13.09.2018

Andi Tschas wird Leiter der Bundes-Digitalisierungsagentur DIA

Ende Mai ist die Digitalisierungsagentur DIA des Bundes angekündigt worden. Nun soll das Projekt Fahrt aufnehmen. Pioneers-Gründer Andi Tschas verlässt TTTech und wird Leiter der Agentur, die Teil der FFG ist.
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Andi Tschas wird Leiter der Digitalisierungsagentur DIA
Andi Tschas wird Leiter der Digitalisierungsagentur DIA

Eine “zentrale Plattform für wichtige Digitalisierungsmaßnahmen” sollte die Digitalisierungsagentur DIA, die als Teil der FFG organisiert ist, werden. Das kündigten Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Infrastrukturminister Norbert Hofer Ende Mai diesen Jahres an. Beim FFG Forum 2018 heute Abend wurden die Pläne nun etwas konkretisiert. Vor allem aber wurde der Leiter der Agentur präsentiert: Pioneers Co-Founder Andi Tschas, der zuletzt für das IT-Unternehmen TTTech arbeitete. Auch der Beirat wurde vorgestellt.

+++ Neue Digitalisierungsagentur DIA – Ministerien bekommen CDOs +++

Schramböck: “Tschas repräsentiert eine neue Unternehmergeneration”

“Andreas Tschas repräsentiert eine neue Unternehmergeneration und ist ein erfahrener Kommunikator. Wenn wir Digitalisierung erlebbar und begreifbar machen wollen, müssen wir alle Betroffenen mitnehmen und die Chancen dieses Wandels klarer hervorstreichen“, sagt Margarete Schramböck in einem Statement dazu. “Gemeinsam wird es gelingen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um Österreich an die europäische Digitalisierungsspitze zu führen”, kommentieren die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner.

Vision und Roadmap Anfang kommenden Jahres

Andi Tschas selber sieht seine Aufgabe im Gespräch mit dem Brutkasten differenziert: “Ich bin kein Fan davon, alle Lebensbereiche zu digitalisieren. Sondern es gilt, die richtigen Themen zu identifizieren und darauf zu fokussieren”. In den kommenden Monaten ginge es daher in der DIA darum, eine Strategie aufzusetzen und Vision und Roadmap zu definieren. “Es gibt aber natürlich bereits einige konkrete Überlegungen, etwa für die Digitalisierung im KMU-Bereich und Maßnahmen im Bildungsbereich”, sagt Tschas. Anfang kommenden Jahres soll der Fahrplan dann präsentiert werden.

Kopetz: “Andi ist ein extrem guter Netzwerker. Er ist dadurch die perfekte Besetzung als Leiter der DIA.”

Andi Tschas: “Konkrete Projekte auf die Straße bringen”

Dabei stellt der Pioneers-Gründer klar: “In Österreich wurden in der Vergangenheit viele Papers produziert, die dann in Schubladen verschwunden sind. In der DIA wird es darum gehen, konkrete Projekte auf die Straße zu bringen”. Es sei die Möglichkeit, die Gesellschaft weiterzubringen, die ihn von der Tätigkeit überzeugt hätte – “so wie es auch bei Pioneers war”. TTTech verlasse er mit einem “weinenden Auge”. Aus seiner Tätigkeit dort will er aber einiges mitnehmen. So etwa auch ein gemeinsames Projekt unter dem Titel “The autonomous”, das weiterlaufe, wie TTTech-Gründer Georg Kopetz dem Brutkasten verrät. Er bedauert zwar, dass Tschas “nicht mehr unmittelbar zur Verfügung steht”. Für ihn überwiegen aber klar die Vorteile der neuen Tätigkeit. “Andi ist ein extrem guter Netzwerker. Er ist dadurch die perfekte Besetzung als Leiter der DIA. Und wir als TTTech wollen für Österreich etwas weiterbringen und sehen hier vielseitige Kooperationsmöglichkeiten. Da ist es natürlich gut, mit Andi so intensiv in Kontakt zu sein”.

Gravierende Veränderungen für die Gesellschaft

Die mögliche Zusammenarbeit der DIA mit TTTech betrifft einen von vielen relevanten Bereichen. “Ich habe mich durch die Tätigkeit natürlich intensiv mit autonomem Fahren beschäftigt. Das ist eine von mehreren Technologien, die in den kommenden Jahren gravierende Veränderungen für die Gesellschaft bringen werden”, sagt Andi Tschas und nennt Artificial Intelligence, und Entwicklungen in den Bereichen Life Science und Bildung als weitere Beispiele.

“Haben wir die richtigen Leute?”

Von der weit verbreiteten Annahme, dass in den kommenden Jahren viele Jobs verloren gehen werden, sei daher auch er überzeugt. “Zugleich bin ich aber sicher, dass – wie in den bisherigen industriellen Revolutionen – mehr neue Jobs entstehen werden. Die Frage, die wir bereits jetzt stellen müssen ist: Haben wir die richtigen Leute?”. So könnten etwa sogar Programmierer durch AI in vielen Bereichen auf absehbare Zeit obsolet werden. “Wir können das aber auch so sehen, dass uns die Technologie die Möglichkeit gibt, wieder auf das Mensch sein zu fokussieren, wenn wir es richtig angehen”, sagt Tschas.

Optimismus als Schlüssel

Es sei dieser Optimismus, den die Gesellschaft dringend brauche. “77 Prozent der Österreicher blicken laut einer Studie nicht optimistisch in die Zukunft. Mit der DIA können wir ein positives Zukunftsszenario formulieren und realisieren”, sagt der neue Leiter. Dafür gelte es, auch international zu denken und von Beispielen anderer Länder zu lernen. Und er werde auch das Netzwerk nutzen, das er sich in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, sagt Tschas.

Mic Hirschbrich im Beirat: “Strategischen Fokus finden”

Mit einem weiteren Netzwerk wird er nun im Rahmen der DIA zusammenarbeiten. Auch der Beirat wurde, wie erwähnt, heute Abend präsentiert. Dort wird etwa auch Updatemi-Gründer Mic Hirschbrich sitzen. “Als kleines Land, das aber reich an Talenten ist, ist die Herausforderung, den richtigen strategischen Fokus zu finden. Wir können einfach nicht überall mitspielen. Hier kann die DIA eine Schlüsselfunktion einnehmen”, kommentiert Hirschbrich gegenüber dem Brutkasten. Es gelte dazu, die relevanten Stakeholder, also Corporates, Startups, KMU und Institutionen in den jeweiligen Bereichen zu verknüpfen.

Neben Hirschbrich werden folgende ExpertInnen den Beirat bilden: Hannes Bardach (Frequentis AG), Georg Krause (Plaut AG), Andreas Kugi (Austrian Institute of Technology, AIT), Stefanie Lindstaedt (Know-Center GmbH), Ralf Mittermayr (Saubermacher Dienstleistungs AG), Georg Serentschy (Serentschy Advisory Services GmbH) und Sarah Spiekermann-Hoff (Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für BWL und Wirtschaftsinformatik).

Archiv: Video-Interview mit Wirtschaftsministerin Schramböck

Forum Alpbach: Bundesministerin Margarete Schramböck im Interview

Wir haben beim European Forum Alpbach Margarete Schramböck für ein Update vor die Kamera bekommen.

Gepostet von DerBrutkasten am Sonntag, 2. September 2018

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Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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