18.02.2020

2 Minuten 2 Millionen Folge 3: Gschwandtner folgt Gründern hinter die Bühne

In der dritten Folge der aktuellen Staffel von "2 Minuten 2 Millionen" ging es um frische Luft, Dosen nageln und Zwiebel-Sauger. Zudem nahm sich ein Juror aus dem Investoren-Rennen, obwohl er auf einen Deal hoffte, während ein Gründer gleich mit zwei unterschiedlichen Angeboten Heim ging.
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2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/Gerry Frank - Das Getränke-Startup frank juice von Marco Gariboldi und Daniel Andreoli bekam bei der Beratung Unterstützung von Ex-Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner.
kooperation

Die Ersten in der dritten Folge der aktuellen Staffel von “2 Minuten 2 Millionen” waren Ulrike Bergmann und Karin Breiteneder, die Gründerinnen von HauDrauf – der brutkasten berichtete im Vorfeld. Bei ihrem Produkt handelt es sich um ein “nachhaltiges” Spiel, welches das Alu-Müllvolumen verringern soll. Es funktioniert ähnlich wie “Nageln”, nur das statt einem handelsüblichen Nagel Getränkedosen mit einem Hammer bearbeitet werden. Damit würden die Aluminium-Behälter um rund 80 Prozent verkleinert, so die Gründerinnen. Sie forderten für ihre “Dosenpresse” 100.000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile.

+++ Ärger bei “2Min2Mio”-Jurorin Schneider: “Sind keine Bittsteller” +++

HauDrauf: Skepsis überwiegt beim ersten 2 Minuten 2 Millionen-Pitch

Während dem Pitch der Gründerinnen gab es bereits so manchen skeptischen Blick der Juroren. Da half auch die Erklärung wenig, dass das Spiel für Veranstaltungen wie Festivals oder Zelt-Feste gedacht sei; und eine kleinere Version für Daheim. Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla zeigte sich sehr skeptisch, ob der Spaßfaktor lange anhalten würde, während Ex-Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, Mediashop-Chefin Katharina Schneider und Winzer Leo Hillinger im Studio munter drauf loshämmerten und das Spiel ausprobierten.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/Gerry Frank – Nageln einmal anders: das Startup Hau Drauf soll Alu-Müllvolumen reduizieren.

400 HauDraufs pro Monat

Danach zweifelte Hillinger die Bewertung an, da das Startup erst am Anfang stehe und bis dato noch kein Produkt verkauft habe. Bergmann konterte mit eigens angestellten Überlegungen: Der Break-Even-Point solle mit einer Verkaufszahl von 200 Stück HauDraufs pro Monat bald erreicht sein. Sie wünsche sich, mit Hilfe eines Investors auf 400 verkaufte Stück im gleichen Zeitraum zu gelangen, was ihrer Rechnung nach eine EBIT Marge von 20 Prozent ergeben würde. Im deutsch-österreichischen Markt hielt sie dieses Vorhaben für realistisch.

“Kein Investment-Case”

Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner unterbrach die Gründerin und zeigte eine andere Sichtweise auf: Er kenne das berühmte Nagelspiel zwar, wisse aber von Niemandem, der Zuhause einen solchen Holzstock hätte. Die Zielgruppe würde sich demnach nur auf Zelt- und Feuerwehr-Feste beziehen. Und mit diesem Wissen hätten die Gründerinnen auf eine Firmenbewertung kommen müssen, die nur einen Schluss hätte zulassen können: Jemanden zu bitten beim Vertrieb zu helfen und dafür eine großzügige Provision anzubieten, statt Geld dafür zu verlangen. “Ihr seid kein Investment-Case” sagte er und ging als potentieller Investor dahin.

Mit Null Verkäufen keine Millionen-Bewertung

Rohla indes riet den Gründerinnen nochmal den Markt zu überdenken. So viele Zeltfeste im Monat gebe es in Österreich und Deutschland nicht. Auch er ging ohne Angebot. Schneider warf als Rat ein, ihr Produkt zuerst einem kleinen Test-Markt zu unterziehen und dann mit reellen Zahlen auf Investoren zuzugehen. Gschwandtner meinte, dass man mit Null Verkäufen keine Million-Bewertung ausrufen dürfe. Kein Deal für HauDrauf.

Zwiebolino: Mit Staubsauger gegen Tränen

Thomas Alföldi ist ein Erfinder. Seine erste Idee, ein “Autoscheiben-Innen-Reinigungsgerät”, verkaufte sich einst über 2,5 Millionen Mal. Mit seinem neuesten Produkt Zwiebolino kämpft er nun gegen Tränen in der Küche. Das Gerät saugt während dem Zwiebelschälen die entweichenden Schwefel-Gase des Lauchgewächses ab, bevor jene die Augen erreichen. Er und Sohn Matthias stellten im Studio den “Zwiebel-Staubsauger” vor und forderten 200.000 Euro für 25 Prozent Beteiligung.

Zeit reif für Zwiebolino?

Der Gründer, der bereits zwei schwere Verkehrsunfälle überlebt hatte, erklärte, warum Zwiebolino bisher nicht verkauft wurde. Durch seine Schicksalsschläge habe er das Produkt zurückstellen und sich um die erste Erfolgsidee, das Auto-Reinigungsgerät, kümmern müssen. Nun scheine jedoch die Zeit reif, den Schwefel-Sauger auf den Markt zu bringen: Die Produktentwicklung sei ebenso abgeschlossen, wie auch der Werkzeugbau dafür. 6.000 Stück der Maschine lägen nun in seiner Garage bereit.

Gründer versucht Einstieg für 2 Minuten 2 Millionen-Juroren zu versüßen

Haselsteiner nannte anschließend den Zwiebolino einen “umgekehrten Fön”, bevor der Erfinder erklärte, wie seine hohe Firmenbewertung zustande komme. Sie richte sich nach den Umsätzen seiner GmbH namens Carwic, die den “Autoreiniger” vertrieben und damit 3,5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hatte. Alföldi hatte diesen Trumpf längst im Ärmel und versicherte den Investoren, dass sie bei einem Einstieg auch an jedem weiteren Verkauf seines Erfolgsprodukts “partizipieren” würden. Er sehe für Zwiebolino ähnliche Erfolgschancen.

Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/Gerry Frank – Thomas Alföldi (re.) versucht nach schweren Schicksalsschlägen mit seinem Unternehmen neu durchzustarten.

Vier weniger

Hillinger sagte dennoch als erster Investor ab. Auch Haselsteiner, der sich als Zwiebel Gourmet zeigte, ging ohne Angebot. Gschwandtner zweifelte am Produkt allgemein und gab ihm wenig Chancen. Rohla hingegen meinte, es gebe schon einen Markt für Zwiebolino, er könne aber persönlich Nichts als Hilfe beitragen. So blieb nur Katharina Schneider über.

Das alte Umsatz-Problem

Sie nannte das Produkt einen Problemlöser und meinte, es würde perfekt zu Mediashop passen. Allerdings könne sie keine 200.000 Euro investieren in eine Firma mit Null-Umsatz. Daraufhin gab der Gründer nicht auf und kämpfte.

Fehler eingesehen

Er wies daraufhin, dass das Investment bei 50.000 verkauften Zwiebolinos wieder drin wäre und seine erste Erfindung rund 300.000 Mal im Jahr über den Ladentisch gegangen war. Schneider betonte, man können nicht eine heutige Bewertung auf eine Firma, die vor mehreren Jahren Umsatz gemacht hatte, beziehen. Alföldi schien seinen Fehler einzusehen und meinte geknickt, er verstehe es.

Doch noch Partnerin gefunden

Just da schaltete sich Hillinger ein und meinte, die beiden Beteiligten sollten sich anderweitig einigen. Schlussendlich kam es zwischen dem Gründer und der Investorin zu einem 50.000 Euro Einmalinvestment, einer Vetriebskooperation plus einer Provision für jedes verkaufte Stück.

Bioxi: Gründer-Rückkehr zu 2 Minuten 2 Millionen

Der Dritte bei “2 Minuten 2 Millionen” war ein alter Bekannter, der mit BMB-Schimmel bereits in der fünften Staffel einen Auftritt hatte. Gerhard Brandners Anti-Schimmel-Spray zog damals Schneider als Investorin mit 50 Prozent Anteile an Land. Dieses Mal war der Gründer mit Bioxi dabei – der brutkasten berichtete im Vorfeld.

Zwei Forderungen des Gründers

Dabei handelt es sich um einen probiotischen Luft-Erfrischer. Das Produkt mache die Luft sauber, ohne sie mit anderen Gerüchen zu überdecken. An Schwebeteilchen und Feinstaub anhaftende Mikroorganismen und Geruchsgeber würden oxidieren und zerstört werden. Die Luft würde im Anschluss isotonisch wieder aufgebaut. Gemeinsam mit Gattin Sabine und Duftdesigner Paul Divjak pitchte der Gründer im Studio und forderten für zehn Prozent Firmenanteile seiner Brandner Hygiene GmbH (inklusive Anti-Schimmel-Spray) 200.000 Euro oder für einen “Exit vom reinen Luft-Thema” 150.000 Euro für 50 Prozent.

Schwer greifbar

Für Gschwandtner war das neuestes Produkt der einstigen Gewinner des “Energy Globe Award Niederösterreich” und des “German Innovation Award 2018” schwer greifbar. Die Gründer antworteten mit der vielfältigen Anwendungsmöglichkeit von Bioxi, etwa in der Küche oder in der Auto-Klimaanlage.

Kein Klospray 2.0?

Hillingers Vergleich von Bioxi mit einem “modernen Klospray”, ließen die Gründer nicht auf sich sitzen und meinten, der große Unterschied wäre, dass ein Toilettenspray den Geruch übertünche. Sie aber würden den Geruch entfernen. Etwa den Rauch einer Zigarette, wie Schneider feststellte.

Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/Gerry Frank – Das Bioxi-Team rund um Gründer Gerhard Brandner hofftd für seinen probiotischen Luft-Erfrischer auf ein Investment.

Besser ohne Investor?

Gschwandtner ging als erster. Er sah zu wenig Anwendungsmöglichkeiten im B2C-Bereich. Rohla wies danach darauf hin, dass es bei einem Umsatz von 750.000  Euro der Brandner Hygiene GmbH und mit 25 Prozent Profit – wie der Gründer offenbart hatte – klüger wäre, keinen Investor ins Boot zu holen. Sondern zu reinvestieren. Ähnlich hatte bereits sein Vorredner argumentiert.

Erstes 2 Minuten 2 Millionen Angebot weht herein

Hillinger hingegen wollte eine Unternehmensanalyse machen und wäre bei positivem Ausgang dabei. Konkreter wurde er nicht. Haselsteiner dagegen schon: Er bot 260.000 Euro für 26 Prozent Unternehmensanteile.

Haselsteiner deutet mehrere Finanzierungsrunden an

Die Gründer wollten wissen, ob es für sein Angebot Verhandlungsspielraum gebe. Der Bau-Tycoon erklärte, er würde diese Bewertung jetzt durchsetzen wollen, man könne als Startup, das mit ihm kooperiere aber davon ausgehen, dass es eine zweite und dritte Finanzierungsrunde gebe. Er sei ein Partner, auf dem man sich stützen kann. Außerdem, so Haselsteiner weiter, müsse der Erfolg bald absehbar sein: “Ich will ja nicht für meine Erben erfolgreich sein, sondern selbst genießen”.

Katharina Schneider war die letzte in der Runde. Sie sprang auf die zweite Möglichkeit an und bot die 150.000 Euro für 50 Prozent an Bioxi. Der Gründer nahm nach kurzem Überlegen beide Deals an.

+++ Soundhorn-Gründerin Zita Martus: “Verhandlungen mit 2Min2Mio-Investoren laufen noch” +++

frank juice: 300.000 Euro für fünf Prozent Anteile?

Die nächsten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Daniel Andreoli und Marco Gariboldi. Sie haben mit frank juice kaltgepresste, nicht pasteurisierte Frucht- und Gemüsesäfte entwickelt. Das Duo, das 2019  über drei Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete, verzichtet während des Herstellungsprozesses auf Hitze, wodurch der Saft wie frisch gepresst schmecken soll. Ihre Forderung: 300.000 Euro für fünf Prozent Anteile.

N26-Gründer und Prokop als Gast-Juroren

Bei ihrem Pitch waren diesmal zwei Gast-Investoren in der Jury. Maximilian Tayenthal, Mitgründer von N26 und Heinrich Prokop. Sie hörten, wie die beiden pitchenden Deutschen mit ihrem Saft ein Produkt entwickelt haben, bei dem man mehrere Tage auf feste Nahrung verzichtet und sich ausschließlich auf ihre Saftkuren stützt. Auch Suppen und ein Shot-Konzept befinden sich im Sortiment des Startups. Um die komplette Nahrung zu ersetzen, sollten sechs Flaschen pro Tag konsumiert werden.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/Gerry Frank – Florian Gschwandtner, hier im Bild mit N26-Co-Founder und Gast-Juror Maximilian Tayenthal, hoffte auf ein Investment für frank juice.

“Wäre billiger gewesen”

Leo Hillinger erwähnte, dass er die beiden Gründer von einem anderen Pitch kenne und er bereits damals hätte einsteigen sollen. Prokop darauf: “Das wäre billiger gewesen”. Der Gast-Juror hakte nach, ob man denn auf die PET-Flaschen verzichten könne. Die Gründer merkten an, dass ihr Produkt-Behälter zu 50 Prozent recyclebar sei und sie auf ihrer Online-Plattform einen kostenlosen Rückversand der Plasitkflaschen anbieten würden.

REWE-Ticket für frank juice

Während dieses Gesprächs meldete sich Trendmanager Markus Kuntke per Zuschaltung zu Wort. Er verteilte an die erfreuten Gründer ein REWE-Startup-Ticket und bewirkte, dass der “Druck” auf die Investoren einzusteigen, anstieg.

Gschwandtner bereits Teilhaber von frank juice

Interessanter Aspekt dieses Auftritts war, dass Florian Gschwandtner und der Food & Beverage VC Square One Foods, an dem der Juror beteiligt ist, bereits in das Getränke-Startup investiert sind, wie der brutkasten berichtete. Dies machte der Ex-Runtastic-Gründer öffentlich, nahm sich somit aus dem Rennen, da er bereits dabei sei und hoffte auf einen weiteren Investor für das Startup.

500.000 für 2,5 Prozent Anteile?

Dennoch stiegen Prokop und Rohla aus. Der erste, weil ihm die Forderung zu teuer war, der zweite sah das Startup bereits “zu weit”, um helfen zu können. Mitten in der Diskussion zwischen ihm und Hillinger schaltete sich Daniel Zech von Seven Ventures zu, der auch heuer wieder Medienbudget verteilt. Er bot eine halbe Million Euro für 2,5 Prozent Beteiligung.

Zwei Angebote und Gelächter bei 2 Minuten 2 Millionen

Und es ging weiter: Tayenthal fand sowohl die Idee als auch das Team gut und bot danach 100.000 Euro für 1,67 Prozent. Als der N26-Mitgründer erklärte, warum er die hohe Bewertung akzeptiere, gab Hillinger preis, dass er eigentlich die 300.000 gewünschten Euro für zehn Prozent bieten wollte. Dies führte zu allgemeinem Gelächter und Hillinger tat es Tayenthal gleich: zweites Angebot von 100.000 Euro für 1,67 Prozent.

Verfolgt von Gschwandtner…

Mit insgesamt drei Angeboten – plus dem Startup-Ticket im Schlepptau gingen sich die beiden Gründer beraten. Doch sie blieben nicht allein. Ein Novum in der Show: Juror Florian Gschwandtner gesellte sich als bestehender Teilhaber dazu und diskutierte mit. Das Ergebnis: Die Gründer nahmen den N26-Co-Founder Tayenthal und Hillinger mit ins Boot, lehnten aber das Angebot von Daniel Zech ab. Sie würden sich noch nicht bereit fühlen.

+++Update zum Investment in Frank Juice+++

Bad Boy: Männer-Masken bei 2 Minuten 2 Millionen

Den Abschluss dieser Folge von “2 Minuten 2 Millionen” machte Patrick Sator. Sein Produkt Bad Boy sind Gesichtstuchmasken mit Schaum-Effekt speziell für Männerhaut. Die Masken werden laut Gründer mit natürlichen Essenzen und ohne chemischen Konservierungsstoffen hergestellt. Er forderte für seine Männer-Kosmetik 200.000 Euro für 25 Prozent.

Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/Gerry Frank – Patrick Sator entwickelte mit seinem Startup Bad Boy eine Kosmetik-Maske für Männer.

Zu hohe Bewertung

Die Formel für seine Gesichtsreiniger hat ein Unternehmen aus Taiwan unter Mitwirkung von Sator entwickelt – der brutkasten berichtete. Die Maske beginne nach wenigen Sekunden zu schäumen und habe einen Revitalisierungs-Effekt. Der Gründer wirkte souverän, musste aber bei 10.000 Euro Umsatz seines Handels-Einzelunternehmens (die GmbH befand sich zu dem Zeitpunkt erst in Gründung) die ausgerufene Bewertung erklären. Seine Maske wäre einzigartig am Markt, so die Antwort.

Haselsteiner: “Lächerlich”

Haselsteiner empfand diese Idee für einen Mann als “lächerlich” und ging als erster ohne Angebot. Auch Gschwandtner zweifelte daran, dass sich Gesichtsmasken für Männer durchsetzen können. Rohla dachte ähnlich und glaubte nicht daran, dass das Investment in absehbarer Zeit zurück käme.

“Nichts da”

Auch Schneider hatte harsche Kritik für den Gründer übrig. Jeder der einsteige, würde in ein Unternehmen investieren, “wo Nichts da wäre”. Man müsse es selbst mit aufbauen. Auch sie ging und es blieb Hillinger über.

Dieser meinte, er könne, da er selbst eine Kosmetik-Marke betreibe, nicht bei Bad Boy einsteigen. Er fände die Idee prinzipiell gut, machte aber auch kein Angebot. Kein Deal für Bad Boy.


⇒ Hau Drauf

⇒ Carwic

⇒ Bioxi

⇒ frank juice

⇒ Bad Boy

⇒ Puls4/2Min2Mio

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Das Gründerteam Christian Hill und Gerhard Prossliner © BRAVE Analytics, Leljak

Das Grazer Spin-off BRAVE Analytics wurde von Christian Hill und Gerhard Prossliner im Jahr 2020 gegründet. Den Gedanken an ein gemeinsames Unternehmen gab es schon einige Zeit davor an der MedUni Graz. Nach erfolgreicher Dissertation und dem FFG Spin-off Fellowship kam es zur Ausgründung, zu ersten Kund:innen und einem Standortwechsel. Und schließlich zur erfolgreichen Einbindung in den Life Science Cluster Human.technology Styria unterstützt von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG.

Mittlerweile zählt BRAVE Analytics ein 14-köpfiges Team und sitzt im ZWT Accelerator in Graz, einem Kooperationsprojekt zwischen SFG und Medizinischen Universität Graz.

Das Team von BRAVE Analytics (c) © BRAVE Analytics, Leljak

Mut in der Geschäftsphilosophie

BRAVE Analytics steht für Mut in der Geschäftsphilosophie der beiden Gründer und des gesamten Teams: Christian Hill und Gerhard Prossliner fühlen sich “zu Entdeckungen hingezogen und lieben es, die Dinge aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Und genau diesen Spirit leben wir auch im Team.”

Wahrlich hat das Gründerduo mit seinem Spin-off das Forschungsgebiet Life Science in ein neues Licht gerückt: Denn BRAVE Analytics beschäftigt sich mit der automatisierten Qualitätssicherung für Pharma-, BioTech-Produkte, Wasser, Mineralien und Chemikalien. “Und das auf Partikel-Ebene. Das Ganze nennt sich Partikel-Charakterisierung und -Analytik”, erklärt Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten.

Neu ist die Technologie insofern, als dass die Partikel-Analyse direkt im Herstellungsprozess von Pharmaprodukten passiert. Also integriert, das heißt weder vor- noch nachgelagert, und damit effizient und kostensparend. “Damit machen wir eine sogenannte Prozessanalytik im Nano-Bereich”, erklärt Co-Founder Hill.

Die Lösung für ein Bottleneck

Damit haben die beiden Gründer zusammen mit ihrem Team eine Lösung für ein bis dato bestehendes “Bottleneck in der Industrie” geschaffen. Mit den modularen Messgeräten von BRAVE Analytics kann die Qualität von Produkten im Pharma- und BioTech-Sektor nämlich in Echtzeit gemessen werden. Das Kernstück der Lösung bildet die vom Spin-off eigens entwickelte, mehrfach patentierte OF2i Technologie.

Doch bekannterweise benötigen Life-Science-Lösungen wie diese einen breiten Umfang an Forschungsinfrastruktur, der sich gerade für frisch gegründete Spin-offs schwer stemmen lässt. Und: Es braucht die richtigen Verträge, das richtige Kapital und das richtige Team. Auf der Suche danach gab es für BRAVE Analytics einige Schlüsselmomente, wie Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten erzählt.

Der Standort für Life Science Startups

Die ersten Hardware-Aufbauten und Experimente fanden an der Medizinischen Universität Graz statt, die von den Anfängen mit Infrastruktur und Forschungspersonal unterstützte, die Universität Graz deckte die Bereiche Theorie und physikalisches Modelling und in Kooperation mit dem FELMI/ZFE der Technischen Universität Graz wird seit 2022 ein Zusatzmodul entwickelt.

Beim Schutz des geistigen Eigentums standen die Medizinische Universität Graz, die Steirische Wirtschaftsförderung SFG und die Forschungsförderungsgesellschaft FFG als helfende Hände zur Seite. Konkret mit Unterstützung für die Erarbeitung von Exklusiv-Lizenzen, Agreements und generell mit dem Know-how, wie man eine Firma aufbaut. Hier waren uns auch das Unicorn der Universität Graz, die Gründungsgarage und der Science Park Graz eine große Hilfe”, so Prossliner.

“Wir sind klassische Science-Preneure”

Die fachspezifische Unterstützung kam im richtigen Moment: “Wir sind die klassischen Science-Preneure. Unser Background ist das Universitäts- und Ingenieurswesen. Für uns war es wichtig zu lernen, wie man in das Unternehmertum reinkommt und den Produkt-Market-Fit findet. Man muss diese Produktverliebtheit, die man als Erfinder meistens hat, loswerden. Und das passiert ganz viel durch Learning by Doing.”

Besonders hilfreich habe sich vor allem das Bootcamp des FFG-Spin-off-Fellowship und das LBG Innovator’s Road Programme erwiesen, welche “eine schrittweise Einführung für den Weg von der Wissenschaft in Richtung Unternehmung” geboten haben, so Hill. Förderungen erhielt das Spin-off außerdem von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Austria Wirtschaftsservice aws, der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG und auf EU-Ebene.

Die Szene, die “Gold wert” ist

Nicht nur “by doing”, sondern vor allem auch “von anderen, die die gleichen Themen, Probleme und Potenziale haben”, hat das Startup im Aufbau sehr viel an Know-how und Erfahrung gewonnen. “Das Peer-Learning ist für uns einer der wichtigsten Wissensfonds”, so Co-Founder Prossliner im Interview.

Ein dafür zugeschnittenes Netzwerk gibt es in der Grazer Life Science Szene: “Auch abseits institutioneller Veranstaltungen befinden wir uns hier in einem sehr lebendigen Startup-Umfeld. Vieles passiert auf Eigeninitiative von Gründer:innen. Das Startup-Leben hier ist wirklich Gold wert.”

Global Player nur “fünf Rad-Minuten entfernt”

“Wir sind Hardware-Hersteller, wir brauchen Hochpräzisionsfertiger für unsere Prozesstechnologie. Die Steiermark und insbesondere Graz haben sich zu einem Stakeholder-Nest der besonderen Vielfalt entwickelt. Kooperationspartner aus Industrie, Wirtschaft und Forschung sitzen hier in unmittelbarer Nähe. Wir finden Experten, Lieferanten und Fertiger mit extremer Präzision und einer super Verlässlichkeit”, erzählt Prossliner und meint weiter: “Wir arbeiten hier in einem sehr engen Umfeld mit einer sehr schnellen Dynamik. Das ist unglaublich wertvoll.”

Ein ganzes Stakeholder-Feld mit internationaler Spitzenstellung findet sich also im Grazer Becken. Oder, wie es Gründer Prossliner erneut unterstreicht: “Da sind Global Player dabei, die wir in wenigen Rad-Minuten erreichen. Man muss also nicht gleich nach Asien oder in die USA, das Netzwerk gibt es hier auch.” Nicht umsonst spricht man seit geraumer Zeit von der “Medical Science City Graz” – mit Playern wie der Medizinischen Universität und dem Zentrum für Wissens- und Technologietransfer ZWT im Netzwerk.

Gerhard Prossliner (links) und Christian Hill (rechts) mit der Geschäftsführung des ZWT – Anke Dettelbacher (Mitte rechts) und Thomas Mrak (Mitte links) ©ZWT/Lunghammer.

Besenrein eingemietet

Grund genug auch für BRAVE Analytics, sich hier als aufstrebendes Life-Science-Startup niederzulassen. Nach seinen Anfängen in den Räumlichkeiten der MedUni Graz hat sich BRAVE Analytics nämlich im ZWT Accelerator einquartiert: “Wir waren unter den Ersten, die hier eingezogen sind. Als alles noch ziemlich besenrein war.”

Mittlerweile wird auch mit anderen dort sitzenden Startups stockwerkübergreifend genetzwerkt. Sei es im Stiegenhaus, bei Weihnachtsfeiern oder informellen ZWT-Treffen. Manchmal wird auch gemeinsam gefrühstückt und in den Abendstunden philosophiert. Daneben gibt es regelmäßige Get-Together-Formate wie das ZWT-Frühstück. Im Zuge der Startupmark finden auch themenspezifische Kooperationsformate wie der Life Science Pitch Day, ein exklusives Pitchingevent für Startups und Investor:innen aus dem Life Science-Bereich, statt.

Fußläufig flexibel

Thomas Mrak, Geschäftsführer des ZWT, erzählt dazu: “Vernetzung steht bei uns an erster Stelle. Und zwar nicht nur unter Foundern, sondern auch zwischen bereits etablierten Firmen, Unis, Instituten, Professor:innen und Ärzt:innen, die alle flexibel und fast fußläufig zu erreichen sind. Ich würde sagen, das ist die Essenz der Medical Science City Graz und bildet das optimale Umfeld, um als Spin-off Fuß zu fassen.”

Unterstützung gibt es im Grazer ZWT auch mit einer optimalen Infrastruktur und “startup freundlichen” Mietverträgen und Mietkonditionen: “Wir bieten Startups, die bei uns einziehen, ein einzigartiges Preis-Leistungsverhältnis, eine perfekte Ausstattung und sehr flexible Bedingungen. Vor allem hohe Investitionskosten und lange Bindungszeiten sind für Startups schon aufgrund ihrer dynamischen und teils volatilen Entwicklungen sehr kritisch, dabei helfen wir. Je nach Möglichkeit stellen wir nicht nur Büros und Laborinfrastruktur, sondern auch Seminar- und Besprechungsräume zur Verfügung.”

“Wir verstehen uns hier einfach sehr gut”

Unverkennbar gestaltet sich der Life Science Bereich in Graz als multidimensionaler Hub für Startups und Spin-offs – und das nicht nur auf akademischer Ebene: “Wir verstehen uns hier alle untereinander sehr gut. Es gibt kurze Wege, kurze Kommunikationswege und wir arbeiten zusammen auf Augenhöhe. Es klappt einfach zwischenmenschlich”, so Mrak.

BRAVE Analytics-Co-Founder Prossliner empfiehlt dahingehend: “Nutzt das tolle österreichische Förderungssystem. Wir haben hier vonseiten der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, des Austria Wirtschaftsservice aws und der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG tolle Unterstützung erhalten. Vom ZWT, der MedUni Graz, der Uni Graz und der TU Graz ganz zu schweigen.”

Und: “Bindet schon frühzeitig Kund:innen ein. Nur so ermittelt man die real-life Kundenbedürfnisse potentieller Märkte, und man kann vielleicht auch erste Umsätze generieren, die man wiederum mit Förderungen hebeln kann. Man muss sich schließlich auch finanziell stabilisieren, um für Investor:innen attraktiv zu sein.”

Der Asia Pull für Life Science

Aktuell erarbeitet BRAVE Analytics eine Investitionsrunde. Mittlerweile hält das Spin-off unterschiedliche Produkte und Kunden am Markt. Auch Industriepartner sind vorhanden. Aktuell befinde man sich in der Prescaling-Phase – mit einem starken “Asia Pull”. Interesse kommt nämlich zunehmend von Abnehmern aus Asien, wie Christian Hill erzählt:

“Unsere Technologie eignet sich nicht nur für die Pharmaindustrie, sondern auch für Wasser, Kläranlagen und Mikroplastik – und sogar für die Halbleiterindustrie. Wir bewegen uns hier in einem multidimensionalen Anwendungsfeld, gerade für das Umwelt- und Wassermonitoring. Das zieht viele Kunden aus Übersee an. Jetzt heißt es: die richtigen Schritte setzen und klug skalieren.”

Damit Christian Hill und Gerhard Prossliner ihre Ziele auch weiter verfolgen können, braucht es Menschen, die in den Life Science Sektor investieren: “Life Science ist ein Technologie- und Wissenschaftsfeld, das uns in Zukunft noch viel intensiver begleiten wird. Und auf das wir angewiesen sind”, so Thomas Mrak. Der ZWT-Geschäftsführer appelliert indes: “Es arbeiten so viele tolle Menschen mit persönlicher Motivation in diesem Feld. Diese haben das Potenzial, die Zukunft maßgeblich zu verändern. Doch dafür braucht es finanzielle Unterstützung, fundierte Netzwerke und noch mehr Aufmerksamkeit.”

Mehr Informationen zum steirischen Startup-Ökosystem und der Startupmark sind hier zu finden.

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AI Summaries

2 Minuten 2 Millionen Folge 3: Gschwandtner folgt Gründern hinter die Bühne

Ulrike Bergmann und Karin Breiteneder, Gründerinnen von Hau Drauf, wollen mit ihrer “Dosenpresse” auf spielerische Art das Alu-Müllvolumen verringern. Gründer Thomas Alföldi musste nach zwei schweren Verkehrsunfällen sein Unternehmertum auf Eis legen. Nun sieht er die Zeit reif für ein Comeback. Gerhard Brandner war bereits in Staffel fünf erfolgreich als Pitcher dabei. Diesmal versuchte er sein Glück mit einem Luft-Erfrischer. Juror Florian Gschwandtner gab sich als aktueller Teilhaber von frank juice zu erkennen und half bei der Entscheidungsfindung hinter der Bühne mit. Patrick Sator sah die Zeit gekommen, kosmetische Männermasken auf den Markt zu werfen.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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2 Minuten 2 Millionen Folge 3: Gschwandtner folgt Gründern hinter die Bühne

Ulrike Bergmann und Karin Breiteneder, Gründerinnen von Hau Drauf, wollen mit ihrer “Dosenpresse” auf spielerische Art das Alu-Müllvolumen verringern. Gründer Thomas Alföldi musste nach zwei schweren Verkehrsunfällen sein Unternehmertum auf Eis legen. Nun sieht er die Zeit reif für ein Comeback. Gerhard Brandner war bereits in Staffel fünf erfolgreich als Pitcher dabei. Diesmal versuchte er sein Glück mit einem Luft-Erfrischer. Juror Florian Gschwandtner gab sich als aktueller Teilhaber von frank juice zu erkennen und half bei der Entscheidungsfindung hinter der Bühne mit. Patrick Sator sah die Zeit gekommen, kosmetische Männermasken auf den Markt zu werfen.

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