19.09.2023

6 Tipps für unzufriedene Angestellte, die später gründen möchten

Gastbeitrag. Thomas Gaar, Gründer der Karriereberatung Coachfident, schlägt Aktivitäten vor, die angehende Entrepreneurs schon heute in Gang setzen könnten.
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Thomas Gaar | (c) Coachfident
Thomas Gaar | (c) Coachfident

Laut einer Studie Anfang 2023 haben 30 Prozent der Österreicher:innen ihren Job bereits innerlich gekündigt und führen nur noch Dienst nach Vorschrift (Workmonitor 2023, Randstad). Nach der Sommerpause spüren das jetzt wieder besonders viele. 

Ich bin überzeugt, dass unter euch einige Leser:innen des brutkasten sind, die früher oder später selbst die Absicht haben, etwas zu gründen.

Jeder, der das Unternehmer-Gen in sich hat, weiß, wie schlimm es ist, unzufrieden zu sein und nichts dagegen zu unternehmen. Deshalb findest du hier sechs Aktivitäten, die du als Angestellter unternehmen kannst, um dich auf deine Gründung vorzubereiten:

1.) Fang an! Unternehmerisch starten ohne große Idee

Es heißt, dass First-Time-Founder oft Schwierigkeiten haben, weil sie noch wenig Erfahrung haben. Es heißt nicht umsonst „1 Prozent Idee und 99 Prozent Execution“. Um das Unternehmertum bzw. „Execution“ zu lernen, kannst du schon jetzt neben deiner Anstellung unternehmerisch tätig werden. Dafür bieten sich digitale Dienstleistungen (Webdesign, Videoschnitt, Copywriting, Automatisierung, Social Media Marketing) oder andere risikoarme Geschäftsmodelle an. Ideen dazu liefern Newsletter wie z.B. “Digitale Optimisten”.

2.) Empfehle ein Startup-ähnliches Projekt im aktuellen Unternehmen

Du kannst als Intrapreneur Startup-Erfahrung in deinem aktuellen Unternehmen sammeln. Vielleicht gibt es ein Projekt mit Startup-Charakter, das du deiner Führungskraft vorschlagen kannst und dann übernehmen könntest? Vielleicht ein Zusatzprodukt für die bestehenden Kunden oder ein Angebot, das ihr mit einem Partner gemeinsam realisieren könntet?

3.) Finde deinen Leidenschaftsbereich

Du wirst viel Herzblut und Zeit in dein Startup stecken. Nicht selten sind es mehr als zehn Jahre. Daher solltest du eine große Leidenschaft für das Thema haben. Investiere also jetzt schon Zeit, um herauszufinden, wo deine großen Leidenschaften liegen. Modelle wie Ikigai oder Big 5 for Life können dabei helfen, den Leidenschaftsbereich zu finden. Entweder setzt man sich selbst an diese Modelle oder man lässt sich da von einem professionellen Karriere-Coach begleiten. 

4.) Begib dich auf die Suche nach Problemen

“Ich würde ja etwas gründen, aber mir fehlt die Idee”. Dieser Satz birgt Gefahr. Denn er lässt vermuten, dass man nur eine gute Idee braucht und schon hat man das nächste Unicorn gebaut. Was viel besser wäre, ist, wenn du ein großes ungelöstes Problem findest, das viele da draußen haben. Du kannst hierfür z.B. in deinem Leidenschaftsbereich sogenannte Pain-Points-Interviews führen und nach Problemen suchen. Es gibt dazu Ressourcen als gute Anleitung, wie z.B. das Buch “The Mom Test” und die Videos von der Startup School von Y Combinator. Wenn du gar keinen Plan hast, wo du starten solltest, beginne mit deinen drei größten Problemen im letzten Jahr. 

5.) Finde eine:n Mentor:in oder Community 

Du kannst Kontakt mit erfahrenen Gründer:innen aufnehmen und versuchen, sie als Mentor:innen zu gewinnen oder einfach einmal fragen, ob du sie auf einen 15-minütigen Kaffeechat einladen kannst. Gleichzeitig gibt es viele Communities in Österreich (z.B. AustrianStartups, Female Founders, Startup Live, etc.), die regelmäßig Events organisieren und gründungswillige Personen vernetzen.

6.) Kümmere dich um deine Finanzen 

Am Anfang jeder Gründung wirst du wenig Umsatz haben und musst die Zeit überbrücken, bis du ein Gehalt beziehen kannst. Je besser du deine Finanzen im Griff hast, desto mehr Zeit wirst du haben, auf ein solides Umsatz-Niveau oder ein Funding zu kommen. Du solltest dazu einerseits deine private Situation in Angriff nehmen (Ersparnisse aufbauen, eigenen Lebenskosten managen) und dich andererseits über öffentliche Unterstützungen informieren (z.B. AWS First Inkubator, Unternehmensgründungsprogramm vom AMS, Gründungsstipendium von der Wirtschaftsagentur Wien).


Über den Autor

Thomas Gaar ist Gründer und Geschäftsführer der Karriereberatung Coachfident. Im Netzwerk von Coachfident befinden sich 80 Karriere Coaches, die Professionals mit mehr als 5 Jahren Berufserfahrung beim nächsten Schritt in ihrer Karriere begleiten. Zuvor war er einige Jahre bei McKinsey tätig.

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Martin Resel, A1 und Martin Mayr, Integral, bei der Präsentation der A1 Cloud Studie | © A1/APA/Madzigon
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Die Nutzung von Cloud-Services ist für große Teile der heimischen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Das bestätigt eine nun veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Integral im Auftrag von A1. Für diese wurden 275 Entscheider:innen von mittleren und großen Unternehmen befragt. Ein Kernergebnis: Insgesamt nutzen bereits 80 Prozent der Unternehmen Cloud-Services. Am geringsten ist die Nutzung bei den Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeiter:innen mit 54 Prozent. Je größer das Unternehmen, desto stärker werden Cloud-Dienste beansprucht. Insgesamt haben nur 16 Prozent der befragten Unternehmen auch in Zukunft keine Cloud-Nutzung geplant.

Software as a Service wichtigster Cloud-Dienst

Der am häufigsten genutzte Cloud-Dienst ist laut Befragung “Software as a Service“ (SaaS) mit 74 Prozent. 42 Prozent der Unternehmen gaben an, “Infrastructure as a Service” zu nutzen und IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Netzwerkkapazität oder Speicherplatz über die Cloud zu mieten. 41 Prozent setzen zudem auf “Platform as a Service”, also eine Kombination aus Infrastruktur und Software für die Entwicklung und Nutzung von Anwendungen.

Sichere Cloud bringt mehr Cybersecurity für Unternehmen

Mit der Nutzung von Cloud-Services gehen auch Bedenken der Befragten einher. 78 Prozent der Unternehmen sehen Datenschutz und 73 Prozent die Sicherstellung der Datenhoheit als große Herausforderungen. “Es gibt kein Unternehmen, das nicht von Cyberangriffen betroffen ist. Wir selbst haben als Teil der kritischen Infrastruktur täglich Cyberangriffe”, so A1 CCO Enterprise Martin Resel bei der Studienpräsentation. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen, die über kein so großes Cybersecurity-Budget verfügen, wie Großkonzerne, ist genau deswegen die Wahl der richtigen Cloud essenziell. Denn in einer sicheren Cloud übernehmen die Anbieter die Abwehr von Angriffen zuverlässig.

Wo liegen die Daten?

Selbiges gilt auch für den Bereich Datenhoheit. Hier gehen Idealbild und tatsächliche Nutzung auseinander, wie Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsführung bei Integral, ausführt. 80 Prozent der Befragten halten nämlich private Clouds von österreichischen Providern für eine gute Option, 70 Prozent globale Anbieter mit EU-Standort des Servers, aber nur 25 Prozent globale Anbieter ohne Einschränkungen. “Das heißt, weniger Befragte halten das für eine gute Option, als es tatsächlich nutzen”, so Mayr.

Laut Umfrage nutzen nämlich 66 Prozent der Befragten globale Cloud-Anbieter, bei denen die Inhalte und Metadaten in der EU gespeichert werden. 43 Prozent nutzen private Clouds heimischer Anbieter mit Datenhaltung in österreichischen Rechenzentren und jeweils 30 Prozent nutzen globale Anbieter ohne räumliche Einschränkungen bzw. eine Private Cloud im eigenen Rechenzentrum.

“Die Mischung macht es aus”

Dabei gibt es tatsächlich nicht nur eine richtige Lösung, betont Martin Resel: “Jede Applikation und jedes Unternehmen hat einen anderen Need – sicherheitsspezifisch, in Sachen Skalierbarkeit, Datenhaltung, Datensouveränität oder Security-Anforderung.” So brauche es eben in manchen Fällen eine besonders geschützte “Sovereign Cloud”, in anderen aber eine globale Public Cloud. “Ich sage immer: Die Mischung macht es aus”, so Resel.

A1 mit hybridem Angebot im Cloud-Bereich

Deswegen setze A1 auch auf ein hybrides Angebot. “Wir bieten als Österreichs größter Rechenzentrumsprovider mit über 12.000 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche eine Private Cloud an. Die ist DORA-, NIS- und DSGVO-konform und die Daten bleiben hundertprozentig in unserem Rechenzentrumsverbund”, führt Resel aus. Gleichzeitig biete man mit der Konzerntochter Exoscale eine souveräne europäische Cloud mit Landing Zones in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Bulgarien an. Und in Sachen globale Public Cloud arbeite man mit Microsoft zusammen.

“Sehen, dass gerade große Konzerne die Daten nach Österreich zurückholen”

Doch der CCO Enterprise merkt auch an: “In den letzten zwei Jahren sehen wir allerdings immer mehr, dass gerade große Konzerne die Daten nach Österreich zurückholen, weil sie aufgrund der geopolitischen verschärften Lage sehen, dass, wenn irgendwas passiert, vielleicht bei globalen Anbietern niemand den Hörer abhebt, oder dann ein großer österreichischer Konzern auf internationaler Ebene doch eher ein kleines Licht ist, das an der Hotline landet.”

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