden dem brutkasten vom Austrian Startup Monitoring (ASM) zur Verfügung gestellt, sowie vom EY Start-up Investment Barometer Österreich 2023 abgerufen. Das ASM wird vom Austrian Institute of Technology (AIT) an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Jährlich befragt die Forschungseinrichtung die österreichische Startup-Szene empirisch. https://austrianstartupmonitor.at/


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