26.08.2022

Steirer Unternehmen zahlt allen 520 Leuten je 3.000 Euro Teuerungsprämie

Die Regierung beschloss bereits im Juni die Möglichkeit einer abgabenfreie Teuerungsprämie für Unternehmen. Der steirische Papier-Fabrikant Brigl & Bergmeister nahm dafür jetzt rund 1,5 Millionen Euro in die Hand.
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Marc Wenz Banknoten Teuerungsprämie Geld Geldscheine
(c) Ibrahim Boran via Unsplash

Die Inflationskrise trifft aktuell viele Menschen hart. Und die Regierung versucht seit Monaten, mit mehr oder weniger wirksamen Maßnahmen gegenzusteuern. Eine dieser Maßnahmen wurde im Juni beschlossen: Eine abgabenfreie Teuerungsprämie (Details dazu hier im Experten-Beitrag). Konkret können Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen durch die Regelung bis zu 3.000 Euro “brutto für netto” auszahlen, also ohne Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge.

Teuerungsprämie offenbar nicht von vielen Unternehmen genutzt

Bloß: Bislang scheint das noch kaum ein Unternehmen getan zu haben – zumindest waren öffentlich keine Fälle bekannt (obwohl sich das Thema zweifelsfrei für ein wenig positive PR eignet). Das änderte sich nun. Wie die Kleine Zeitung berichtet, nimmt das steirische Unternehmen Brigl & Bergmeister etwas mehr als 1,5 Millionen Euro für die Teuerungsprämie in die Hand. Demnach bekommen alle 520 Mitarbeiter:innen des Papier-Fabrikanten aus Niklasdorf ab September den Maximalbetrag von je 3.000 Euro ausbezahlt.

Brigl & Bergmeister-Chef: “Wollen Belegschaft Danke sagen”

Man wolle mit der Auszahlung der Teuerungsprämie der Belegschaft “Danke sagen” und das positive Betriebsklima weiter stärken, erklärt Co-CEO Markus Bammer der kleinen Zeitung. “Trotz aller Widrigkeiten durch Corona, Rohstoffverfügbarkeiten und den Krieg in der Ukraine mussten wir die Maschinen dank des massiven Einsatzes und der sehr hohen Loyalität unserer Mitarbeiter nie abstellen”, so der Brigl & Bergmeister-Chef.

200 Millionen Euro Jahresumsatz 2019, danach “extrem erfolgreiches Corona-Jahr”

Ein positives Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 ermögliche es, diese Summe an Teuerungsprämie auszuzahlen. Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen rund 200 Millionen Euro Jahresumsatz. Laut Medienberichten hatte man danach ein “extrem erfolgreiches Corona-Jahr”. Im März 2021 verkündete man die Investition von sechs Millionen Euro in die Anlagen im Werk in Niklasdorf.

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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