19.03.2021

Das sagt der Wiener-Börse-CEO zum Anleger-Hype, zu Startup-IPOs und zur Bitcoin-Kontroverse

Im Brutkasten-Finance-Talk sprach Wiener-Börse-CEO Christoph Boschan zudem über die "einzige ewig gültige Grundregel des Investierens" - und über Bitpanda.
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Wiener-Börse-CEO Christoph Boschan im Brutkasten-Finance-Talk
Wiener-Börse-CEO Christoph Boschan im Brutkasten-Finance-Talk | Foto: der brutkasten

Das Interesse am Investieren ist derzeit so hoch wie lange nicht mehr – in Deutschland etwa ist die Zahl jener, die im vergangenen Jahr erstmals Aktien oder Fonds gekauft haben einer Umfrage zufolge so hoch wie zuletzt vor 20 Jahren. Neobroker machen auch in Österreich den Kauf von Wertpapieren einfach – und in den USA hat es mit der Saga rund um Robinhood und die Gamestop-Aktie Anfang des Jahres einen besonders spektakulären Fall gegeben, bei dem sich vor allem jüngere Privatanleger gegen Hedgefonds verbündeten. Grund genug für uns, den CEO der Wiener Börse, Christoph Boschan zum Talk ins brutkasten-Studio einzuladen und ihn zu fragen, wie er auf aktuelle Finanzthemen blickt.

In diesem Text fassen wir einige von Boschans Ausasgen zusammen – das vollständige Interview als Video ist hier oder ganz unten am Ende dieses Artikels abrufbar.

„Aktivierender Charakter der Spekulation“

„Ich fühl mich an meine Anfangszeit erinnert vor 20 Jahren“, sagt Boschan, der seine Karriere als Börsenhändler startete, zum aktuellen Anleger-Hype. „Ich war bei der damaligen Welle dabei, unter den damaligen Jungen“. Damals seien Echtzeit-Kurse im Internet die Innovation gewesen – heute seien es Neobroker, die mit einem Element der Gamification, eines einfachen und unterhaltsamen Zugangs, den Marktzugang in die Breite treiben würden. „Und das kann man ja nur begrüßen, ich weiß um den aktivierenden Charakter dieser Spekulation“, sagt Boschan weiter.

Schritt vom Spekulieren zum Investieren nötig

Allerdings: Es braucht einen nächsten Schritt – und zwar den Übergang von der Spekulation zur Investition. Boschan glaubt jedoch, dass viele Junganleger diesen hinbekommen werden: „Von diesem Hype wird was bleiben und das wird eine etwas nachhaltiger entwickelte Investment-Kultur sein, auch in Österreich.“

„Die einzige ewig gültige Grundregel des Investierens…“

Der Wiener-Börse-Chef erweist dazu auch auf seine eigene persönliche Erfahrung: „Ich bin ein Kind des Neuen Marktes und kann versichern, ich hab alles durchspekuliert an Instrumenten, die es gibt, und auf zwei Dekaden zurückblickend kann ich sagen: Außer Spesen nichts gewesen“. Man könne den Markt nicht schlagen.

Ich habe alles durchspekuliert an Instrumenten, die es gibt, und kann sagen: Außer Spesen nichts gewesen.

Christoph Boschan startete seine Karriere als Börsenhändler

Boschans Erkenntnis: „Es gibt tatsächlich nur die einzige ewig gültige Grundregel und das ist das Investieren in ein möglichst breites Portfolio“. Damit müsse man keine Einzelaktien auswählen und sich auch keine Gedanken machen, wann der richtige Zeitpunkt für Kauf- oder Verkauf sei.

r/wallstreetbets auf „hohem intellektuellen Niveau“

Für Junganleger, die sich über den Subreddit r/wallstreetbets koordinieren, hat Boschan durchaus lobende Worte über: „Wenn ich auf den Gamestop-Vorfall schaue, ist das schon wahnsinnig faszinierend, wie sich junge Leute in die Details der Unternehmen eingraben und auf welchem hohen intellektuellem Niveau das stattfindet“. Marktstrukturell und volkswirtschaftlich würde der Vorfall jedoch größte Fragen aufwerfen.

US-Tech-IPOs „Ausdruck verfestigterer Kapitalmarktstruktur“

Befragt zur Welle an Tech-Börsengängen in den USA und ob er sich Ähnliches auch für Wien wünschen würde, sagt Boschan, dass es vergleichbare Tech-Unternehmen in Mitteleuropa häufig schlicht nicht gebe. Zudem verweist der Wiener-Börse-CEO auf die Unterschiede zwischen den USA und Europa: „Das ist Ausdruck einer wesentlich verfestigteren Kapitalmarktkultur in Amerika. Dort haben wir diese generationenübergreifende Wachstumserfahrung. Im deutschsprachigen Raum ist das mit zweimaliger vollständiger Entwertung des Volksvermögens durch zwei Weltkriege und Hyperinflation kulturell anders verwurzelt“.

Eine Volkswirtschaft könne auch durch Kredit-Finanzierung erfolgreich sein – also indem sich Jungunternehmen primär bei Banken verschulden anstatt Anteile an Investoren abzugeben. Das Problem dabei: Das Modell funktioniert „wunderbar bei traditionellen Business Cases mit sauberen Rückzahlungsplänen“, allerdings nicht bei der Innovationsfinanzierung, die per Definition Risikofinanzierung sei. Was Startups angeht, müsse „es in die Köpfe rein, eine öffentlichte Kapitalmarktfinzierung auch schon für vergleichsweise kleine Unternehmen relativ früh in die öffentliche Breite zu tragen“. Da sei Ausbildung vonnötig, sagt Boschan.

Bitpanda für Standort „mehr als zu begrüßen“

Auch Bitpanda war ein Thema im Brutkasten-Finance-Talk. Das Kryto-Fintech hatte vergangene Woche eine 170 Mio. Dollar schwere Finanzierungsrunde verkündet und damit eine Bewertung von 1,2 Mrd. Dollar – umgerechnet also knapp über 1 Mrd. Euro – erreicht. Damit ist Bitpanda sogar höher bewertet als einzelne Unternehmen im österreichischen Leitindex ATX.

Dies wollte der Wiener-Börse-Chef nicht näher kommentieren, da dies nicht die Rolle der Börse als Infrastrukturdienstleister sei. Allerdings: Für den Standort und auch hinsichtlich der Story des Unternehmens Bitpanda selbst äußerte Boschan „nur allergrößte Gratulationen“, die Entwicklung sei „mehr als zu begrüßen“.

„Hinweis auf Shortcomings im Krypto-Bereich“

Natürlich kamen wir zum Abschluss auch noch auf ein Thema zu sprechen, dass die Community zuletzt besonders interessiert hat: Boschans kontroverse Aussagen zu Bitcoin und Kriminalität, die auf teilweise scharfen Widerspruch in der Krypto-Szene gestoßen waren. „Ich habe mir als Repräsentant des regulierten Marktes herausgenommen, auf einige Shortcomings im Krypto-Bereich hinzuweisen“, sagt Boschan jetzt.

„Ich wäre ja froh, wenn die Krypto-Handelswelt aus den Bitpandas, den Bisons in Stuttgart und den Crypto Finance AGs in der Schweiz bestehen würde. Da hätten wir kein Problem“, erläutert der Wiener-Börse-Chef. Diese Unternehmen seien allesamt an grundlegenden Governance-Maßnahmen – etwa gegen Geldwäsche oder gegen Marktmanipulation – interessiert. „Da haben wir überhaupt keinen Dissens“, stellt Boschan klar.

„Krypto-Radikale aus dem Social-Media-Bereich“

Zur ursprünglichen Aussage sagte der Wiener-Börse-CEO, er habe diese in einem eineinhalbstündigen Interview mit der „Presse“ als einen Seitenkommentar geäußert, der dann als Schlagzeile genutzt worden war. Daraufhin seien „ein paar Krypto-Radikale im Social-Media-Bereich“ sofort darauf angesprungen. Das sei aber gut, wenn daraus eine Diskussion entstehe, die auch bei jenen ankomme, die wirklich was ändern könnten – „wie eben die Bitpandas, Bisons und Crypto Finance AGs dieser Welt“.

Boschan führte weiter aus: „Ich habe mit der Aussage aus meiner Lebensrealität erzählt. Wann immer die Wiener Börse angegriffen wird, kommt die Zahlungsaufforderung in Bitcoin – nicht in Yen, nicht in Dollar, nicht in anderen fungiblen Gütern“. Die Branche müsse sich diesem Problem zuwenden. Würde man dies nicht ernstnehmen, sei „die Party ökonomisch vorbei, bevor sie regulatorisch angefangen hat“.

Unternehmen mit Bitcoin-Wallets für Erpressungsattacken

Boschan konkretisiert: „Natürlich wird da wenig darüber gesprochen, aber Sie können davon ausgehen, dass die Mehrheit der DAX- und ATX-Unternehmen Bitcoin-Wallets unterhält, um im Zweifelsfall bei Erpressungsattacken auch zahlungsfähig zu sein“. Er wisse persönlich von „exponiertesten Unternehmen, die auch gezahlt haben“. Dort sollten die Kritiker nachfragen oder bei des Landespolizeidirektion.

Nicht mehr hören will Boschan jedenfalls, dass die Bitcoin-Blockchain dafür technisch nicht geeignet sei, weil sie so transparent sei: „Das ist wirklich mühsam“. Er kenne diese Verteidigungsansätze und wiederholte seinen Aufruf aus dem „Presse“-Interview: „Let’s get it on. Wer mir erklärt, wie transparent die Chain ist, dem lobe ich hier stante pede 50.000 Euro aus, wenn er mir denjenigen bringt, der versucht mich zu erpressen“. Bis jetzt habe sich niemand gemeldet. Boschans Appell an die Krypto-Szene: „Ich kann der Branche wirklich nur zurufen, geht dieses Problem an und löst das“.

Komplettes Interview zum Nachsehen

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ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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