Cybershoes: Wiener VR-Startup nach 200.000 Kickstarter-Euro nun auf Indiegogo
Vergangenen Oktober holte sich das erst im Mai 2018 formell gegründete Wiener Startup Cybershoes mehr als 200.000 Euro über die Plattform Kickstarter. Vor allem in Japan und den USA überzeugte das VR-Gaming-Produkt. Mit einer gestern gestarteten Indiegogo-Kampagne will man den Erfolg nun wiederholen.
Damit die virtuelle Realität wirklich realistisch wirkt, reicht eine VR-Brille allein nicht aus. Praktisch von Beginn an beschäftigte man sich im VR-Bereich daher mit Methoden, um die Bewegung im virtuellen Raum für den Körper spürbar zu simulieren. Während das mit der klassischen VR-Achterbahnfahrt über Kippbewegungen noch recht einfach zu lösen ist, stießen die Entwickler bei der Simulation des Gehens und Laufens bislang an ihre Grenzen. Dieses Problem will das vergangenes Jahr formell gegründete Wiener Startup Cybershoes mit seinem gleichnamigen Produkt gelöst haben.
Nun, (noch) nicht ganz. “Wir haben viel herumgetüftelt, bis wir darauf gekommen sind, dass die Lösung nicht im Stehen, sondern im Sitzen liegt”, erklärt Erfinder und CEO Michael Bieglmayer. Seine optisch an Schlapfen erinnernden und mit Bewegungssensoren ausgestatteten Cybershoes ermöglichen es GamerInnen, auf einem “drehbaren Barhocker” sitzend, im virtuellen Raum zu gehen und laufen. Dass man dabei eben doch nicht ganz geht bzw. läuft, stellt laut Bieglmayer kein Problem dar: “Gamer vergessen in der Sekunde den Stuhl, auf dem sie sitzen und fokussieren sich auf die neue Art der Fortbewegung”.
Promotion-Video:
Kooperation mit Gaming-Riese Valve
In der Branche besteht augenscheinlich großes Interesse an der Lösung. Man kooperiert mit dem Gaming-Riesen Valve, der u.a. hinter den Spielen Counter-Strike und Dota 2 sowie hinter der Vertriebsplattform Steam steht. Cybershoes ist daher inzwischen direkt in die “SteamVR Gaming Platform” integriert. Auch bei den großen internationalen Messen wie der CES Las Vegas und der Gamescom in Kölln seien die Schuhe gut beim Publikum angekommen, heißt es vom Startup.
Kann Cybershoes Kickstarter-Erfolg auf Indiegogo wiederholen?
Und dass es auch wirklich einen Markt für das Produkt gibt, konnte man auf der Plattform Kickstarter beweisen. Dort erreichte man im vergangenen Oktober innerhalb von rund zwei Stunden das Funding-Ziel von 30.000 Euro und kam letztendlich bei knapp mehr als 200.000 Euro von rund 1000 UnterstützerInnen zu stehen. Vor allem in Japan und den USA kamen die Cybershoes gut an. Nun will man diesen Erfolg auf Indiegogo wiederholen. Mit dem Funding wolle man einen neuen Prototypen realisieren und dessen Produktion finanzieren, heißt es vom Startup. Bereits jetzt steht fest, dass die Wiederholung nicht ganz gelingt: Am Nachmittag des zweiten Tags ist das Ziel von 30.000 US-Dollar noch nicht erreicht.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”
Mehr als inkrementelle Verbesserungen
Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.
Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION
Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:
#START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
#INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.
Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.
Mut zum Risiko und zur Veränderung
Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.
Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.
Von der Vision zur Umsetzung
Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.
Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.
Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.
Unterstützung, die über Geld hinausgeht
Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.
Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.
Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”
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