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Der Markt für Online-Video-Streaming ist exponentiell gewachsen. Seit der Gründung von Bitmovin im Jahr 2013 um zirka das zehnfache. Der erhöhte Datenverkehr geht allerdings auch mit einem enormen Energieverbrauch einher. Schätzungen zufolge verursacht Streaming und Videoverarbeitung rund 306 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Ein neues Forschungsprojekt von Bitmovin und der Universität Klagenfurt soll nun Abhilfe schaffen.
Projekt von FFG mit 460.000 Euro gefördert
Im Zuge des zweijährigen Projekts soll gemeinsam eine klimafreundliche Videostreaming-Plattform namens “GAIA” entwickelt werden. Für die Finanzierung stellt die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im ersten Jahr 460.000 Euro bereit. Ingesamt sollen 3,3 Millionen Euro in das Forschungsprojekt fließen, wie Bitmovin in einer Aussendung bekannt gab.
Das Forschungsprojekt GAIA soll entlang der gesamten „Lieferkette“ von Videos Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen reduzieren. “Unsere Arbeit am Projekt GAIA wird den Weg für eine klimafreundliche Videostreaming-Nutzung ebnen, denn der Klimawandel erfordert rasches Handeln”, so Stefan Lederer, CEO und Gründer von Bitmovin zur Zielsetzung.
Wie Energie gespart werden soll
Eine Verringerung des Energieverbrauchs soll erreicht werden, indem einerseits mehr Bewusstsein für den Ressourcenverbrauch geschaffen wird. Dafür sollen der Energieeinsatz und die Treibhausgasemissionen besser vorhergesagt werden können – von der Erstellung der Inhalte und der serverseitigen Kodierung bis zur Videoübertragung und dem Rendering bei den Empfänger:innen. Außerdem sollen laut Uni Klagenfurt und Bitmoivin Optimierungen in allen Phasen der Übertragungskette den Verbrauch und die Emissionen senken.
“Die Partnerschaft zwischen Bitmovin und Universität Klagenfurt ermöglicht, genauere Methoden zur Quantifizierung und Vorhersage des Energieverbrauchs und der emittierten Treibhausgase in der gesamten Videoübertragungskette zu entwickeln”, so Christian Timmerer, außerordentlicher Professor am Institut für Informationstechnologie (ITEC) der Universität Klagenfurt. GAIA ist mittlerweile das vierte geförderte Forschungsprojekt, das gemeinsam von Bitmovin und der Universität Klagenfurt durchgeführt wird.
Bitmovin als weltweit führendes Unternehmen
Das in Kärnten gegründete Videostreaming-Scaleup Bitmovin hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2013 zu einem weltweit führenden Anbieter Video-Streaming-Infrastrukturen entwickelt. Mittlerweile zählt das Unternehmen über 400 Kund:innen auf der ganzen Welt, darunter DAZN, BBC, RTL oder die New York Times.
Neben dem traditionellen Medien haben sich in der Pandemie auch neue Streaming-Anwendungsbereiche für Bitmovin ergeben – das Unternehmen nennt hier etwa Online-Fitness, E-Learning und Gottesdienste. In diesem Bereich habe man ein Wachstum von 180 Prozent verzeichnet.
Mittlerweile hat Bitmovin seinen offiziellen Sitz nach San Francisco verlegt. Das Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung befindet sich aber nach wie vor in Klagenfurt. Im April letzten Jahres hat das Scaleup eine 25 Millionen US-Dollar schwere Series-C-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Ingesamt haben Investoren seit der Gründung mehr als 68 Millionen US-Dollar in die Firma investiert.