26.06.2023

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

Einem Bericht des Online-Magazins "Finance Forward" zufolge hat die weltgrößte Kryptobörse einen Antrag bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) bereits vor einiger Zeit zurückgezogen.
/artikel/bericht-binance-hat-antrag-auf-registrierung-in-oesterreich-zurueckgezogen
Binance
Binance | Foto: burdun - stock.adobe.com

Binance hat schon bessere Zeiten erlebt, so viel ist klar: In den USA sehen sicht die Kryptobörse und ihr CEO Changpeng Zhao, besser bekannt als CZ, mit einer umfassenden Klage der Börsenaufsicht konfrontiert. In Österreich ist nichts von rechtlichen Problemen bekannt – eine andere Nachricht ist jedoch kaum als positiv zu beurteilen: Einem Bericht des deutschen Online-Magazins Finance Forward zufolge hat Binance einen Antrag auf Registrierung bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) zurückgezogen.

Dies sei “schon vor einiger Zeit” geschehen, heißt es unter Verweis auf nicht näher genannte Insider. Die Behörde habe demnach im Hintergrund Druck ausgeübt, schreibt das Magazin.

Die Behörde wollte den Bericht auf Anfrage des Magazins nicht kommentieren. Auch Binance selbst gab sich zugeknöpft: “Wir sind nicht in der Lage, Details aus unseren Gesprächen mit den Regulierungsbehörden bekannt zu geben, aber wir werden weiterhin in Übereinstimmung mit unseren Verpflichtungen handeln, wo immer Binance tätig ist”, wird ein Sprecher des Unternehmens von Finance Forward zitiert. In Europa konzentriere sich Binance derzeit darauf, “sicherzustellen, dass wir die MiCA-Anforderungen vollständig erfüllen, wenn diese Ende nächsten Jahres eingeführt werden.“

Auf brutkasten-Anfrage übermittelte Binance ein Statement, indem darüber hinaus betont wurde, dass Binance “weiterhin” daran arbeite, “den Anforderungen der FMA gerecht zu werden”. Bezugnehmend auf den Bericht von “Finance Forward” hieß es: “Die fehlerhafte Darstellung unserer Strategie in diesem Bericht scheint auf einem veralteten Verständnis unserer Geschäftspläne zu beruhen.” Konkreter wollte das Unternehmen nicht werden.

“Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen”

Laut “Finance Forward” hat es sich um einen Antrag als “Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen” gehandelt. Dass sich Binance in Gesprächen mit der FMA befindet, war bereits Ende vergangenen Jahres bekannt geworden. Binance hatte auch ein eigenes Tochterunternehmen in Österreich gegründet. Der damalige Country Manager Raphael Zakarias ist mittlerweile nicht mehr im Unternehmen.

Zakaris ist nicht der einzige Abgang im Management der Börse im DACH-Raum. Auch der Chef für die DACH-Region, Michael Wild, verlässt laut Finance Forward das Unternehmen mit Ende Juni. Das Deutschland-Geschäft führt mittlerweile Jonas Jünger, der zuvor CEO des österreichischen Startups Kiprion war.

Keine Änderungen für Binance-Kund:innen in Österreich

Dem Vernehmen nach hatte Binance ursprünglich gehofft, die Registierung in Österreich im ersten Halbjahr 2023 zu erhalten. Offiziell geäußert hatte sich das Unternehmen dazu aber nie.

Für Binance-Kund:innen in Österreich ändert sich durch das Zurückziehen des Antrags unmittelbar nichts. Wäre Binance von der FMA registriert worden, hätte das Unternehmen unter anderem aber Marketing- und Werbe-Aktivitäten am österreichischen Markt vornehmen dürfen.

Deine ungelesenen Artikel:
03.10.2024

60 Tonnen pro Monat: Revo Foods eröffnet neue 3D-Lebensmitteldruck-Anlage in Wien

Das österreichische FoodTech Startup Revo Foods hat eine industrielle Anlage für additive Lebensmittelproduktion in Wien eröffnet. Damit setzt das Unternehmen einen weiteren Schritt in der Skalierung seiner Technologie.
/artikel/60-tonnen-pro-monat-revo-foods-eroeffnet-neue-3d-lebensmitteldruck-anlage-in-wien
03.10.2024

60 Tonnen pro Monat: Revo Foods eröffnet neue 3D-Lebensmitteldruck-Anlage in Wien

Das österreichische FoodTech Startup Revo Foods hat eine industrielle Anlage für additive Lebensmittelproduktion in Wien eröffnet. Damit setzt das Unternehmen einen weiteren Schritt in der Skalierung seiner Technologie.
/artikel/60-tonnen-pro-monat-revo-foods-eroeffnet-neue-3d-lebensmitteldruck-anlage-in-wien
Revo Foods, The Filet, Fisch Alternative, Salmon, lach, veganer Lachs
(c) Revo Foods - Revo Foods präsentiert mit seiner neuen Anlage zugleich auch ein neues Produkt.

Revo Foods hat in den letzten Monaten öfters für Schlagzeilen gesorgt. Im Februar wies ein Wiener Landesgericht eine Klage wegen einer vermeintlichen Täuschung von Konsument:innen ab. Einen Monat darauf präsentierte das Food-Startup eine vegane Oktopusalternative aus dem 3D-Drucker, während man im Mai des heurigen Jahres mit einem neuen Produktnamen aufwartete, um etwaigen Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen. So wird beispielsweise die Räucherlachsalternative künftig unter dem Namen “Smokey Slices – inspired by Salmon” vertrieben (brutkasten berichtete).

Viel weitreichender sind jedoch die Entwicklungen, die bei Revo Foods im Hintergrund ablaufen. So entwickelte das Unternehmen über die letzten Monate seine industrielle Produktionsmethode für 3D-gedruckte Lebensmittel weiter. Zu Jahresbeginn kündigte das Unternehmen an, mit der Technologie in die Skalierung gehen zu wollen. Zudem soll die Prozesstechnologie künftig über ein B2B-Lizenzmodell an Industriepartner vertrieben werden. Der 3D-Lebensmitteldruck beschränkt sich dabei nicht nur auf die Produktion von Fischalternativen, sondern eröffnet auch “kreative Möglichkeiten”, um neue Lebensmittel zu gestalten, wie es damals von Revo Foods hieß (brutkasten berichtete).

Revo Foods: “3D-Structuring Technology”

Rund zehn Monate nach dieser Ankündigung eröffnet Revo Foods mit der “Taste Factory“ in Wien nun die bisher größte Anlage für additive Lebensmittelproduktion (3D-Lebensmitteldruck). Bei voller Auslastung ist die Anlage auf eine maximale Kapazität von 60 Tonnen pro Monat ausgelegt, und gilt laut dem Startup als die weltweit erste Produktionsanlage mit dieser Technologie im Großmaßstab.

Dabei kombiniert die “3D-Structuring Technology” unterschiedliche Lebensmittel in komplexe Formen, etwa Fett und Protein (wie bei Muskelfleisch). So sollen neuartige Texturen geschaffen und saftige, zarte Faser-Strukturen erzeugt werden können. Dies sei speziell für pflanzliche Filet-, oder Steak Produkte relevant.

Mikronährstoffe bleiben erhalten

Eine weitere Anwendung dieser Technologie ist zudem die Herstellung von proteinreichen Lebensmitteln aus natürlichen Rohstoffen bzw. Biomassen wie Pilzprotein. Herkömmliche Verfahren der Industrie verwenden bei der Produktion oft hohe Temperaturen oder Hochdruck, was sich negativ auf den Nährstoffgehalt im Produkt auswirkt. Die Technologie von Revo Foods könne mit einem milden Prozess (bei niedriger Temperatur und geringem Druck) arbeiten. So blieben mehr Mikronährstoffe erhalten.

Laut Revo Foods sind heutige Lebensmittelproduktionen eher statisch und wenig flexibel für Produktiterationen. Durch die “3D-Structuring-Technologie” könnten komplexe Prozesse automatisiert werden, wodurch die Produktion einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensmittel und schnelle Iterationszyklen mit ein und derselben Maschine möglich würden. Die freie Kombination von Inhaltsstoffen ermögliche es zudem, Lebensmittel mit völlig neuen Texturen und Geschmackserlebnissen zu schaffen.

“Mit der Taste Factory zeigen wir erstmals, dass diese Technologie in einem industriellen Maßstab funktioniert. Das öffnet die Tür für eine neue Generation von Lebensmittel-Innovationen. Durch 3D-Strukturierung können wir ganz neue Texturen mit einfachen, aber nährstoffreichen Zutaten wie Mycelium erzeugen, was das finale Produkt viel spannender macht”, sagt Robin Simsa, CEO von Revo Foods.

The Filet – Inspired by Salmon

Mit der neuen Produktionsanlage wird künftig auch “The Filet – Inspired by Salmon” produziert. Konkret handelt es sich dabei um ein 3D-gedrucktes rein pflanzliches Lachsfilet, das bereits im September 2023 auf den Markt gebracht wurde, bislang jedoch in kleinerer Stückzahl produziert wurde. Mit der Skalierung der Produktion kann nun flächendeckend der Einzelhandel beliefert werden. Ab heute ist es in Österreich bei über 500 Billa-Filialen und ab November auch bei Interspar erhältlich, europaweit im Revo Online Shop und bei weiteren Partnern.

Die Hauptzutat, Pilzprotein, gilt als eine der nährstoffreichsten Proteinquellen der Welt. Sie enthält laut Revo Foods ein komplettes Aminosäureprofil und hat eine höhere Bioverfügbarkeit als Rindfleisch. Mycelium wird aufgrund seines hohen Nährwerts oft als “Superfood” bezeichnet. Die natürliche Fasrigkeit mache es zudem zu einem “low processed food”.

Revo Foods und die Textur

“Biomassen wie fermentiertes Pilzprotein liegen im Trend, da sie aufgrund ihrer natürlichen Konsistenz kaum verarbeitet werden müssen und sehr nährstoffreich sind. Wir arbeiten schon an den nächsten Innovationen mit Pilzprotein, was mit 3D-Structuring sehr viel Spaß macht, da es viele Möglichkeiten bietet, das Produkt exakt nach den Vorstellungen unserer Kunden zu gestalten”, sagt Niccolo Galizzi, Head of Food Tech von Revo Food. “Unser Fokus liegt dabei darauf, was das kulinarische Erlebnis zu einem sehr großen Teil ausmacht: Die Textur, also das einzigartige Mundgefühl”.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Als AI-Modell bin ich nicht in der Lage, die möglichen gesellschaftspolitischen Auswirkungen des Artikels zu bewerten oder vorherzusagen. Es ist jedoch möglich, dass das Zurückziehen des Antrags von Binance auf Registrierung in Österreich Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen im Zusammenhang mit Kryptowährungen und Finanzdienstleistungen haben könnte.

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Der Rückzug des Antrags auf Registrierung bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht stellt für Binance und sein europäisches Geschäft einen Rückschlag dar, da das Unternehmen somit kein “Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen” in Österreich sein kann und Marketing- und Werbe-Aktivitäten am österreichischen Markt vornehmen darf. Die genauen Gründe für den Rückzug des Antrags sind jedoch unklar.

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in im Bereich von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie sollte man sich über die rechtlichen Probleme von Kryptobörsen wie Binance informieren. Der Artikel berichtet über den Rückzug von Binances Antrag auf Registrierung bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht und zeigt, dass selbst erfolgreiche Unternehmen mit regulatorischen Herausforderungen konfrontiert werden können. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen und Vorschriften in diesem Bereich.

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Als Investor:in ist dieser Artikel relevant, da er aufzeigt, dass die Kryptobörse Binance Schwierigkeiten bei der Registrierung in Österreich hat und möglicherweise mit der FMA in Konflikt steht. Dies kann Auswirkungen auf das Vertrauen in das Unternehmen haben und somit auf die Kursentwicklung von Kryptowährungen, die auf Binance gehandelt werden. Außerdem könnte sich ein möglicher rechtlicher Konflikt negativ auf das Geschäftsergebnis der Börse auswirken.

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in ist es wichtig, die Entwicklung der Kryptobranche im Blick zu behalten, da diese Branche ein wachsendes Potenzial hat, den globalen Finanzmarkt zu verändern. Der Bericht über Binance, eine der größten Kryptobörsen der Welt, die ihren Antrag auf Registrierung in Österreich zurückzieht, zeigt, dass die regulatorischen Anforderungen für den Betrieb von Kryptobörsen weltweit zunehmen und dass sich Unternehmen in diesem Bereich darauf einstellen müssen. Das Zurückziehen des Antrags hat auch Auswirkungen auf den Kryptomarkt und zeigt, wie wichtig es für Politiker:innen ist, sich mit der Regulierung von Kryptowährungen auseinanderzusetzen.

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Der Rückzug des Antrags auf Registrierung bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht könnte ein weiterer Rückschlag für Binance sein, während die Kryptobörse bereits mit rechtlichen Problemen in den USA kämpft. Der Grund für den Rückzug wird nicht offiziell bekannt gegeben, aber es wird spekuliert, dass Druck von der Behörde ausgeübt wurde. Das Zurückziehen des Antrags hat offenbar keine direkten Auswirkungen auf die bestehenden Kunden von Binance in Österreich, aber es hätte dem Unternehmen potenziell erlaubt, Marketing- und Werbeaktivitäten auf dem österreichischen Markt durchzuführen.

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

  • Binance
  • Changpeng Zhao (CEO von Binance)
  • Raphael Zakarias (ehemaliger Country Manager bei Binance in Österreich)
  • Michael Wild (ehemaliger Chef für die DACH-Region bei Binance)
  • Jonas Jünger (Chef für das Deutschland-Geschäft bei Binance)

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

  • Binance
  • FMA (österreichische Finanzmarktaufsicht)
  • CZ (CEO von Binance)

Bericht: Binance hat Antrag auf Registrierung in Österreich zurückgezogen