02.06.2021

AMC: Hedgefonds hält Meme-Aktie für überbewertet und steigt aus – mit Gewinn

Erst am Dienstag hatte die US-Kinokette mitgeteilt, dass Mudrick Capital 230 Mio. US-Dollar in AMC-Aktien investiert hatte. Nur wenige Stunden später wurde berichtet, dass die Investementfirma schon wieder vollständig ausgestiegen ist.
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AMC Entertainment
Die AMC-Aktie ist zuletzt wieder stark gestiegen. | Foto: Mark Zhu - stock.adobe.com

Nicht wenigen Anlegern dürfte die Aktie der US-Kinokette AMC Entertainment erst seit Jahresbeginn ein Begriff sein: Ebenso wie bei Gamestop waren Kleinanleger im Reddit-Forum r/wallstreetbets auf den Titel aufmerksam geworden und hatten den Kurs gepusht – zum Leidweisen einiger Hedgefonds, die Millionenbeträge auf einen Kursverfall der Aktien gesetzt hatten. Die AMC-Aktie schoss im Zuge dessen von rund 2 Dollar zu Jahresbeginn bis auf über 20 Dollar Ende Jänner nach oben. Innerhalb weniger Tage ging es dann aber wieder deutlich nach unten. Wer dachte, damit sei das Kapitel abgeschlossen, irrte aber: Seit Ende Mai geht es bei der Aktie wieder massiv nach oben – von 12 auf über 32 Dollar.

Alleine am Dienstag schoss der Kurs um mehr als 22,6 Prozent nach oben. AMC hatte zuvor mitgeteilt, dass es 8,5 Mio. Aktien an die Investmentfirma Mudrick Capital verkauft hat. Das Unternehmen rund um Gründer Jason Mudrick ist auf angeschlagene Firmen spezialisiert und betreibt mehrere Hedgefonds. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte Mudrick im Jänner aber nicht auf einen Kursverfall der AMC-Aktie gesetzt – sondern damals bereits Gelder in das Unternehmen gesteckt.

Mudrick-Investment von 230,5 Mio. Dollar

Nun investierte Mudrick erneut – laut offizieller Mitteilung von AMC kaufte die Investmentfirma 8,5 Mio. neue Aktien für einen Preis von jeweils etwas über 27 Dollar. Damit flossen 230,5 Mio. Dollar in die Kassen der Kinokette. Das Geld wolle man hauptsächlich für Übernahmen von kleineren Kinoketten verwenden, aber auch um die bestehenden Kinos zu verbesseren, teilte AMC mit. Außerdem könnte man das Geld in den Schuldenabbau stecken, hieß es weiter.

Ausstieg folgte umgehend

Noch am Dienstagabend kam es aber zu einer überraschenden Wendung: Mudrick habe sämtliche AMC-Aktien in seinem Bestand verkauft – und zwar mit einem Gewinn, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Insider. Das Unternehmen halte die Aktie demnach für überbewertet, sie sei von einer Welle von Daytrader-Enthusiasmus hochgetrieben worden, sagte der Insider laut dem Bericht weiter. Offiziell äußern wollte sich die Investmentfirma gegenüber Bloomberg nicht. Die Financial Times zitierte allerdings ebenfalls einen Insider, der gegenüber der Finanzzeitung sagte, dass Mudrick von Anfang an beabsichtigt hatte, die Aktien rasch wieder zu verkaufen.

Gewinn könnte theoretisch über 50 Mio. Dollar betragen haben

Zu welchem Preis genau Mudrick die Aktien abgestoßen hat, wurde nicht bekannt. In einem theoretischen Szenario, in dem die Investmentfirma alle ihre Aktien zum Höchstpreis vom Freitag für 33,53 Dollar losschlagen konnte, hätte sie über 54 Mio. Dollar Gewinn gemacht – zumindest, wenn man keinerlei Transaktionskosten berücksichtigt und annimmt, dass Mudrick abgesehen von der am Dienstag kommunizierten Position keine weiteren AMC-Aktien gehalten hat. Wahrscheinlicher ist eine niedrigere Summe im zweistelligen Millionenbereich.

Der Aktienkurs zeigte sich von der Mitteilung jedenfalls unbeeindruckt: Die Aktie ging mit 32,04 Dollar an der New Yorker Börse zwar etwas unter ihrem Tageshoch aus dem Handel – damit belief sich das Plus gegenüber Freitag allerdings weiterhin auf die eingangs bereits erwähnten 22,6 Prozent. Am Montag war die Börse wegen eines US-Feiertags geschlossen geblieben. Nachbörslich zeichnete sich eine Fortsetzung der Kursrally ab: Zuletzt lag das Plus bei mehr als 17 Prozent, womit die Aktie bei weit über 37 Dollar in den Handelstag starten würde.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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