10.11.2021

BioNTech übernimmt Wiener Biotech PhagoMed für rund 150 Millionen Euro

Das Mainzer Vakzin-Unternehmen BioNTech weitet seine Forschungsaktivität aus und akquiriert dabei das Wiener Startup PhagoMed.
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PhagoMed, BioNTech, Belcredi, Corsini,
(c) PhagoMed/ Christine Landlinger - Das PhagoMed-Team rund um Alexander Belcredi (r.) und Lorenzo Corsini (l.).

Das 2017 von Lorenzo Corsini und Alexander Belcredi gegründete Biotech PhagoMed wurde von BioNTech im Oktober übernommen, wie aus der “BioNTech Quartalspräsentation” vom Mainzer Unternehmen bestätigt wird. Belcredi hält sich bedeckt, doch laut dem Handelsblatt soll es sich um eine Übernahmesumme von knapp 150 Millionen Euro handeln.

“Lorenzo Corsini und ich freuen uns sehr über die Übernahme von PhagoMed durch BioNTech SE. Es war eine großartige Erfahrung, PhagoMed in den letzten Jahren aufzubauen und zu skalieren, und wir könnten uns keinen besseren nächsten Schritt auf unserer Reise vorstellen”, teilt Belcredi per sozialem Netzwerk mit. Doch wie kam es dazu?

Über 6 Milliarden Euro Umsatz im dritten Quartal

Insgesamt konnte BioNTech 6,08 Milliarden Euro im dritten Quartal 2021 an Umsatz erwirtschafteten (für die neun Monate bis 30. September werden die Gesamterlöse auf 13.4 Milliarden Euro beziffert) – und das bei einem Nettogewinn von rund 3,2 Milliarden Euro in diesem Zeitraum.

Auf das ganze Jahr gesehen erwartet das Unternehmen nun Verkaufserlöse von rund 16 bis 17 Milliarden Euro. Diese Einschätzung begründet sich unter anderem auf aktuell unterzeichnete Auslieferungsverträge von bis zu 2,5 Milliarden Impfdosen für heuer, auf erwartete Einnahmen aus dem Verkauf der von BioNTech hergestellten Produkte an Kooperationspartner bzw. auf “Milestones Payments” ebenjener.

PhagoMed vergrößert Team

Mit der Akquise von PhagoMed scheint das Vakzin-Unternehmen einen Weg einzuschlagen, der in Zukunft über Impfstoffe hinaus gehen soll. Man erweiterte das eigene Portfolio im Bereich Infektionskrankheiten durch die Übernahme des Wiener Biotechnologieunternehmens, das auf die Entwicklung einer neuen Klasse von Antibiotika spezialisiert ist, heißt es seitens BioNTech. Konkret: man arbeite daran, “das weltweit führende Unternehmen auf dem Gebiet der Immuntherapie zu werden”.

Belcredi dazu: “Die antimikrobielle Resistenz bleibt eine dringende globale Bedrohung, und als Gesellschaft brauchen wir dringend neue und präzisere Medikamente. Wir sind sehr, sehr stolz darauf, dass wir nun als Teil von BioNTech unseren Kampf gegen ‘AMR’ (Anm.: antimikrobielle Resistenz) zum Wohle von Millionen von Patienten fortsetzen können.”

Der Mitgründer wird, so wie sein Partner Corsini, weiterhin bei BioNTech R&D (Austria), ehemals PhagoMed, an Bord bleiben und kündigt eine Vergrößerung des Teams an.

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Coworkingsalzburg, do-what-you-love, 100 Startups, 100 Startup-Ideen, Salzburg, EU, Interreg
(c) Coworkingsalzburg

Das Aus für Coworking Salzburg ist vorerst besiegelt: Wie Gründerin Romy Sigl am Freitag in einem LinkedIn-Posting bekannt gab, wird der erste heimische Coworking-Space außerhalb Wiens im Frühjahr 2025 seine Pforten schließen. “Genau heute vor 13 Jahren haben wir hier am Techno-Z unsere Türen geöffnet. Und genau heute startet der Countdown unserer letzten 90 Tage. Das verflixte 2×7 14. Jahr”, so Sigl. Damit endet ein Kapitel, das über ein Jahrzehnt lang prägend für Salzburgs Innovations- und Gründerszene war.

Coworking Salzburg bot bekannten Startups Platz

2012 gestartet, war Coworking Salzburg der erste Coworking-Space außerhalb der Bundeshauptstadt. Der Space bot flexible Rahmenbedingungen: Von tageweisen Mietplätzen bis hin zu fixen Büros konnten Selbstständige, Gründer:innen und Teams individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Arbeitsplätze nutzen.

Zu den Unternehmen, die ihre ersten Schritte bei Coworking Salzburg machten, zählen heute bekannte Namen wie Symptoma, Hotelkit, Authentic Vision sowie der spätere Founder von MyflexBox. Der Space war nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch eine Bühne für Pitches und eine Plattform für Austausch und Unterstützung innerhalb der Community.

Drei Monate Schonfrist

Bereits im Dezember 2024 erhielt Sigl von ihrem Vermieter, dem Techno-Z Salzburg, eine dreimonatige Schonfrist (bruktasten berichtete). Damals wurden Gespräche mit dem Land und der Stadt Salzburg angekündigt, die allerdings noch nicht stattgefunden haben. “Es braucht ein Zeichen an die Gesellschaft“, appellierte Sigl im Dezember. Doch das Zeichen blieb vorerst aus, und nun folgt der vorläufige Schlusspunkt. Am 29. März findet eine Abschlussparty statt – Sigl möchte dann die weiteren Schritte bekannt geben. Zudem hat Sigl eine Umfrage gestartet mit dem Titel: “Was machen wir aus den letzten 90 Tagen Coworkingspace Salzburg?”


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