19.03.2020

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

Die österreichische Regierung machte bereits mit einem Hilfspaket klar, dass der Staat Unternehmen in der Coronavirus-Krise massiv unterstützen wird. Dennoch empfiehlt es sich für betroffene Startups, EPU und KMU auch, einige alternative Finanzierungsformen für zusätzliche Liquidität in Betracht zu ziehen.
/artikel/alternative-finanzierungsformen-liquiditaet-corona-krise
Alternative Finanzierungsformen - Liquidität in der Coronavirus-Krise
(c) Adobe Stock - domoskanonos

Man wolle “niemanden im Stich lassen” und helfen, “koste es, was es wolle” – das sind die Signale, die von der österreichischen Regierung dieser Tage im Lichte der Coronavirus-Krise an Unternehmen gesendet werden. Dazu wurde ein 38-Milliarden-Euro-Hilfspaket angekündigt. Mehrere Einzelmaßnahmen, etwa neue Möglichkeiten bei Kurzarbeit oder ein “Härtefonds” für EPU und Kleinstunternehmen wurden bereits etwas genauer vorgestellt. Damit sollte das Überleben auch besonders von der Krise betroffener Unternehmen soweit gesichert sein. Geht es aber über das bloße Überleben hinaus, sollten von Startups, EPU und KMU weitere Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität angedacht werden. Dafür kommen auch alternative Finanzierungsformen infrage.

+++ Spezialseite: Coronavirus, Wirtschaft & Innovation +++

Alternative Finanzierungsformen im Überblick:

Crowdfunding

Unter den Begriff Crowdfunding fallen mehrere Modelle. Über Online-Plattformen können Unterstützer (oft “Backer” genannt) dabei Projekte finanzieren. Je nach Plattform-Modell kann dabei etwa ein Produkt schon erworben werden, bevor es überhaupt produziert wurde – dieses wird dann (wenn es klappt) zu einem anfangs definierten Zeitpunkt geliefert – Bsp.: Kickstarter, Indiegogo; ein Projekt finanziert werden, wobei Unterstützer für den gezahlten Betrag unterschiedliche Goodies bekommen (die oft eher symbolischer Natur sind) – Bsp.: Startnext; ein Projekt bzw. Unternehmen mit Spenden unterstützt werden – Bsp.: GoFundMe.

Sowohl Starnext als auch GoFundMe haben im Lichte der Coronavirus-Krise Sonder-Formate zur Unterstützung von EPU und KMU eingerichtet.

Crowdinvesting

Auch beim Crowdinvesting gibt es mehrere Modelle. Über einige Anbieter kann die Crowd sogar Unternehmensanteile erwerben, also Eigenkapital einsetzen. Das passiert hierzulande jedoch erst ab bestimmten Beträgen (z.B. bei primeCrowd ab 10.000 Euro Einsatz). Die meisten Plattformen nutzen gemäß dem geltenden Alternativfinanzierungsgesetz eine Form des “Mezzanin-Kapitals”, nämlich Nachrangdarlehen. Dabei geben Unterstützer dem Unternehmen de facto einen kleinen Privatkredit, der im Falle einer Insolvenz nachrangig behandelt wird.

Dieses Modell nutzen etwa die Plattformen Conda (Startup- und KMU-Fokus) sowie Finnest und Plattformen der Rockets Holding (KMU-Fokus) – daneben gibt es mehrere rein auf Immobilien-Projekte spezialisierte Plattformen. Conda verzichtet im Rahmen der Initiative “Conda Hilft” zur Coronavirus-Krise übrigens auf seine Marge.

Factoring

Factoring erleichtert auch abseits von Krisenzeiten die Liquiditätsplanung. Üblicherweise kann es vor allem für Unternehmen, die sich aus dem Cashflow finanzieren, sehr nützlich sein. Der “Factor” übernimmt gegen Gebühren Rechnungen bereits dann, wenn sie ausgestellt werden, zahlt sie an das Unternehmen aus und kümmert sich um das weitere Debitorenmanagement. Umsätze gehen dadurch sicher ein, sobald die Leistung erbracht wurde. Dadurch verhindert man Liquiditätsengpässe aufgrund von Zahlungsverzug beim Kunden. Das kann natürlich gerade jetzt, nicht nur wegen möglicher finanzieller Engpässe, sondern auch wegen der allgemeinen Umstände (erschwerte Kommunikation im Homeoffice, etc) leicht passieren.

Die meisten Anbieter haben sich auf Großunternehmen spezialisiert. Spezielle, flexible Angebote für KMU und Startups gibt es in Österreich etwa von A.B.S. und SVEA.

Gutschein-Verkauf

Der Gutschein-Verkauf fällt zwar nicht unter das, was man klassischerweise als “alternative Finanzierungsformen” bezeichnet, er soll aber dennoch hier erwähnt werden. Denn ähnlich bestimmten Crowd-Funding-Formen bietet er Unternehmen die Möglichkeit, Dienstleistungen bereits jetzt zu verkaufen, die erst später (in diesem Fall nach Ende der intensiven Isolations-Maßnahmen im Zuge der Coronavirus-Krise) in Anspruch genommen werden. Dafür wurde hierzulande etwa erst dieser Tage in Reaktion auf die Krise die Plattform Zusammen Leiwand gestartet.

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
vor 9 Stunden

Gründer von all i need startet mit neuem Startup durch

Der Gründer des Wiener Startups „all i need“ erweitert sein Portfolio um ein neues Projekt: Das Startup„le melo“ spezialisiert sich auf Sportgetränke.
/artikel/all-i-need-gruender-startet-mit-neuem-startup-durch
vor 9 Stunden

Gründer von all i need startet mit neuem Startup durch

Der Gründer des Wiener Startups „all i need“ erweitert sein Portfolio um ein neues Projekt: Das Startup„le melo“ spezialisiert sich auf Sportgetränke.
/artikel/all-i-need-gruender-startet-mit-neuem-startup-durch
Gründerteam Thomas Miksits-Dioso und Malte Wagenbach (c) le melo

Seit der Gründung im Jahr 2010 hat das Wiener Startup “all i need” mit seinen Tee-Erfrischungsgetränken eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. Gründer Thomas Miksits-Dioso wagt nun einen weiteren Schritt: Im Jahr 2023 brachte er gemeinsam mit Geschäftspartner Malte Wagenbach den Onlineshop „le melo“ auf den deutschsprachigen Markt. Mit seinen Sportgetränken will le melo Sportler:innen sowohl Hydration als auch Geschmack bieten.

Le melo: Sportgetränk mit Fokus auf Funktionalität und Geschmack

Von der ersten Idee bis zum marktreifen Produkt vergingen laut Gründerteam zwölf Monate. Offiziell wurde das Startup 2021 in München gegründet. Ziel war es, ein Sportgetränk zu entwickeln, das ein „perfektes Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Geschmack“ bietet. Le melo sei speziell auf die Bedürfnisse von Ausdauersportler:innen zugeschnitten und enthält 1.000 mg Elektrolyte sowie mehr als 13 funktionale Inhaltsstoffe.

Das in Österreich hergestellte Getränk wird als Trinkpulver im Onlineshop angeboten: Ein Stickpack wird einfach in etwa 500 ml Wasser aufgelöst und ist sofort trinkfertig. Mittlerweile gibt es das Produkt in sechs Geschmacksrichtungen, darunter zwei zuckerfreie und zwei koffeinhaltige Varianten. Zu den beliebtesten Sorten zählen Maracuja-Orange, Yuzu, Grapefruit und Berry. Die Gründer sind überzeugt, dass Sportgetränke “nicht nur funktional, sondern auch schmackhaft sein müssen und Spaß machen sollten” – getreu ihrem Unternehmensmotto: „We put the fun in function”.

Elektrolytmix hilft bei Dehydration während dem Sport

Die Rezeptur wurde gemeinsam mit Expert:innen für Mikronährstoffe entwickelt. Anfangs konzentrierte sich das Produkt auf die Zielgruppe der Rennradfahrer:innen, doch mittlerweile richtet es sich an ein breiteres Publikum aus Hobby- und Profisportler:innen im Ausdauerbereich.

Als leidenschaftliche Sportler befassen sich Miksits-Dioso und Wagenbach intensiv mit der Optimierung sportlicher Leistungen. Laut Unternehmen seien „etwa 43 Prozent der Sportler:innen während und nach dem Training dehydriert“. Durch starkes Schwitzen verliert der Körper Elektrolyte, die mit reinem Wasser nicht ausgeglichen werden können. Dies kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Muskelkater führen. Hier setzt le melo an: Das Getränk “liefert den idealen Elektrolytmix für eine optimale Hydration“, erklären die Gründer.

Zusätzlich zu den gesundheitlichen Vorteilen möchte le melo auch eine nachhaltige Alternative bieten. Die Pulver-Stickpacks verursachen laut Start-up etwa 90 Prozent weniger Müll als herkömmliche Sportgetränke in PET-Flaschen.

Monatsumsatz im hohen fünfstelligen Bereich und NeoTaste als Investor an Bord

Seit einem Jahr sind die Produkte von le melo nun schon verfügbar. Die Zahlen zeigen, dass der Monatsumsatz von le melo laut Unternehmensangaben mittlerweile im hohen fünfstelligen Bereich liegen.

Auch namhafte Investoren gewann le melo dazu, zuletzt das Tiroler Investmentunternehmen und Family Office Graphit NeoTaste. Das Unternehmen sieht „großes Potenzial“ im Getränke-Startup und unterstützt le melo als strategischer Investor mit “wertvollem Know-how” und Netzwerk, wie Stefan Rathgeber, Co-Geschäftsführer der Graphit NeoTaste GmbH, betont. Kurzfristig plant NeoTaste, le melo beim Ausbau des Markenauftritts zu unterstützen und neue Kooperationen aufzubauen.

Zukünftig will le melo in den Handel

Das Startup hat sich zum Ziel gesetzt, seine „Markenbekanntheit unter Ausdauersportler:innen zu steigern und ein breiteres Publikum für richtiges Trinken beim Sport zu begeistern”. Nach dem erfolgreichen Ausbau des Online-Shops plant das Gründerteam, zusätzliche Distributionskanäle zu erschließen. Mittelfristig möchten die Founder auch mit einer Ready-to-Drink-Lösung in den Handel gehen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Alternative Finanzierungsformen: Liquide durch die Coronavirus-Krise