02.08.2024
FINANCIAL LITERACY

Studie: Österreich weltweit auf Platz zwei bei Financial Literacy

Wie gut kennen sich die Österreicher:innen mit Finanzen aus? Einer OECD-Studie zufolge sehr gut, nur in Deutschland ist die Financial Literacy höher.
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Finanzbildung Finanzwissen Umfrage OECD finanzen Buchhaltung
Finanzbildung wird von der OECD erfasst. (c) Adobe Stock/ Sheremetio

Österreicher:innen haben weltweit das zweitbeste Finanzwissen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des International Network on Financial Education (INFE) der OECD. Von den 40 teilnehmenden Ländern war nur in Deutschland die sogenannte Financial Literacy höher. Damit zeigt sich im Vergleich zur letzten Erhebung von 2019 eine “erhebliche Verbesserung”, die sich der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zufolge auf die hauseigenen Finanzbildungsmaßahmen und die Präsenz von wirtschaftlichen Themen in den Medien zurückführen lässt.

Laut OECD-Definition setzt sich Financial Literacy aus Finanzwissen, finanziellem Verhalten und finanziellen Einstellungen zusammen. Für das Thema Finanzwissen werden in der Studie Quizfragen zu ökonomischen Konzepten wie Inflation, Risikodiversifizierung oder Zinseszins gestellt. Das Finanzverhalten wird durch Fragen zur Kontrolle von Einnahmen und Ausgaben, zum Sparverhalten sowie zu Preis-/Produkt-Vergleichen abgebildet. Die finanzielle Zukunftsorientierung wird über Fragen zu finanziellen Einstellungen erfasst.

Gender Gap bei Finanzwissen

Lücken beim Finanzwissen gebe es unter den Befragten bei Themen rund um Investitionen wie Risikodiversifizierung und Zinseszins. Im alltäglichen Umgang mit Geld zeigten sich die Befragten im Durchschnitt sorgfältig. Häufig gaben sie auch an, Geld zu sparen. Nur die Hälfte der Befragten setzt sich allerdings auch langfristige finanzielle Ziele. Auch ein Gender Gap wird erkennbar: Junge Frauen schneiden beim Finanzwissen schlechter ab als junge Männer.

Die OECD definiert als oberstes Ziel der Finanzbildung das Financial Well-Being, das finanzielle Wohlbefinden. Zur Messung werden objektive Kriterien – das finanzielle Auskommen – und subjektive Kriterien – die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Situation – verwendet. Unter den 38 teilnehmenden Ländern fand sich Österreich ebenfalls auf Platz zwei, das höchste finanzielle Wohlbefinden war wiederum in Deutschland messbar. Mehr als drei Viertel der Befragten in Österreich gaben an, ihre Lebenserhaltungskosten nachhaltig decken und eine unerwartete Ausgabe bewältigen zu können.

Maßnahmen müssen zielgruppengerecht sein

Die Mentalität der Österreicher:innen scheint aber durchzuscheinen: Nur die Hälfte der Befragten gab in ihrer subjektiven Einschätzung an, ausreichend finanziellen Spielraum zur Erfüllung eigener Wünsche zu haben. Insgesamt zeigt sich aber ein Unterschied je nach verfügbarem Haushaltseinkommen: Wer nur ein geringes Einkommen hat, profitiert vor allem von einem soliden täglichen Umgang mit Geld und weniger von Detailwissen um abstrakte finanzielle Konzepte.

Auch digitale Finanzbildung wurde abgefragt, um die zunehmende Digitalisierung von finanziellen Dienstleistungen und des Wirtschaftslebens zu berücksichtigen. Hier liegt Österreich nur im Mittelfeld. Die Befragten zeigten sich beim Umgang mit Passwörtern und persönlichen Daten zwar vorsichtig, wiesen aber bei der Einschätzung allgemeiner Geschäftsbedingungen, bei der Beurteilung digitaler Verträge und dem regelmäßigen Ändern von Passwörtern Schwächen auf. Das Digital Skills Barometer kam vor kurzem zu ähnlichen Ergebnissen – brutkasten berichtete.

Diese Ergebnisse zeigen für die OeNB, “dass Finanzbildungsmaßnahmen dann wirkungsvoll sind, wenn sie sich nach den konkreten Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe richten”. Seit 2021 gibt es in Österreich eine Finanzbildungsstrategie, die öffentliche und private Finanzbildungsangebote koordinieren soll. Erhebungen wie die oben beschriebene sind der OeNB zufolge wichtig, um die Entwicklungen zu verfolgen und zu erkennen, wo Verbesserungspotential besteht.

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Tomohiro Ishikawa und Miyu Nishihira (v.l.) | (c) brutkasten / Martin Pacher

Herkömmliche Drohnen navigieren in offenen Bereichen oft mithilfe von GPS, um ihre Position und Flugroute zu bestimmen. In geschlossenen Gebäuden oder unterirdischen Bauwerken wie Tunneln ist dies jedoch nicht möglich. Daher sind spezielle technologische Lösungen erforderlich, um eine zuverlässige Navigation von Drohnen in solchen Umgebungen zu gewährleisten. Eine Lösung dafür entwickelt das japanische Technologieunternehmen Spiral Inc., das 2016 von Tomohiro Ishikawa gegründet wurde.

Spiral liefert Lösung mit Augmented Reality (AR)

Durch den Einsatz von Augmented-Reality-Markern navigieren die Drohnen präzise durch Innenräume und ermöglichen eine lückenlose Überwachung von Infrastrukturen wie Dämmen, Tunneln, Abwassersystemen oder anderen schwer zugänglichen Orten. Die sogenannte “MarkFlex-Air (MFA)-Technologie eignet sich somit besonders für Einsätze in Umgebungen, in denen kein GPS-Signal zur Verfügung steht.

Die Technologie kommt aktuell zur Inspektion von Tunneln zur Anwendung | (c) Spiral

Die Drohnen erfassen in Echtzeit Videodaten und senden diese in die Cloud, wo sie sofort ausgewertet werden können. Dies ermöglicht es Bauunternehmen, schnelle, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die den Fortschritt ihrer Projekte beschleunigen und gleichzeitig die Kosten senken.

In Japan hat das Unternehmen sich bereits in mehreren Projekten bewährt, darunter Tests mit dem japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus sowie führenden Bauunternehmen. So wurde die Technologie dafür eingesetzt, um Shinkansen-Eisenbahntunnel zu inspizieren.

Expansion nach Europa

Nach den erfolgreichen Projekten in Japan verfolgt das Unternehmen nun ehrgeizige Pläne für die internationale Expansion, insbesondere in Europa. “Wir haben herausgefunden, dass es enorme Potenziale in der europäischen Industrie gibt,” so Miyu Nishihira, Global Marketing Manager von Spiral Inc. gegenüber brutkasten. Sie betont die wachsende Nachfrage nach der innovativen Drohnentechnologie.

Miyu Nishihira | (c) brutkasten / martin pacher

Der nächste logische Schritt sei der Einstieg in den europäischen Markt. “Ich habe Gespräche mit potenziellen Kunden in Österreich geführt, wie Bauunternehmern, Bauingenieurbüros und Eisenbahngruppen”, so Nishihira. Und sie merkt an: “Sie sind daran interessiert, unsere Drohnen in Notfällen, wie bei Unfällen in Tunneln, oder zur Erstellung von 3D-Karten auf Baustellen zu nutzen.“ Die positiven Rückmeldungen würden zeigen, dass die Technologie in Österreich auf großes Interesse stößt und einen wichtigen Beitrag zur Bau- und Sicherheitsbranche leisten könne.

Österreich als idealer Ausgangspunkt – FlexCo in Gründung

Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach ihren innovativen Drohnentechnologien hat Spiral Inc. sich dazu entschieden, einen Standort in Österreich zu eröffnen. Derzeit befindet sich FlexCo in Gründung, deren Geschicke künftig Nishihira als Österreich-Geschäftsführerin verantworten wird.

Als großen Standortvorteil betont sie unter anderem, dass Österreich über eine große Anzahl an Tunnelprojekten verfügt. So sei der Markt hierfür vier Mal größer als in Japan. Zudem würde es auch einen großen Kreis an potentielle Kunden wie die Strabag oder Porr geben “Österreichs zentrale Lage in Europa und seine herausragende Expertise im Bereich Bau- und Infrastrukturlösungen machen das Land zum idealen Ausgangspunkt für unsere Expansion.”

Bei der Präsentation war auch der japanische Botschafter Ryuta Mizuuchi in Österreich anwesend | (c) brutkasten / martin pacher

Unterstützung durch Global Incubator Network

Neben den Gesprächen mit potenziellen Kunden betont Nishihira auch die Unterstützung durch das Global Incubator Network Austria (GIN), das entscheidend für den Markteintritt von Spiral Inc. in Europa sei. “Das Global Incubator Network hat uns dabei geholfen, wichtige Verbindungen in Österreich und darüber hinaus zu knüpfen,“ sagte sie. “Durch das Netzwerk haben wir Zugang zu lokalen Partnern erhalten, die uns helfen, unsere Technologie an die Bedürfnisse des europäischen Marktes anzupassen.”

Spiral Inc wird seit Frühling 2023 über das GO Austria Programm des Global Incubator Network unterstützt. Mit dem Programm werden jedes Jahr Startups aus den GIN-Zielregionen von Asien nach Österreich eingeladen (brutkasten berichtete). Im konkreten Fall von Spiral wurde das Unternehmen von GIN im Rahmen des GO AUSTRIA PLUS Programms bei der Unternehmensgründung und den damit verbundenen Aufwänden und Kosten unterstützt.

Das Unternehmen ist übrigens das zweite japanische Startup, das sich über das Programm in Österreich ansiedelte. Erst im Mai 2023 eröffnete auch das japanische Startup Godot sein EU-Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien.

Die Indoor-Drohnentechnologie wurde bei cargo-partner iLogistics Center präsentiert | (c) martin pacher / brutkasten

Präsentation der Technologie bei cargo-partner

Zum Marktstart in Österreich präsentierte Spiral Inc. am Donnerstag im cargo-partner iLogistics Center nahe dem Wiener Flughafen vor ausgewähltem Fachpublikum seine Technologie. In Österreichs größter Logistik Halle aus Holz wurden mehrere Indoor-Testflüge erfolgreich absolviert.

Erst im letzten Jahr wurde die österreichische Spedition Cargo-partner Teil der Nippon Express Group, die wiederum in Spiral Inc. investiert ist. Neben der Inspektion von Tunneln könnte die Technologie künftig auch im Bereich der Logistik Anwendung finden, wie Martin Schenzel, Geschäftsführer von cargo-partner Österreich, betonte.

Spiral plant, die Funktionen seiner Drohnen in der nächsten Phase weiter auszubauen. Geplant ist die Integration von Sensoren wie Gasdetektoren, chemischen Sensoren und Mikrofonen, um die Anwendungsbereiche der Technologie zu erweitern. Drohnen sollen so künftig zusätzliche sicherheitskritische Aufgaben übernehmen können, wie etwa die Detektion von schädlichen Gasen.


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