08.02.2022

“2 Minuten 2 Millionen”: Eine Million Euro für Gründer aus Oberösterreich

In dieser Folge von "2 Minuten 2 Millionen" ging es um schnittige Rollstühle, Pflanzenbabys und Promis, die auf Befehl Videos drehen. Zudem konnte ein Startup einen Millionen-Deal lukrieren.
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Hoss Mobility
(c) Puls 4/Gerry Frank - Eine gewagte Bewertung dieser beiden Founder führte zu einem hohen Investment.

Den Anfang von “2 Minuten 2 Millionen” machten Lukas Riegler und Dominik Lorenz von Hoss Mobility. Beide haben einen elektrischen Rollstuhl entwickelt, der auf nur zwei großen Rädern auf einer Achse selbstständig die Balance hält. Damit wollten die Gründer Wendigkeit und Geländefähigkeit kombinieren. Durch die großen Räder sei es möglich, über verschiedene Bodenbeläge oder Randsteine zu fahren oder sich auf engem Raum um die eigene Achse zu drehen. Der patentierte „Hoss“ wird per Joystick gesteuert und erreicht eine Geschwindigkeit von 15 km/h – mit einer Reichweite von 60 Kilometern. Anpassungen sind per App möglich. Ihre Forderung: 2.000.000 Euro für 15 Prozent.

Rohla schaltet sich ein

Nach einer Demonstration, die die Investoren beeindruckte und der Info, dass man bereits 100 Stück des 20.000 Euro teuren Rollstuhls verkaufen konnte, meldete sich Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla per “Green Screen” zu und verteilte das Sustainability-Ticket von Goodshares. Dieses beinhaltet eine Beratung durch den Investor, TV-Präsenz sowie 5.000 Euro der fair-finance.

Mega-Angebot für Hoss Mobility

Hans Peter Haselsteiner bot für die 15 Prozent 1.000.000 Euro, falls alles mit den Patenten in Ordnung sei. Und stellte eine zweite Million für weitere 18 Prozent in Aussicht, sinngemäß unter der Voraussetzung einer gelungenen Due Dilligence.

2 Minuten 2 Millionen, Hoss Mobility
(c) Puls 4/Gerry Frank – Haselsteiner beim Testen des “Hoss”.

Kommunikationsexperte Philipp Maderthaner wollte mitmachen und durfte bei der ersten Million für fünf Prozent mit einem Drittel einsteigen. Medienunternehmer Stefan Piëch bot den Gründern an, sie mit Leuten aus dem MIT zu verbinden. Nach einer kurzen Beratungsphase kam es zum Millionen-Deal mit Haselsteiner und Maderthaner.

Ein veganer Leberkäse bei “2 Minuten 2 Millionen”

Die nächste bei “2 Minuten 2 Millionen” war Nadina Ruedl. Die gebürtige Salzburgerin, die selbst überzeugte Veganerin ist, hat im letzten Jahr einen rein pflanzlichen Leberkäse auf den Markt gebracht. Sie verfolgt mit ihrem Startup “Die Pflanzerei” das Ziel, vegane Produkte in der heimischen Esskultur zu verankern. Zudem setzt die Gründerin bewusst auf regionale Zutaten für ihren sogenannten „Gustl“, wobei sie sich hier von anderen veganen Produkten am Markt abheben möchte und dafür bewusst einen höheren Preis in Kauf nimmt. Die Produktion erfolgt in Zusammenarbeit mit Metzgern aus Niederösterreich. Ihre Forderung: 85.000 Euro für zehn Prozent.

Ein Interessentenreigen bei “2 Minuten 2 Millionen”

Nach einer gelungenen Kostprobe kehrte Martin Rohla wieder per Zuschaltung zurück. Er versprach eine “Rutsche” zu Swing Kitchen und bot 50.000 Euro für zehn Prozent. Winzer Leo Hillinger folgte mit 100.000 Euro für 20 Prozent. Mediashop-Chefin Katharina Schneider tat sich mit Rohla zusammen. Während Hillinger mit der Zurückweisung durch die Investorin der Runde zurechtkommen musste und GoStudent-Gründer Felix Ohswald überlegte, wie er sich Rohla und Schneider anschließen konnte, platzte Haselsteiner dazwischen.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Nadina Ruedl von der Pflanzerei möchte Essgewohnheiten ändern.

Der Bau-Tycoon wollte nicht verhandeln und bot die gewünschte Summe für zehn Prozent. Auch Maderthaner machte eine Offerte mit 150.000 Euro für 25,1 Prozent Beteiligung. Am Ende kam es zum Deal mit Schneider, Rohla und auch Hillinger. Exakt: 100.000 Euro für zwölf Prozent Anteilsabgabe.

Promigrüße per Video

Die nächsten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Constantin Sandritter (Sohn von Jochen Schweizer) und Noel Lorenz mit Shoutout. Hierbei können User gegen eine Gebühr ein Video von ihrem Lieblingsstar bestellen. Zuerst wird die prominente Person aus dem Portfolio des Startups ausgewählt, dann der Anlass. Mit der Buchung erhält der Star eine Regieanweisung, wie er das Video gestalten soll. Nach der Bezahlung geht die Anfrage an die Berühmtheit. Nach maximal fünf Tagen soll das persönliche Shoutout erstellt sein. Danach gelangt das Video per Downloadlink in einer E-Mail an die Kund:innen. Die Forderung der Gründer: 300.000 Euro für 15 Prozent.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Constantin Sandritter und Noel Lorenz bieten Promis an.

Nachdem die Gründer ihr komplettes Geschäftsmodell erklärt haben – Werbevideos für Firmen, persönliche Videocalls – gab es unter den Investoren keinen, der sich wirklich für die Idee begeistern konnte. Auch wenn Ohswald anmerkte, dass man mit dieser Idee Erfolg haben könnte, blieb Shoutout ohne Deal.

Pflanzenbabys bei “2 Minuten 2 Millionen”

Die nächsten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Elisabeth Laiminger und Katharina Steinbauer von Plantista. Das Startup aus Wien verschickt „Pflanzenbabies“ in unterschiedlich großen Sets mit Zubehör. Und möchte so etwas mehr Grün ins „graue Home-Office“ bringen. Die Babypflanzen von Plantista werden direkt von zertifizierten Gärtnern bezogen und ohne zusätzliche Plastikverpackung an ihre Hobbybotaniker:innen verschickt. Die Forderung: 250.000 Euro für zehn Prozent.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Elisabeth Laiminger und Katharina Steinbauer von Plantista.

Nach Klärung einiger “Unit Economics” schaltete sich Martin Rohla ein weiteres Mal zu. Er erzählte von den Ackerhelden, bei denen er investiert sei und meinte, dass Plantista mit dem Startup kooperieren sollte. Danach war den Investoren allerdings die Bewertung zu hoch. Alexander Schütz bot dennoch 50.000 Euro für fünf Prozent. Ohswald zog mit der gleichen Offerte nach.

Die Gründerinnen kehrten mit einem Gegenangebot zurück: 100.000 Euro für 7,5 Prozent. Man einigte sich schlussendlich auf 75.000 Euro für 7,5 Prozent. Deal für Plantista mit Schütz und Ohswald.

Schutz beim Laden

Den Abschluss von “2 Minuten 2 Millionen” bildete Secvel von Michael und Traudi Veigl. Die beiden Erfinder habe den Battery Safe entwickelt, eine Tasche, die vor Bränden schützen soll. Konkret beim Laden von Geräten, die von Lithium Ionen Batterien betrieben werden, wie etwa Laptops. Wird ein solches Gerät durch einen Sturz beschädigt, so kann es beim Aufladen zu einer Überhitzung kommen. Beim Battery Safe wird der Akku in die Tasche gesteckt und das Material im Inneren reagiert bei Überhitzung – es fängt an zu expandieren. So soll die Ausbreitung des Feuers verhindert werden. Auch werden bis zu 70 Prozent der giftigen Rauchgase durch die Tasche gefiltert. Die Forderung: 100.000 Euro für 20 Prozent.

(c) Puls 4/Gerry Frank – Michael und Traudi Veigl stellten ihren Battery Safe vor.

Nachdem sich Haselsteiner und Schneider an Michael Veigl erinnern konnten, der vor zwei Jahren mit Isi Safe bereits in der Show vorstellig wurde, stiegen die Investoren allesamt aus, weil sie die Innovation im Produkt nicht erkennen konnten. Kein Deal für Secvel.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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