16.01.2020

Aus für 3rd Party Cookies auf Chrome: Es verlieren vor allem die anderen

Google bekräftigte nun seine Pläne, sogenannte 3rd party cookies in seinem Browser Chrome nicht mehr zu ermöglichen und folgt damit dem Beispiel von Firefox und Safari. Aus Datenschutz-Perspektive sinnvoll, schadet die Maßnahme dennoch Google und Facebook weit weniger, als anderen Werbenetzwerken, wie Experte Thomas Tauchner von webrocket.com erklärt.
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Aus für 3rd Party Cookies bei Google Chrome
(c) Adobe Stock - faithie

Jeder hat es schon erlebt: Man bekommt etwa über Facebook Werbung zu Themen ausgespielt, über die man sich an einem anderen Tag über einen anderen Kanal informiert hat. Man hat dem sozialen Netzwerk also niemals direkt Informationen zu diesem Interesse gegeben – dennoch weiß es Bescheid. Ein Grund dafür sind sogenannte “3rd Party Cookies”. “Sie ermöglichen es vor allem Werbenetzwerken, einen Besucher wiederzuerkennen, der auf der eigenen Seite, z.B. Facebook und auf der Seite eines Werbeausspielenden war, ohne dass bei diesem Besucher eine direkte Verbindung, etwa ein Klick von Facebook aus, notwendig ist”, erklärt Thomas Tauchner, Gründer und Geschäftsführer des Wiener IT-Dienstleisters webrocket.com.

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Aus für 3rd Party Cookies auf Chrome – ein Einschnitt

Voraussetzung ist, dass die Seite des Werbeausspielenden einen entsprechenden Tracker hat. Und das ist meist der Fall. “Fast alle Webseiten tracken an Google und Facebook wo wiederum sehr viele User aktiv sind”, erklärt Tauchner. Das Wissen, das über die 3rd Party Cookies erworben wird, werde dann vor allem für Remarketing verwendet. Und genau in diesem Bereich dürfte eine Maßnahme von Google, die bereits im vergangenen Sommer angekündigt und nun in einem Blogpost bekräftigt wurde, einen gravierenden Einschnitt bringen: Man will im Browser Chrome innerhalb der kommenden zwei Jahre den Support für 3rd Party Cookies einstellen. Man folgt damit dem Beispiel von Browsern wie Firefox und Safari, die das schon vor längerer Zeit gemacht haben. Aufgrund des Marktanteils von Chrome würde die Technologie damit generell obsolet.

Datenschutzbedenken als Auslöser

Im Hintergrund stehen Datenschutzbedenken – gerade vergangenes Jahr gerieten Google und Facebook in diesem Zusammenhang ja auch medial weiter in Bedrängnis. “Viele sehen in dieser Technologie ein Bruch mit der ‘Internet-Ethik’. Facebook und Google können damit fast das komplette Surfverhalten von vielen Besuchern nachstellen. Das ist eine Information, die, nach Meinung vieler, nur dem Besucher selbst vorbehalten sein sollte”, sagt Tauchner. Auch der Druck durch die User auf die Anbieter wachse entsprechend.

Google und Facebook viel weniger betroffen, als andere

Wenn nun aber der Support für 3rd Party Cookies auf Chrome beendet wird, werde das natürlich auch zur Herausforderung für die Werbebranche. “Die Konsequenz wird sein, dass Werbenetzwerke weitaus weniger Intelligenz für die Werbeausspielung nutzen werden können, als bisher”, sagt Tauchner. Für Google und Facebook selbst gelte das aber in viel geringerem Maße, als für andere. “Durch diesen Schritt haben jene Werbenetzwerke einen enormen Vorteil, die mit dem Besucher direkt interagieren, also gerade Google und Facebook. Sie verlieren weniger Informationen als die anderen, auch weil sie schon in den vergangenen Monaten und Jahren auf 1st Party Cookie-Technologie gesetzt haben. Diese verspricht zwar nicht die gleiche Qualität an Wiedererkennung, aber das Werbenetzwerk fällt zumindest nicht zurück auf Null”, sagt der Experte.

Aus für 3rd Party Cookies: Keine Panik – Chance für Startups

In Panik müssen die anderen deswegen aber noch nicht geraten. “In einer ersten Phase wird das nicht großartig ins Gewicht fallen, weil es alle Mitbewerber gleichermaßen trifft”, meint Tauchner. Dann würden jedoch jene Unternehmen einen Vorteil haben, die selbst Intelligenz für die Werbeausspielung kreieren und nutzen können. Tauchner sieht darin eine Chance für Startups: “Da viele Startups es bereits als eine zentrale Strategie integriert haben, ihren digitalen Datenschatz zu sichern und zu bergen, werden diese Unternehmen automatisch einen Wettbewerbsvorteil haben. Auch wird für diesen Wechsel der Intelligenz-Generierung weg vom Werbenetzwerk hin zu den Unternehmen selbst eine große digitale Flexibilität notwendig sein – ein Vorteil den typischerweise Startups auf sich vereinen”.

Resümee: 3 Schritte für den Übergang

Der Experte resümiert: “In einem ersten Schritt gilt es, sich mit dem Technologiewechsel zu beschäftigen. In einem zweiten Schritt gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich mit dem Wechsel zu arrangieren. Und in einem dritten Schritt gilt es, den eigenen digitalen Datenbestand zu nutzen, um sich durch den Aufbau von eigener digitaler Intelligenz den nun möglichen Wettbewerbsvorteil zu sichern”.


Mit seinem Unternehmen webrocket.com bietet Thomas Tauchner seinen Kunden Datenanalyse, Beratung und die technische Umsetzung von Maßnahmen. Unter den Referenzkunden sind XXXLutz, Hervis, die Volkswagen Group Services GmbH und Greenpeace.

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AnovonA
Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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