11.04.2016

“Abacus”: Artificial Intelligence für Accounting gewinnt beim Startup-Live Wien

Mit einer Artificial Intelligence Software für Accounting-Firmen konnte Abacus die Jury beim 13. Startup-Live Wien von sich überzeugen. Die Accounting Arbeit wird automatisiert und präzisiert.
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Mit Artificial Intelligence für Accouting-Firmen konnte Abacus überzeugen. (c) Tamás Künsztler Photography
kooperation

Businesstrips, bei denen man sich nicht mehr ums Gepäck kümmern muss, Artificial Intelligence für Accounting Firmen oder eine Partnerbörse für Wohngemeinschaften. Auf diese und viele weitere Ideen setzten Startups am vergangenen Wochenende beim 13. Startup-Live im Wiener T-Center im dritten Bezirk.

Neuer Award und drei Gewinner

Insgesamt waren es zwölf Startups, die versuchten die Jury mit ihren Pitches zu überzeugen.

  • Winner Later Stage: Abacus
  • Winner Early Stage: Bagless
  • Best Pitch: Die perfekte WG
  • Community Award: Die perfekte WG

Ein Novum bei Startup-Live war der Community Award. Die Pitches wurden via Facebook-Livestream übertragen und die Community konnte für ihren Favoriten voten.

+++Mehr zum Thema: Das erwartet Studenten bei der Entrepreneurship Avenue+++

Artificial Intelligence für Accounting-Firmen

(c) Tamás Künsztler Photography

Der Sieg ging an “Abacus”. “Die Erfahrung von tausenden Accountants und die Präzision einer Maschine.” Abacus hat eine Artificial Intelligence Software für Accounting Firmen entwickelt. Accounting wird automatisiert und die jeweiligen Accountants können in der selben Zeit die fünffache Arbeit bewältigen. Laut Abacus warten bereits 1500 Firmen auf das fertige Produkt.

 Medienpaket an “Bagless”

Das Medienpaket der Styria und Brutkasten ging an das Startup Bagless. Bagless sagt dem “Gewand schleppen” bei Business Trips den Kampf an. Man schickt seine Kleidung an das Startup, sie verwahren die Kleidung für einen und bringen sie zum gewünschten Hotel. Auch das Waschen und die Aufbewahrung nach dem Termin übernimmt Bagless.

+++Mehr zum Thema: Startup-Live in Klagenfurt+++

Partnerbörse für Mitbewohner

Sowohl der Perfect Pitch als auch der neue Community Award ging an “Die perfekte WG”. Auf der firmeneigenen Website sucht das Startup mittels Personality-Matching den perfekten Mitbewohner. Aufwendige Wohnungscastings sollen somit der Vergangenheit angehören.

110 Teilnehmer und hochkarätige Jury

Insgesamt nahmen 110 Personen am Startup-Live Wien teil. Auch die Jury war gut besetzt mit erfahrenen Kennern der Startup-Szene. Die Jury bestand aus:

  • Bernhard Thalhammer von der Styria Mediengruppe
  • Markus Lang von Pioneers Ventures
  • Katharina Pühringer von CONDA
  • Nina Wöss von Speedinvest

“Awesome”

Die Mexican Wave ging mehrmals durchs Publikum. Facebook Startup Live
Die Mexican Wave ging mehrmals durchs Publikum. (c) Tamás Künsztler Photography

Die Veranstalter rund um Tanja Sternbauer blicken auf ein gelungenes Startup-Wochenende zurück, welches sie mit ihren Worten wohl als “awesome” beschreiben würden.

Über Startup-Live

Startup Live ist ein dreitägiges internationales Startup-Event. Den Teilnehmern wird neben Pitchtraining, Feedback von erfahrenen Mentoren und sehr viel Spaß auch ein Netzwerk aus namenhaften Investoren, Medien und erfolgreichen Entrepreneuren geboten. Ziel ist es, in drei Tagen die Geschäftsidee in ein funktionierendes Unternehmenskonzept umzusetzen.

 

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Deutsche-Bank-Ökonom: Trump wird geplante Politik “schnell umsetzen”

In den USA ist Donald Trump zum nächsten Präsidenten gewählt worden. In Deutschland zerbricht die Regierungskoalition. Welche wirtschaftlichen Auswirkungen dies hat, erläutern Deutsche-Bank-Ökonom Stefan Schneider und Gerald Resch vom Bankenverband im brutkasten-Interview.
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Stefan Schneider, Senior Advisor bei der Deutschen Bank für den Themenbereich Makroökonomie Deutschland und Europa
Deutsche-Bank-Ökonom Stefan Schneider | Foto: brutkasten/Adobe Stock (Hintergrund)

Wichtige politische Entwicklungen bei Handelspartnern sind immer auch für die österreichische Wirtschaft von Bedeutung. Diese Woche gab es jedoch eine ganz spezielle Situation: Innerhalb eines Tages kam es bei den beiden wichtigsten Handelspartnern zu entscheidenden politischen Weichenstellungen.

In den USA, dem zweitgrößten Handelspartner Österreichs, wurde mit Donald Trump ein neuer Präsident gewählt, der wirtschaftspolitisch viele Dinge verändern will. Und in Deutschland, Österreichs wichtigstem Handelspartner, zerbrach die Regierungskoalition. Dort stehen die Zeichen nun auf Neuwahlen.

Was bedeuten diese Entwicklungen für die Weltwirtschaft, aber auch konkret für Unternehmen in Österreich? Einer, der dies beantworten kann, ist Stefan Schneider. Er war 24 Jahre lang Chefökonom der Deutschen Bank und ist seit Februar Senior Advisor bei der Deutschen Bank für den Themenbereich Makroökonomie Deutschland und Europa. Am Donnerstag war er auf Einladung des Bankenverbands in Wien zu Gast und gab gemeinsam mit Bankenverband-Generalsekretär Gerald Resch im brutkasten-Interview seine Einschätzungen ab.

Schneider: Trump-Politik wird Wirtschaftswachstum erhöhen

Daran, dass Trump seine Ankündigungen umsetzen will, zweifelt Schneider nicht. Nachdem sich abzeichne, dass die Republikaner neben dem Senat auch im Repräsentantenhaus die Mehrheit erhalten werden, werde Trump seine angekündigte Politik “relativ schnell” umsetzen können, erwartet der Ökonom. “Die Steuersenkungen, die er angekündigt hat, werden dann sicherlich kommen. Er wird auch bei der Deregulierung entsprechend reagieren”, führt der Ökonom aus. Beim Zollthema werde es dagegen erst Verhandlungen brauchen. “Das könnte eher in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres kommen”, erwartet Schneider.

Für das Wachstum der US-Wirtschaft ist die Wahl Trumps laut Schneider aber klar positiv: “Das Wachstum könnte um einen viertel oder einen halben Prozentpunkt höher sein, als wir es bisher hatten”. Damit würde es bei 2,5 bis 3 Prozent liegen.

Das hätte dann auch Folgen für die Geldpolitik: “Zinssenkungen, die die Märkte jetzt eingepreist haben, können dann wahrscheinlich nicht mehr in dem Ausmaß kommen”, sagt Schneider. Durch Trumps spendierfreudige Fiskalpolitik steige das Inflationsrisiko etwas an. Die Inflationsrate könnte um einen viertel Prozentpunkt höher ausfallen.

Bankenverband sieht “Bedrohungsszenario”

Was konkret Österreich angeht, sieht Gerald Resch vom heimischen Bankenverband durchaus ein “Bedrohungsszenario”. Die USA sind Österreichs zweitwichtigster Handelspartner, auf den sieben Prozent der Exporte entfallen und der für sechs Prozent der gesamten Wertschöpfung der Industrie verantwortlich ist. “Wir müssen uns sehr genau anschauen, was Trump von seinen Ansagen wirklich umsetzt”, sagt Resch.

In der Industrie könne aber eine “kleine bis mittlere Abwanderung” in die USA drohen – weil die Unternehmen mögliche Handelszölle umgehen wollen. Aufgrund der in Österreich “extrem stark gestiegenen” Produktionsstückkosten habe man einen Wettbewerbsnachteil. Österreichischen Unternehmer:innen, die in den USA aktiv sind oder aktiv werden wollen, rät Resch, vorerst einmal abzuwarten, was Trump in welcher Schnelligkeit wirklich umsetzt.

Schneider erwartet von Trump “Zäsur” in US-Wirtschaftspolitik

Aber wie stark wird sich Trumps Wirtschaftspolitik wirklich von jener der aktuellen Biden-Regierung unterscheiden? Schneider erwartet jedenfalls eine deutliche Zäsur. “Ja, es sind einige Zölle, beispielsweise bezogen auf China, von Biden nicht zurückgenommen worden. Aber etwa in der Regulierung und gerade im Energiesektor ist die Politik doch eine andere gewesen”, argumentiert der Deutsche-Bank-Chefökonom.

Verglichen mit Trumps unterlegener Gegenkandidatin Kamala Harris unterscheide sich auch die geplante Steuerpolitik klar, da Trump die Steuern über Unternehmen senken wolle und generell weniger für Umverteilung stehe.

Trump “personalpolitisch bis in untere Etagen vorbereitet”

Was die Zusammensetzung des Kabinetts angeht, erwartet Schneider mehr Stabilität als in der ersten Trump-Regierung, in der zahlreiche Personalrochaden gegeben hatte. Diesmal sei Trump “personalpolitisch bis in die unteren Etagen vorbereitet”, sagt der Ökonom. Auch aus diesem Grund werde Trump seine Politik umsetzen können “und es wird weniger Neues in irgendeine andere Richtung geben”.

Wichtig ist aus Sicht von Schneider vor allem das Handelsministerium: Wenn hier ein Hardliner zum Zuge käme, wäre dies ein schlechtes Signal. Für das Finanzministerium wiederum könnte jemand mit einem Background in der Finanzbranche angesichts der hohen Defizite “mit Blick auf die Volatilität der Märkte eine gute Wahl” sein, wie Schneider weiter ausführt.

Schneider vom Scheitern deutscher Regierungskoalition nicht überrascht

Wichtige politische Weichenstellungen gab es diese Woche auch in Deutschland. SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwochabend FDP-Finanzminister Christian Lindner aus der Regierung entlassen, woraufhin dessen Partei die “Ampel”-Koalition verlassen hat. Scholz’ SPD regiert nun vorerst mit ihrem weiteren Koalitionspartner, den Grünen, ohne Mehrheit weiter. Der Bundeskanzler will am 15. Jänner im Bundestag die Vertrauensfrage stellen – in weiterer Folge gelten Neuwahlen im Frühjahr als wahrscheinlich.

Für Schneider kam der Bruch der Koalition nicht überraschend: Lindner hatte in der Vorwoche Forderungen gestellt, die den Kernpositionen von SPD und Grünen entgegengelaufen waren. “Wenn man das ernst genommen hat, war es fast unmöglich, die Kuh vom Eis zu bekommen”, sagt Schneider. In der deutschen Wirtschaft, insbesondere in der Industrie, sei die Unzufriedenheit mit der Regierungskoalition hoch gewesen.

“Jetzt wird es aber erstmal nicht besser”, erwartet Schneider. Sollte es zu Neuwahlen kommen, hätte Deutschland bis zur Bildung einer neuen Koalition “eine Lame-Duck-Regierung in einer Zeit, in der weltpolitisch alles Mögliche passieren kann”.

Aus österreichischer Sicht sieht Gerald Resch vom Bankenverband das Platzen der deutschen Regierungskoalition “durchaus positiv”. Sie sei mit viel Ambition angetreten, habe aber vieles nicht umsetzen können. Es sei jetzt lange Zeit herumlaviert worden. Resch schlussfolgert: “Besser als ein Ende mit Schrecken ist ein Schrecken ohne Ende, denn wir brauchen in Europa ein starkes Deutschland”


Aus dem Archiv:

Stefan Schneider und Gerald Resch im brutkasten-Talk (November 2023)

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