13.05.2021

Der ATX wird seit 30 Jahren veröffentlicht – und soll jetzt abgelöst werden

Das wichtigste österreichische Aktienindex feiert ein Jubiläum. Die Wiener Börse bevorzugt allerdings mittlerweile einen anderen Index.
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Der ATX wurde im Mai 1991 das erste Mal veröffentlicht.
Der ATX wurde im Mai 1991 das erste Mal veröffentlicht. | Foto: Wiener Börse

Wenn auch vielleicht kein richtiger Geburtstag, so ist es doch ein Jubiläum für den wichtigsten österreichischen Aktienindex: Vor genau 30 Jahren, am 13. Mai 1991, wurde er zum ersten Mal veröffentlicht. Berechnet wurde er bereits vorher – und zwar seit Jahresbeginn 1991. Ab Mai kam er dann in der Öffentlichkeit an, damals mit einem Stand von 1.192,95 Punkten. Aktuell notiert er bei knapp 3.370 Zählern.

Wie lange der ATX noch das Referenzbarometer für den österreichischen Aktienmarkt bleibt, ist aber offen. Zumindest die Wiener Börse selbst rückt mittlerweile einen anderen Index stärker in den Vordergrund – der allerdings ebenfalls aus der ATX-Familie stammt. Die Rede ist vom ATX Total Return.

ATX Total Return berücksichtigt auch Dividenden

Dieser unterscheidet sich in der Zusammensetzung nicht vom eigentlichen ATX: Beide bilden die 20 größten und meistgehandelten Aktien der Wiener Börse ab. Im Gegensatz zum herkömmlichen ATX berücksichtigt der ATX Total Return neben den reinen Kursgewinnen dieser Aktien jedoch auch ausgeschüttete Dividenden. Nach Ansicht der Wiener Börse ist dies ein Vorteil – weil so der Ertrag für die Investoren besser dargestellt wird: “Auf den für Anlegerinnen und Anleger wichtigen Faktor ‘Dividende’ wird hierzulande oft vergessen”, sagt Wiener-Börse-CEO Christoph Boschan. Dabei würde die Hälfte der Rendite beim ATX Total Return aus Dividenden stammen.

Nach Berechnungen der Wiener Börse ist der ATX seit 1991 um 338 Prozent gestiegen. Berechnet man die Ausschüttungen jedoch ein, beläuft sich das Plus auf 678 Prozent. “Der reine Kursindex bildet nicht den vollen Anlageerfolg ab und verfälscht das Bild des österreichischen Marktes, insbesondere beim Vergleich mit Performance-Indizes wie dem DAX”, sagt Boschan weiter.

Internationale Börsenbarometer werden überwiegend als Kursindizes angegeben

Der deutsche Leitindex wird zwar sowohl als Performance-Index, also inklusive Dividenden, als auch als reiner Kursindex berechnet. In der Öffentlichkeit ist jedoch praktisch nur der Performance-Index bekannt. Dieser ist auch gemeint, wenn landläufig vom DAX die Rede ist – etwa in Nachrichtensendungen. Bei den meisten der übrigen bekannten internationalen Indizes werden dagegen üblicherweise die Kursindizes angeführt – etwa beim Dow Jones, beim S&P-500, beim Euro-Stoxx-50, beim britischen FTSE-100 oder auch beim japanischen Nikkei-225.

Wenn es nach der Wiener Börse geht, soll für den österreichischen Aktienmarkt aber wie beim DAX der ATX Total Return herangezogen werden. Auf der eigenen Website ist der Total-Return-Index dementsprechend schon länger prominenter platziert als der herkömmliche ATX. Österreichische wie auch internationale Medien referenzieren allerdings meist weiterhin den Kursindex – so beispielsweise auch Bloomberg oder die Finanzseite Investing.com.

ATX TR nahe Rekordhoch, herkömmlicher ATX weit davon entfernt

Wie stark sich die unterschiedlichen Berechnungsweisen auswirken, zeigen auch die Entfernungen zu den historischen Höchstständen: Der ATX war im Juli 2007 kurzzeitig über die Marke von 5.000 Punkten gestiegen. Die Euphorie rund um die EU-Osterweiterung und die für österreichischen Unternehmen damit verbundenen Chancen hatten die Kurse schon in den Jahren zuvor angetrieben.

Dann kam jedoch die Finanzkrise – und der ATX fiel auf unter 2.000 Punkte zurück. Der aktuelle Stand von 3.370 Punkten ist vom Rekordhoch aus berechnet noch immer ein Minus von rund einem Drittel. Der ATX Total Return dagegen steht aktuell bei rund 6.670 Punkten und damit nur etwa 60 Zähler von seinem Rekordstand entfernt – dieser lag ebenfalls im Sommer 2007 bei 6.727,44 Punkten.

ATX-Familie umfasst 40 Indizes

Die beiden Indizes sind bei weitem nicht die einzigen, die von der Wiener Börse berechnet werden – alleine die ATX-Familie umfasst weitere 40 Indizes, darunter etwa den ATX Five mit den fünf größten börsennotierten Unternehmen oder den ATX Prime, der die rund 40 Titel enthält, die im wichtigsten Börsensegment Prime Market gelistet sind.

Vor Auflage des ATX war der Wiener Börsekammer-Index das wichtigste Barometer für den heimischen Aktienmarkt. Dieses existierte seit 1967, umfasste aber nicht nur die größten – sondern sämtliche an der Wiener Börse notierten Titel, auch auch sehr kleine und solche, die selten gehandelt werden. Der Index wird auch heute noch unter dem Namen Wiener Börse Index (WBI) berechnet.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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