28.06.2019

Amabrush: Endgültiges Aus für die “10-Sekunden-Zahnbürste”

Der einstige Kickstarter-Erfolg Amabrush musste Anfang Juni Insolvenz anmelden. Nun ist keine Rettung des Startups mehr möglich, das Unternehmen wird geschlossen und der Verkauf der Zahnbürste eingestellt.
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Amabrush-Konkurs - Amabrush-Betrugsverfahren eingestellt
(c) Amabrush

“Ausverkauft” heißt es auf der Website von Amabrush – hinter diesem Euphemismus steckt jedoch eine deutlich unbequemere Wahrheit: Das Startup, das Anfang Juni Insolvenz anmelden musste (der brutkasten berichtete), wird nun endgültig geschlossen.

Dies bestätigte der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Stephan Riel, gegenüber der futurezone: Das Unternehmen wird aufgelassen, der Verkauf wird eingestellt. Der Terminus “Ausverkauft” ist laut Riel “eine technische Möglichkeit Bestellungen auszuschließen.” Weitere Details dazu erläutert das Startup auch in einem Blogpost.

Bis vor wenigen Tagen hieß es noch, dass eine kleine Chance für das Startup bestehe, noch einen Investor zu finden. Vom Ende des Unternehmens sind 22 Mitarbeiter betroffen. Gegenüber den Gläubigern geht der Anwalt davon aus, dass die ihnen angebotene 20-Prozent-Quote ausbezahlt werden kann. Er rät davon ab, weitere Ansprüche zu stellen.

Insolvenz nach Ermittlung der Staatsanwaltschaft

Dem Insolvenzantrag waren Zweifel an der Qualität des Produkts vorausgegangen. Im Mai wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen Amabrush ermittelt, nachdem Peter Kolba, Obmann des Verbraucherschutzvereins (VSV), rechtliche Schritte angekündigt hatte. Dies hatte beim Startup unter anderem zu verstärkten Anwalts- und PR-Kosten geführt.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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