04.10.2019

Bird: E-Scooter-Startup kommt mit 275 Mio. Dollar-Runde nicht vom Fleck

Das Silicon Valley-E-Scooter-Startup Bird schließt eine 275 Millionen US-Dollar-Serie D-Finanzierungsrunde bei einer Bewertung von 2,5 Milliarden US-Dollar ab. Die rapide Wertsteigerung des bislang schnellsten Unicorns ist damit beendet.
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Bird: Bewertung steigert sich bei Serie D-Finanzierung mäßig
(c) Bird

Zugegeben: 275 Millionen US-Dollar (rd. 250 Millionen Euro) sind eine ganze Menge Geld. Soviel stellte das US-E-Scooter-Startup Bird nun in seiner Serie D-Kapitalrunde unter dem Lead der kanadischen Investmentgesellschaft CDPQ und des Silicon Valley VC Sequoia Capital auf. Die Bewertung betrug dabei satte 2,5 Milliarden US-Dollar. Bird ist also nicht zu stoppen, könnte man jetzt meinen. Doch bei genauerer Betrachtung sieht es etwas anders aus.

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Bird: Die rapide Wertsteigerung ist vorbei

Denn bereits im Juni 2018 hat das E-Scooter-Startup eine 300 Millionen US-Dollar-Runde (Serie C) abgeschlossen. Die Bewertung damals: zwei Milliarden US-Dollar. Nicht nur holte man sich in der Folgerunde also weniger Kapital als mehr als ein Jahr zuvor. Auch fällt die Wertsteigerung mit dem Faktor 1,25 mäßig aus. Zum Vergleich: N26 konnte seinen Wert zwischen Serie C (unbekannt) und Serie D (2,7 Milliarden US-Dollar) geschätzt verdreifachen. Bird-Hauptkonkurrent Lime konnte seine Bewertung zwischen C (1,1 Mrd. US-Dollar) und D (2,4 Mrd. US-Dollar) zumindest etwas mehr als verdoppeln.

Vom schnellsten Unicorn zu mehr Realismus

Allzu erstaunlich ist die bescheidene Wertsteigerung bei Bird aber nicht. Denn das Startup gilt mit einem Zeitraum von gerade einmal 13 Monaten zwischen der Gründung und der ersten Milliarden-Bewertung als bislang schnellstes Unicorn. Bezogen auf das tatsächliche Wachstum – Umsatzzahlen liegen leider keine vor – im massiv umkämpften E-Scooter-Markt dürfte die nun zugrunde gelegte Unternehmensbewertung einfach realistischer sein, als die vorangegangenen.

Unzählige Player im Milliarden-Markt

Zwar rechnet etwa das Beratungs-Unternehmen Arthur D. Little mit einem exponentiellen Wachstum im E-Scooter-Sharing-Markt (wohlgemerkt durch geographische Ausweitung), der 2025 bei weltweit 50 Milliarden US-Dollar pro Jahr liegen soll. Auch BCG geht von 40 bis 50 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 aus. Doch erstens muss dieses prognostizierte Wachstum des Gesamtmarktes erst einmal realisiert werden. Zweitens kämpfen inzwischen unzählige Startups um die E-Scooter-Kunden, darunter mehr als 20 international. Alleine in Wien sind gegenwärtig acht Anbieter aktiv – und drei weitere wollen noch dieses Jahr hier starten.

Erwartete Marktkonsolidierung unter schwierigen Bedingungen

Im Zuge einer erwarteten Marktkonsolidierung hat das nunmehr weltweit höchstbewertete E-Scooter-Startup Bird freilich – gemeinsam mit Lime – die besten Karten in der Hand. Erst im Juni kaufte man den verhältnismäßig kleinen Konkurrenten Scoot für 25 Millionen US-Dollar – weitere Übernahmen werden wohl folgen. Doch neben regulatorischen Hindernissen in vielen Ländern – häufig nach Unfällen – kämpft Bird, wie auch alle anderen Mitbewerber, noch mit der Rentabilität seiner E-Roller.

Stück-Rentabilität statt Umsatz-Wachstum

“Vorbei sind die Zeiten, in denen das Umsatzwachstum der führende KPI für Wachstums-Unternehmen war. Eine positive Unit Economy (Anm. Rentabilität der einzelnen E-Scooter) ist das neue Ziel. Daher haben wir in unserer Strategie vom Wachstum zur Unit Economy als oberste Priorität für das Unternehmen pivotiert”, sagt Bird-Gründer und CEO Travis VanderZanden anlässlich des aktuellen Investments zum US-Magazin TechCrunch.

Druck von Sequoia und Co?

Entsprechender Druck zu diesem Schritt dürfte unter anderem von Investor Sequoia Capital kommen, der bereits die Serie C-Runde angeführt hatte. Zumindest lässt sich das in einem Statement gegenüber TechCrunch zwischen den Zeilen lesen: “Wir sind begeistert, unser Engagement für Bird zu verstärken und freuen uns darauf, weitere Fortschritte auf dem Weg zur Profitabilität zu sehen”. Es kann vermutet werden, dass man nicht nur bei Sequoia befürchtet, die bereits getätigten Mega-Investments abschreiben zu müssen, weil die ursprünglichen Geschäftsmodelle der E-Scooter-Startups nicht aufgehen. Damit ließe sich dann auch die aktuelle Serie D-Runde erklären, die eher wie eine Überbrückungsfinanzierung wirkt.

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Matthias Gruber und Daniel Keinrath von fonio.ai (c) Kurt Keinrath

KMUs und KI sollen sich nicht mehr ausschließen. Das frische Wiener AI-Startup fonio.ai kombiniert Künstliche Intelligenz mit Telefonnummern und ermöglicht es Kleinunternehmen, sich ihre eigenen KI-Telefonagenten “in wenigen Minuten” zu bauen. Damit könne man “Anrufweiterleitungen nutzen, um KI in bestehende Telefon-Workflows einzubinden”, heißt es im Ankünder-LinkedIn-Posting des Mitgründers Daniel Keinrath.

Co-Gründer lernten sich bei Sigma Squared kennen

Keinrath war von 2020 bis Mai 2024 als CO-Founder und CEO beim Wiener Startup GetNano tätig – unter anderem gemeinsam mit Claudio Rebernig. Das AdTech-Startup, das sich auf die Vermarktung von User Generated Content spezialisierte, wurde 2024 von stylink, einer deutschen Influencer-Vergütungs-Plattform, übernommen – brutkasten berichtete.

Nun startet der nächste Streich des Founders: Gemeinsam mit Matthias Gruber hat Keinrath fonio.ai aus Eigenmitteln gegründet: “Wir wussten sofort, dass wir diese Idee zum Leben erwecken müssen”, schreibt Keinrath auf LinkedIn dazu. Mittlerweile habe man sich auch ein “unglaubliches Team zusammengestellt und kommen schneller voran, als wir je erwartet hätten.”

Co-Founder Gruber war zuvor beim SoftwareTech Platomics als Chief Product Officer vertreten. Und ist – wie Keinrath selbst – Mitglied der Sigma Squared Society. Mit Ende September legt Gruber seinen Posten bei Platomics ab und wird sich fortan dem Ausbau von fonio.ai widmen. Gemeinsam verfolgt das Gründerduo das Ziel, “KMUs zu befähigen, ihren eigenen KI-Telefonagenten in wenigen Minuten zu erstellen”, heißt es aus LinkedIn.

Eigener KI-Telefonassistent “wenigen Minuten”

Fonio.ai erstellt “in Sekunden” eine zusätzliche Telefonnummer, “über die dein individueller KI-Telefonassistent künftig erreichbar ist”, heißt es auf der Website des Startups. Folglich könne man Aufgaben und Themen, die die KI abdecken soll, festlegen und Details zum Unternehmen preisgeben, damit “die KI zuverlässig auf Kundenanfragen reagieren kann”.

Auch die KI-generierte Stimme kann an den Typus des Unternehmens angepasst und als männliche oder weibliche Stimme festgelegt werden. Anschließend sei es möglich, die KI in interne CRM-Systeme, Terminkalender oder Datenbanken zu integrieren. Während der KI-Telefonassistent im Einsatz ist, werden “in Echtzeit” Reportings erstellt und man sieht, “wie gut die Telefonate laufen”.

Noch vor drei Tagen verkündete Co-Gründer Keinrath auf LinkedIn die beta-Version von fonio.ai: In der Anfangsphase werde jeder Kunde noch einzeln in die Funktionsweise der KI eingeführt. Bald wolle man aber den Schritt wagen und die Plattform universell zugänglich machen.

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