03.06.2022

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

Elon Musks Aussage zu "mindestens 40 Stunden im Büro" sorgt zurecht für Kritik. Um nachhaltig zu sein, reicht der E-Antrieb bei Tesla nicht aus.
/artikel/arbeitszeit-elon-musk-kommentar
Arbeitszeit - Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen
Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen, meint Redakteur Dominik Perlaki | (c) brutkasten / Tesla Owners Club Belgium via Wikimedia Commons

“Jeder bei Tesla muss mindestens 40 Stunden in der Woche im Büro verbringen”, schrieb Elon Musk seinen Mitarbeiter:innen dieser Tage in einer E-Mail, die öffentlich wurde. In die Medien kam er damit vorwiegend wegen der somit klar erteilten Absage an das Homeoffice, was für viel Kritik sorgte. Doch vielen Beobachter:innen fiel noch etwas an der Aussage auf: das Wort “mindestens”. Es deutet darauf hin, dass eigentlich viel mehr erwartet wird. Es ist Ausdruck einer Philosophie, die auch in der heimischen Wirtschaft nur allzu verbreitet ist. Bei der Arbeitszeit gilt oft: Mehr ist mehr. Und wer nicht ordentlich Überstunden macht, arbeitet nicht genug.

Studien sprechen für kürzere Arbeitszeit

Wissenschaftlichen Studien hält dieses Mindset allerdings gar nicht Stand. Sie zeigen, etwa gestützt von Jahre dauernden Feldversuchen in Island, dass die Produktivität bei einer geringeren Arbeitszeit gleich bleibt oder sogar steigt. Gleichzeitig verbessert sich aber das mentale Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, während die Burnout-Gefahr erheblich sinkt. Deswegen wird auch der Gegenentwurf zur 70 Stunden-Woche, die 4-Tage-Woche mit 35 Stunden Normalarbeitszeit, immer öfter zum Thema. Zuletzt sorgte in Österreich das 170-Personen Scaleup Tractive aus Pasching mit der Einführung einer solchen für Schlagzeilen.

Tesla und Tractive – ein absurder Vergleich?

Ein Vergleich zwischen Tesla und Tractive mag auf den ersten Blick ob des Größenunterschieds absurd wirken, aber er hat etwas für sich. Elon Musks Unternehmen haftet sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen, beim oberösterreichischen Unternehmen ist das in der PR überhaupt kein Thema. Dabei kann Nachhaltigkeit per Definitionem nicht von einem Elektroantrieb allein erfüllt werden (ganz abgesehen von allen Detail-Fragen in dem Bereich). Ihr werden – so der breite Konsens in der Fachliteratur – drei “Säulen” zugeschrieben: Ökologie, Ökonomie und Soziales.

Ökonomische Nachhaltigkeit: Tesla entlässt, Tractive stellt ein

Während man Tesla die Erfüllung des Kriteriums Ökologie mit einigen Fragezeichen zugestehen kann, sieht es bei der Säule Ökonomie schon schwieriger aus. Es brauchte viele Jahre und einen erheblichen Kapitaleinsatz, bis das Unternehmen schwarze Zahlen schrieb. Bei Tractive war das laut CEO Michael Hurnaus von Beginn an der Fall. Im Lichte einer aktuell befürchteten Rezession verkündete Elon Musk eben erst in einer internen Mail, er wolle wegen einem “super schlechten Gefühl” zehn Prozent der Belegschaft entlassen. Tractive hat derzeit Stellen im Ausmaß von mehr als 20 Prozent der aktuellen Belegschaft ausgeschrieben – trotz Krise, weil man ein nachhaltiges Geschäfts- und Wachstumsmodell geschaffen hat.

Burnout-Prävention: Die 4-Tage-Woche ist soziale Nachhaltigkeit

Am eklatantesten ist der Unterschied im Bereich Nummer 3, dem Sozialen. Das Paschinger Scaleup sorgt mit der Einführung der 4-Tage-Woche aktiv für eine bessere Work-Life-Balance seiner Mitarbeiter:innen und beugt damit auch der Burnout-Gefahr vor. Beim E-Auto-Riesen aus dem Valley, der nicht erst einmal wegen schlechten Arbeitsbedingungen in den Medien war, wird die Devise “macht ordentlich Überstunden, sonst könnt ihr einpacken” ausgegeben.

Elon Musk, die Arbeitszeit und eine alte Grundsatzfrage

Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber er verbrennt Menschen. Gut möglich, dass ihn dieses Verhalten auch zum reichsten Mensch der Welt gemacht hat. Nachhaltig ist es jedenfalls nicht. Es wirft die alte Grundsatzfrage auf, ob der Zweck der Wirtschaft ein besseres Leben für alle, oder die Kapitalakkumulation der Wirtschaftstreibenden ist. Zweiteres wird ungern zugegeben, steht aber oft im Vordergrund. Musk ist nur ein plakatives Beispiel. Selbiges gilt auch hier in Österreich nur allzu oft.

Deine ungelesenen Artikel:
20.11.2024

Andreas Bierwirth legt CEO-Funktion bei Avcon Jet nieder – Fokus auf “private Investitionen”

Der ehemalige Magenta-CEO Andreas Bierwirth war seit September 2023 CEO von Avcon Jet. Das Unternehmen im Bereich Business Aviation mit Sitz in Wien betreibt über 100 Flugzeuge weltweit.
/artikel/andreas-bierwirth-legt-ceo-funktion-bei-avcon-jet-nieder-fokus-auf-private-investitionen
20.11.2024

Andreas Bierwirth legt CEO-Funktion bei Avcon Jet nieder – Fokus auf “private Investitionen”

Der ehemalige Magenta-CEO Andreas Bierwirth war seit September 2023 CEO von Avcon Jet. Das Unternehmen im Bereich Business Aviation mit Sitz in Wien betreibt über 100 Flugzeuge weltweit.
/artikel/andreas-bierwirth-legt-ceo-funktion-bei-avcon-jet-nieder-fokus-auf-private-investitionen
Andreas Bierwirth, AVCON, neuer Job, magenta,
(c) Marlena König

Erst im Sommer letzten Jahres gab Andreas Bierwirth bekannt, dass er nach nur acht Monaten die Erste Group verlassen möchte, um einen neuen Job als CEO von Avcon Jet zu werden. Bierwirth war zudem seit über zehn Jahren Pilot und Aufsichratsmitglied im Unternehmen (brutkasten berichtete).

Am Dienstag veröffentlichte der Top-Manager dann das überraschende Posting über seinen privaten LinkedIn-Account: “Ich habe den Aufsichtsrat der Avcon Jet AG gebeten, meine Funktion als CEO der Avcon Jet AG niederzulegen”. Auf die näheren Hintergründe geht Bierwirth nicht ein. Dazu schreibt er lediglich: “Meine private Passion als Pilot der Business Aviation mit einer Managementfunktion zu verbinden, war eine sehr besondere Erfahrung.”

Management-Stationen von Andreas Bierwirth

Bierwirth hat bereits zahlreiche Management-Stationen hinter sich. Von 2002 bis 2006 war Geschäftsführer von Germanwings und später unter anderem als CFO bei Austrian Airlines tätig. Einer breiteren Öffentlichkeit in Österreich wurde der gebürtige Deutsche über seine Postion als CEO von Magenta Telekom bekannt. Dazu schreibt er in seinem LinkedIn-Posting über seine berufliche Zukunft auch: “Meine Leidenschaft für transformatorische und komplexe Managementthemen wie bei Magenta, Germanwings und der Austrian werden sicherlich wieder im Fokus stehen”.

Fokus auf Aufsichtsratchef von Do&Co und private Investitionen

Zunächst möchte sich Bierwirth auf die Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender der Do&Co AG konzentrieren sowie auf den “Erfolg einiger privater Investitionen.” Laut wirtschaft.at hält der Manager aktuell Beteiligungen an mehreren Unternehmen. Dazu zählt beispielsweise das Aviation-Startup Aeromond sowie SchuBu-Systems.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Arbeitszeit: Elon Musk verbrennt zwar kein Benzin, aber Menschen